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Heinrich IV. (Frankreich)

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Heinrich IV. (frz. Henri IV le Grand (der Große)) (* 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra, heute zu Frankreich gehörig, † 14. Mai 1610 in Paris) war von 1589 bis 1610 König von Frankreich und Navarra. Er war der erste König aus dem Haus Bourbon. In seiner gascognischen Heimat nannte man ihn "Lo nostre rei Enric" - unser König Heinrich.

Datei:Heinrich IV. (Frankreich).jpg
Heinrich IV., König von Frankreich und Navarra

Heinrich wurde in Pau in den südwestfranzösischen Pyrenäen als zweiter Sohn (nach einigen Quellen als dritter Sohn; beide früheren Söhne hießen auch Heinrich, starben nach zwei bzw. weniger als einem Jahr) von Antoine de Bourbon, Herzog von Vendôme, und Jeanne d'Albret, Königin von Navarra geboren. Seine Mutter gehörte zur protestantischen Kirche der Hugenotten. Heinrich schloss sich ebenfalls den Hugenotten an.

Heinrich war seit 1572 König der nördlichen Hälfte des Königreichs Navarra (roi de Navarre) und führte es später als König von Frankreich und Navarra in Personalunion fort. Seitdem ist Navarra (frz. Navarre) wieder - erstmalig unter Philipp IV. und Ludwig X. - und bis heute Teil Frankreichs.

Kurz nach seiner Hochzeit mit Margarete von Valois am 18. August 1572 wurde ein großer Teil der Hugenotten von Paris ermordet (Bartholomäusnacht). Bald darauf floh Heinrich vor der katholischen Königsfamilie und sammelte Streitkräfte in verschiedenen Teilen Frankreichs. Da das regierende Haus Valois mit Heinrich III. im Jahre 1589 ausstarb, wurde Heinrich von Navarra, nach Verwandtschaftsgrad und Ehe der nächste Thronanwärter, König von Frankreich.

Heinrich III. hatte ihn kurz vor seinem Tod als seinen Nachfolger anerkannt, jedoch seine Rückkehr zum katholischen Glauben gefordert. Nach langwierigen Kämpfen mit den französischen Katholiken und den habsburgischen Spaniern tat Heinrich von Navarra dies am 25. Juli 1593, indem er in St. Denis die Kommunion empfing. Seine Konversion kommentierte er mit dem Ausspruch »Paris vaut bien une messe.« (Paris ist eine Messe wert). Damit stand seinem Thronanspruch nichts mehr im Wege, und er wurde am 27. Februar 1594 in der Kathedrale Notre-Dame de Chartres zum König gekrönt.

Heinrich IV. wurde der beliebteste König Frankreichs ("Le bon roi Henri" - der gute König Heinrich), vor allem wegen seiner Nähe zu den einfachen Leuten ("Je veux que chaque laboureur de mon royaume puisse mettre la poule au pot le dimanche." - Ich will, daß jeder Arbeiter meines Königreiches sonntags sein Huhn in den Topf legen kann.), ein tapferer, taktisch versierter Feldherr und einer der fähigsten Könige auf dem französischen Thron (Wegbereiter des französischen Einheitsstaates).

Am 14. Mai 1610 wurde er durch François Ravaillac ermordet. Sein Sohn Ludwig wurde im Alter von neun Jahren als Ludwig XIII. sein Nachfolger.

Nachkommen

Am 17. Dezember 1600 vermählte er sich in zweiter Ehe mit Maria von Medici. Zusammen hatten sie die Kinder

Zudem hatte er noch die unehelichen Kinder:

Mit Gabrielle d'Estrées:

Mit Catherine Henriette de Balzac de Estragues:

Mit Jacqueline de Bueil:

Mit Charlotte des Essarts,

Sowie:

  • Marie, geboren (1571,
  • Jeanne, geboren 1572
  • Heinrich, geboren 1599

Literatur:

  • André Castelot: Heinrich IV. [Henri le Grand 1589-1610] - Sieg der Toleranz
  • Heinrich Mann: Die Jugend des Königs Henri Quatre
  • ders.: Die Vollendung des Königs Henri Quatre
  • Robert Merle: Die gute Stadt Paris
  • ders.: Noch immer schwelt die Glut
  • ders.: Paris ist eine Messe wert
  • ders.: Der wilde Tanz der Seidenröcke


Vorgänger:

Heinrich III.

Liste der Herrscher Frankreichs Nachfolger:

Ludwig XIII.