Fußball-Regionalliga
Regionalliga | |
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Logo der Regionalliga | |
Verband | Deutscher Fußball-Bund |
Erstaustragung | 29. Juli 1994 |
Mannschaften | 19 Teams (Nord) 18 Teams (Süd) |
Titelträger | FC St. Pauli (Nord) SV Wehen (Süd) |
↑ 3. Liga (III) ↓ Oberliga (V)
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Die Fußball-Regionalliga ist heute im deutschen Männer-Fußball die dritthöchste Spielklasse. Die beiden bestplatzierten aufstiegsberechtigten Mannschaften der Regionalligen Nord und Süd (also insgesamt vier) steigen in die Zweite Bundesliga auf.
Von 1963 bis 1974 war sie die 2. Spielklasse unter der Bundesliga, danach gab es 20 Jahre keine Regionalliga. 1994 wurde sie als 3. Liga zwischen der 2. Bundesliga und den Oberligen installiert. Sie wurde anfangs in 4 und wird heute in 2 Staffeln (Nord und Süd) ausgespielt, die 4 oder 5 Letzten jeder Staffel steigen in die jeweils regional zugehörigen Oberligen ab. Ab der Saison 2008/2009 wird sie durch Einführung der 3. Liga vierthöchste Spielklasse und dann in 3 Staffeln ausgespielt.
1963 bis 1974 – 2. Liga
Bis 1963 gab es als höchste Spielklasse fünf Oberligen, deren Meister und Zweitplatzierte am Saisonende den deutschen Meister ausspielten. Als 2. Spielklasse bestand bis dahin (nur im Westen, Südwesten und Süden) eine 2.Liga, während im Norden und in Berlin direkt unterhalb der Oberliga die Landes- oder Verbandsligen folgten. In den anderen drei Regionen bildeten diese die 3. Ebene.
Mit Gründung der eingleisigen Bundesliga 1963 wurde gleichzeitig die Regionalliga als 2. Liga mit fünf Staffeln (Regionalliga-Staffel Nord, West, Südwest und Süd sowie Stadtliga Berlin) geschaffen. Die bisherigen 2. Ligen entfielen. Fortan stiegen die zwei oder drei Staffelletzten der fünf Regionalligastaffeln in die Landes- oder Verbandsligen ab. Die Zahl der Absteiger war regional unterschiedlich und variierte außerdem je nach „gleitender Skala“.
Die Meister 1963–1974
Aufsteiger 1964 bis 1966
Am Saisonende fand eine Aufstiegsrunde in zwei Gruppen à vier Mannschaften statt, beide Gruppensieger stiegen in die Bundesliga auf. Qualifiziert waren die fünf Regionalliga-Staffelsieger und drei Staffelzweite. Gespielt wurde jeder gegen jeden in einer Hin- und Rückrunde mit folgenden Siegern:
- 1964 Borussia Neunkirchen (1. Südwest) und Hannover 96 (2. Nord)
- 1965 Borussia Mönchengladbach (1. West) und FC Bayern München (1. Süd)
- 1966 Fortuna Düsseldorf (1. West) und Rot-Weiss Essen (2. West)
Aufsteiger 1967 bis 1974
Einzige Änderung: statt vier spielten nun fünf Mannschaften in jeder der beiden Aufstiegsgruppen. Qualifiziert waren alle fünf Regionalliga-Staffelsieger und alle Vizemeister. Gruppensieger und Aufsteiger in die Bundesliga waren:
- 1967 Borussia Neunkirchen (1. Südwest) und Alemannia Aachen (1. West)
- 1968 Kickers Offenbach (2. Süd) und Hertha BSC (1. Berlin)
- 1969 Rot-Weiß Oberhausen (1. West) und Rot-Weiss Essen (2. West)
- 1970 Arminia Bielefeld (2. West) und Kickers Offenbach (1. Süd)
- 1971 VfL Bochum (1. West) und Fortuna Düsseldorf (2. West)
- 1972 Wuppertaler SV (1. West) und Kickers Offenbach (1. Süd)
- 1973 SC Fortuna Köln (2. West) und Rot-Weiss Essen (1. West)
- 1974 Eintracht Braunschweig (1. Nord) und Tennis Borussia Berlin (1. Berlin)
1974 qualifizierten sich die 40 besten Mannschaften der fünf Regionalligen für die neue zweigleisige 2. Bundesliga, welche 1974/1975 mit einer Nord- und Südgruppe à 20 Mannschaften eingeführt wurde. Eine Etage tiefer wurde in Norddeutschland die Oberliga-Nord gegründet. Im übrigen Bundesgebiet waren nun die Verbandsligen die dritthöchste Spielklasse. 1978 wurden sieben weitere Oberligen eingerichtet.
