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Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln

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Stadtbezirk 19, Lage in München

Thalkirchen, Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln sind Stadtteile im Süden Münchens, die zusammen den Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln bilden.

Im Bereich des Bezirks 19 liegt mit dem Warnberg (579 m über NN) der höchste Punkt im Stadtgebiet Münchens. Für das Stadtklima wichtige Grünzüge (Isartal, Forstenrieder Park, Südpark, Siemenswäldchen, Waldfriedhof) grenzen an oder durchziehen den Bezirk, der sich aus fünf recht unterschiedlichen Stadtteilen zusammensetzt:

Thalkirchen

Der in der Isarniederung westlich des Flusses gelegene Stadtteil gehört zu den ältesten Siedlungen im Süden der Stadt und hat durch seine Lage an der renaturierten Isar eine bedeutende Erholungs- und Freizeitfunktion für die gesamte Stadt. In Thalkirchen liegen der Tierpark Hellabrunn, der Flaucher (ein ausgedehnter Grünzug entlang der Isar mit Wald und Wiesen, Spielplätzen und dem gleichnamigen Biergarten in einem Forsthaus aus dem Jahre 1800) und die Floßlände (der Endpunkt für Floßfahrten auf dem Oberlauf der Isar).

  • Talkirchen wurde erstmals im Jahre 1268 als Talkirchen erwähnt und bedeutet Kirche im Tal. Es kam zusammen mit Obersendling und Maria Einsiedel 1818 zur Gemeindebildung. Der ursprüngliche Ortskern lag an der Kirche Mariä Himmelfahrt (Heute Fraunbergplatz 1). Talkirchen wurde am 1. Januar 1900 eingemeindet.
  • Maria Einsiedel: Erstmals 1725 erwähnt ist dieser Gemeindeteil durch Cosmas Damian Asam in Anlehnung an den gleichnamigen Schweizer Wallfahrtsort Maria Einsiedel benannt worden. Das Anwesen wurde von ihm 1724 gekauft und der Eigentumsbrief wurde am 11. Mai 1734 ausgestellt. Am 25. März 1725 bekam Egid Quirin Asam die Erlaubnis zur Erichtung einer Kapelle. Er informierte am 25. Oktober 1730 Freising, wo die geistliche Hoheit waltete, über die Fertigstellung des Gotteshauses. Darauf bekam dieses zwischen dem Herbst 1730 und dem 1. Mai 1731 die Weihe.
  • Der Name des Gemeindeteils Hinterbrühl entstand aus dem Namen des dortigen Sees. Dieser hieß Brühl bzw. Priel was eine Wiese die mit Buschwerk bewachsen ist bezeichnet. Am 29. November 1906 genehmigte das Ministerium des Inneren mit Wirkung vom 1. Januar 1907 den Ortsnamen.
  • Obersendling: Das nach 1945 vor allem durch Standortkonzentration der Firma Siemens AG und die damit verbundene rasche industrielle Entwicklung entstandene Viertel, ist städtebaulich ein Mischgebiet. Die Wohnbebauung, die auch noch ältere Wohnquartiere aufweist, ist in Industrie- und Gewerbegebiete eingebettet. Erwähnenswert sind die beiden Siemens-Sternhochhäuser an der Boschetsriederstraße, die ersten Hochhäuser, welche nach dem Krieg in München gebaut wurden. Derzeit wird im Rahmen des Isar-Süd-Projektes eine totale Neukonzeption des Siemens-Areals durchgeführt, was sicherlich zu einer deutlichen Veränderung des Stadtteils führen wird.

Forstenried

Der Stadtteil mit noch relativ gut erhaltenem altem Dorfkern besteht überwiegend aus Wohngebieten. Er wurde erstmals im Jahr 1166 als Uorstersriet erwähnt, der Name setzt sich zusammen aus den Wörtern Uorst für Forst, Wald und Ried für Rodung. Der alte Ortskern lag um die Pfarrkirche Hl. Kreuz (heute Forstenrieder Allee 180a). Forstenried wurde am 1. Januar 1912 nach München eingemeindet. Zwischen 1959 und 1971 wurden in Forstenried einschließlich der Parkstadt Solln vier Großwohnanlagen mit über 12.500 Wohnungen für mehr als 25.000 Bewohner errichtet.

