Légion étrangère
Die Fremdenlegion besteht aus freiwilligen Männern die als Zeitsoldat Armeedienst für Frankreich leisten. Die Fremdenlegionen wird v.a. für besonders schwere Kriege oder besonders schwierige Einsatzgebiete ausgebildet und eingesetzt. Die Einsätze wechseln je nach Erfordernis. "Engagements" der Fremdenlegionen werden von auftraggebenden Staaten oder Allianzen vergütet. Angehörige der Fremdenlegion sind reguläre Soldaten und keine Söldner. Es gibt die französische Fremdenlegion und die spanische Fremdenlegion.
Französische Fremdenlegion
Die französische Fremdenlegion (franz. Légion étrangère) ist eine Freiwilligentruppe, die zum französischen Heer gehört. Sie wurde 1831 gegründet, um vor allem die afrikanischen Kolonien Frankreichs abzusichern. Zählte die Truppe noch vor wenigen Jahren 35.000 Mann, ist sie heute auf 7.800 Mann geschrumpft. Das einzige ortsfeste Einsatzgebiet befindet sich in Kourou (Objektschutz am Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana). Heut zu Tage werden Legionäre nicht wie früher nur in Schlachten oder Kriegen eingesetzt, sondern spezialisieren sich umso mehr auf Spezialeinsätze (Dschungel-, Gebäude-, Nacht-, Anti-Terror-Kampf).
Geschichte
Die französische Fremdenlegion wurde 1831 von König Louis Philippe in der Nachfolge diverser Vorläuferregimenter aufgestellt. Das erste Einsatzgebiet war Algerien. Die Fremdenlegion fand bei den meisten französischen Kolonialkriegen Verwendung, später auch bei Friedenseinsätzen.
Die größte Niederlage ihrer Geschichte hat "die Legion" in Vietnam erlitten, als eine Kampfgruppe in der Schlacht von Dien Bien Phu aufgerieben wurde.
Eine weitere Schlacht, deren Gedenken die Fremdenlegion wohl immer hochhalten wird, ist Camerone; hier kämpften drei Offiziere und 62 Legionäre gegen 2.000 Mexikaner und hielten sich den ganzen Tag, am Abend verteidigten sich die letzten fünf Überlebenden ohne Munition und nur mit aufgepflanztem Bajonett gegen diese gewaltige Übermacht, bis auch sie starben. Seither gilt Camerone in der Legion als Mahnmal für den Kampf bis zur letzten Patrone und bis zum letzten Mann.
Heute wird die Fremdenlegion überall dort eingesetzt, wo der französische Staat seine Interessen im NATO- oder europäischen Verbund (Weltraumbahnhof der ESA in Kourou) verteidigt, historische Obligationen hat (Beispiel Elfenbeinküste) oder französische Staatsbürger in Gefahr sind.
Aufbau und Aufgaben
Die Einheiten verfügen über spezialisierte Einsatzbereiche, die Legion verfügt über Panzer-, Infanterie-, Pionier- und Führungstruppen.
Die Legion ist wie folgt gegliedert:
- 1. Kavallerieregiment, Orange (Gepanzerter Verband)
- 2. Infanterieregiment, Nîmes
- 1. Pionierregiment, Laudun-l'Ardoise
- 2. Pionierregiment (Gebirgstruppe), Plateau d'Albion
- 1. Regiment, Führungstruppe und Hauptquartier Aubagne
- 4. Regiment, viermonatige Grundausbildung Castelnaudary
- 2. Fallschirmjägerregiment, Calvi auf Korsika
- 3. Infanterieregiment, Französisch-Guayana
- 13. Halbbrigade in Dschibuti (Ostafrika)
- Abteilung der Fremdenlegion Mayotte
Dabei sind die Stärken der einzelne Regimenter höchst unterschiedlich, die Bezeichnung Regiment hat mehr historische Gründe und entspricht nicht den bei anderen Regimentern üblichen Stärken und Gliederungsverhältnissen.
Aufnahme
Aufnahme können Diensttaugliche jeglicher Nationalität im Alter von 17 bis 40 Jahren finden. Die kürzeste Verpflichtungszeit beträgt dabei fünf Jahre. Es kann auch ein Unteroffiziersdienstgrad erreicht werden, die Offiziere sind nicht grundsätzlich Franzosen, kommen aber oft aus dem französischen Heer und dienen für eine bestimmte Zeit in der Legion.
