Liste magischer Schriften
Die Liste magischer Schriften gibt einen Überblick überlieferter Grimoires, Zauberschriften, magischer Manuskripte und Papyri bis um das Jahr 1800. Je nach Inhalt der Schrift ist eine Einteilung in unten stehende Kategorien erfolgt, der Übergang ist oft fließend und einige Schriften lassen sich auch in mehrere Kategorien einordnen. Die Schriften sind versehen mit Erscheinungsjahr und Urheber, soweit bekannt, oder einem Hinweis auf die angebliche Autorschaft durch eine legendäre Figur, soweit gegeben.
Vorchristliche magische Schriften
Diese Schriften, die auf Tontafeln, Steinwänden, Schriftrollen oder frühen Codices erhalten sind, beinhalten eine Mischung zwischen Religion und Magie. In zahlreichen antiken Kulturen war Magie fester Bestandteil der Religion. Erst seit dem Christentum galt Zauberei als ketzerisch.
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Papyri Graecae magicae[1][2] | Eine Sammlung von Papyri. Die Texte sind in griechischer Sprache verfasst und enthalten Invokationen, Sprüche und Formeln zu verschiedenen Zwecken für Nutz- und Schadenszauber, Beschwörungen von Geistwesen und Göttern und eine genaue Beschreibung einer Initiation. Diese Schriften enthalten das esoterische Weltbild der späten Antike und geben die damalige griechisch, ägyptisch und jüdische Weltanschauung wieder. Unter den Papyri befinden sich auch liturgische Texte, die in der ägyptischen Spätzeit im Tempelkult verwendet wurden. | unbekannt | 150 v. Chr. bis 500 n. Chr.. Zeit des von den Römern besetzten Ägypten | Ägypten | |
Das achte und zehnte Buch Moses[2] | Ein Papyrus, der zu den Papyri Graecae Magicae zählt, enthält ein langes Ritual in drei Fassungen. Dazu kommen eine Unterweisung durch den Erzengel, das 10. Buch Moses und ein Gebet des Moses, an die Mondgöttin Selene gerichtet. Der Text enthält den Hinweis auf einen Schlüssel des Moses, in dem zusätzliche Riten und Geheimnamen zu finden sind. Die Bezeichnung als 8. und 10. Buch Moses erklärt sich daraus, dass diese Zahlen in der spätantiken Symbolik als vollkommen galten. Die heute existierenden 9., 11., 12. und 13. Bücher Moses sind neuzeitliche Sammelwerke, die aus verschiedenen alten Schriften erstellt wurden | angeblich Moses | 4. Jahrhundert n. Chr | Leiden/Holland | |
Papyrus BM 10808 | Eine Beschwörung dreier Fieberdämonen, bestehend aus drei Sprüchen, die nacheinander Sro, Kai und Tepie ansprechen. | unbekannt | 2. Jahrhundert n. Chr | Oxyrhynchos/Ägypten | |
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Merseburger Zaubersprüche | Zwei Zauberformeln germanisch-heidnischer Religiosität in althochdeutscher Sprache | unbekannt | 9./10. Jahrhundert | Merseburger Domstiftsbibliothek, Codex 136, f. 85r |
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Codex Tro-Cortesianus | Ein Zauberbuch der Mayas, das Einblicke in deren religiöses Leben gibt. Es enthält Venustafeln und einen Abschnitt, der sich mit Bienenzucht beschäftigt. Vermutlich wurde das Buch für astrologische Weissagungen verwendet und erlaubte die Festlegung der besten Saat- und Erntedaten, sowie des Zeitpunktes für Opferrituale. Es besteht aus dem Codex Tro und dem Codex Cortesianus. | unbekannt | unbekannt | Museo de las Americas, Madrid |
Schwarzmagische Grimoires
Oft anonym oder unter einem Pseudonym verfasste Schriften, die Schwarze Magie, Schadenszauber, Dämonenbeschwörung, Nekromantie oder die Herbeirufung Luzifers enthalten.
Schriften bis 500 n. Chr.
