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Hann. Münden

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Wappen Deutschlandkarte

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Basisdaten
p1
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Höhe: 123 m ü. NHN
Fläche: 121,11 km²
Einwohner: 24.930 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34346
Vorwahl: 05541
Gemeindeschlüssel: 03 1 52 016Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 11 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lotzestraße 2
34346 Hann. Münden
Website: www.hann.muenden.de
Bürgermeister: Klaus Burhenne (CDU)
Hann. Münden, Blick von der Tillyschanze auf die Innenstadt

Hann. Münden (früher Hannoversch Münden, verkürzt Münden genannt) ist eine Mittelstadt im Landkreis Göttingen, südliches Niedersachsen, an der Grenze zu Hessen.

In Hann. Münden befindet sich der Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Aufgrund der drei Flussnamen reklamiert die Stadt gelegentlich den Beinamen Drei-Flüsse-Stadt für sich. Bekannt ist die Stadt außerdem durch die Grabstätte des Wanderarztes Doktor Eisenbarth, der verstarb, als er in Münden Station machte. Von der Lage der Stadt im Weserdurchbruchstal soll auch Alexander von Humboldt angetan gewesen sein. Über das oft verwendete Humboldt-Zitat, Münden sei „eine der sieben schönstgelegenen Städte der Welt“, gibt es aber keine schriftlichen Aufzeichnungen.

Namensgebung

Der ursprüngliche Name der Stadt, Münden, führte schon sehr früh zu Verwechslungen mit dem ähnlich klingenden Minden, das auch an der Weser liegt und früher ebenfalls von der Handelsschifffahrt aufgesucht wurde. Um ein Unterscheidungsmerkmal zu finden, schuf man die Bezeichnungen Hannoversch Münden oder Hannöverisch Münden im Gegensatz zu Preußisch Minden bzw. Minden in Westfalen oder auch Minden/Westfalen. Hannover wurde nicht wegen der Stadt, sondern wegen des Kurfürstentums und späteren Königreichs Hannover als Namensbestandteil gewählt. Dessen Eingliederung nach Preußen und spätere Umgliederungen blieben beim Stadtnamen unberücksichtigt. So hieß die Stadt weiterhin Hannoversch Münden. Goethe und die Brüder Grimm schrieben meist Minden, manchmal mit dem Zusatz Hannöverisch. Nach Münden adressierte Post tauchte regelmäßig in Minden und manchmal auch in München auf.

Der Name Hannoversch Münden passte wegen seiner Länge zum Beispiel nicht auf die Fahrkarten der Hannöverschen Südbahn. Er führte akustisch aufgenommen zu so abstrusen Bezeichnungen wie Hannover-Schmünden oder auch Hannover-Münden, was einen Stadtteil von Hannover vorgaukelte. Auch Hannover bei Münden oder Hannover bei München kamen damals vor. Die Abkürzung Hann. Münden (oft fälschlich Hann.-Münden geschrieben, was wieder den Stadtteil vermuten ließe), ist auch für Ortsunkundige verständlich. Bei der Gebietsreform 1971 scheiterte der Versuch, einfach nur Münden durchzusetzen, wie es sich auch umgangssprachlich eingebürgert hatte. Seitdem heißt die Stadt laut Hauptsatzung Hann. Münden. Dies wurde 2006 letztmalig festgeschrieben und die Stadt wird auch beim Statistischen Bundesamt mit diesem Namen geführt. Die Einwohner der Stadt nennen sich Mündener, obwohl seit 1971 Hann. Mündener korrekt wäre.

Geographie

Lage

Der Stadtkern von Hann. Münden liegt etwa auf einem Drittel der Luftlinie von Kassel nach Göttingen zwischen dem Bramwald im Norden, dem Reinhardswald im Westen und dem nördlichsten Ausläufer des Kaufunger Walds im Süden. Die zuerst und zuletzt genannten Waldgebiete bzw. Mittelgebirge sind je ein Teil des Naturparks Münden.