1994/95 bis 2007/08 – 3. Liga
Anfang der 1990er Jahre wurden die zehn Oberligen, die den bisherigen Unterbau zur 2. Bundesliga bildeten, als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Um einen verbesserten Unterbau mit höherer Leistungsdichte für den Profibereich zu schaffen beschloss der DFB 1993 die Wiedereinführung der Regionalligen als zwischen 2. Bundesliga und den Oberligen angelegter dritthöchster Spielklasse zur Saison 1994/95.
Nachdem vor Einführung der zweigeteilten 2. Liga zum Jahr 1974 noch jeder der fünf DFB-Regionalverbände seine eigene Regionalliga hatte, wurde für die Wiedereinführung zunächst eine „Dreierlösung" mit einer Regionalliga im Süden, einer im Bereich West/Südwest und einer im Bereich Nord/Nordost beschlossen, wobei es um letztere die längsten und leidenschaftlichsten Diskussionen gab. Besonders in den neuen Bundesländern wollte man eine eigene Staffel. Doch DFB, Süddeutscher- und Westdeutscher Fußballverband befürworteten die „Proporz-Lösung", welche von der Anzahl der spielenden Herrenmannschaften ausging. Danach kam der Süden auf 36%, West/Südwest auf 31% und Nord/Nordost auf 33% (19% im Norden und 14% im Nordosten). Aufgrund dieser Zahlen setzte sich am Ende im Beschluss zunächst die Dreiteilung der Regionalliga durch. Als Übergangslösung sollte der Norden und Nordosten zunächst mit je einer eigenen Regionalliga-Staffel antreten, die 1996/97 zu einer Spielklasse vereinigt werden sollte.[1] Nachdem sich die beiden Norddeutsche und Nordostdeutsche Fußball-Verband, deren gemeinsame Liga fast die Hälfte der Fläche Deutschlands umfassen sollte, weiterhin vor allem aufgrund der zu erwartenden hohen Reisekosten gegen die Verschmelzung sträubten, wurde die bei Gründung angestrebte Zusammenlegung der Klassen auf dem DFB-Bundestag im Oktober 1995 verworfen. Danach gab es bis 2000 offiziell drei Regionalligen, von denen die Regionalliga Nord/Nordost in zwei Gruppen spielte und am Ende der Saison in zwei Entscheidungsspielen den Meister ausspielte.
Die Kriterien für die Qualifikation zur neu gegründeten Regionalliga waren für die einzelnen Ligen unterschiedlich. Für den Bereich des Norddeutschen Fußball-Verbandes erübrigte sich aufgrund der angesprochenen Übergangsregelung eine Qualifikation. Mit den vier Landesverbänden von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatte man schon seit 1974 die Oberliga Nord, die 1994 lediglich in Regionalliga Nord umbenannt wurde. In den anderen Regionen gestaltete sich die Zusammenstellung der neuen Ligen weitaus komplizierter. Im Süden, wo bisher die Oberligen Bayern, Hessen, und Baden-Württemberg höchste Amateurspielklassen waren, wurde eine Dreijahres-Multiplikationswertung zu Grunde gelegt, bei der die jeweils sechs besten Mannschaften der einzelnen Oberligen für die Regionalliga qualifiziert waren. Danach zählte die Saison 1991/92 einfach, die Serie 1992/93 doppelt und die Spielrunde 1993/94 dreifach. Nur dadurch gelang dem Ex-Bundesligisten Darmstadt 98, der in der Saison 1993/94 in Hessen nur Platz neun belegte, die Qualifikation.
Im Westen ging es strikt nach den Abschlußtabellen der Oberligen Westfalen, Nordrhein und Südwest nach der Saison 1993/94. Aber dennoch gab es Streitigkeiten. Bayer Leverkusen verzichtete darauf, seine qualifizierte Amateurmannschaft in die Regionalliga zu schicken, und um den dadurch freigewordenen stritten sich der Bonner SC und RW Oberhausen sogar vor Gericht. Verlierer waren die Rot-Weißen. Der einstige Erstligist verpasste letztlich aufgrund des schlechteren Torverhältnisses den Sprung in die Regionalliga.