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Testamentum Salomonis[3] | Ein in griechisch verfasstes Zauberbuch. Darin wird beschrieben, wie ein Engel Gottes König Salomon einen Ring gibt, mit dessen Hilfe er alle Dämonen dienstbar machen kann, weil sie ihm ihren Namen nennen müssen. Es werden Dämonennamen aufgezählt und deren Funktion angegeben. | unbekannt | um 100 bis 400 n. Chr | unbekannt |
Schriften des Mittelalters
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Der große Grimoir des Papstes Honorius[4][5] | Ein Geisterzwang mit Beschwörungen, magischen Tagen und Anweisungen zur Herbeirufung von helfenden Geistern | angeblich Papst Honorius III. | 1220 | unbekannt |
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Das Schwurbuch des Honorius[6]
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Ein Beschwörungsbuch, das in mehreren Ausgaben vorhanden und weitgehend mit der Ars Notoria identisch ist. Andere Versionen richten sich nach Nettesheim und De Abano. Eine Ausgabe beinhaltet handschriftliche Notizen von John Dee | angeblich Papst Honorius III. | spätes 14. oder frühes 15. Jahrhundert älteste Version | British Museum of London |
Conjurationes adversus principem tenebrarum[5] auch: Coniurationes Demonum |
Eine geistliche lateinische Schrift. Eine Anleitung zur Dämonenbeschwörung, sowie Schutzgebete | angeblich Papst Honorius III. | 15. Jahrhundert | unbekannt | |
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Lemegeton Clavicula Salomonis[7] | Ein schwarzmagisches Zauberbuch, das eine Liste und Anweisungen zur Beschwörung von Dämonen, Zaubersprüche und Schadenszauber enthält. Die Schrift setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
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angeblich Salomon | Mittelalter | unbekannt |
Das Schwert des Mosis[8] | Eine Zusammenstellung von Zaubersprüchen in hebräischer Sprache | angeblich Moses | Mittelalter | unbekannt |
16. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Dr. Fausts vierfacher Höllenzwang[9] | Ein Geisterzwang und Zwang der 4 Elemente mit der sog. Tabella Rabellina | angeblich Johann Faust | 1501 | Rom | |
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Fausts dreifacher Höllenzwang[10] | Enthält magische Siegel und deren Anwendung für die Anrufung von 7 Geistern | angeblich Johann Faust | 1501 | unbekannt |
Geister-Commando[9] | Eine parodistische Version aus schwarzer und weißer Magie, Zitierung von guten und bösen Geistern, sowie Invokationen | angeblich Johann Faust | 1501 | Rom | |
Herpentils Schwarze Magie[11] | Der vollständige Titel gibt auch den Inhalt des Buches wieder: Des hochwürdigen Herpentils, der Gesellschaft Jesu Priester, kurzer Begriff der übernatürlichen schwarzen Magie, enthaltend Beschwörungen und Namen der mächtigen Geister und deren Siegeln, oder das Buch der stärksten Geister, eröffnend die großen Heimlichkeiten aller Heimlichkeiten | angeblich J. A. Herpentil | 1505 | Salzburg | |
Fausts Höllenzwang[12] | Beschwörung Luzifers und einiger Teufel mit deren Siegeln | angeblich Johann Faust | 1509 | unbekannt | |
Grimorium Verum[13][14] | Es lehnt sich an den Schlüssel Salomons (Clavicula Salomonis) an. Das Buch besteht aus 3 Teilen. Der erste Teil beschreibt Charakter und Siegel der Dämonen, es folgt die Beschreibung der übernatürlichen Kräfte, die Dämonen vermitteln können. Der dritte Teil enthält die Anwendung für das Ritual zur Dämonen-Anrufung | angeblich Alibeck | 1517 | angeblich Memphis (Ägypten) | |
Inbegriff der übernatürlichen Magie[9] | Laut Titelseite: Buch von den Beschwörungen einiger Dämonen ersten Rangs | angeblich J. A. Herpentil | 1519 | unbekannt | |
Ägyptische Schwarzkunst[9] | Ein Geisterzwang mit vielen Amuletten. Lehnt sich stark an das Clavicula Salomonis an | angeblich Johann Faust | 1520 | unbekannt | |
Das Grand Grimoire[15][16]. | Ein französisches Zauberbuch, das im Jahr 1522 entstanden sein soll, aber wahrscheinlich eine Fälschung des 19. Jahrhunderts darstellt, die das Werk als Vorläufer des Schlüssel Salomons und Agrippas von Nettesheim ausgeben will. Eine deutsche Fassung hat den Titel Die Kunst, den Geistern des Himmels, der Luft, der Erde und der Hölle zu befehlen, nebst dem großen Gremoire, der schwarzen Kunst und den höllischen Kräften des Dr. J. Karter, der Clavicula Salomonis, und dem wahren Geheimnisse, die Todten sprechen zu lassen und alle verborgenen Schätze zu entdecken. Im ersten Buch wird auf die Voraussetzungen und Vorbereitungen eingegangen, die der Magier zu erfüllen und auszuführen hat. Danach folgen vier Beschwörungen und der Pakt mit Luzifer. Das zweite Buch gibt einen Katalog von Geistern und deren Beschwörungen an. Hier lehnt sich das Grimoire an das Lemegeton und an das Pseudomonarchia Daemonum. | unbekannt | angeblich 1522 | unbekannt | |
