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Hans F. Zacher

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Hans F. Zacher (* 22. Juni 1928 in Erlach am Inn, Niederbayern) ist emeritierter ordentlicher Professor für Öffentliches Recht, insbesondere Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München und emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Sozialrecht. Von 1990 bis 1996 war er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Leben

Die Juristischen Staatsexamina legte Hans F. Zacher 1951 und 1955 ab, während er bereits 1952 promovierte. Von 1955 bis 1963 arbeitete er in der Verwaltung und bei Gerichten (Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Bundesverfassungsgericht). 1962 habilitierte er sich und wurde zum ordentlichen Professor für Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht an die Universität des Saarlandes berufen, wo er von 1963 bis 1971 lehrte. 1971 folgte er dem Ruf der juristischen Fakultät der Universität München und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1996 öffentliches Recht.

Von 1975 bis 1980 war er außerdem Leiter der Max-Planck-Projektgruppe für internationales und vergleichendes Sozialrecht; Von 1980 bis 1992 Direktor des daraus hervorgegangenen Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Sozialrecht. Von 1990 bis 1996 war er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Seiher ist Hans F. Zacher emeritierter Direktor des Instituts und Ehrenmitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft. Seit 1997 ist er Mitglied des Board of Governors des Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel.

Zacher war Mitbegründer und Ehrenvorsitzender des Deutschen Sozialrechtsverbands. 1981 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er ist ferner Mitglied der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften in Rom sowie Mitglied der Academia Europaea.

Er hat zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet des deutschen, vergleichenden, europäischen und internationalen Sozialrechts vorgelegt, sowie zur Sozialpolitik, zum Verfassungsrecht, zum Wirtschaftsrecht, zu Forschungsrecht und Forschungspolitik, zu Staat und Kirche.

Ehrungen

  • Doctor honoris causa der Katholischen Universität Löwen (1991)
  • Doctor honoris causa der Universität Breslau (1995)
  • Doctor honoris causa des Weizmann Institute of Science, Rehovot/Israsl (1996)
  • Doctor honoris causa der Universität Szeged (1997)
  • Doctor honoris causa der Universität Athen (2001)


  • Großes Bundesverdienstkreuz (1992)
  • Bayerischer Verdienstorden (1983)
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1995)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1.Klasse (2001)
  • Offizier im Nationalen Verdienstorden der Republik Frankreich (2004)
  • Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft (1998)

Werke (Auswahl)

  • Democracy in Debate. The Contribution of the Pontifical Academy of Social Sciences (2005)
  • Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland seit 1945 (2001–2006)
  • Forschung, Gesellschaft und Gemeinwesen (1993)
  • Abhandlungen zum Sozialrecht (1993)
  • Sozialpolitik und Verfassung im ersten Jahrzehnt der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1980
  • Freiheitliche Demokratie. Geschichte und Staat, Bd. 139/140. München/Wien 1969
  • Pluralität der Gesellschaft als rechtspolitische Aufgabe. In: Der Staat, Bd. 9 (1970), S. 161-186.
  • Der Staat als Erzieher zur Ehrfurcht vor Gott. In: Speculum (Saarbrücker Studentenzeitung), 10. Jg. (1964), S. 3–4.
  • Der Kampf um das reine Bier. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 16, 1955, S. 8.

Literatur

  • Hans F. Zacher 75 Jahre, Zeitschrift für Ausländisches und Internationales Arbeits- und Sozialrecht 17 (3/4), 243–246 (2003)
  • Hans-Jürgen Papier: Hans F. Zacher zum 65. Geburtstag. In: Archiv des öffentlichen Rechts, Bd. 118 (1993), S. 321–324
  • Konstantinos Kremalis: Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Athen - Vorstellung des Werkes von Professor Hans F. Zacher. In: Epitheorisis Dikeiou Koinonikis Asfaliseos 1 (2001), S. 76–78.