Kreuzprobe (Medizin)
Als Kreuzprobe bezeichnet man:
- in der Chemie eine Vorprobe auf Ammoniumsalze und
- in der Medizin eine In-vitro-Untersuchung der Verträglichkeit von Blutgruppen zwischen Spender- und Empfängerblut.
Kreuzprobe in der Chemie
Die Vorprobe auf Ammoniumsalze wird in der analytisch-anorganischen Chemie durchgeführt, indem man etwas feste Ursubstanz mit Ätznatron (Natriumhydroxid, starke Base) und einigen Tropfen Wasser auf ein Uhrglas gibt, welches mit einem zweiten Uhrglas bedeckt wird.
Dieses zweite Uhrglas wurde innen und außen kreuzweise mit einem feuchten Universalindikatorpapier (UIP) versehen. Wenn die Probe Ammoniumsalze aufweist, so färbt sich das innere UIP blau, da das Ätznatron aus der Probe Ammoniak freigesetzt hat (Verdrängungsreaktion, siehe unter Nachweise für Kationen):
- Ammonium-Ionen und Hydroxid-Ionen reagieren zu gasförmigem Ammoniak und Wasser.
Kreuzprobe in der Medizin
Major Probe
Bei der Major Probe („große Kreuzprobe“) werden die Erythrozyten des Spenders mit dem Blutserum des Empfängers vermischt. Enthält das Serum des Empfängers Antikörper gegen das Erythrozytenantigen des Spenders, kommt es zu einer Agglutination.
Minor Probe
Bei der Minor Probe („kleine Kreuzprobe““) werden die Erythrozyten des Empfängers mit dem Blutserum des Spenders vermischt. Bei positiver Minor Probe kann trotzdem eine Bluttransfusion durchgeführt werden, da die Antikörper des Spenders im Blut des Empfängers stark verdünnt werden. Diese Art der Kreuzprobe wird heute kaum noch angewendet, da es sich bei Blutkonserven meist um Erythrozyten-Konzentrate handelt.
Untersuchung
Nach der Vermischung kann makroskopisch und mikroskopisch untersucht werden, ob eine Agglutination zustande kommt. Eine Agglutination ist eine absolute Kontraindikation für eine Bluttransfusion.