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Praxis Magia Fausti[9] | Ein weitgehend in lateinisch gehaltener Höllenzwang mit magischen Kreisen und Siegeln | angeblich Johann Faust | 1527 | Passau |
Trinum Perfectum Albae et Nigrae[17] | 4 Höllenzwänge der Zeremonialmagie, die sich an die Jesuiten-Höllenzwänge anlehnen | unbekannt | 1534 | Rom/Wien | |
De pseudomonarchia daemonum[18] Die falsche Herrschaft der Dämonen |
Es beinhaltet eine Liste von 72 Dämonen, die auf den ersten Teil des Lemegetons (Goetia) zurückgeht. Angeblich soll König Salomon diese Dämonen in ein Gefäß eingeschlossen und dann in einem tiefen See versenkt haben. Die Babylonier, die es gefunden haben sollen, zerbrachen das Gefäß, da sie glaubten, einen verborgenen Schatz entdeckt zu haben. Dadurch erlangten die Dämonen wieder ihre Freiheit. Nur Belial wird anders dargestellt, als Weissager, der für ihm dargebrachte Opfer die Zukunft voraussagt | Johann Weyer | 1568 | unbekannt | |
Discovery of witchcraft[19] | Eine Schrift mit Anleitungen und Erklärungen über Geister- und Dämonenbeschwörung. Enthält neben dem Pseudomonarchia daemonum auch die Stunden, in denen man Dämonen herbeirufen kann, wie man einen Geist in eine Kristallkugel bannt, einen Exorzismus etc. | Reginald Scott | 1584 | London |
17. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Dr. Fausts großer und gewaltiger Höllenzwang[20] | Anfangs wechseln sich Gebete und Beschwörungen ab, dann folgen die Siegel der Höllenfürsten | angeblich Johann Faust | 1609 | Frankfurt | |
Le véritable Dragon Rouge[21] auch Le véritable Dragon Noir |
Ein parodistisches Zauberbuch (Verballhornung), das ein langes Ritual zur Anrufung Luzifers enthält. Manche Textteile werden in die Zeit der französischen Revolution eingeordnet. Die deutsche (etwas abgewandelte) Übersetzung ist der Wahrhaftige feurige Drache | unbekannt | ca. 17. Jahrhundert | Frankreich |
18. und 19. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Päpstlich Magischer Jesuiten Prozess[15] Jesuitico Pontificius |
Ein handgeschriebener Geisterzwang. Das Buch lehnt sich an die Faust-Schriften und die Jesuiten Höllenzwänge an. Es werden nur 3 Geister aufgeführt (Astaroth, Mephistopheles, Luzifer). Die Schrift enthält das Herbeiholen von Schätzen, die Herstellung eines Kreises, Anrufungen, Befehle und Entlassungen, sowie eine Stundentabelle. | unbekannt | ca. Ende 18. Jahrhundert |
unbekannt | |
Der wahrhaftige feurige Drache[22] | Dieses Buch enthält ein langes Ritual zur Anrufung Luzifers. Es ist die deutsche, leicht abgewandelte Übersetzung des Le véritable Dragon rouge. Ein parodistisches Zauberbuch, das meist als Anhang des sechsten und siebenten Buch Mosis publiziert wird | unbekannt | 18./19. Jahrhundert | unbekannt |
Schriften ohne Datierung
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Der goldene Brunn[17] | Es enthält Beschwörungen von Geistern und Verfluchungsformeln | unbekannt | unbekannt | unbekannt | |
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Der Schlüssel Salomos[23] | Dieses Zauberbuch wurde sowohl König Salomon als auch dem Testamentum Salomonis zugeschrieben. Es sind mehrere Ausgaben in verschiedenen Sprachen überliefert. Wahrscheinlich liegt ein hebräischer Urtext zugrunde, da eine griechische Ausgabe aus dem 11. oder 12. Jahrhundert existiert. Die lateinische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert enthält eine Sammlung von Dämonennamen, Ritualen und Beschwörungen, besonders aus der Schwarzen Magie. Zahlreiche spätere Grimoires richten sich nach dieser Schrift. 1559 wurde es von der Inquisition als gefährliche Schrift verboten. | angeblich Salomon | unbekannt | Ms. Michael 276, Ms. Aubrey 24 |
Schwarzer Rabe[24] | Es werden Anleitungen zum Zitieren von Planeten- und Astralgeister mit ihren Siegeln gegeben | angeblich Johann Faust | unbekannt | unbekannt | |
Wahrhafter Jesuiten Höllenzwang[25] Verus Jesuitarum libellus |
Ähnlich wie die Höllenzwänge von Faust aufgebaut, mit Beschwörungen, Siegeln und Zitierungen von Geistern | angeblich Jesuiten | unbekannt | unbekannt |
Philosophische Lehrbücher der Magie
Oft bekannte Autoren, wie John Dee, Agrippa von Nettesheim oder Gerhard von Cremona setzen sich wissenschaftlich mit Magie auseinander. Thematisiert werden die magia naturalis, okkulte Wissenschaften, die Kabbala, Alchemie, sowie detaillierte und meist neu entwickelte Beschwörungstechniken. Sie sind sozusagen Lehrbücher der Magie.
