Heiligenrode (Stuhr)
Heiligenrode ist seit der Eingemeindung 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Stuhr (Landkreis Diepholz, Niedersachsen).
Lage
- Lage: 52° 59' N, 8° 42' E; 12 m ü. NN
Heiligenrode, gelegen am Klosterbach, fällt durch seine idyllische Lage auf. Zu Heiligenrode gehören die bäuerlich geprägten Ortsteile Eggese, Bürstel und Siek. In Siek befindet sich ein Erholungsgebiet mit Wochenendhäusern, das unter anderen von Bremern am Wochenende frequentiert wird.
Geschichte
Die gut erhaltene Klosterkirche, die Klostermühle, der Klosterteich und der Mühlenteich im Ortskern sind Zeugen einer ehemals bewegten Vergangenheit Heiligenrodes, die ihren Ursprung vor über 800 Jahren fand. Im Jahre 1182 wurde durch Ritter Friedrich von Mackenstedt, einem Dienstmann des Erzbischofs von Bremen, ein Benediktinerinnen-Kloster gegründet. Bedingt durch den Klosterbau entstand eine Infrastruktur mit zahlreichen Wirtschaftsgebäuden und Häusern. Wälder wurden gerodet, Sümpfe wurden trockengelegt – hieraus resultiert auch der Name: Heiligenrode. Durch Stiftungen von Edelleuten, Fürsten und Bauern wuchs der wirtschaftliche Einfluss. Nach der Reformation wurde das Nonnenkloster in ein Damenstift umgewandelt. Im weiteren Verlauf der Geschichte brachte der Dreißigjährige Krieg den Untergang des einst reichen Stifts, so dass die Gebäude verfielen.
Geografie
Flüsse
Auf dem Klosterbach werden im Sommer von der Aktion „Stuhrer Ferienkiste“ Schlauchbootfahrten durchgeführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Gemeinde Stuhr bietet jährlich ein bis zwei Künstlern Stipendien in Heiligenrode an. Die Künstler erhalten ein Atelier im Ortskern und Mittel für bestimmte Projekte, die am Ende des Stipendienjahres ausgestellt werden.
- Die Kunstschule „KUSS“ („Kunstschule Stuhr“) bietet in den Räumlichkeiten der Grundschule bzw. der alten Volksschule Heiligenrode verschiedene Kunst-Kurse für Kinder und Erwachsene an.
Sehenswürdigkeiten
Heiligenrode, gelegen am Klosterbach, wartet durch eine reiche Vergangenheit und eine idyllische Lage auf. Der Ortskern besticht durch die gut erhaltene Klosterkirche, die Klostermühle, den Klosterteich und den Mühlenteich. Ein Landfrauenverein veranstaltet Backtage nach alten Rezepten im Heiligenroder Backhaus.
Kirchen
In der Klosterkirche, einem gotischen Backsteinbau, finden regelmäßig Gottesdienste statt.
Kunst im öffentlichen Raum
In zwei öffentlich zugänglichen Gebäuden hat der aus Schweringen stammende Künstler Gottlieb Pot d’Or um 1960 Kunstwerke gestaltet:
- 1958 ein Wandbild in der Schule Heiligenrode
- 1964 Glasfenster im Chor der Klosterkirche Heiligenrode
Literatur
- Heiligenrode 1182 - 1982. Festschrift zur 800-Jahr-Feier. (Hrsg.: Gemeinde Stuhr), Bremen 1982, 190 S. m. 66 Abb.
- Joachim Oltmann: Wieder in die Gänge kommen. Die Gemeinde Stuhr in der Nachkriegszeit 1945-1950. Brinkum, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode, Moordeich, Seckenhausen, Stuhr, Varrel. (Hrsg.: Gemeinde Stuhr), Fischerhude 1990, 232 S. m. Abb.; ISBN 3-88132-168-3
- Heiligenrode. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München / Berlin 1992, S. 666 f.