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Armin Meiwes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Armin Meiwes (* 1962) wurde aufgrund seiner sado-masochistischen Tötung und späteren Verspeisung seines Opfers bekannt.

Überblick

Meiwes versuchte seit 1999 per Internet Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die kannibalistische Neigungen zeigen. Frühjahr 2000 meldete sich jemand unter dem Namen "Matteo" und gab an, sich von Meiwes quälen, töten und essen lassen zu wollen. Meiwes richtete zu Hause einen "Schlachtraum" ein. Matteo meldete sich nicht mehr, stattdessen trafen sich Meiwes und ein 31-jähriger Hotelkoch namens Jörg. Sie spielten eine Tötung mit Jörg in der Opferrolle vor. Dieser wollte sich aber nicht ernsthaft töten lassen.

Februar 2001 kam der Kontakt zwischen Meiwes und dem 43-jährigen Diplom-Ingenieur Bernd Jürgen Brandes zustande. Im März trafen sich die beiden. Brandes stimmte zu, das Meiwes bei ihm eine Penektomie durchführen würde, sie dann den abgeschnittenen Penis gemeinsam verspeisen würden und Brandes sich danach von Meiwes töten und gänzlich verspeisen lassen würde, was dann auch so geschah und filmisch dokumentiert wurde.

Neben dem sensationalistischen Charakter hat der Fall auch rechtliche Fragen aufgeworfen. Die Verteidigung argumentierte, dass die Bereitwilligkeit des Opfers keine Verurteilung Meiwes rechtfertige, und dass rechtlich gesehen eine Form der Euthanasie vorliege.

Armin Meiwes wurde 2004 wegen Totschlags an Bernd Jürgen Brandes zu 8 1/2 Jahren Haft verurteilt. Meiwes sei schuldfähig, und sein Opfer als psychisch krank einzustufen. Insofern sei es schuldhaft gewesen, seinem Tötungsverlangen nachzukommen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben mittlerweile Revision gegen das Urteil eingelegt. Noch im Jahr 2004 wird die Entscheidung des Bundesgerichtshofes erwartet. Die in Fachkreisen befürchtete Angst vor Nachahmern blieb unbegründet. Es sind bisher keine Parallelfälle bekannt geworden.

Meiwes sitzt derzeit in der Haftanstalt in Kassel ein und arbeitet dort in der Gefängnisbibliothek. Vor einigen Monaten machte Meiwes erneut Schlagzeilen, da er den Wunsch hegte, ein Kannibalen-Kochbuch zu veröffentlichen. Mit Veröffentlichung der neuen Rammstein-Single "Mein Teil", am 26. Juli 2004, ist der Kannibale von Rotenburg auch musikalisch und videokünstlerisch verarbeitet worden.


Siehe auch: Fritz Haarmann