Mittelalter
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Das Grimoire Armadel[26][27] The true Keys of Solomon by Armadel |
Ein Lehrbuch für Ritualmagie. Samuel Liddell MacGregor Mathers übersetzte dieses Manuskript. Nach Mathers sollen die Sigille der Schrift aus dem Grimorium Verum stammen. Das würde bedeuten, dass das Grimoire Armadel Mitte des 17. Jahrhunderts überarbeitet worden ist und nach Frankreich in die Bibliotheque d'Arsenal in Paris gelangte, wo es auch von Mathers gefunden und übersetzt wurde | unbekannt | 1202 | British Museum of London | |
Picatrix | Ein astralmagisches Handbuch | angeblich Maslama al-Magriti | 1240 | unbekannt | |
Epistola de secretis artis et naturae[28] | Bacon beschreibt und ahnt zahllose Maschinen, Fahrzeuge, Luftschiffe usw. voraus. Die Realität der Magie wird nicht angezweifelt, es wird jedoch großen Wert auf eine Unterscheidung zwischen der satanischen und der damals erlaubten Magia naturalis gelegt. | Roger Bacon | zwischen 1260 und 1286 | unbekannt | |
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Buch Abramelin | Das Werk besteht aus 4 Büchern. Buch I beinhaltet Abrahams magischen Lebensweg als Reisegeschichte. Buch II enthält eine magisch-sympathetische Rezeptsammmlung. Buch III dokumentiert einen Ritus der Bändigung dienstbarer Geister zur höheren Ehre Gottes unter dem Patronat des Schutzengels. Buch IV besteht aus magischen Buchstabenquadraten. | Abraham von Worms | 1387 dt. 1458 | erster Druck Köln |
Liber de Throno Salomonis[29] | Mittels Beschwörungen werden sechs Voraussetzungen für den Aufstieg der Seele zu Gott beschrieben (Jungfräulichkeit, Disziplin, Wissen, Gehorsamkeit, Gott preisen, Menschlichkeit). Es existieren mehrere Schriften unter demselben oder vergleichbarem Titel | angeblich Salomon | Mittelalter | unbekannt |
Renaissance (15. und 16. Jahrhundert)
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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De Occulta Philosophia | Nettesheims Hauptwerk. Er versucht auf der Grundlage der neuplatonischen Mystik eine Synthese aus den christlichen Ideen und der Magie herzustellen. Magie wird als wichtige und notwendige Kraft betrachtet, um Wissen und Macht zu erlangen, und hilft zur menschlichen Selbstbeherrschung sowie Natur- und Weltaneignung. Nettesheim wollte das Ansehen der Magie wiederherstellen, die durch die Inquisition und Hexenverfolgungen stark gelitten hatte. In diesem Werk werden verschiedene okkulte Wissenschaften und Naturwissenschaften miteinander verbunden. Die Geheimnisse der Natur sollen durch die (weiße) Magie entschlüsselt werden. Es zeigen sich deutliche Einflüsse von Picatrix, Johannes Trithemius, Bacon, Albertus Magnus, dem Neuplatonismus etc. Als Grimoire im eigentlichen Sinn kann nur das pseudepigraphe Liber quartus de occulta philosophia gelten, das in den Werkausgaben Agrippas enthalten ist, aber nicht von Agrippa stammt. In Sammelausgaben sind dem Werk zahlreiche ältere Zauberschriften beigegeben | Agrippa von Nettesheim | erste Auflage 1510, zweite Auflage 1533 | Antwerpen, Paris und Köln |
The Secret Grimoire of Turiel[30] | Es enthält Invokationen, Gebete, einen Exorzismus, Tages- und Planetenbeschreibungen, sowie deren Charaktere | unbekannt | 1518 | unbekannt | |
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Arbatel de Magia Veterum | Dieser erste bekannte Teil des Arbatels besteht aus 49 Aphorismen und ist bzw. soll eine Einleitung in die Magie sein. Des Weiteren geht es um die Beschwörung und den Glauben an die sogenannten Planetengeister. Insgesamt soll es ursprünglich aus 9 Teilen bestanden haben, die jedoch nicht mehr existieren bzw. historisch nicht mehr nachweisbar sind. | unbekannt | vermutlich zwischen 1530 und 1560 |
unbekannt |
Das Heptameron oder Elemente der Magie[31] lat.: Heptameron seu elementa magica |
Es enthält Sammlungen magischer Kreise und Beschwörungsformeln zur Geisterzitierung. Das Buch wurde zuerst 1559 als Anhang des 4. Buches von Nettesheims De Occulta Philosophia, später als eigenständiges Buch publiziert. | Pietro d’Abano zugeschrieben | 1559 | unbekannt | |
Libellus Veneri Nigro Sacer[32] | Enthält einen magischen Kreis sowie Siegel und Anweisungen zur Beschwörung der Venus. | John Dee | 1580 | unbekannt | |
