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Diskussion:Bildungssystem in den Vereinigten Staaten

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Sebmol in Abschnitt With Honors

Schulsystem in USA -> in den USA

Da "USA" eigentlich immer vom Artikel "die" (Plural) begleitet ist (bzw. sein sollte), müsste es richtig "Schulsystem in den USA" heißen. --Karl.Kirst 01:00, 19. Sep 2005 (CEST)

Dress Code

An US-amerikanischen Schulen herrscht ein strenger Dress Code. Verboten sind unter anderem: Jacken in der Schule, das Zeigen von Unterwäsche, Löcher in der Kleidung, bauchfreie Kleidung, Drogen oder Sex verherrlichende Aufdrucke, Kopfbedeckungen, Schimpfwörter als Aufdrucke.

Fachhochschulen für Recht und für Medizin

Zitat: Direkt zum Doktorat (ohne die Zwischenstufe des Master's Degree) führen die Studiengänge einiger Graduate Professional Schools, v. a. an den Fachhochschulen für Recht und für Medizin.


Die Übersetzung von Professional School als Fachhochschule halte ich für sehr missverständlich und im Grunde auch falsch. Deshalb habe ich das in spezialisierte Hochschulen geändert. Ich denke das ist sehr viel besser als Übersetzung...


With Destinction?

Edit: Es soll denke ich "with distinction" heissen und nicht "with destinction". --84.154.220.77 20:44, 27. Jul 2006 (CEST)

In der Tat. Danke für das Entfernen dieses Fehlers. -- sebmol ? ! 20:49, 27. Jul 2006 (CEST)

Sitten, Gebräuche und andere supplementäre Informationen

Hier eine Reihe von first-hand-Informationen (ich bin Mutti zweier amerikanischer Grundschüler), die in den Artikel nicht unbedingt hineinpassen, vielleicht aber trotzdem interessant sind:

Bräuche bei der Einschulung

  • Die Einschulung eines Kindes wird in amerikanischen Familien nicht besonders gefeiert. Das liegt erstens daran, dass die meisten Kinder vor der Grundschule schon eine Preschool oder ein Day Care Center besucht haben, in dem sie bereits einen Schulalltag kennengelernt haben, der sich von dem der Grundschule kaum unterscheidet. Zweitens beginnt die Grundschule nicht wie in Deutschland mit der ersten Klasse (6-Jährige), sondern mit der "Kindergarten"-Stufe (5-Jährige). Weder der Übergang von der Preschool zum Kindergarten noch der vom Kindergarten zur 1. Klasse wird von Kindern und Eltern als so herausragend empfunden, dass er besonders gefeiert würde.
  • Mehr Beachtung findet alljährlich der Beginn eines neuen Schuljahres. Mutti geht dann gemeinsam mit den Kindern shoppen: erstens Kleidung (das ist der Spaß-Teil), zweitens Stifte, Hefte, Ordner und anderen Schreibbedarf, der im kommenden Schuljahr benötigt wird.

Grundschule

  • Die Grundschul-Klassenzimmer sind mit einem eigenen Toilettenraum, reichlich Schrank- und Regalraum für Unterrichts- und Bastelmaterial, Bücher und Spielsachen, mehreren Arbeitsplätzen für die Lehrerinnen (incl. Telefon und Computer), Tischen und Stühlen für die Kinder sowie mit großen Teppichbereichen zum Auf-dem Boden-Sitzen ausgestattet. Die Tür zum Klassenzimmer bleibt während des Unterrichts geöffnet. Es gibt auch Klassenzimmer, die zum Flur hin gar keine Wand haben und nur durch eine Art Raumteiler vom Flur geschieden sind.
  • Disziplinarische Maßnahmen, die von den Lehrerinnen während der ersten beiden Schuljahre angewandt werden, sind Verwarnungen (1. Stufe), time-out auf einem speziellen, räumlich abgesonderten Sitzplatz innerhalb des Klassenzimmers (2. Stufe) und Vorsprechenmüssen beim Schulleiter (3 Stufe). Weitere Stufen folgen, von denen die letzte die Zwangsverweisung von der Schule ist.
  • Da die meisten Kinder vor der Grundschule ein Day Care Center oder eine Preschool besucht haben, können – besonders in Schuldistrikten mit hohem Akademikeranteil – viele Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung in den Kindergarten bereits lesen und im Zahlenraum <20 rechnen. Kinder, die zu Beginn des Kindergartens noch keine Buchstaben kennen oder ihren Namen nicht schreiben können, gelten als Problemfälle, die besonders gefördert werden müssen. Betroffene Eltern erhalten von der Schulbehörde offizielle Nachricht. Das Lesen und Schreiben ganzer Wörter wird meist jedoch erst im Kindergarten erlernt, in der 1. Klasse folgen Grundbegriffe in der Orthografie und im Rechnen.
  • An vielen Grundschulen können die Kinder ein Instrument (meist ein Blasinstrument) erlernen.
  • Die Klassenlehrerinnen sind auf genau 1 Klassenstufe spezialisiert und betreuen darum jedes Jahr eine andere Klasse. Eine Ausnahme sind sog. loopers oder looper teachers, die 2 aufeinander folgende Klassenstufen betreuen können und auch entsprechend eingesetzt werden.

