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Oberbergischer Kreis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
p1
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landschaftsverband: Rheinland
Verwaltungssitz: Gummersbach
Fläche: 918,17 km2
Einwohner: 287.749 (30. Juni 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 313 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GM
Kreisschlüssel: 05 3 74Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Kreisgliederung: 13 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Moltkestraße 42
51643 Gummersbach
Website: www.oberbergischer-kreis.de
Landrat: Hagen Jobi (CDU)
Lage des Oberbergischen Kreises in Nordrhein-Westfalen
KarteNiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeld
Karte

Der Oberbergische Kreis ist ein Kreis im Süden Nordrhein-Westfalens (Deutschland). Er ist Teil der Region Oberbergisches Land.

Geografie

Er grenzt im Westen an den Rheinisch-Bergischen Kreis, im Norden an die kreisfreien Städte Remscheid und Wuppertal sowie an den Ennepe-Ruhr-Kreis und somit auch an den Regionalverband Ruhr, im Osten an den Märkischen Kreis und an den Kreis Olpe, im Süden an den Landkreis Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) und im Südwesten an den Rhein-Sieg-Kreis.

Der Oberbergische Kreis ist das östliche Teilgebiet des Naturparks Bergisches Land. Er liegt 200 bis 519 Meter über dem Meeresspiegel, ist wald- und wasserreich und ein Erholungsgebiet für Bürger aus Köln, dem Ruhrgebiet und den Niederlanden.

Das vorherrschende Gestein ist Grauwacke, die früher in großem Ausmaß in Steinbrüchen abgebaut wurde und heute zum Teil noch abgebaut wird.

  • Nördlichster Punkt: Windung des Brebachs, 480 Meter nordöstlich von der Ortschaft Griesensiepen/Spreel
  • Südlichster Punkt: Nebenbach des Holperbaches, 660 Meter westlich von Seifen
  • Westlichster Punkt: Sülz, 200 Meter westlich von Kiefhaus und 90 Meter oberhalb der Einmündung des Dürschbach
  • Östlichster Punkt: 20 Meter nordwestlich der L342, 790 Meter östlich von Hardt

Die höchste Erhebung des Kreises ist die Homert mit 519 Metern NN auf dem Gebiet der Stadt Gummersbach am östlichen Rand des Kreisgebietes, nahe der A45.

Der tiefste Punkt liegt mit knapp 100 Metern NN am Stausee Ehreshoven.

Sprachgebrauch

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist oft auch vom „Nordkreis“ und dem „Südkreis“ die Rede. Mit Nordkreis sind Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth und Marienheide gemeint, der Rest wird Südkreis genannt.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte des Oberbergischen Kreises

Oberberg ist Teil des Rheinischen Gebirges und liegt im Zentrum seines rechtsrheinischen Anteils. Seine älteste Geschichte beginnt vor knapp 400 Millionen Jahren mit einem tropischen Flachmeer. Mehr als 50 Millionen Jahre beherrschte es das Gebiet des späteren Oberbergischen Landes. Dokumente darüber sind im Sauerland und im Ruhrgebiet erhalten geblieben. Bedeutendste geologische Schätze (auch im internationalen Maßstabe) sind die vielen Fundstellen früher Landpflanzen – sie sollen außergewöhnlich und einmalig sein.

Das Oberbergische gilt im Vergleich zur Rhein-Niederung nicht als „Altsiedlungsgebiet“. Aber der Einfluss des siedelnden und wirtschaftenden Menschen prägte das Gesicht der Landschaft. So wurde durch die über Jahrhunderte erfolgte bäuerliche Nutzung eine typische Kulturlandschaft geschaffen, Ergebnis einer im wesentlichen extensiven bäuerlichen Inanspruchnahme. Sie war gekennzeichnet durch die lange Zeit von Entbehrungen, der Sorge um das tägliche Brot, Elend und zum Teil auch Übernutzungen des Bodens.

Wohl kaum eine andere Region ist so durch Fließgewässer geprägt, wie das Oberbergische. Tausende größerer und kleinerer Bäche haben Kerbtälchen, auch „Siefen“ genannt, entstehen lassen und der Landschaft ihr Gesicht verliehen.

Nach Deutung der Gewässernamen wurde seit der Älteren Latenezeit (Späte Eiszeit) der Nord- und Mittelbereich des Kreisgebietes von germanischen Einwanderern aus dem Norden überlagert. Davon zeugen germanische Bachnamen in den Einzugsgebieten der Wupper/Wipper, Agger und Wiehl. Aufschlussreich ist, dass die größeren Gewässer Agger und Wiehl aber ihre keltischen Namen behielten. Überhaupt überwiegt im Südkreis weiterhin das keltische Namensgut.

Dass der Hauptstrom der Siedler, welche die innerbergischen Gebiete zwischen Ruhr und Sieg nach Jahrhunderten weitgehender Siedlungsleere neu erschlossen, vom Rhein her kam, ist von jeher unbestritten. Der Ortsnamensforschung blieb es vorbehalten, einen gegenläufigen Siedlungszug aus dem sächsisch-westfälischen Raum zu rekonstruieren. Viele Fragen nach der Besiedlung bleiben aber unbeantwortet, öffnen der Spekulation Tür und Tor.

Zumindest aber die Existenz eines Königshofes ist für das Oberbergische schriftlich dokumentiert. Nach einer im Düsseldorfer Hauptstaatsarchiv aufbewahrten Urkunde übertrug Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1167 die „Curtis von Eckenhagen“ = Curtis: großer Wirtschaftshof (Fronhof, Salhof) im frühen Mittelalter = mit den Silbergruben und weiterem Zubehör dem Kölner Erzbischof. Seit der Kommunalreform von 1969 – die Gemeinden Denklingen und Eckenhagen wurden zusammengelegt – lebt die Erinnerung an die frühere Zugehörigkeit zum Reichs- bzw. Königsgut in dem neuen Gemeindenamen Reichshof fort.


Abgrenzung Bergisches Land zum Oberbergischen Land

Das Oberbergische Land liegt im Südosten des ehemaligen Herzogtums Berg und ehemals angrenzender Gebiete und ist heute Teil der touristischen Region Bergisches Land. Bereits 1740 trennte eine Beschreibung des Herzogtums Berg mit seinen 17 Ämtern das "Niederbergische" nordwärts der Wupper vom "Oberbergischen" südwärts der Wupper.

Als das Herzogtum und die benachbarten Territorien durch Napoleon I. 1806 und durch den Wiener Kongress 1815 neu geordnet wurden, fielen auch die bis dahin selbstständigen Reichsherrschaften Gimborn-Neustadt, zu der Gummersbach gehörte, (sowie Homburg und Teile der Grafschaft Mark) an das Großherzogtum Berg bzw. an Preußen.

Kreisgliederung

Karte des Oberbergischen Landes
Gemeindegrenzen des Kreises Oberberg

Städte

  1. Gummersbach, Mittlere kreisangehörige Stadt (52.597)
  2. Wiehl, Mittlere kreisangehörige Stadt (26.291)
  3. Wipperfürth, Mittlere kreisangehörige Stadt (24.575)
  4. Radevormwald, Mittlere kreisangehörige Stadt (23.573)
  5. Bergneustadt (20.318)
  6. Waldbröl (19.566)
  7. Hückeswagen (16.244)

Gemeinden

  1. Lindlar (22.497)
  2. Engelskirchen (20.524)
  3. Reichshof (19.955)
  4. Nümbrecht (17.437)
  5. Marienheide (13.714)
  6. Morsbach (11.458)

(Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2007)

Gebietsreform

Der Oberbergische Kreis entstand 1932 aus der Vereinigung der bis dahin selbständigen Kreise Gummersbach und Waldbröl (ohne das Amt Dattenfeld), mit dem Sitz der Kreisverwaltung in Gummersbach. Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde das Kreisgebiet 1975 um die Gemeinden Lindlar und Engelskirchen sowie die Städte Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth erweitert. Der Name des Kreises ist nicht auf die bergige Landschaft, sondern auf die ehemaligen Landesherren, die Grafen von Berg zurückzuführen.

Einwohnerzahlen des Oberbergischen Landes


Politik

Landräte

Seit dem 1. Oktober 1999 gibt es - wie vor 1945 - nur noch einen hauptamtlichen Landrat, der gleichzeitig damit Verwaltungschef ist.

Oberkreisdirektoren

Wirtschaft

Im Kreisgebiet ist die Wirtschaft vornehmlich von Klein- und Mittelständischer Industrie geprägt. Es gibt viele Unternehmen im Bereich Kunststoffverarbeitung, Autozulieferindustrie, Metallverarbeitung und Dienstleistungen.

Die Arbeitslosenqute beläuft sich derzeit auf 6,4 %; deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt [2]

Eine Liste der in Wikipedia bereits beschriebenen Unternehmen siehe: Kategorie:Unternehmen im Oberbergischen Kreis.

Bindungen und Beteiligungen

Der Oberbergische Kreis

Sehenswürdigkeiten

Überregional bekannt sind die so genannten Bunte Kerken, die Kirchen mit mittelalterlichen Wand- und Deckengemälden. Das Bergische Land ist auch bekannt für seine Mühlen.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährlich

Häufiger

Verkehr

Im südlichen Teil des Oberbergischen Kreises durchquert die Autobahn A 4 mit Anschlussstellen in Engelskirchen, Bielstein, Gummersbach, Reichshof/Bergneustadt und Reichshof-Eckenhagen das Kreisgebiet von Westen nach Osten.

