Benutzer:GDK/Work-Archiv
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|---|---|
| Daten | |
| Ort | Sakkara |
| Erbauer | Djoser (Netjerichet) |
| Bauzeit | 3. Dynastie |
| Typ | Stufenpyramide |
| Baumaterial | Kalkstein |
| Basismaß | 121 m × 109 |
| Höhe (ursprünglich) | 62 |
| Höhe (heute) | 60 |
| Volumen | 330.400 m³ |
| Stufen | 6 |
| Kultpyramide | keine |
| Königinnenpyramiden | keine |
Die Stufenpyramide des Pharao Djoser (Djoser-Pyramide, auch Netjerichet-Pyramide) aus der 3. Dynastie des Alten Reiches um 2650 v. Chr. ist die älteste und mit einer Höhe von 62,5 Metern die neunt höchste der ägyptischen Pyramiden. Als zentrales Bauwerk der Nekropole von Sakkara gehört sie seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.
Die Stufenpyramide des Djoser in Sakkara gilt als das älteste, monumentale Steinbauwerk Ägyptens. Sie ist der vorläufige Höhepunkt in der Entwicklung der Grabanlagen der Könige der 1. und 2. Dynastie aus Abydos. Die Stufenpyramide mit ihren umgebenden Anlagen stellen eine Vereinigung aus den beiden Komponenten Grabbau und Talbezirk dar.
Erbauung
Djoser, der zu seiner Zeit unter seinem Horusnamen Netjeri-chet bekannt war, ließ seine Grabanlage von seinem Berater, dem Hohepriester des Imhotep planen und errichten. Imhotep war möglicherweise Bruder oder Sohn des Pharaos.
Interessant ist die Theorie, dass König Djoser eher politische denn religiöse Gründe für den Bau dieser ersten Grabanlage hatte. Das für damalige Begriffe riesige Reich war schwer zu regieren. Zwischen den Menschen in Assuan und ihrem Pharao lagen 1.000 km.
Bedeutung der Stufenpyramide
Die Stufenpyramide hatte eine große religiöse Bedeutung. In der Mythologie der Ägypter stieg einst der Sonnengott Re von einem Berg herab, um die Menschen zu erschaffen. Diesen Berg sollte die Pyramide nachformen, unter der der Pharao nach seinem Tode begraben wurde. Durch die Konstruktion der Stufenpyramide erschuf man eine riesige Steintreppe zum Himmel empor, die es dem verstorbenen Pharao ermöglichen sollte, zu seinem wahren Vater, dem Sonnengott, zu gelangen. Dort würde ihn dann die Unsterblichkeit erwarten, die sonst nur den Göttern vorbehalten war. Diese Pyramide realisierte also eine Verbindung zwischen Menschen und Göttern und ließ letztendlich dadurch den Pharao diese Unsterblichkeit erlangen.
Erforschung
Der Pyramidenkomplex wurde erstmals 1821 von dem preußischen Generalkonsul Heinrich Menu Freiherr von Minutoli und dem italienischen Ingenieur Girolanio Segato untersucht. Dabei wurde der Eingang zur Pyramide entdeckt. In den Gängen fanden sich in einer Gangecke Überreste einer Mumie, die als vergoldeter Schädel und vergoldete Fußsohlen, die von Minutoli für die sterbliche Reste des Pharaos hielt. Obwohl die Objekte bei der Überfahrt nach Hamburg durch Schiffsbruch verloren gingen, gilt als sicher, dass es sich dabei um eine Sekundärbestattung aus späterer Zeit handelte.
1837 fand John S. Perring zahlreiche weitere Sekundärbestattungen in den Gängen. Perring entdeckt auch die Galerien unter der Pyramide.
Ab 1926 führte Cécil M. Firth eine systematischere Untersuchung durch, die er aufgrund seines Todes nicht beenden konnte. James Edward Quibell übernahm die Leitung der Ausgrabungen bis zu seinem Tode. Jean Philippe Lauer, der mit Quibell arbeitete, führte dann die Untersuchungen fort.
-> http://www.nefershapiland.de/entdeckung_des_djoser-grabmals.htm
Die Stufenpyramide
Im Zentrum des Grabbezirkes befindet sich heute die Stufenpyramide. Sie wurde jedoch von Imhotep nicht gleich als Pyramide geplant, sondern anfangs als quadratische Mastaba.
Entwicklung von der Mastaba zur Stufenpyramide
Nach Jean-Philippe Lauer wurde die Mastaba in fünf weiteren Bauphasen (also insgesamt sechs) zur Stufenpyramide erweitert. Auf der Süd- und Ostseite der Pyramide kann man heute noch sehr deutlich die einzelnen Phasen der Erweiterungen erkennen. Mit Vollendung der sechs Bauphasen erhielt die Stufenpyramide sechs Stufen und erreichte eine Höhe von etwa 62 m bei einer rechteckigen Grundfläche von ca. 121 × 109 m.
Folgende Bauphasen kann man unterscheiden:
- Mastaba M1: Im ersten Schritt wurde eine quadratische Mastaba von 63 m Kantenlänge und 8 m Höhe errichtet. Jedoch unterschied sich die Mastaba von früheren Mastabas in zwei wesentlichen Punkten: Zum einen hatten alle früheren Mastabas einen rechteckigen Grundriß und zum anderen war die Djoser-Mastaba die erste, die komplett aus Kalkstein gemauert war. Die Mastaba M1 erhielt eine Außenverkleidung aus feinem Kalkstein. Der Unterbau wurde schon für dies Phase unter dem Bauwerk aus dem Fels gehauen. Der Schacht der Grabkammer zog sich durch das Bauwerk bis zum Dach der Mastaba.
- Mastaba M2: In der zweiten Phase wurde die Mastaba auf ein Kantenmaß von 71,5 m erweitert. Der neue Bauteil erreichte aber nur eine Höhe von 7 m, so daß ein gestuftes Erscheinungsbild entstand. In dieser Bauphase entstanden die elf Galerien an der Ostseite der Mastaba.
- Mastaba M3: Der dritte Bauabschnitt erweiterte die Mastaba nur an der Ostseite auf 79,5 m, so daß die Schächte der Ostgalerien durch den neuen, nur 5 m hohen Bauteil überdeckt wurden.
- Pyramide P1: Die vierte Bauphase wandelte die Mastaba in eine vierstufige Stufenpyramide von 85,5 m × 77 m um. Der Kern des Bauwerks wurde aus groben Steinen gemauert und mit feiner gearbeiteten umkleidet. Die Mauerlagen waren nun nicht mehr horizontal wie in den Mastabas, sondern um 17° nach innen geneigt, um dem Mauerwerk mehr Stabilität zu bieten.
- Pyramide P1' : In der fünften Phase wurde die kleine Pyramide von einer sechsstufigen Pyramide von 119 m × 107 m Grundfläche überdeckt. Durch diese Erweiterung war der ursprüngliche Zugang zum Unterbau nicht mehr erreichbar und es wurde ein zweiter Zugang angelegt, der im Boden des auf der Nordseite gelegenen Totentempels an die Oberfläche trat. Im Mauerwerk wurden nun deutlich größere Steine verarbeitet.
- Pyramide P2: Die sechste und letzte Bauphase vergrößerte die Pyramide nochmals auf eine Grundfläche von 121 m × 109 m, aber der sechsstufige Charakter blieb erhalten.
Unterbau der Pyramide