De Heptarchia Mystica[33] | Vom Stil her ist es an die salomonischen Schriften angelehnt. Es enthält ein System der Beschwörung von 49 planetaren Engeln, sowie die Beschreibung ihrer Hierarchie und der zur Beschwörung nötigen Hilfsmittel | John Dee | 1582 bis 1583 | unbekannt | |
Liber Loagaeth[34] auch: Buch Henoch oder Liber Mysteriorum Sextus et Sanctus |
Diese Schrift besteht aus 48 Tafeln mit jeweils 49 mal 49 Feldern und war ein wichtiges Hilfsmittel bei der Entstehung des henochischen Systems | John Dee | ca. 1584 | unbekannt | |
Liber Scientiae, Auxilii, et Victoria Terrestris[35] Das Buch des Wissens, der Hilfe, und des irdischen Sieges |
Es enthält systematische Anrufungen der vier Hierarchien henochischer Engel (BL Sloane Ms.3191 und Sloane Ms. 3191). | John Dee | 1584 | unbekannt | |
Datei:Codetafel Soyga.png | Buch Soyga Book of Soyga oder auch Aldaraia (henochisch „der Wille Gottes") |
Beschwörungen und Anleitungen zur Magie mit 36 großen Tabellen, gefüllt mit Einzelbuchstaben, die John Dee entschlüsselte | unbekannt | 16. Jahrhundert | British Library (Sloane MS. 8), Bodleian Library unter dem Titel Aldaraia sive Soyga vocor (Bodley MS. 908) |
Astronomische Geomantie[36] | Die Schrift, die meist in Sammelausgaben der De Occulta Philosophia eingebunden ist, enthält Fragen von 12 sog. Häusern | Gerhard von Cremona | Renaissance | unbekannt | |
Einleitung in die Lehre von den sublunarischen Dämonen[36] | Der weitere Titel des Buches erklärt den Inhalt: Über den Ursprung, die Namen, Verrichtungen, Täuschungen, die Macht, die Weissagungsgabe und die Wunder dieser Geister sowie über die Mittel, durch welche sie vertrieben werden. Es wird meist in Sammelausgaben der De Occulta Philosophia eingebunden | Georg Pictorius | Renaissance | unbekannt | |
Die Geist-Kunst, welche der höchste Schöpfer dem Salomo geoffenbart[36] | Das Buch ist meist in Sammelausgaben der De Occulta Philosophia eingebunden und wird dem Arbatel zugeordnet. Es werden die Künste, einen Geist herbeizurufen erklärt, sowie die dazu benötigten Gegebenheiten, wie Mondzeiten, Anrede, Gebete etc. | unbekannt | Renaissance | unbekannt | |
Von den Gattungen der Ceremonialmagie[36] Goetie |
Diese Schrift gibt Anleitungen und Erklärungen an. Es werden nacheinander verschiedene Themen angesprochen: Nekromantie, Anthropomantie, Leconomantie, Gastromantie, Kaptromantie, Onimantie, Hydromantie, Geomantie, Pyromantie, Aeromantie, Kapnomantie, Ceromantie, Ichthyomantie, Onomantie, Thephramantie, Botanomantie, Sykomantie, Axiomantie, Libanomantie, Chiromantie, Coscinomantie, Opferwahrsagung, Auspizien, Vorzeichen, Träume, Siegel, Charaktere, Amulette und Talismane. | Georg Pictorius | Renaissance | unbekannt |
17. und 18. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Clavicula Salomonis et Theosophia pneumatica[37] | Die meisten Teile stimmen mit dem Arbatel überein. Der Anhang, der sich im Stil nach Paracelsus richtet, behandelt die Heilung von Krankheiten. Ein Arzt kann nur Krankheiten heilen, die auf natürlichen Ursachen und den schädlichen Einfluss von Planeten beruhen. Die Medizin versagt, wenn Gott der Menschheit Krankheiten oder Seuchen schickt. | angeblich Salomon | 1686 | unbekannt | |
Semiphoras et Shemhamphoras Salomonis Regis[38] | Der Titel ist nach dem kabbalistischen Schemhamphorasch gebildet. Nach einer Aufzählung göttlicher Namen folgt eine Darstellung der himmlischen Hierarchien, sowie eine Erklärung, wie die Macht der Engel in den Tierkreiszeichen wirkt. Die Schrift lehnt sich an Nettesheim und Paracelsus an. | angeblich Salomon | 1686 | unbekannt | |
Datei:Sefer raziel segulot sigil.png | Buch Raziel[39] auch: Sepher Raziel HaMalakh |
Eine Zusammenstellung mystischer, magischer und astrologisch-kabbalistischer Texte, beginnend mit der Erzählung, dass Adam aus dem Paradies vertrieben wurde und sich in einem Gebet an seinen Gott wendet. Es beinhaltet auch das Sefer ha-Malbush, Ma'aseh Bereshit, einen großen Teil des Sefer Ha Razim und Werke des 13. Jahrhunderts, wie z. B. Das Geheimnis der Schöpfung, magische Formeln und Werke über die Namen Gottes sowie die Beschreibungen des Sephiroth. Es existieren Ausgaben in verschiedenen Sprachen unter abweichenden Titel (u. a. in der British Library und in Dresden), laut Carl Kiesewetter das älteste Zauberbuch überhaupt. Es wurde seit 1701 mehrere Male aufgelegt. Das Buch soll seinen Besitzer vor Feuer und anderem Schaden am Haus schützen. Der talmudischen Legende nach überbrachte der Erzengel Raziel Adam nach 130 Jahren seiner Reue das Buch Raziel. | unbekannt | 1701 | British Library, Dresden |