Die Deutsche Bahn unterhält in ihren Regionalbahnnetz Haltestellen für die so genannte "Citybahn" unter anderem in Engelskirchen, Ründeroth, Dieringhausen, Gummersbach und Marienheide; siehe auch Eisenbahnnetz (Oberberg).

Weitere Nahverkehrslinien sind in der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) sowie weiteren Verkehrsgesellschaften zusammengeschlossen.

In Bergneustadt, Radevormwald und Wipperfürth gibt es jeweils einen kleinen Flugplatz für Sportflugzeuge.

Wetter im Oberbergischen

Es gibt neun Niederschlags- und Klimastationen des Deutschen Wetterdienstes im Kreis, und zwar an der Bevertalsperre bei Wipperfürth, in Lindlar-Oberlichtinghagen, Marienheide-Kläranlage Nord, Morsbach, Radevormwald, Waldbröl und Wipperfürth-Gardeweg.

Seit dem 4. Januar 2007 befindet sich eine Wetterstation Auf dem Lindchen in Nümbrecht. Sie wird von Leif Kliesch betrieben und liefert die Wetterdaten zu dem Wetterpool von Jörg Kachelmann.

In Eckenhagen befindet sich die einzige Online-Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes im Kreis. Dort werden alle zehn Minuten Lufttemperatur und Luftfeuchte, Sonnenscheindauer und Temperatur im Erdboden gemessen.

Weitere Informationsquellen

Literatur

  • Mieke Brinkmann / Heinrich Müller-Miny, Der Oberbergische Kreis, Bonn 1965
  • Klaus Goebel (Hg.), Oberbergische Geschichte, Bde 1-3, Wiehl 1998-2001, Band 1: Von den Anfängen bis zum Westfälischen Frieden, Verf.: Hellmut Grabert, Gero Karthaus, Günter Walzik, Albrecht Brendler, Wolfgang Herborn, Stefan Ehrenpreis, Gregor Horstkemper, Wiehl 2001, ISBN 3-88265-224-1, Band 2: Vom Westfälischen Frieden bis zum Ende der Monarchie 1648 - 1918, Verf.: Gert Fischer, Volkmar Wittmütz, Dieter Lück, Wiehl 1998, ISBN 3-88265-208-X, Band 3: Von der Weimarer Republik bis zur Jahrtausendwende 1918 - 1999, Verf.: Gerhard Pomykaj, Volker Dick, Wiehl 2001, ISBN 3-88265-225-X
  • Andreas Galk, Die Rezeption der oberbergischen Geschichte und Archäologie in der Heimatliteratur, Bonn 2002, e-book
  • Richard Jilka (Bearb.), Bibliographie zur Oberbergischen Geschichte, 2. Aufl., Gummersbach 1992
  • Oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins (Hg.), Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Bd. 1ff., Gummersbach 1986ff.
  • Herbert Nicke, Das Oberbergische Land. Ein Landschaftsportrait, Wiehl 1995
  • Klaus Pampus, Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, hg, v. Oberberbergischen Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998 (ISBN 3-88265-206-3)
  • H.W. Brandenburger, Ley-Land. Dr. Ley und der Nationalsozialismus im Oberbergischen, Köln 1988
  • Harry Böseke, Das Oberbergische Land. Geschichte - Kultur -Freizeit, Avlos regional: Sankt Augustin 1995, ISBN 3-929634-14-7
  • Heinz Mühlenweg, Von Wilhelm II. zu Konrad I. Wie unsere Bucklige Welt die erste Hälfte des XX. Jhrh. erlebte - erlitt - überlebte. Ein Beitrag zur Lokalhistorie Oberbergs, Selbstverlag: Gummersbach 1983
  • Gero Karthaus, Natur vor der Haustür - Leben mit Landschaft, Pflanzen und Tieren in oberbergischen Dörfern früher und heute, ISBN 3-88913-148-4
  • Klaus Goebel/Gerhard Pomykaj, Ein unbequemer Demokrat, August Dresbach zum 100. Geburtstag, Gummersbach 1994, ISBN 3-88265-192-X
  • Gerhard Pomykaj (Hg.), Alltägliches Leben aus ärztlicher Sicht. Der Kreis Gummersbach 1825 im Spiegel zweier medizinischer Topographien, Gummersbach 1988, ISBN 3-88265-152-0
Commons: Oberbergischer Kreis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. [1]