Die Stadt liegt in den Tälern der Flüsse Werra und Fulda, deren Zusammenfluss zur Weser in Hann. Münden am Tanzwerder durch den vielbesuchten Weserstein markiert ist. Westlich des nördlichen Ortsteils Volkmarshausen mündet die aus dem Bramwald kommende Schede in die Weser.

Stadtgliederung

Mit dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Göttingen wurden die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss der bisherigen Kreise Münden, Duderstadt und Göttingen zum heutigen Landkreis Göttingen geschaffen. Dieses Gesetz trat am 1. Januar 1973 in Kraft. Im Zuge dieser Verwaltungs- und Gebietsreform wurden gleichzeitig die Gemeinden neu geordnet und zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt setzt sich die Stadt Hann. Münden aus der Kernstadt und insgesamt zehn Ortsteilen zusammen.

  • Kernstadt: Altmünden, Blume, Hermannshagen, Innenstadt, Neumünden, Stadtgebiet Über der Bahn (Galgenberg, Vogelsang, Kattenbühl).

Nachbarorte

Nachbargemeinden sind unter anderen Fuldatal, Reinhardshagen, Scheden, Staufenberg und Witzenhausen. Nicht weit entfernte größere Ortschaften sind Dransfeld und Jühnde und im Südwesten liegt die Großstadt Kassel.

Geschichte

Datei:Münden 1584 Franz Hogenberg.jpg
Kolorierter Kupferstich 1584 von Frans Hogenberg
Zeitgenössischer Stich zur Einnahme der Stadt Münden durch Tilly Pfingsten 1626
Merian-Kupferstich um 1650
Hannoversch Münden um 1895

Die Gründung der Stadt ist nicht genau belegt. Die erste urkundliche Erwähnung in einem Dokument von 1183 spricht schon von einer Stadt. Eine Siedlung Gimundi an der Stelle des jetzigen Altmünden wurde schon ungefähr 802 an die Reichsabteien Fulda und Corvey verschenkt. Dort hielt sich Kaiser Heinrich III. im Jahr 1049 auf.

1247 erhielt Münden das Privileg des Stapelrechts, das der Stadt zu einem großen Aufschwung verhalf. Erst 1823 wurde das Mündener Stapelrecht aufgehoben. Im 16. Jahrhundert war Münden durch den Weserhandel die wichtigste Handelsstadt bis Bremen für Waren vor allem aus Thüringen. Gehandelt und auf der Weser transportiert wurden vor allem Färberwaid, damals ein wichtiges blaues Färbemittel, Glas, Textilien und Flöße mit Holz und Getreide aus Thüringen. Von der Nordsee kamen weseraufwärts Heringe und andere Fische.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt am 30. Mai 1626 - Blutpfingsten - nach mehrtägigem Beschuss durch die Soldaten Tillys eingenommen und ein Großteil der Bevölkerung umgebracht.

1776 wurden in Münden fast 20.000 hessische Soldaten eingeschifft, die der Landgraf von Hessen-Kassel Friedrich II. an den hannoverschen Kurfürsten und König von Großbritannien, Georg III., verkauft hatte. Sie wurden im Kampf gegen die amerikanischen Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eingesetzt. Kaum mehr als die Hälfte kamen zurück.

Am 8. Mai 1856 erhielt die Stadt erstmals durch die Hannöversche Südbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Strecke führte von Hannover, Göttingen und Dransfeld nach Hann. Münden; die heutige Verbindung über Eichenberg kam erst 20 Jahre später. Am 23. September 1856 wurde die Hannöversche Südbahn bis Kassel verlängert. Zur Vermeidung einer Linienführung über kurhessisches Gebiet wurde die Strecke ab Göttingen über Dransfeld geführt. Dafür nahm man Steigungen von bis zu 18 Promille in Kauf. Der Streckenabschnitt Göttingen–Dransfeld–Münden, der 1980 stillgelegt und noch bis 1995 als Güteranschlussgleis genutzt wurde, bekam so den Beinamen Dransfelder Rampe.

