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Das Böse

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Das Böse (von althochdeutsch »bösi«, eigentlich »aufgeblasen, geschwollen«) ist das, was ethisch falsch ist, was abzulehnen und schlecht ist. Es ist also das Gegenteil des Prinzips des Guten, allerdings nicht bezogen auf gute Qualität, sondern auf Moral, wobei die Grenzen zwischen »böse« und »schlecht« im allgemeinen Sprachgebrauch nicht scharf gezogen werden.

Philosophische Definition

Die Philosophie definiert das Böse als das, was ethisch falsch ist. Da es verschiedene Systeme bzw. Möglichkeiten für Ethik gibt, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten dessen, was böse ist. Der Begriff ist also eigentlich nicht absolut, sondern relativ, und hängt von der jeweiligen Anschauung ab.

Beispiele:

* Es ist wider die Gebote des Islam, Abbildungen von Gott zu machen oder auch nur zu dulden. Aus der Sicht des orthodoxen Christentums wäre es allerdings böse, eine Ikone, die ein solches Bild ist, zu vernichten.

* Abtreibungen werden von christlich Gesinnten in der Regel abgelehnt, von anderen aber nicht.

Was böse ist, hängt auch stark vom ökonomischen Entwicklungsstand einer Gesellschaft ab. So ist der Kindsmord für einen ständig hungernden Stamm, der keine Verhütungsmittel kennt, notwendig, um das Überleben der älteren Kinder zu sichern. Sobald die Landwirtschaft genug zu essen liefert und sichere Verhütungsmittel erhältlich sind, gilt Kindsmord als böse. Diese Entwicklung läßt sich nicht umdrehen: wenn doch noch gelegentlich eine Hungersnot eintritt (z.B. durch Krieg), bleibt der Kindsmord böse. Das ethische Gewissen der Gruppe hat sich verfeinert und man erwartet jetzt zu Recht von den Eltern, dass sie für ihre Kinder hungern. Im Märchen "Hänsel und Gretel" ist genau dieser Punkt der Entwicklung festgehalten.

Je mehr Ressourcen ein Mensch oder eine Grupppe besitzt, um so höhere Ethik wird von ihnen erwartet ("Adel verpflichtet"). Die Aufrechterhaltung oder gar Herstellung eines sozialen Gefälles ist, von der unteren Schicht her gesehen, böse (auch wenn sie gewaltlos erfolgt), von der oberen aus natürlicherweise nicht. Jesus fordert den reichen Jugendlichen erst auf, sein Gut den Armen zu geben, als der ihn nach dem Guten fragt. Erst in dem Moment, wo der Yuppie die Ethik der unteren Schicht (die von Jesus vertreten wird) kennt, ist er verloren ("denn er hatte viele Güter"). Auch hier ist die ethische Sensibilisierung unumkehrbar geworden. Zum Glück haben auch die Reichen ihre Ethiker, heute könte man dem depressiven reichen Jüngling die Lektüre von Ayn Rand empfehlen.

Personifikationen

Es gibt in den verschiedenen Kulturen verschiedene Personifikationen des Bösen, wie etwa den christlichen Teufel, aber auch heidnische Götter wie der germanische Loki, bestimmte Arten arabischer Dschinnies oder auch die Dämonengötter des Hinduismus.

Ihnen allen ist - ihrer bösen Natur gemäß - gemeinsam, dass sie Unglück und Verderben bringen.

Symbole

Datei:Anti-pentalpha.png
gestürztes Pentagramm

Als wohl prominentestes Beispiel für ein Symbol des Bösen soll hier das gestürzte Pentagramm angeführt werden. Aber auch Totenköpfe, in Bezug auf das Christentum verkehrte Kreuze und andere, böse Mächte symbolisierende Figuren werden als Symbole des Bösen verwendet.