  • Fürstenried, das seit 1818 zusammen mit Forstenried, Ober- und Unterdilljäger und Maxhof die Gemeinde Forstenried bildete, wurde erstmals 1716 urkundlich erwähnt. Der Name nimmt Bezug auf den Kurfürsten Max Emanuel, welcher sich hier zwischen 1715 und 1717 das gleichnamige Schloss bauen ließ.
  • Der Gemeindeteil Maxhof entstand aus einem von Max Emanuel 1717 auf einer Viehweide, dem Blumbesuch, errichteten Fasanenhaus. Das Ende des 18. Jahrhunderts verfallene Haus erwarb 1797 der Parkmeister Max Anton Jägerhuber mit dem zugehörigen Gelände, er ließ das Gebäude abbrechen und einen Park anlegen, den er 1804 nach seinem Vornamen Maxhof nannte. Bereits 1809 findet sich dieser Name dann auf einer Stadtkarte. Nach häufig wechselnden Besitzverhältnissen im 19. Jahrhundert kaufte 1916 die Gartenstadt Forstenried GmbH das Gelände und bebaute es.
  • Der Gemeindeteil Unterdill, dessen Namensteil Dill für die Umzäunung eine Forstes steht, enstand aus dem um 1720 erbauten Dillwärterhaus. Um 1834 kam noch das Forsthaus Jäger am Thüll hinzu und 1850 zählte der Weiler vier Häuser.
  • Seit 1907 entstand um das Gasthaus Zum Kreuzhof noch ein weiterer Gemeindeteil: Kreuzhof. Das Gasthaus war 1875 erbaut worden und wurde 1963 beim Bau der Kreuzung Kreuzhof abgerissen.

Alt-Solln

Mit seinem Gartenstadtcharakter und alten Villen gehört Solln zu den teuersten Wohngegenden der Stadt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Solln gegen Ende des 11. Jahrhunderts als de Solon. Sole oder sule bezeichnet einen Ort, an dem sich das Wild suhlt. Der frühere Ortskern lag um die Alte St.Johann Baptist Kirche (heute Herterichstraße 54). Außer diesem katholischen Gotteshaus gibt es in Solln drei weitere katholische (Neue St. Johann Baptist, St. Angar und Klein-Schönstatt) und zwei evangelische (Apostel- und Petruskirche) christliche Kirchen.

  • Der Gemeindeteil Warnberg wurde erstmals 1185 unter dem Namen Warnberch erwähnt, was soviel wie Berg des Warin heißt und wurde 1818 Solln zugehörig. Am 1. Dezember 1938 wurden die damaligen Gemeindeteile Solln und Warnberg in die Stadt München eingemeindet. Einer der berühmtesten Söhne Sollns ist der noch vor der Eingemeindung geborene Chemie-Nobelpreisträger Ernst Otto Fischer.

Sozialstruktur

Die Arbeitsplätze im Stadtbezirk konzentrieren sich zum Großteil auf den Industrie- und Gewerbestandort Obersendling. Die soziale Struktur Bezirk folgt den städtebaulichen Gegebenheiten in den Bezirksteilen (Villenviertel Alt-Sohn, Einfamilienhausgebiete in Forstenried und Maxhof, Großwohnanlagen in Fürstenried, ältere Wohnquartiere und Genossenschaftsbauten in Thalkirchen und Obersendling). Der Ausländeranteil liegt für den gesamten Bezirk unter dem städtischen Durchschnitt, schwankt aber deutlich zwischen den einzelnen Bezirksteilen.

Verkehr

Der Stadtbezirk wird zum einem über die Autobahn A95 und zum anderen über die Bundestraße B11 erschlossen. Des Weiteren befinden sich in diesem Stadtbezirk die U-Bahn-Stationen Fürstenried West, Basler Straße, Forstenrieder Allee, Machtlfinger Straße, Aidenbachstraße, Obersendling und Thalkirchen der Linie U3 sowie die S-Bahn-Stationen Siemenswerke und Solln der Linien S7, S20 und S27.

Statistik

Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (Stand 31. Dezember 2002, Quelle: Statistisches Taschenbuch 2003 der Stadt München)

  • Einwohner mit Hauptwohnsitz: 77.659
  • Fläche: 1.775,13 ha
  • Einwohnerdichte: 44 pro ha

Siehe auch: Liste der Stadtbezirke Münchens, Bartholomäus Zitzelsberger