Diese Hauptstrecke, an der sich heute noch die Streckenkilometrierung bis Kassel orientiert, wurde von Anbeginn zweigleisig gebaut, während die Strecken Hannover–Göttingen und Münden–Kassel zuerst eingleisig waren. Letztere hatte als einzige Bahnstrecke im Königreich Hannover bei Hann. Münden einen Tunnel, was für den König der aussschlaggebende Grund für den Bau bis Hann. Münden gewesen sein soll. Die wahren Gründe des Tunnelbaus waren jedoch die Einsparung von Kosten und der Wunsch, die Strecke möglichst auf gleicher Höhenlage bis Kassel zu führen. So befindet sich auch der Mündener Bahnhof in Hanglage, relativ weit vom historischen Stadtkern entfernt.

1868 gründete der preußische König Wilhelm I. die Königlich Preußische Forstakademie Hannoversch Münden. 1870 folgte die Eröffnung des Forstbotanischen Gartens. Die Akademie wurde 1922 umbenannt in Forstliche Hochschule und 1939 der Georg-August-Universität Göttingen als Forstwissenschaftliche Fakultät angegliedert; der Umzug der Fakultät erfolgte 1970/1971.

1876 nahm die Halle-Kasseler Eisenbahn den Betrieb auf. Im Knotenbahnhof Eichenberg bestand Anschluss nach Göttingen.

Von 1885–1972 war das damalige Münden Kreisstadt des Landkreises Münden, der am 1. Januar 1973 im Landkreis Göttingen aufging.

Seit 1901 war Hann. Münden mit einigen Unterbrechungen Pioniergarnison. Am 1. Oktober dieses Jahres zog das Hessische Pionier-Bataillon Nr. 11, bis dahin in Mainz-Kastel gelegen, in die neu erbaute Kaserne in Neumünden ein und verblieb, später in Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 umbenannt, bis 1918. In den Kriegsjahren 1914/1918 bildete das Pionier-Ersatzbataillon 11 im Standort insgesamt 21.000 Pioniere für die Kriegsformationen des Bataillons aus. Nach Kriegsende bis 1920 folgte das Reichswehr-Pionierbataillon 11. Für eine Übergangszeit von 1921 bis 1934 war die ehemalige Pionierkaserne Sitz der Hessisch-Nassauischen Polizeischule. Von 1934 bis 1945 lag in dem jetzt in Kurhessen-Kaserne umbenannten Areal zunächst das Pionierbataillon 9, aus dem später die Pionierbataillone 29 und 49 hervorgingen, die zudem ab 1936 die auf dem Gimter Feld neu erbaute Gneisenau-Kaserne (heute unter anderem Bildungseinrichtung der Polizei Niedersachsen) nutzten. Während der Kriegsjahre bildeten in den Kasernen Ersatz-Bataillone (zum Beispiel das Pionier-Ersatz-Bataillon 29) Pioniere für den Fronteinsatz aus. Die Mündener Pioniertradition wurde durch die Einnahme der Stadt am 7. April 1945 durch amerikanische Truppen vorerst beendet. Mit Aufstellung der Bundeswehr zogen wieder Pioniere in die Kurhessenkaserne ein, von 1956 bis 1958 zunächst das Panzer-Pionierbataillon 5, das anschließend in Pionierbataillon 2 (PiBtl 2) umbenannt wurde. Zur Garnison gehörten neben dem PiBtl 2 auch immer selbstständige Kompanien mit unterschiedlichen Bezeichnungen, so zum Beispiel von 1959 bis 1981 die Panzerpionierkompanie 50. Die Bundeswehr blieb bis zur endgültigen Auflösung des PiBtl 2 am 31. März 1993 Hausherr in der Kaserne. Das seither frei zugängliche Kasernengelände wird heute als Wohn- und Gewerbepark Fuldablick bezeichnet und entsprechend genutzt.

Über Jahrhunderte wurden im Kaufunger Wald unter anderem am Kleinen Steinberg Basalt und Braunkohle abgebaut, die auf der Kohlenstraße und von 1894 bis 1931 über die Steinberg-Drahtseilbahn nach Hann. Münden transportiert wurden.

