Laogai
Laogai (chinesisch : 勞改, pinyin : láo găi, Abkürzung von laodong gaizao 勞動 改造, auf deutsch „Reform durch Arbeit“) ist ein System von Arbeitslagern in der Volksrepublik China.
Nach Angaben der Laogai Research Foundation handelt es sich um ein System von Arbeitslagern, Haftzentren sowie Gefängnissen in der Volksrepublik China, in dem sich 4 bis 6 Millionen Häftlinge befinden. Vorbild sind hierbei die russischen Gulags.[1] [2]
Nach Angaben von Menschenrechtlern seien seit der Machtübernahme 1949 über 50 Milllionen Menschen in diesen Lagern gewesen und 20 Millionen Männer und Frauen dort durch Mißhandlungen, Kälte, Hunger, Krankheit, Erschöpfung, standrechtliche Erschießungen usw. gestorben. Nach bisherigen Erkenntnissen betrage die Todesrate gegenwärtig etwa 280.000 Menschen pro Jahr. [3] Zu den Inhaftierten zählen auch Katholiken, tibetanische Aktivisten, Dissidenten und eine beträchtliche Zahl Menschen, die Falun Gong praktizieren.
Seit 1983 sind die Lagerdirektoren Unternehmenschefs. Die Produkte der Laogai sind unterschiedlich: Von Autoteilen über schwarzen Tee, bis zu chemischen Produkten, Reisanbau und die Herstellung von Asbest. Die chinesische Regierung verlautbart, dass die dort produzierten Waren im Durchschnitt 200 Millionen Euro pro Jahr einbringen. Die Volksrepublik China wird im Ausland für die Missachtung der Menschenrechte in den Laogai kritisiert. [4]
Einzelnachweise
- ↑ Harry Wu: Laogai als Werkzeug der Unterdrückung. (online)
- ↑ Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China. Vortrag von Peter Müller zum Internationalen Tag der Menschenrechte 2005 (online)
- ↑ Joel Kotek, Pierre Rigoulot: Das Jahrhundert der Lager. Propyläen, 2001, ISBN 3-549-07143-4
- ↑ Bundestag verurteilt chinesische Arbeitslager. In: Deutsche Welle online, 11. Mai 2007 (online)