Schriften ohne Datierung
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Hygromantia Salomonis[40][41] | Ein astrologischer Teil der hermetischen Codices Parisini, mit Anmerkungen versehene griechische Texte und lateinischer Einführung | angeblich Salomon | unbekannt | unbekannt |
Magische Gebetsbücher
Diese Schriften werden der Kirche zugeschrieben. Unter Namen von Päpsten oder Geistlichen veröffentlicht, enthalten diese Bücher Anrufungen zu Heiligen, magische Gebete, zahlreiche Schutzbeschwörungen sowie Beschwörungen von Engeln, aber auch von Geistern und Dämonen. Meist wurden diese Schriften nur unter den Namen von Päpsten veröffentlicht und stammen nicht von den jeweiligen Personen.
Schriften bis 500 n. Chr.
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Sepher Ha Razim[42] auch: Das Buch der Geheimnisse |
In sieben Teilen werden sieben Himmel und deren Engel beschrieben. Es folgen magische Anweisungen zur Anrufung der Engel | unbekannt | 3. Jahrhundert n. Chr. | unbekannt |
Mittelalter
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Lorscher Bienensegen | Ein Gebet in altdeutscher Sprache zum Schutz der Bienen | unbekannt | 10. Jahrhundert | ursprünglich Kloster Lorsch | |
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Das Geheimnis der heiligen Gertrudis[11] | Eine Sammlung der sog. Gertrudenbücher, die aus 5 Teilen besteht. Der erste Teil gedruckt 1508 in Köln, dem Karmeliter-Kloster St. Clare zugeschrieben, enthält Psalme und magische Beschwörungen in Gebetsform um verborgene Schätze zu finden. Der zweite Teil beinhaltet Anrufungen und Siegel verschiedener Geister, magische Gebete und Psalme. Im dritten Teil (Köln 1502) befinden sich Anweisungen zum magischen Gebrauch der Psalme. Das vierte Buch gibt in lateinischer Sprache eine Liste von Engeln, sowie die 72 Namen Gottes an. Der letzte Teil (datiert Rom 1403) beinhaltet einen Hauptzwang der Geister | unbekannt | ältester Teil 1403 |
ältester Ort Rom |
Neuntägiges Gebet zur hl. Jungfrau Corona[43] | Ein magisches Gebetsbuch zur Heiligen Corona gegen Not und Armut mit Psalmen, zahlreichen Gebeten und Ermahnungen, sowie Anrufungen der Namen Gottes | Karthäuser-Priester Romuald Geiger | 1470 | unbekannt |
16. und 17. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Nobilis Johannes Kornreutheri Ordinis St. Augustinis Prioris Magia Ordinis artium et scientiarum[44] | Eine lateinische Schrift. Nach der Beschreibung eines magischen Kreises folgen Anweisungen zur Anrufung von 5 Geistern und deren Siegel. Die Schrift endet mit einem Gebet | Johannes Kornreuther | 1515 | unbekannt | |
Enchiridion Leonis Papae[45] auch: Enchiridion manuale Leonis Papae |
Eine Sammlung von Segens- und Beschwörungsformeln. Papst Leo III. soll angeblich dieses Buch Karl dem Großen geschenkt haben. Die deutsche, leicht abgewandelte Übersetzung ist Der Geistliche Schild (oder Colomanusbüchlein) | Papst Leo III. zugeschrieben | erster Druck 1525 | Rom | |
Unterricht vom Gebrauch des Erdspiegels[17] | Eine Handschrift in der nach Gebeten und Psalmen die Anrufung verschiedener Geister erfolgt. Die Geister sollen dann in einem Spiegel erscheinen und alle Fragen beantworten, die man ihnen stellt. | Pater Franziscus Seraph | 1558 | Kapuziner-Kloster, Immenstadt | |
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Der Geistliche Schild[43] auch: Colomanusbüchlein |
Die deutsche, leicht abgewandelte Übersetzung des Enchiridion Leonis Papae, die u. a. den Zachariassegen beinhaltet | unbekannt | 1647 | unbekannt |
Benedictionale der Kapuziner[46] | Ein Gebetsbuch, das Beschwörungen zur Abwehr gegen Hexen und Teufel sowie Konzeptionszettel enthält. Um gesegnet zu werden mussten geweihte Münzen gezahlt werden. | Kapuzinerorden | Zeit der Hexenverfolgung | unbekannt | |
