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Eiszeitalter

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Als Eiszeit (Glazial) bezeichnet man eine über mehrere Jahrhunderte anhaltende Periode stark gesunkener Temperaturen auf der Erde, bei der es zu einer starken Ausbreitung der Eiskappen des Planeten kommt.

Die Erde hat in ihrer Geschichte mehrere Eiszeiten erlebt. Als gesichert gelten die vier modernen Eiszeiten, die mit der Entwicklung des Menschen zusammenfallen. Bei diesen Eiszeiten breiteten sich innerhalb weniger hundert Jahre die Eismassen von Arktis, Antarktis und den Gebirgen stark aus und bedeckten den größten Teil Europas, Asien bis hinunter nach Japan und Nordamerikas. Die Meere verloren durch die Entstehung des Eises massiv an Wasser, wodurch viele Landbrücken entstanden und Meere wie die Nordsee und das Mittelmeer trockenfielen.
Alle neuzeitlichen Eiszeiten hatten erhebliche Auswirkungen auf die Fauna und Flora ihrer Zeit und führten unter anderem zur Entstehung von Mammuts, Mastodonten, Säbelzahntigern, Höhlenlöwen, Höhlenbären und vielen weitern Formen. Auch die Entstehung des Neandertalers und des Menschen oder zumindest deren Ausbreitung in Europa fällt in die Eiszeiten.
Zwischen den Eiszeiten lagen die Warmzeiten oder Interglaziale, in denen die Tropen sich bis nach England in den Norden verlagerten.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass die Welt sich derzeit in einer solchen Zwischenperiode befindet.

Eiszeiten werden nach Flüssen benannt, die im Allgmeinen die weiteste Ausdehnung des Eises angeben. In Süddeutschland ging die Vereisung von den Alpengletschern aus, in Norddeutschland kam das Eis von Norden her. Deswegen werden in Norddeutschland und im Alpenraum verschiedene Flüsse zur Namensgebung verwendet.

Die letzten Eiszeiten
Alpenraum  Norddeutschland Zeitraum
(Tsd. Jahre)
Günz-640-540
MindelElster480-430
RissSaale240-180
WürmWeichsel120- 10

Die so genannte "Schneeball Erde"-Theorie geht davon aus, dass die Erde in ihrer Frühzeit mehrmals fast komplett von Eis bedeckt war, was die Entstehung des Lebens weit hinauszögerte. Klimamodelle der frühen Erde unterstützen diese Theorie mittlerweile zunehmend.
Die Vermutung einer Eiszeit als Ursache für das Artensterben zu Beginn des Mesozoikums wurde dagegen mittlerweile widerlegt.