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Geschossstabilisierung

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Der Drall ist die Bewegung eines Körpers, insbesondere eines Geschosses, um seine Längsachse. Dies dient der Stabilisierung der Flugbahn und verhindert das Überschlagen des Geschosses. Andererseits sorgt der Drall für eine seitliche Abweichung des Geschosses von der Richtung des Abschusses. Um immer die gleiche Abweichung zu erreichen, werden nahezu alle Waffen mit einem Rechtsdrall gefertigt. Bei Raketen wird ein Drall durch entsprechende angeordnete Steuerflächen erreicht, ebenso bei unterkalibrigen Geschossen, die aus glatten Rohren verschossen werden.

Der Drall wird zumeist durch spiralförmig angeordnete Züge und Felder im Rohr der Waffe hervorgerufen, bei Handfeuerwaffen kommen heutzutage auch Polygonrohre zum Einsatz, die keinen runden, sondern einen polygonalen Querschitt aufweisen. Auch diese Anordnung von Führungsflächen im inneren des Rohres nennt man Drall.

Die Kraftübertragung erfolgt bei größeren Geschossen über sogenannte Führungsbänder aus Kupfer oder einer anderen weichen Legierung, bei Handfeuerwaffen verformt sich der gesamte Geschossmantel.

Der Winkel zwischen den Zügen (Züge steht im folgenden auch für die polygonalen Rohre) und einer zur Seelenachse des Rohres Parallelen nennt man Drallwinkel, ist dieser über die Länge des Rohres gleichbleibend, so spricht man von konstanten Drall. Aus fertigungstechnischen Gründen wird fast ausschließlich ein solcher verwendet. Nimmt der Winkel zu, so spricht man von progressiven Drall.

Auch in einigen Sportarten ist es gängige Technik, eine Kugel oder einen Ball mit Drall zu spielen, dieser Drall wird häufig auch als Effet bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist Tischtennis.