Der Cyprianus[46] | Ein Auszug aus den bekanntesten deutschen Beschwörungen, vor allem aus Clavicula Salomonis et Theosophia pneumatica | unbekannt | Ende 17. Jahrhundert | Königliche Bibliothek Kopenhagen |
18. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Das Christoph-Gebet[11] auch Christophorusgebet |
Eine magische Handschrift mit Beschwörungs-, Verfluchungs- und Anrufungsformeln | Jesuiten | 1763 | Kloster der Jesuiten, Augsburg |
Conclavis Romanis, die kräftigste Geistkunst[47] | Eine Anleitung sich durch Gebete, Zwangsmittel und Zitierungen gute und böse Geister dienstbar zu machen, sowie ein Exorzismus | unbekannt | ca. 1782 | unbekannt | |
Romanus-Büchlein[43] | Eine Sammlung von Bannsegen, Beschwörungs-, Segens- und Bittformeln. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Wahrscheinlich ist mit dem Namen Romanus der Heilige Romanus gemeint. | unbekannt | 1788 | unbekannt | |
Schimmusch Tehillim[48] Der Gebrauch der Psalmen |
Eine Auswahl von Psalmen in deutsch-hebräischer Sprache für magische Zwecke. Es wird beim Psalmenzauber vor allem die Auswahl der magischen Bedeutung des Zahlenwertes berücksichtigt, z. B. sind Psalm Nr. 35 und 72 sehr wichtig, weil diese Zahlen im Hebräischen für den Namen Gottes stehen | unbekannt | erster Druck 1788 | unbekannt |
Schriften ohne Datierung
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Daß durch einen Geist alle Dinge geoffenbart werden[17] | Magische Gebete und Beschwörungen, um von einem Geist Wissen zu erlangen | Kartäuser-Priester Fr. Rom. Geiger | unbekannt | Köln | |
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Engel-Hülfe zu Schutz und Schirm in großen Nöthen[47] | Der Titel der Schrift ist aus dem Mittelhochdeutschen. Enthalten sind magische Segensformeln und Gebete. | unbekannt | unbekannt | unbekannt |
Zauberbücher des Volksglaubens
Meist christlich-magische Schatzzauberbücher vermischt mit volkstümlichem Aberglauben und Volksglauben. Diese Schriften enthalten Beschwörungen zu Dämonen und Schutzgebete zu Gott und Heiligen, damit man zu Reichtum gelangen, den Feind vernichten oder Gesundheit erhalten kann. Meist sind diese Bücher ohne Angaben von Datierung und Autoren. Der Grund dafür ist, dass diese Bücher von mehreren Generationen einer Familie erstellt wurden und sozusagen eine Art Hausbuch darstellen.
Mittelalter
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Douze Anneaux[49] auch: The Grimoire of Abognazar |
Eine kurze französische Abhandlung über magische Kreise, die in mehreren Manuskripten vorhanden ist. Enthält zahlreiche Abbildungen von Talismanen und magischen Werkzeugen. Ein anderes Werk trägt den Titel Le Livre d'Or, touchant les vertus et les caracteres des Poeaumes du Prophete David und enthält ein Glaubensbekenntnis des Athanasius. | unbekannt | 1202 | British Library Lansdowne MS 1202 | |
Libellus Magnus oder der Hauptzwang der Geister[50] | Nach lateinischen Gebeten und Sprüchen werden darin Anrufungen und Beschwörungen eines Geistes beschrieben, durch dessen Hilfe man an Schätze und Gesundheit geraten kann. Der Text soll angeblich in silberne Platten graviert gewesen sein, die zu einem Buch zusammengefügt waren | unbekannt | 1403 | unbekannt | |
Taglöhners Gebet[17] | Es enthält 3 Gebete und eine Anweisung, wie man dadurch zu Geld kommen kann | unbekannt | 1470 | Karthäuser-Kloster, Burheim | |
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Galdrabok[51][52] | Dieses Zauberbuch beschreibt Runen und magische Zeichen, enthält Zaubersprüche und Schutzgebete und zählt Dämonen und Unglückstage auf. | unbekannt | Spätmittelalter | Island |
16. und 17. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Dr. Fausts Mirakel, Kunst und Wunderbuch[53] | Ein Höllenzwang mit Beschwörungen und Siegeln für Reichtum, Ehre, Weisheit etc. | angeblich Johann Faust | 1504 | unbekannt | |
Der goldene Habermann[11] | Nach einem Gebet zu Gott und den Erzengeln wird eine Beschwörung der Geister und ihre Siegeln angegeben, damit diese einem sieben Millionen an gangbaren Goldstücken bringen. Unter diesem Titel kursieren mehrere Schriften in ähnlicher oder abgewandelter Form und Inhalt, wie es auch bei vielen anderen Zauberschriften der Fall ist (z. B. Der goldene Habermann, Sachsen-Weimar 1601 oder Habermann, Mindelheim 1401) | unbekannt | 1505 | Kapuziner-Kloster Füssen | |