Nach Ableistung von drei Jahren Dienstzeit besteht die Möglichkeit, die französische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Faktisch bleibt der Fremdenlegionär aber so lange Ausländer, bis er mindestens die in seinem Vertrag verlangten fünf Jahre Dienst leistet und dann einen Anspruch auf eine zehnjährige Aufenthaltserlaubnis für Frankreich bekommt.
Zu Beginn der Legion wurde die Identität des Bewerbers nicht geprüft, heute wird eine Überprüfung des Bewerbers vorgenommen, allerdings besteht weiterhin die Möglichkeit, während der Dienstzeit einen anderen Namen anzunehmen. Es wird bei bedarf eine neue Identität vergeben.
Die Legion betreibt in Frankreich 16 Rekrutierungsbüros, die rund um die Uhr besetzt sind, zusätzlich kann man sich direkt im Hauptquartier der Legion in Aubagne bewerben. Eine Anwerbung in Deutschland ist nach §109h StGB strafbar.
Erkennungszeichen der Fremdenlegion ist ein weißes Kepi ("Képi blanc"), das Wappen eine siebenflammige Granate, die auf das unmittelbare Vorgängerregiment, das Regiment Hohenlohe, zurückgeht. Die Farben der Legion sind Grün und Rot.
Literatur
- Bonnecarrere, Paul: Frankreichs fremde Söhne : Fremdenlegionäre im Indochina-Krieg. - Stuttgart : Motorbuch-Verl., 2000. - ISBN 3613011441
- Keller, Yers / Frank Fosset: Frankreichs Elite : Legions-Paras und Kommandos, Gendarmerie-Sondereinsatzgruppen GIGN, Kampfschwimmerkommando Hubert. - Stuttgart : Motorbuch-Verl., 2001. - ISBN 361302103X
- Krieger, Erich: Wohin führt dein Weg. - Norderstedt : Books on demand, 2002. - ISBN 3831143951
- Michels, Eckard: Deutsche in der Fremdenlegion : 1870-1965, Mythen und Realitäten. - Paderborn : Schöningh, 2000 ISBN 3506744712
- Rosenthal, Philip: Einmal Legionär. - München : Goldmann, 1999. - ISBN 3506744712
- Schmidt, Guido: "Der Cafard": Als Fallschirmjäger bei der Fremdenlegion - Stuttgart : Motorbuch-Verl., 1997 - ISBN 3613017954
Filme
- Beau Travail, Regie: Claire Denis, 1999
Weblinks
Spanische Fremdenlegion
Es existiert auch eine spanische Fremdenlegion in Form eines Infanteriebatallions entlang der marokkanischen Küste. Diese war früher, bevor Spanien dieses Territorium aufgab, in der damaligen Spanisch-Sahara stationiert.
Geschichte
Gegründet wurde die spanische Fremdenlegion im Januar 1920 von Millan Astray. Der Anteil ausländischer Freiwilliger lag bei 25%. Nach dem Riff War (1919-1926) kehrte die Legion nach Nordafrika zurück. Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges 1936, schickte General Francisco Franco seine spanische Legion um an der Seite der deutschen Legion Condor zu kämpfen. Mussolini schickte 1939 italienische Freiwillige, von denen vielen in den Reihen der spanischen Legion u. a. in der Schlacht von Madrid kämpften. Während der 50er und 60er Jahre kämpfte die spanische Legion vorwiegend in Nordafrika. 1961 wurde das Spanish Foreign Legion Parachute Battalion aufgestellt. 1969 kämpften die Legionäre in Marokko und angrenzenden Gebieten. Nachdem General Francisco Franco am 20. November 1975 gestorben war wurden die spanischen Legionäre aus den Wüsten Nordafrikas und der Sahara zurück nach Spanien verlegt. 1987 wurde von der spanischen Regierung beschlossen keine Ausländer mehr in den Reihen der spanischen Legion aufzunehmen. Spanische Legionäre, die nicht gebürtige Spanier sind, dürfen jedoch ihren Dienst weiter in der Legion versehen.
Heute übernimmt die spanische Legion im Namen Spaniens UN-Friedenmissionen, u. a. in Bosnien, Kroatien, Angola, Nicaragua, Haiti, El Salvador und Guatemala. Traditionell dürfen spanische Legionäre Vollbärte und halb offenes Hemd tragen. Anders als französische Legionäre tragen spanische Legionäre ein grünes Schiffchen mit roten Kordeln.