Politik

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Hann. Münden zeigt in rotem Schild eine silberne Burg mit breitbedachtem, blaugedecktem und goldbekröntem Mittelturm zwischen jeweils zwei spitzbedachten, blaugedeckten Seitentürmen; im Torbogen ein roter Schild, darin ein blaubewehrter goldener Löwe; über dem Tor am Mittelturm ein gotisches schwarzes M.

Die Farben der Stadt sind gelb und rot. Die Flagge zeigt die Farben gelb und rot in zwei gleichbreiten Längsstreifen.

Städtepartnerschaften und -freundschaften

Die Stadt Hann. Münden unterhält mit folgenden ausländischen Kommunen eine Städtepartnerschaft:

Der Altkreis Münden unterhielt eine Partnerschaft zum Londoner Stadtteil Hackney, die nach der Kreisreform 1973 vom Landkreis Göttingen weitergeführt wird. Außerdem unterhält Münden freundschaftliche Beziehungen zu den folgenden deutschen Kommunen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Fachwerkensemble
St. Blasius Hann. Münden
Werrabrücke, Wanfrieder Schlagd und Welfenschloss
Rathaus Hann. Münden
Welfenschloss als Modell im Städtischen Museum (ursprünglicher Zustand) und heutige Ansicht (Blick von der Tillyschanze)
Weserstein
Zusammenfluss von Werra (links) und Fulda (rechts) zur Weser (vorn)
Alter Packhof
Straßenzug mit Fachwerkbauten

Hann. Münden ist reich an restaurierten Fachwerkhäusern (über 700 im historischen Stadtkern) und kann mittelalterliche Kirchen (St. Blasius, St. Ägidien) vorweisen. Auch eindrucksvolle Bauten der so genannten Weserrenaissance bereichern das Bild der Stadt. Zu nennen sind insbesondere das Welfenschloss und das historische Rathaus. Einige Partien der mittelalterlichen Stadtmauer einschließlich der Wehrtürme sind erhalten.

Das auch als Drei-Flüsse-Stadt bezeichnete Hann. Münden erhielt bereits eine Reihe von Auszeichnungen für ihr Stadtbild, etwa die Goldmedaille im Bundeswettbewerb Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau. Innerhalb des Gesamtensembles der historischen Altstadt und in dessen Umgebung sind als besondere Bauwerke hervorzuheben:

  • St. Blasius: Die Blasiuskirche ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche im Zentrum der Altstadt, Baubeginn Ende des 13. Jahrhunderts. Errichtet auf den Grundmauern einer romanischen Basilika. Über mehrere Bauphasen zog sich der Bau bis 1584 hin, als der mit einer welschen Haube gedeckte Turm fertiggestellt wurde.
  • Alte Werrabrücke: Die Steinbrücke über die Werra verbindet den Stadtkern mit der Vorstadt Blume. Sie wurde vor 1329 erbaut und ist eine der ältesten Steinbrücken Niedersachsens.
  • Rathaus: Im Zentrum des Stadtkerns befindet sich das Rathaus, dessen Kern ein gotischer Saalbau aus dem 14. Jahrhundert bildet. In den Jahren 1603 bis 1618 wurde das Gebäude durch den Lemgoer Baumeister Georg Crossmann umgebaut und erhielt seine bis heute erhaltene Schmuckfassade. Vom Mittelalter bis heute diente das Gebäude als Sitz von Stadtrat und (Teilen der) Stadtverwaltung. Die untere Rathaushalle (Koph-Hus) ist mit Wandmalereien geschmückt, die Auszüge aus der Stadtgeschichte zeigen. Die obere Rathaushalle (Hochtiedshusaquo = Hochzeitshaus) wird heute zur Durchführung von Ausstellungen genutzt. An der nördlichen Fassade befindet sich ein Glockenspiel, das täglich um 12:00, 15:00 und 17:00 Uhr einen Figurenumlauf mit Szenen aus dem Leben des weltberühmten Doktors Eisenbarth zeigt.
  • Rotunde: Hierbei handelt es sich um ein Tor der historischen Stadtbefestigung, mit dessen Bau im Jahr 1502 unter Herzog Erich I. begonnen und welches im Jahr 1579 unter Erich II. fertiggestellt wurde. Heute befindet sich im Inneren des Gebäudes eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege und an der Südseite für die Opfer der Gewalt des Nationalsozialismus.
  • Historischer Packhof: An der Spitze der Schlagden, die dem Umschlag von Waren auf den Schifffahrtswegen Weser, Werra und Fulda dienten, befinden sich zwei Packhofgebäude. Der Packhof an der Wanfrieder Schlagd ist ein klassizistisches Gebäude, das in den Jahren 1839/1840 errichtet wurde. Es hebt sich durch seine Größe und seine im Vergleich zu den reich verzierten Fachwerkhäusern schlichte Fassade hervor und beherbergt heute Ausstellungsflächen. Im Packhof an der Bremer Schlagd ist ein Hotel untergebracht.
  • Weserstein: Auf der Spitze des Tanzwerders, am Zusammenfluss von Werra und Fulda, befindet sich der als Weserstein bezeichnete und mit einem Gedicht versehene Findling.
  • Tillyschanze: Als Erinnerung an die Belagerung Mündens durch den Feldherrn Tilly im Jahr 1626 wurde im Reinhardswald oberhalb der Stadt ein Aussichtsturm errichtet. Auf Anregung einer Bürgerinitiative wurde der als Tillyschanze bezeichnete Turm in den Jahren 1881–1885 errichtet. Neuere Forschungen belegen zwar, dass Tilly seine Kanonen nicht an dieser Stelle, sondern am Fuldaufer aufgestellt hatte, dennoch lohnt sich wegen des Blicks auf die Altstadt ein Besuch des Aussichtsturms.
  • Weserliedanlage: Am Hang hoch oben über Hann. Münden und dem Weserstein steht auf der rechten Flussseite der hier beginnenden Weser die Weserliedanlage. Erinnert wird an den Dichter des Weserliedes (Franz von Dingelstedt) und den Komponisten des Liedes (Gustav Pressel). Von der Weserliedanlage kann man seine Blicke weit über das Stadtgebiet schweifen lassen.
  • Forstbotanischer Garten: In dem zwar kleinen, aber artenreichen botanischen Garten befinden sich über 700 unterschiedliche Gehölzarten und -formen, die täglich besichtigt werden können.
  • Freilichtbühne: Die Freilichtbühne liegt am Kattenbühl auf dem Tannenkamp mitten im Wald und bietet Raum für etwa 800 Zuschauer. Die Anlage wurde vom Reichsarbeitsdienst erbaut und Pfingsten 1933 eingeweiht. Der örtliche Verein Spielbühne hat die seit Jahrzehnten nur noch sporadisch genutzte Bühne 2005 renoviert und will einen geregelten Spielbetrieb in den Sommermonaten aufnehmen.
  • Wasserspuren: Das Projekt Wasserspuren ist im Rahmen der EXPO 2000 entstanden und findet Ausdruck in einer offenen Beke in der Ziegelstraße, in Brunnen und einem Wasserspielplatz. Ergänzt werden diese Installationen durch den EXPO-Themenpfad Wasser und das EXPO-begleitende Kunstprojekt 3 Räume – 3 Flüsse auf dem Doktorwerder, einer kleinen Insel in der Werra.

Touristische Routen

Hann. Münden liegt an verschiedenen touristischen Routen:

Wiederkehrende Veranstaltungen

  • Doktor-Eisenbart-Spiele (in den Sommermonaten auf einer Freilichtbühne vor dem Rathaus)
  • Rosenfest (Mitte Juni, mit Wahl der Rosenfee)
  • Herbst-/ Bauernmarkt (letzter September-Sonntag)
  • Märchenhafte Weihnachtsreise mit rund 100 Veranstaltungen in Hann. Münden, Staufenberg, Dransfeld und Reinhardshagen (gesamter Dezember)

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehrsanbindungen

Die Stadt ist über die zwei Anschlussstellen Hann. Münden-Lutterberg und Hann. Münden-Hedemünden an die A 7 angebunden und verfügt somit über eine gute Lage am übergeordneten Verkehrsnetz. Die Werratalbrücke beim Ortsteil Laubach liegt im Stadtgebiet. Außerdem liegt Hann. Münden im Schnittpunkt der Bundesstraßen B 3 und B 80. Des Weiteren ist Hann. Münden auch an die B 496 angebunden, die von Hann. Münden zur Anschlussstelle Lutterberg der A 7 führt.