Nicht reibungslos verlief das Rennen um die Regionalliga-Plätze auch im Nordosten. Nachdem der 1. FC Schwedt aus finanziellen Gründen verzichtete und der 1. FC Markkleeberg in Konkurs ging, rückte nach kurzfristig anberaumten Qualifikationsspielen Optik Rathenow als Regionalligateilnehmer nach. Nicht für die erste Regionalligasaison qualifizierten sich zwei traditionsreiche Klubs aus dem Nordosten. Der 1. FC Magdeburg, einst Europapokalsieger, scheiterte als Tabellensiebenter, der Hallesche FC, einst DDR-Pokalsieger, als Neunter der Oberliga Mitte. Als ehemalige Bundesligisten waren die Mannschaften von Borussia Neunkirchen, Preußen Münster, Arminia Bielefeld, Alemannia Aachen, Rot-Weiss Essen, Wuppertaler SV (West), Darmstadt 98, Kickers Offenbach, Stuttgarter Kickers (Süd), Tennis Borussia Berlin (Nordost) sowie Eintracht Braunschweig (Nord) qualifiziert. Bayern München, Werder Bremen und der Hamburger SV waren in der ersten Regionalligasaison mit ihren Amateurmannschaften am Start.[2]
Die durchschnittlichen Zuschauerzahlen der ersten Saison waren in den vier Regionalligen recht unterschiedlich. So betrug der Zuschauerschnitt in der Regionalliga West/Südwest 2.657, Nord 1.592, Süd 1.391 und Nordost 1.326. Noch gravierender war der Unterschied zwischen den Vereinen selbst. Beispielsweise hatte West/Südwest-Aufsteiger Arminia Bielefeld einen Schnitt von 10.424, der SV Edenkoben dagegen nur 493 Zuschauer pro Spiel.
Die Meister 1995–2000
Jahr | Nord | West/Südwest | Süd | Nordost |
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1995 | VfB Lübeck | Arminia Bielefeld | SpVgg Unterhaching | FC Carl Zeiss Jena |
1996 | VfB Oldenburg | FC Gütersloh | Stuttgarter Kickers | Tennis Borussia Berlin |
1997 | Hannover 96 | SG Wattenscheid 09 | 1. FC Nürnberg | FC Energie Cottbus |
1998 | Hannover 96 | Rot-Weiß Oberhausen | SSV Ulm 1846 | Tennis Borussia Berlin |
1999 | VfL Osnabrück | Alemannia Aachen | SV Waldhof Mannheim 07 | Chemnitzer FC |
2000 | VfL Osnabrück | 1. FC Saarbrücken | SSV Reutlingen 05 | 1. FC Union Berlin |
Die Meister seit 2001
Aufsteiger 1995 bis 2000
Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war uneinheitlich geregelt und änderte sich jährlich. Die Regelung barg viel Zündstoff, da die 4 Staffelsieger nicht automatisch die 4 Aufsteiger waren. Aus der West- und Süd-Staffel stiegen beide Meister und ein Vizemeister direkt in die 2. Bundesliga auf. Die beiden Sieger der Nord- und Nordost-Staffel mussten gegeneinander um den 4. Aufstiegsplatz spielen. Die Regelung wurde damit begründet, dass im Norden und Nordosten weitaus weniger Fußballmannschaften gemeldet waren als im Bereich der West- und Südstaffel. Abgemildert wurde die Regelung 1998: Der Sieger aus dem Endspiel zwischen Nord- und Nordost-Meister stieg auf. Der Unterlegene spielte eine Relegation um den 4. Aufstiegsplatz gegen die Vizemeister der West- und Süd-Staffel.