Grau: Grabkomplex
Blau: Blau geflieste Kammern
Orange: 11 Ostgalerien
-> Text Unterbau
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Zugang zum Unterbau
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Blaue Fayence-Kacheln aus dem Unterbau der Djoser-Pyramide im Museum of Fine Arts in Boston
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Blaue Fayence-Kacheln aus dem Unterbau der Djoser-Pyramide im Metropolitan Museum of Art in New York
Die zweite Unterbau-Struktur besteht aus den elf Ostgalerien. In der zweiten Bauphase der Mastaba (M2) wurden an der Ostseite elf je 30 m tiefe Schächte gegraben, von denen jeweils ein Galeriegang in westliche Richtung unterhalb des eigentlichen Unterbaus verläuft. Die mittleren Galerien sind jeweils nach außen Gebogen, so dass der Bereich des Zentralschachts des primären Unterbaus vermieden wird. Die ersten fünf Schächte dienten der Bestattung von Familienangehörigen des Pharaos und wurden bereits zu antiker Zeit geplündert. Die verbleibenden Schächte waren jedoch unversehrt und enthielten über 40.000 keramische Gefäße, die durch Inschriften als Grabbeigaben aus der 1. und 2. Dynastie identifiziert wurden. Obwohl durch den Einsturz der Decken zum größten teil zerbrochen, bilden diese Gegenstände eine wichtige Quelle über die Keramik der frühdynastischen Periode. Der Grund, warum diese alten Grabbeigaben in Galerien des Djosergrabs umgefüllt wurden, ist bislang nicht geklärt. Möglicherweise handelt es sich um eine Neubestattung von Grabbeigaben aus von Djoser restaurierten, beschädigten alten Gräbern.[1]
Der Pyramidenkomplex
Der Pyramidenkomplex der Djoser-Pyramide ist der größte aller ägyptischen Pyramiden. Im folgenden werden die Elemente der Anlage beschrieben.
(nach Cécil M. Firth) |
Der Grabbezirk ist von einer 1645 m langen und ca. 10,5 m hohen Kalksteinmauer in Palastfassadenarchitektur umgeben, die durch Nischen und 14 Scheintore gegliedert ist. Wie bei den Talbezirken in Abydos liegt der eigentliche Eingang zum Grabbezirk in der Südostecke der Umfassungsmauer: eine lange Kolonnade mit auf die Wand gemauerten Zungensäulen, die Bündel von Schilfrohr imitieren.
Schon beim Betreten der Anlage fällt auf, dass bestimmte Elemente der ägyptischen Architektur, die früher aus vergänglichem Material wie Holz und Schilfmatten, hier nicht fehlen, sondern ohne Funktion in Stein nachgebildet worden sind.
-- Mauer -- Eingangsbereich -- Graben um den Bezirk
Eingangsbereich

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Eingang in der Süd-Ost-Ecke des Pyramidenkomplexes
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Eingangskolonnade
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Steinsäulen im Kolonnadenbereich
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Westportikus der Eingangskollonade vom Süd-Hof gesehen
Südgrab

Das Südgrab stellt eines der rätselhaftesten Elemente des Djoser-Pyramidenkomplexes dar. Der Aufbau besteht aus einem massiven, länglichen Block aus Kalksteinmauerwerk an der Südseite des Hofs. Die zum Hof sichtbaren Fassaden sind mit Nischen versehen und durch ein Kobra-Fries verziert.
Der Unterbau des Südgrabs stellte eine leicht verkleinerte und vereinfachte Version des Unterbaus des Hauptgrabs dar, allerdings mit einer Ost-West-Ausrichtung. Ein absteigender Gang führt zu einer Grabkammer aus Rosengranit, die als eine verkleinerte Kopie der Hauptgrabkammer erscheint. Der Manövrierraum über der Kammer ist hier erhalten. Der Absteigende Gang führt weiter in eine Galerie, die ebenfalls wie im Hauptgrab teilweise mit blauen Fayencekacheln versehen war. Es existieren dor auch drei Scheintüren, auf den jeweils der Pharao bei Szenen des Sed-Festes dargestellt ist.
Die Bedeutung des Südgrabs ist noch unklar. Nach Firth und Edwards könnte es sich um ein provisorisches Grab handeln, aber auch ein symbolisches Ka-Grab ist laut Ricke und Jéquier denkbar. Mit letzter Möglichkeit würde das Südgrab einen Vorläufer der späteren Kultpyramiden darstellen. [3]
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Nischenwand mit Kobrafries des Südgrabs
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Blaue Kammern des Südgrabs
Südhof, Heb-Sed-Hof

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Ansicht des Heb-Sed-Hofs
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Heb-Sed-Kapellen
Tempel «T»

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Ruinen des Tempels T
Totentempel und Serdap
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Ruinen des Totentempels
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Blick vom Nordaltar über den Nordhof
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Nordseite der Pyramide mit Serdap und Totentempel
Der Serdap (arab. Keller) ist eine kleine Kammer rechts vom Totentempel an der Nordseite der Pyramide. Das ganze Serdap ist genau wie die Bausteine der Pyramide um 17° nach innen geneigt. In der Serdap-Kammer befand sich eine lebensgroße Statue des Djoser, die aus Kalkstein gefertigt war und den Herrscher streng auf dem Thron sitzend darstellt. In der Nordseite der Kammer befinden sich zwei Löcher, die es der Statue ermöglichen sollten, die auf dem Hof durchgeführten Rituale zu zu sehen. Das Original der Staue befindet sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo, während im Serdap eine Replik aufgestellt ist. Ein Seitenstein des Serdap ist durch eine Scheibe ersetzt, um Besuchern einen Blick ins innere des Serdaps zu ermöglichen.
Statuenfragmente, die der Serdapstatue ähneln, wurden im Bereich des Totentempels gefunden, was auf ein eventuell vorhandenes zweites Serdap hindeuten könnte.[8]
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Serdap an der Nordseite der Pyramide
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Seitenansicht des Serdap
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Blicköffnungen des Serdap
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Statue des Djoser (Replik) im Serdap
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Originalstatue des Djosers aus dem Serdap im Ägyptischen Museum in Kairo
Nord- und Südpavillon

Das Südhaus war ein länglicher Bau, der vermutlich (nach Lauer) in Holzskelletbauweise mit gerundetem Flachdach ausgeführt war. Das Dach wurde von mehreren Reihen von je vier steinernen Halbsäulen getragen, die roter und schwarzer Bemalung Zedernstämme simulieren sollten. Eine L-förmige Kapelle befand sich in dem Pavillon. An den Wänden sind Besuchergraphitti aus der 18. und 19. Dynastie erhalten. Firth fand bei Ausgrabungen die Reste von verkohlten Papyri.
Das Nordhaus war ähnlich dem Südpavillon aufgebaut, jedoch besaß es einen kleineren Hof und der Altar und Nischen fehlten. Statt dessen existiert ein Schacht zu einer unterirdischen Galerie.
Die Bedeutung der Pavillons ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Lauer repräsentieren die Gebäude Ober- und Unterägypten in Form von symbolischen Verwaltungsgebäuden, in denen der Ka des Pharaos die jeweiligen Untertanen empfangen sollte.
Aufgrund der Papyrifunde wir angenommen, dass in späteren Zeiten die Verwaltung des Pyramidenkomplexes im Südpavillon untergebracht war.
Die Überreste des Nord- und des Süd-Pavillons wurden von der Lepsius-Expedition für die Ruinen von Nebenpyramiden gehalten und somit fälschlicherweise unter den Bezeichnungen Lepsius XXXIII und Lepsius XXXIV in die Lepsius-Pyramidenliste aufgenommen.[9]
Westgalerien

Die drei Westgalerien erheben sich x m, y m und z m und haben Längen von x m, y m und z m. Der Oberbau ist möglicherweise aus Bauschutt des Pyramidenbaus errichet.[10]
Der Unterbau der Westgalerien besteht aus langen Gängen und über 400 Kammern. Der Verwendungszweck dieser Kammern ist noch nicht geklärt. Der generelle Charakter läßt sie als Lagermagazine erscheinen, jedoch sieht Lauer sie als mögliche Gräber der Dienerschaft Djosers, die geopfert wurde, um dem Pharao im Nachleben zu dienen. Stadelmann vermutet, dass es sich dabei um Überreste eines früheren Grabs aus frühdynastischer Zeit handeln könnte.[10]
Literatur / Quellen
- Jean-Philippe Lauer: Die Königsgräber von Memphis. Grabungen in Sakkara. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1988, ISBN 3-7857-0528-X
- Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S. ff Die Stufenpyramide des Netjerichet (Djoser), ISBN 3-499-60890-1
- Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden. ECON-Verlag, Düsseldorf 1997, ISBN 3-572-01039-X
- Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Vom Ziegelbau zum Weltwunder. von Zabern, Mainz 1997 (3. Auf.). ISBN 3-8053-1142-7
Einzelnachweise
- ↑ a b Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.137 f Die Pyramide
- ↑ Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden. ECON-Verlag, Düsseldorf 1997, S. 84 ff Djosers Stufenpyramidenkomplex
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.150 f Das Südgrab
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.150 f Der Südhof
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.154 f Der Komplex des sed-festes
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.153 f Der Tempel «T»
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.158 f Der Totentempel
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.159 f Der Serdap und der nördliche Teil des Djoser-Komplexes
- ↑ Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.156 f Südhaus und Nordhaus
- ↑ a b Miroslav Verner: Die Pyramiden, Rowohlt, Hamburg 1998, S.160 f Die Westmassive
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