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Kogge

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Hansekogge werden die Schiffe der Hanse genannt.

Die Kogge ist ein Segelschiff, das vor allem dem Handel diente. Sie hat einen Mast und ein Rahsegel. Knapp unterhalb der Mastspitze ist ein Krähennest als Ausguck angebracht.

Eigenschaften

Der Schiffstyp der Kogge hat sich aus den frühmittelalterlichen Handelsschiffen der Sachsen, Wikinger und Slawen entwickelt. Der Rumpf früher Hansekoggen, wie der Poeler Kogge, war in Klinkerbauweise ausgeführt, die Planken überlappten sich also. Später wurden die Planken auf Stoß verlegt (Kraweelbauweise) und die Zwischenräume mit Pech und Werk kalfatert.

Die Länge betrug etwa 20-30 m, die Breite 5-8 m. Die Tragfähigkeit lag - je nach Größe - bei 40 bis 100 Lasten, entsprechend 80 bis 200 Tonnen Gewicht. Die Segelfläche lag bei ca. 200 m2. Die Geschwindigkeit betrug nach Versuchen mit nachgebauten Koggen etwa 3,5 Knoten bei Windstärke 3 und 6 Knoten bei Windstärke 6. Koggen konnten also auch bei mäßigem Wind schneller fahren als Fuhrwerke auf dem Land. Probleme gab es jedoch bei Gegenwind. Kreuzen war wohl nur bei schwachem Wind möglich, da die Schiffe für ihre Länge relativ breit waren. Dafür konnte eine Kogge mit vergleichsweise kleiner Besatzung große Mengen Fracht transportieren.

Koggen waren bis zum Ende des 14. Jahrhunderts der wichtigste größere Schiffstyp der Hanse. Deren Handelsflotte umfasste zu dieser Zeit insgesamt ca. 100.000 Tonnen Tragfähigkeit. Später wurden sie vom ähnlichen Holk, danach vom Kraweel abgelöst.

Funde von Koggen

  • Eine Kogge wurde 1962 in der Weser gefunden. Es handelt sich dabei um eine Hansekogge von 1380.
    Dieses Schiff kann man heute im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven besichtigen.
  • Im Jahr 1997 wurde vor der Insel Poel in Mecklenburg das Wrack einer Kogge aus dem Jahr 1354 entdeckt, das inzwischen nachgebaut wird.
    Die Poeler Kogge ist 30 m lang, der Rumpf ist in Klinkerbauweise gefertigt.


Weblinks: