Zum Inhalt springen

Konstruieren (Technik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2005 um 01:19 Uhr durch Reinhard Kraasch (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter einem Konstruktionsprozess versteht man einen speziellen Prozess, dessen Prozessobjekt ein Modell darstellt, das innerhalb der Funktionsfolge eine wesensgestaltende Veränderung des Zustands erfährt.

Die Konstruktion als Prozess bezeichnet also in der Technik, alle Ideen, Überlegungen, Prinzipien, Berechnungen und Verfahren, welche die Funktion eines technischen Produkts (einer Maschine oder eines Bauwerks) gewährleisten. Am übersichtlichsten, wenn auch nicht vollständig, werden diese in einem Entwurf zusammengefasst.

Unter Konstruieren versteht man in der Technik, die Summe aller Tätigkeiten, die zu einer Dokumentation führen, welche ein neues technisches Produkt vollständig beschreibt und so seine Fertigung ermöglicht. Dazu gehören Überlegungen, Konzepte, Berechnungen, Entwürfe und schließlich Stücklisten und Zeichnungen von Baugruppen und Einzelteilen mit Material-, Bearbeitungs-, Maß- und Toleranz-Angaben. Diesem Prozess schließt sich die Organisation der Fertigung an, die als Arbeitsvorbereitung bezeichnet wird, aber nicht mehr dem Konstruieren zugerechnet werden kann. In heutiger Zeit erfolgt die Tätigkeit des Konstruierens in immer stärkerem Maße am Computer (siehe auch: CAD). Das früher verwendete Zeichenbrett wird mehr und mehr durch den Bildschirm ersetzt.

Geschichte

ebenso wie die Technik die letzten 150 Jahre eine rasante Entwicklung genommen hat, so hat sich in dieser Zeit auch der Konstruktionsprozess verändert:

  1. um 1850 war die Konstruktion werkstattorientiert: So ist z. B.: T. Edison bekannt für seine intensive Laborarbeit nach der Methode von Versuch und Irrtum
  2. um 1900 began die Normierung der Bauteile mit dem Vorteil, nun nicht mehr für jede Maschine einen eigenen Werkzeugsatz zu benötigen. (Heutzutage umfaßt die DIN-Norm knapp 30000 Normen)
  3. um 1925 wurde begonnen, das methodische Vorgehen bei der Konstruktion zu lehren (s. auch Produktentwicklung)
  4. ab 1960: Durch Konstrukteure wie Konrad Zuse, die als erste für Ihre Berechnungen Computer benötigten und diese auch gleich konstruierten kam es zur Entwicklung der rechnergestützten Konstruktion
  5. heutzutage werden die Produkte rechnergestützt über ihren kompletten Produktlebenszyklus modelliert
  6. in Zukunft wird eine weitere Virtualisierung des Konstruktionsprozesses erwartet, um den kürzer werdenden Entwicklungszeitspannen gerecht zu werden.

Siehe auch

Anreißen, Konstrukteur, Konstruktionslehre, Technik