Folgende Vereine stiegen in die 2. Bundesliga auf:
- 1995: VfB Lübeck (1. Nord), FC Carl Zeiss Jena (1. Nordost), Arminia Bielefeld (1. West), SpVgg Unterhaching (1. Süd)
- 1996: VfB Oldenburg (1. Nord), FC Gütersloh (1. West), Rot-Weiss Essen (2. West), Stuttgarter Kickers (1. Süd)
- 1997: Energie Cottbus (1. Nordost), SG Wattenscheid 09 (1. West), 1. FC Nürnberg (1. Süd), SpVgg Greuther Fürth (2. Süd)
- 1998: Hannover 96 (1. Nord), Tennis Borussia Berlin (1. Nordost), Rot-Weiß Oberhausen (1. West), SSV Ulm 1846 (1. Süd)
- 1999: Chemnitzer FC (1. Nordost), Alemannia Aachen (1. West), SV Waldhof Mannheim (1. Süd), Kickers Offenbach (2. Süd)
- 2000: VfL Osnabrück (1. Nord), 1. FC Saarbrücken (1. West), LR Ahlen (2. West), SSV Reutlingen (1. Süd)
Aufsteiger 2001 bis heute
Mit Einführung der zweigleisigen Regionalliga steigen die Meister und Vizemeister der Nord- und Süd-Staffeln direkt in die 2. Bundesliga auf.
Folgende Vereine stiegen in die 2. Bundesliga auf:
- 2001: 1. FC Union Berlin (1. Nord), SV Babelsberg 03 (2. Nord), Karlsruher SC (1. Süd), 1. FC Schweinfurt 05 (3. Süd)
- 2002: VfB Lübeck (1. Nord), Eintracht Braunschweig (2. Nord), Wacker Burghausen (1. Süd), Eintracht Trier (2. Süd)
- 2003: Erzgebirge Aue (1. Nord), VfL Osnabrück (2. Nord), SpVgg Unterhaching (1. Süd), Jahn Regensburg (2. Süd)
- 2004: Rot-Weiss Essen (1. Nord), Dynamo Dresden (2. Nord), Rot-Weiß Erfurt (2. Süd), 1. FC Saarbrücken (3. Süd)
- 2005: Eintracht Braunschweig (1. Nord), SC Paderborn 07 (2. Nord), Kickers Offenbach (1. Süd), Sportfreunde Siegen (2. Süd)
- 2006: Rot-Weiss Essen (1. Nord), FC Carl Zeiss Jena (2. Nord), FC Augsburg (1. Süd), TuS Koblenz (2. Süd)
- 2007: FC St. Pauli (1. Nord), VfL Osnabrück (2. Nord), SV Wehen (1. Süd), TSG Hoffenheim (2. Süd)
Aufstiegsregelung
Heutzutage steigen die beiden bestplatzierten aufstiegsberechtigten Mannschaften in die 2. Bundesliga auf. Das können also theoretisch sogar die Tabellenvierten und -fünften sein, da die zweiten Mannschaften von Profiklubs grundsätzlich vom Aufstieg ausgeschlossen sind: 2001 traf das den Süd-Vizemeister VfB Stuttgart II, 2004 den Südmeister Bayern München II. Ebenfalls nicht aufstiegsberechtigt sind Vereine, die sich zwar sportlich qualifiziert haben, denen aber keine 2.-Liga-Lizenz erteilt wird, weil sie sich nicht darum beworben haben oder weil sie ihnen aus wirtschaftlichen Gründen verweigert wird.
Zuordnung zu den Staffeln
Bis einschließlich der Saison 2005/06 war es durch eine geographische Zuordnung der Absteiger aus der eingleisigen 2. Liga möglich, dass in der Folgesaison 19 oder sogar 20 Mannschaften in einer Regionalliga-Staffel spielten. Stiegen beispielsweise drei "Nord"-Vereine aus der 2. Liga ab, wurde die Nord-Staffel aufgestockt. Am Ende solch einer Saison stiegen zum Ausgleich mehr Vereine in die Oberligen ab, sodass der Staffel dann wieder 18 Vereine angehörten.
Es galt folgende regionale Zuordnung:
- Regionalliga, Staffel Nord:
- Regionalliga, Staffel Süd:
- Oberligen Bayern, Baden-Württemberg, Südwest und Hessen
Ausnahmen: die Sportfreunde Siegen aus Westfalen, der FC Carl Zeiss Jena und der FC Rot-Weiß Erfurt aus Thüringen wurden bei der Gründung der zweigleisigen dritten Liga der Regionalliga Süd zugeordnet. Beim erneuten Abstieg Erfurts in die Regionalliga (2004/05) wurde der Verein dann der Nord-Liga zugeordnet, ebenso wie Jena nach dem Wiederaufstieg aus der Oberliga.