Noten und Disziplin

  • Schulzeugnisse heißen report card. In welchen Zeitabständen report cards in den verschiedenen Klassenstufen bzw. in anderen Schuldistrikten ausgegeben werden, weiß ich nicht. Meine Tochter hat im Kindergarten 2 Halbjahreszeugnisse bekommen, in der 1. Klasse sind es 4 Quartalszeugnisse. Die report cards zumindest der ersten beiden Schuljahre sind sehr spezifisch und listen (anstatt der Leistungen z. B. im Lesen, Schreiben, Rechnen) detailliert auf, welche motorischen, sprachlichen, kognitiven, sozialen Fähigkeiten das Kind gezeigt bzw. nicht gezeigt hat. Mein Eindruck ist, dass auf eine minuziöse Evaluierung (die von den Lehrerinnen erhebliche Arbeit verlangt) in den USA sehr viel mehr Wert gelegt wird als in Deutschland. Und das beginnt bereits im Day Care.
  • Eine klassische Benotung (Bestnote A, danach: B, C, D, F) findet erst ab der 3. Klasse statt. In den Klassenstufen Kindergarten bis 2 werden nur die Bewertungen „exzellent“, „befriedigend“ und „braucht Verbesserung“ benutzt.
  • Die Institution des zwangsweisen „Sitzenbleibens“ gibt es in den USA nicht. Im Bedarfsfall können Eltern sich jedoch mit der Schule darüber verständigen, ein Kind eine Klasse wiederholen zu lassen.
  • Die Schulen organisieren Programme zur Prävention und Bekämpfung von Problemen wie bullying und teasing (= Kränken). Bereits von der Kindergartenstufe an werden die Kinder ermutigt, sich gegen Drogen und Rauchen zu engagieren.
  • Einige Lehrer führen in ihren Klassen besondere Programme durch, um Verhaltensweisen wie diszipliniertes Arbeiten, gute Verständigung mit anderen Schülern usw. zu belohnen.
  • An einigen Schulen verleiht die Schulpsychologin (school counsellor) für Verhaltensweisen wie Kollegialität, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Aufrichtigkeit usw. regelmäßig kleine Preise. Die auszuzeichnenden Kinder werden von der Klassenlehrerin vorgeschlagen. Ihre Namen werden über die Sprechanlage der Schule bekannt gegeben und vielen Kindern macht es Spaß, diesen Preis zu sammeln.
  • An einigen Schulen gibt es eine Schuluniform. Auch in den übrigen Schulen schreibt ein detaillierter Kleidungscode vor, welche Bekleidung während des Unterrichts tabu ist (z. B. Mützen, Jacken, bauchfreie Kleidung, sichtbare Unterwäsche).
  • Auch außerhalb der Klassenzimmer ist die Disziplin auffällig höher als in Deutschland. Auf den Fluren wird weder gerannt noch gelärmt. Wenn ganze Klassenverbände sich durchs Gebäude bewegen, so geschieht dies ordentlich in der Zweierreihe.