Der Bahnhof wird derzeit umgebaut

Darüber hinaus sind vom Bahnhof des Mittelzentrums Hann. Münden an der Halle-Kasseler Eisenbahn aus mit Regionalzügen die Städte Göttingen, Kassel, Halle und Erfurt zu erreichen, in denen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn besteht.

Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verläuft ohne Halt durch das Stadtgebiet; mit dem Mündener Tunnel und dem Rauhebergtunnel liegen die beiden längsten Tunnel in Niedersachsen im Bereich der Stadt.

In der Gemeinde Calden, rund 20 Kilometer von Hann. Münden entfernt, befindet sich der Regionalflughafen Kassel-Calden.

In der Sommersaison (1. Mai bis 15. September) bestehen Linien-Schiffsverbindungen über die Fulda täglich von und nach Kassel-Altmarkt.

Unternehmen

  • Das Unternehmen Haendler & Natermann (Gründung 1825) ist ein Verpackungshersteller. Es produziert und liefert in mehr als 120 Länder Aluminium-, Papier- und Kunststoffetiketten sowie Verpackungselemente. Die langjährige Produktion von Jagd- und Sportmunition (H&N-Diabolo Luftgewehrkugeln) wurde 1991 vom Unternehmen getrennt und in die eigenständige H&N Sport GmbH ausgegliedert, die im Januar 2008 an einen bayerischen Unternehmer verkauft wurde.
  • Im Mündener Werk Schröder der THE CARBO GROUP GmbH werden Schleifmittel auf Unterlage in allen handelsüblichen Formaten wie Bögen, Streifen, Beläge, Rollen, Bänder, Discs produziert. Für diese komplette Weiterverarbeitung werden große Rollen von Schleifmitteln auf Unterlage, die aus einem anderen Werk der Gruppe stammen, als Ausgangsmaterial verwendet. Die Produkte werden unter der 1996 eingeführten Marke Carbo Schröder vertrieben. Vor der Integration von Carbo Schröder im Juli 2005 in die The Carbo Group GmbH gehörte das Schleifmittelwerk seit 1973 zur Carborundum Schleifmittelwerke GmbH in Düsseldorf, die damals das Mündener Familienunternehmen C. F. Schröder übernahm. Die Gründung der Unternehmens reicht in das Jahr 1863 zurück, als Carl Friedrich Schröder als erster deutsche Unternehmer Schleifmittel auf Unterlage in Deutschland produzierte und anbot[1].
  • Die Firma Mündener Gummiwerk GmbH gehört seit 2007 zum Geschäftsbereich Fluid Technology der ContiTech. Sie entwickelt und fertigt Schlauchleitungen, Hochdruckschläuche und Formschläuche für die Fahrzeugindustrie. Das 1873 von Albert Kunth gegründete Unternehmen firmierte ab 1899 zunächst als Mündener Gummiwarenfabrik Gebr. Kunth GmbH und ab 1905 als Mündener Gummiwarenfabrik GmbH. Nach einer größeren Umstrukturierung des Gesellschafterkreises 1959 und Umbenennung in Mündener Gummiwerk GmbH wurde das Unternehmen 1986 von der Phoenix AG übernommen und gelangte 2004 mit Phoenix zur Continental AG. Mit 950 Beschäftigten (Stand 2005) ist die Mündener Gummiwerk GmbH der größte Arbeitgeber der Stadt Hann. Münden.
  • Die Eaton Fluid Power GmbH ist ein Unternehmen der Eaton Corporation[2]. Das Werk in Hann. Münden ist auf Hydraulik -schläuche und -systeme spezialisiert. Das Unternehmen ging aus der Aeroquip GmbH hervor, die 1959 aus der Mündener Gummiwarenfabrik GmbH heraus als Joint Venture von deutschen und amerikanischen Gesellschaftern gegründet worden war.
  • Das Unternehmen AWUKO (Wandmacher GmbH & Co. AWUKO Schleifmittel KG) ist ein mittelständisches Familienunternehmen[3]. Die breite Produktpalette bietet Schleifmittel in jeder Körnung und bis zu einer maximalen Breite von 2045 mm an. Das 1906 gegründete Unternehmen beschäftigte 2006 rund 140 Mitarbeiter.
  • Die Ernst Benary Samenzucht GmbH ist spezialisiert auf Züchtung und Saatgutproduktion für Zierpflanzen[4]. Das seit 1946 in Hann. Münden ansässige Unternehmen beliefert den internationalen Großhandel in über 100 Ländern und hatte 2006 rund 270 Arbeitsplätze.
  • Das Unternehmen Weser-Metall-Umformtechnik GmbH & Co. KG, kurz WMU, stellt Press-, Zieh- und Stanzteile sowie einbaufertige Schweißkomponenten für die Automobil- und Konsumgüterindustrie her[5]. Es wurde 1986 aus der Bokelmann KG (seit 1953) heraus gegründet und gehört seit 1999 zur Production Division der EDAG. Die WMU erzielte 2006 mit 200 Mitarbeitern rund 48 Mio. € Umsatz.
  • Der Lebensmitteleinzelhandels-Discounter Aldi-Nord ist im Ortsteil Hedemünden mit einer ihrer Regionalniederlassungen ansässig, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.