Zur Saison 2006/07 wird erstmals eine geänderte Regelung zur Anwendung kommen; demnach entscheidet das DFB-Präsidium auf Vorschlag des Regionalliga-Ausschusses jeweils vor Beginn einer Spielzeit über die Staffeleinteilung der Regionalliga (§ 55c DFB-Spielordnung). Dies wird auch ab 2008 bei den dann drei Staffeln so bleiben, wobei die Einteilung der Staffeln nach geographischen und logistischen Gesichtspunkten erfolgen wird. Eine gleichmäßige Aufteilung der zweiten Mannschaften der Lizenzvereine wird zudem ebenso angestrebt.
Amateurmannschaften von Bundesligavereinen
Reserve-Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga können aus den Oberligen in die Regionalliga aufsteigen. Bei diesen dürfen nicht mehr als drei Spieler, die älter als 23 Jahre sind, gleichzeitig auf dem Platz stehen. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga ist nicht möglich. Für Unmut sorgt oft deren von Spieltag zu Spieltag schwankende Spielstärke und die damit verbundene Wettbewerbsverzerrung, da je nach Spieltermin unterschiedlich viele Profis aus dem Bundesligakader im Reserveteam auflaufen.
Zusätzliche Kritik kommt aus dem Lager niederklassiger Traditionsvereine, welche die Reserveteams am liebsten ganz aus der 3. Liga verbannen würden. Begründung: Die Reserveteams vermindern die Chance zum Aufstieg in die Regionalliga, sie haben kaum Unterstützung durch Fans, auch als Gegner sind sie kein Zuschauermagnet.
Dieser Kritik steht jedoch die Forderung gegenüber, dem Nachwuchs eine Chance zu geben und insbesondere jungen, einheimischen Talenten die beste Förderung zu ermöglichen. In der spielstarken Regionalliga sei das eher möglich als in der Oberliga, denn der Sprung in den Profifußball der 1. und 2. Liga ist für die meisten Talente zunächst zu groß, wenn sie dem Juniorenalter entwachsen sind.
ab 2008 – 4. Liga

Zwischen Zweiter Bundesliga und Regionalliga wird zur Saison 2008/09 die 3. Liga eingefügt, die sich je zur Hälfte aus Klubs der bestehenden Regionalligen Nord und Süd zusammensetzt. Es wird dann drei Regionalligen (4. Liga) und mehrere Oberligen (5. Liga) geben.
Die Zuordnung der 54 Mannschaften in die drei Regionalligen erfolgt jedes Jahr nach geographischen und logistischen Kriterien. Dabei ist eine gleichmäßige Aufteilung der zweiten Mannschaften von Lizenzvereinen in die drei Staffeln zu beachten.[3]
Auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag am 8. September 2006 wurden die Weichen für die Reform gestellt. Die Saison 2007/08 ist als Qualifikationsjahr für die neuen Spielklassen vorgesehen. Für die neue Regionalliga qualifizieren sich am Ende der Spielzeit 2007/2008 die folgenden Vereine:
- die insgesamt 17 Mannschaften der bisherigen Regionalligastaffeln Nord und Süd, die nicht den sportlichen Sprung in die neue 3. Liga geschafft haben – neun Vereine der Regionalliga Nord sowie acht Klubs der Regionalliga Süd;
- die fünf bestplatzierten Mannschaften der Oberliga Nord sowie der Sieger einer Relegationsrunde zwischen dem 6. der Oberliga Nord und den Siegern der Verbandsligen des Norddeutschen Fußballverbandes;
- die jeweils drei bestplatzierten Teams der beiden Nordost-Oberligen sowie der Sieger der Relegation zwischen den beiden Viertplatzierten dieser Ligen;
- die jeweils vier besten Teams der Oberligen Hessen, Nordrhein, Westfalen, Baden-Württemberg, Südwest und Bayern.
Alle sportlich qualifizierten Vereine müssen auch die wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Zulassungsvoraussetzungen für die Regionalliga erfüllen. Erhält ein Bewerber keine Zulassung, so ist an seiner Stelle der nächste aufstiegsberechtigte Verein der jeweiligen Oberligastaffel für die Regionalliga qualifiziert. Zu den wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Zulassungskriterien gehört auch die Vorschrift, dass die Kapazität der Stadien der neuen Regionalligen über 5000 betragen muss. Die Trainer müssen die Fußballlehrer-Ausbildung absolviert haben. Für die Betreuung einer Mannschaft in der Regionalliga ist der A-Trainerschein notwendig. Über die Regionalliga-Lizenz müssen auch alle die Teams verfügen, die an der Relegationsrunde im Norden (s.o.) teilnehmen wollen.