Sonstiges

  • Schulranzen sind in den USA unbekannt, die meisten Kinder benutzen einen Rucksack. Der Rucksack wird nie schwer bepackt, weil Schulbücher (außer für Leseaufgaben) nicht mit nach Hause genommen werden. Für jedes Kind steht in der Schule privater Schrankraum zur Verfügung, das ist meist ein verschließbarer Spind (locker) auf dem Flur, in Grundschulen (vor allem in neu erbauten) auch ein großes offenes Fach (cubby) im Klassenzimmer.
  • Der Schultag an öffentlichen Schulen beginnt mit dem Pledge of Allegiance. In der Schule meiner Kinder findet der pledge im Klassenzimmer statt, anderswo möglicherweise auch in der Turnhalle. Kinder aus nicht-christlichen oder kosmopolitisch eingestellten Familien lernen schnell, das Ritual nicht allzu ernst zu nehmen.
  • Die Schulleitung und PTA (parent teacher association) organisieren im Verlaufe des Schuljahres eine ganzes Programm unterschiedlichster Veranstaltungen: Schnuppertage für Schulanfänger, Tage der offenen Tür (open house), Schulfeste (z. B. um Halloween herum), Autorenlesungen, Lehrer-Anerkennungs-Tage (teacher recognition), Fundraisers usw. usw.
  • Während der sehr langen Sommerferien wird ein Sommerprogramm (summer school) mit akademischem, künstlerischem und Sport-Programm angeboten. Adressiert ist das vor allem an Kinder mit akademischem Nachholbedarf.
  • Elternversammlungen sind an öffentlichen Schulen unbekannt. Engagierte Eltern können an den vielfältigen Aktivitäten der PTA (parent teacher association) teilnehmen. Die Klassenlehrerin bietet zweimal jährlich Elternsprechtage an (parent-teacher conferences).
  • Das Engagement der Eltern ist sehr hoch. Obwohl fast alle Eltern berufstätig sind, haben die Lehrer kaum Probleme, zu bestimmten Anlässen freiwillige Helfer zu rekrutieren, Sachspenden zu sammeln und ähnliches. Die Lehrer setzen auch voraus, dass Eltern vereinzelt an bestimmten Unterrichtsprojekten (z. B. science fair) mitwirken.
  • Unterrichtsausfälle scheinen in den USA unbekannt zu sein. Offenbar steht genug Personal zur Verfügung, dass sich auch bei kurzfristigem Ausfall einer Lehrerin immer ein substitute teacher findet.
  • Das – zum größten Teil hauptamtlich beschäftigte – Personal an der Schule meiner Kinder umfasst u. a.: 22 Klassenlehrer, 15 Lehrer-Assistenten, 1 Schulleiterin, 2 Sekretärinnen, 1 Hausmeister, 1 Krankenschwester, 1 Kunstlehrerin, 2 Musiklehrer, 2 Sportlehrer, 1 Bibliothekarin, 2 Ergotherapeutinnen, 1 Schulpsychologin, 1 Sozialarbeiterin, 2 Kantinenkräfte. Die Schule wird von rund 400 Schülern der Klassenstufen K bis 5 besucht, darunter knapp 20 special needs-Kinder.

Disclaimer

Das hier beschreibt die Situation an der Schule meiner Kinder, die in einem finanziell sehr gut ausgestatteten Schuldistrikt mit hohem Akademikeranteil liegt; keine Gewähr für andere Schuldistrikte oder Bundesstaaten. --Stilfehler 17:32, 1. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Disclaimer Nr. 2: Fast alles kann sich jederzeit ändern. Auch in den USA wird im Bildungssystem ständig alles reformiert, und zwar sowohl auf nationaler als auch auf bundesstaatlicher Ebene und auf der Ebene der Schuldistrikte und der einzelnen Schulen.

With Honors

Kann man unter den Honors an Colleges eigentlich auch das vor kurzem noch verpflichtene Diplom an Fachhochschulen verstehen, also eine zusätzliche wissenschaftliche Arbeit, die ja jetzt an FHs wegfällt?

Philipp Mevius Eckernförde 14.05.2007

Bei Honors-Studenten wird im Allgemeinen erwartet, dass sie eine separate Honors-Arbeit einreichen, die einer Diplomarbeit in Umfang und Tiefe durchaus ähnelt. sebmol ? ! 14:19, 14. Mai 2007 (CEST)Beantworten