Überörtliche Einrichtungen

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten die in Hann. Münden geboren (* und Jahreszahl) oder verstorben († und Jahreszahl) sind oder einen wichtigen Teil ihrer Lebensleistung in Hann. Münden erbrachten:

Quellen

  1. http://www.cf-schroeder.de/ Unternehmensseite The Carbo Group
  2. en:Eaton Corporation Eaton Corporation in englischen Wikipedia
  3. http://www.awuco.de/ Unternehmenseite AWUKO
  4. http://www.benary.de/ Unternehmenseite Benary
  5. http://webwmu.edag.de/ Unternehmenseite WMU

Literatur

  • Andrea Bulla: Am Anfang war die Stadt. Archäologische Spurensuche im mittelalterlichen Hannoversch Münden, Rahden/Westf. 2004. ISBN 3-89646-927-4
  • Martin Czichelski: Die Gründung der Stadt Münden unter dem Einfluss der Welfen. Eine interdisziplinäre Betrachtung der wissenschaftlichen Forschung, Münden 2002.
  • H. Fiedler (u. a.): Münden im Bild der Jahrhunderte. Beschreibendes Verzeichnis der Darstellungen der Stadt und der heute zu ihr gehörenden Orte in der Graphik des 16. bis 19. Jahrhunderts, Hannoversch Münden 1983.
  • W. Henckel (Vorwort): Mündener Persönlichkeiten aus sechs Jahrhunderten, Heimat- u. Geschichtsverein Sydekum, Hann. Münden 2007, ISBN 978-3-925451-39-3
  • Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgebung mit besonderer Hervorhebung der Begebenheiten des dreißigjährigen und siebenjährigen Krieges, 2. Aufl. Münden 1909.
  • Manfred Lückert: Die Werra - Landschaft und Leben am Fluss zwischen Thüringer Wald und Hann. Münden, Verlag Rockstuhl, 2006, ISBN 3-938997-26-5
  • Erwin May: Münden und Umgebung; Erwin May Hann. Münden; Hann. Münden 1980
  • Johann Dietrich von Pezold: Das Stapelrecht der Stadt Münden 1247-1824. Ein erster Überblick, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 70 (1998), S. 53-71.
  • Helmut Saehrendt: Hannoversch Münden. Wissenswertes aus der Geschichte der Stadt, Sehenswertes in der Stadt, Hannoversch Münden 2002 ISBN 3-936705-09-7
  • Joachim von Stockhausen: Hann. Münden und die Schiffahrt auf Werra, Fulda und Weser, Göttingen 2003. ISBN 3-89533-441-3
Wiktionary: Hann. Münden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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