Ab 2008/09 werden jeweils drei Mannschaften pro Staffel in die fünfte Spielklasse absteigen. Lediglich aus der Regionalliga Nord steigen in den Saisons 2008/09 und 2009/10 vier Teams ab. Der Sieger einer jeden Staffel steigt in die (neue) dritte Liga auf.
Sportlich qualifizierte Mannschaften für 2008/2009
Folgende 18 Mannschaften haben für die neue Regionalliga gemeldet und sich bereits sportlich für einen der 54 zu vergebenden Plätze qualifiziert (Stand 11.05.2008):
- Regionalliga Nord (5 von 9): VfL Wolfsburg II, VfB Lübeck, SC Verl, Hamburger SV II, SV Babelsberg 03
- Regionalliga Süd (2 von 8): FSV Oggersheim, SC Pfullendorf
- Oberliga Nord (1 von 6): Holstein Kiel
- Oberligen des NOFV (1 von 7): Hertha BSC Berlin II
- Oberliga Nordrhein (3 von 4): Bayer Leverkusen II, Bor. Mönchengladbach II, 1.FC Köln II
- Oberliga Westfalen (3 von 4): Preußen Münster, FC Schalke 04 II, VfL Bochum II
- Oberliga Hessen (1 von 4): SV Darmstadt 98
- Oberliga Bayern (1 von 4): SpVgg Bayreuth
- Oberliga Südwest (1 von 4): FSV Mainz 05 II
- Oberliga Baden-Württemberg (0 von 4): -
Rekorde
Regionalliga (2. Liga 1963 bis 1974)
- meiste Punkte pro Saison: 63 (93*) (Eintracht Braunschweig 1973/74 nach 36 Spielen)
- wenigste Punkte pro Saison: 3 (3*) (Germania Metternich 1966/67 nach 30 Spielen)
- meiste Tore pro Saison: 146 (Bayern München 1964/65 nach 36 Spielen)
- wenigste Tore pro Saison: 15 (Alemannia 90 Berlin 1973/74 nach 33 Spielen und Sportfreunde Neukölln 1969/70 nach 26 Spielen)
- wenigste Gegentreffer pro Saison: 11 (Hertha BSC 1967/68 nach 30 Spielen)
- meiste Gegentreffer pro Saison: 123 (SV Niederlahnstein 1963/64 nach 38 Spielen)
- beste Tordifferenz: +114 (146:32) (Bayern München 1964/65 nach 36 Spielen)
- Zuschauerrekord: 90.000 Besucher (TSV 1860 München gegen FC Augsburg am 15. August 1973)* geschätzt da Stadion gestürmt wurde
* Punkte nach der 3-Punkte-Regel.
Regionalliga (3. Liga 1994 bis 2000 – viergleisig)
- meiste Punkte pro Saison: 92 (Tennis Borussia Berlin 1997/98 nach 34 Spielen)
- wenigste Punkte pro Saison: 10 (FC Remscheid 1998/99 nach 32 Spielen und SV Lohhof 1999/00 nach 34 Spielen)
- meiste Tore pro Saison: 120 (Hannover 96 1997/98 nach 34 Spielen)
- wenigste Tore pro Saison: 19 (FSV Salmrohr 1999/00 nach 36 Spielen)
- wenigste Gegentreffer pro Saison: 7 (Tennis Borussia Berlin 1997/98 nach 34 Spielen)
- meiste Gegentreffer pro Saison: 107 (Göttingen 05 1997/98 nach 34 Spielen)
- beste Tordifferenz: 120:29 +91 (Hannover 96 1997/98 nach 34 Spielen)
- Zuschauerrekord: 55.000 Besucher (Hannover 96 gegen Energie Cottbus am 29. Mai 1997, Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga)
Regionalliga (3. Liga 2000 bis 2008 – zweigleisig)
- meiste Punkte pro Saison: 76 (FC Augsburg 2005/06 nach 34 Spielen und Rot-Weiss Essen 2005/06 nach 36 Spielen)
- wenigste Punkte pro Saison: 10 (1. FC Eschborn 2005/06 (ein Sieg) und 1. FC Kaiserslautern II 2006/07 (kein Sieg) nach jeweils 34 Spielen)
- meiste Tore pro Saison: 77 (Rot-Weiss Essen 2003/04 nach 34 Spielen)
