Feuerschiff

Ein Feuerschiff ist ein bemanntes, meist an einer bestimmten Position vor Anker liegendes Wasserfahrzeug, das als Navigationshilfe für die Seeschifffahrt dienen soll. Es ist meistens kurz, rot angestrichen und außen auf der Bordwand mit einer Bezeichnung für die Position markiert, zum Beispiel "Elbe 1". Diese Schiffe liegen immer auf der gleichen Position, welche auch in den Seekarten eingetragen ist. Der Name leitet sich von der typischwerweise vorhandenen Befeuerung ab.
Feuerschiffe haben zur Kenntlichmachung ihrer Position Leuchtfeuer (Blinklampen wie Leuchtturm), Nebelsirenen, Funk- und Unterwasserschallgeräte, aktive Radarbaken, passive Radar-Reflektoren und weitere Hilfsmittel, um zu jeder Zeit von passierenden oder diese Position suchenden Schiffen schnell erkannt zu werden.
Feuerschiffe werden an seefahrtswichtigen Positionen verankert, zum Beispiel in Flussmündungen, in denen zwei Flüße zusammentreffen und ein Leuchtturm für den suchenden Navigator an Bord zu weit entfernt wäre. Das Feuerschiff enthält Wohnräume für die Mannschaft und zusätzliche Räume für eventuelle Schiffbrüchige. Die deutsche Nordseeküste war um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert mit 18 Feuerschiffen gesichert. Dazu kam noch eine sehr große Anzahl von Leuchttürmen. Inzwischen wurden die Feuerschiffe durch elektronische Positionstonnen (Bojen) ersetzt.
Geschichte
Das erste Feuerschiff wurde vor 1800 auf der Themse stationiert. In Deutschland nahm man als Träger eines Positionsfeuers erstmals 1774 ein mit einer Lampe ausgerüstetes Lotsenversetzboot. 1815 wurde dann in Deutschland das Eiderfeuerschiff in Position gesetzt. Zur Kenntlichmachung in der Dunkelheit hatte man im Mast eine Öllampe. Dieses Schiff strandete 1834 und wurde schon 1835 durch eine modernere Version ersetzt. Dieses Feuerschiff tat seinen Dienst bis 1909. Noch 1909 wurde es ersetzt durch einen Nachfolger, das bis 1926 seinen Dienst tat.
Weblinks
Literarische Erwähnung
- Erzählung "Das Feuerschiff" von Siegfried Lenz