- wenigste Tore pro Saison: 15 (1. FC Eschborn 2005/06 nach 34 Spielen)
- wenigste Gegentreffer pro Saison: 22 (Wacker Burghausen 2001/02 nach 34 Spielen)
- meiste Gegentreffer pro Saison: 84 (1. FC Eschborn 2005/06 nach 34 Spielen)
- beste Tordifferenz pro Saison: +51 (Rot-Weiss Essen 2003/04 nach 34 Spielen)
- Zuschauerrekord: 38.500 Besucher (Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Union Berlin am 10. September 2004)
Aktuelle Staffeleinteilung
Regionalliga Nord
Verein | Stadion | Kapazität |
---|---|---|
Fortuna Düsseldorf | LTU arena | 51.500 |
Wuppertaler SV Borussia | Stadion am Zoo | 28.300* |
1. FC Magdeburg | Stadion Magdeburg | 27.250 |
Borussia Dortmund II | Stadion Rote Erde Signal Iduna Park |
25.000 80.708 |
SG Dynamo Dresden | Rudolf-Harbig-Stadion | 23.940* |
Eintracht Braunschweig | Stadion an der Hamburger Straße | 23.500 |
FC Energie Cottbus II | Stadion der Freundschaft | 22.746 |
Rot-Weiss Essen | Georg-Melches-Stadion | 22.500 |
Rot-Weiß Oberhausen | Stadion Niederrhein | 21.318 |
FC Rot-Weiß Erfurt | Steigerwaldstadion | 19.439 |
1. FC Union Berlin | Alte Försterei | 18.100 |
VfB Lübeck | Lohmühle | 17.869 |
VfL Wolfsburg II | VfL-Stadion am Elsterweg | 17.600 |
SV Babelsberg 03 | Karl-Liebknecht-Stadion | 10.499 |
Rot-Weiß Ahlen | Wersestadion | 10.498 |
BSV Kickers Emden | Embdena-Stadion | 7.200 |
Werder Bremen II | Weserstadion Platz 11 | 5.500 |
SC Verl | Stadion an der Poststraße | 5.000 |
Hamburger SV II | Wolfgang-Meyer-Sportanlage HSH-Nordbank-Arena |
2.018 57.000 |
* Kapazität derzeitig aufgrund von Um- bzw. Neubaumaßnahmen eingeschränkt
Regionalliga Süd
Verein | Stadion | Kapazität |
---|---|---|
FSV Frankfurt | Frankfurter Volksbank Stadion | 24.000 |
FC Bayern München II | Stadion Grünwalder Straße | 21.272 |
TSV 1860 München II | Stadion Grünwalder Straße | 21.272 |
KSV Hessen Kassel | Auestadion | 19.000 |
Sportfreunde Siegen | Leimbachstadion | 18.446 |
SSV Reutlingen | Stadion an der Kreuzeiche | 15.228 |
SpVgg Unterhaching | Generali-Sportpark | 15.053 |
Stuttgarter Kickers | GAZi-Stadion auf der Waldau | 11.534 |
VfR Aalen | Waldstadion | 11.183 |
Jahn Regensburg | Jahnstadion | 10.724 |
SV Sandhausen | Hardtwaldstadion | 10.600 |
SC Pfullendorf | ALNO arena | 10.000 |
FC Ingolstadt 04 | Bezirkssportanlage Mitte | 8.000 |
Wacker Burghausen | Wacker-Arena | 7.750 |
SV 07 Elversberg | Waldstadion Kaiserlinde | 6.800 |
FSV Oggersheim | Südweststadion | 6.100* (41.383) |
VfB Stuttgart II | Robert-Schlienz-Stadion | 5.000 |
Karlsruher SC II | Wildparkstadion Platz 2 | 5.000 |
* Kapazität derzeitig aufgrund von Um- bzw. Neubaumaßnahmen eingeschränkt
Siehe auch
- Fußball-Ligasystem in Deutschland
- 2. Bundesliga
- 3. Liga
- Ligasystem
- Fußball-Oberliga
- Fußball-Regionalliga (Frauen)
Einzelnachweise
- ↑ kicker Sonderheft Bundesliga 1993/94: Die kicker Landkarte – hier wird gespielt, S. 12
- ↑ kicker Sonderheft Bundesliga 1994/95: Regionalliga – Das jüngste Kind lernt laufen, S. 164
- ↑ Deutscher Fußball-Bund:Offizielle Mitteilungen Nr. 9, 30. September 2006, S. 2