Der hl. Corona Schatzgebet[43] | Ein magisches Gebetsbuch zur Heiligen Corona mit Beschwörungen und Anrufungen zum Auffinden von Schätzen | unbekannt | 1636 | unbekannt | |
Le Génie et Le Trésor du Vieillard des Pyramides[54] dt.: Das Genie und der Schatz des alten Mannes der Pyramide |
Ein Lehrbuch der Zauberei. Es unterrichtet die richtige Anwendung der Talismane, die Methoden, um Geister aller Art zu beschwören, sie herbeizurufen und somit alles zu erreichen, was man will. Das Buch enthält auch einen Schutz gegen Verhexungen. Im Anhang befindet sich das La Chouette noire (dt.: Die schwarze Eule), das Mittel beschreibt um alles zu finden, was die Erde an Wertvollem enthält. Die spätere Ausgabe des Schwarzen Hühnchens (La poule noire) richtet sich danach | unbekannt | 1652 | unbekannt | |
Doctor Faust's großer und gewaltiger Meergeist[12] | Eine Anrufung Luzifers und 3 Meergeister um Schätze aus Gewässern holen zu können | angeblich Johann Faust | 1692 | Amsterdam |
18. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Danielis Caesaris Spiritus Familiaris[17] | Eine Pergamenthandschrift mit einem Rezept für ein Rauchwerk, es folgen Charaktere und magische Handlungen, um sich einen Geist dienstbar zu machen | unbekannt | 1730 | unbekannt | |
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Das Schwarze Hühnchen[55] La Poule Noire, Die schwarze Henne mit dem goldenen Ei |
Ein Zauberbuch in dem ein französischer Offizier von einem Magier durch das Geheimnis der schwarzen Henne Gold finden kann. Eine schwarze Henne muss ein Ei ausbrüten, während ihr die Augen verbunden sind. Das geschlüpfte Küken hat dann die Fähigkeit verstecktes Gold zu finden. | unbekannt | 1740 | Frankreich |
Schriften ohne Datierung
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Arcanum Experimentia praetiosum[17] | Ein Beschwörungsbuch mit Anleitungen um sich Geister dienstbar zu machen | unbekannt | unbekannt | Kloster Salmansweiler | |
Ein oft probirtes Stück, wie man einen Schatz heben soll[17] | Eine Schrift, die durch eine Forderung an das Tetragrammaton, Geist- und Seelenbeschwörung, Zitierung eines Geistes und Gebeten das Auffinden von Schätzen ermöglichen soll | unbekannt | unbekannt | unbekannt | |
Das heilige Sales-Büchlein oder die Glücks-Ruthe[47] | Ein Buch in dem mittels Beschwörungen und Gebete die Herstellung einer Art von Wünschelrute zum Auffinden von Schätzen beschrieben wird. Der Text enthält eine angebliche Beschreibung von Paracelsus über Wünschelruten | unbekannt | unbekannt | unbekannt | |
Zwang des Albiruth[36] | Ein Geisterzwang um sich einen Schatz herbeiwünschen zu können | unbekannt | unbekannt | Jesuiten-Bibliothek, Mindelheim |
Magische Rezeptbücher
Diese Bücher enthalten kuriose magische Rezepte gegen Krankheiten, zum Schutz vor Feinden, für Reichtum, Liebe etc. Es werden auch Abhandlungen über astrologische und magische Einflüsse auf die Psyche des Menschen erklärt. Oft wurden diese Schriften von sog. Quacksalbern oder Scharlatanen erstellt um mit diesen zweifelhaften Rezepten vom einfachen Volk, das sich keinen teuren Arzt leisten konnte, Geld zu erlangen.
16. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Magische Unterweisungen[56] | Das Buch, welches sicherlich nicht aus Paracelsus' Feder stammt, enthält magische Rezepte zur Herstellung einer Tinktur, Planetenkonstellationen und Beschwörungen | angeblich Paracelsus | 1532 | Kloster Lorch/Pfalz |
18. Jahrhundert
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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Geheimnisvoller Heldenschatz, oder der vollständige egyptische Magische Schild[5] | Eine Pergamenthandschrift in Form einer Sammlung von alten Hausmitteln und magischen Rezepturen, ähnlich dem sechsten und siebenten Buch Mosis | Johannes Staricius | 1750 | Köln und Weimar | |
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Le Grand et le Petit Albert[57] vollständiger Titel: Les Secrets merveilleux de la magie naturelle et cabalistique du grand et petit Albert |
Ein französisches Zauberbuch. Zu Beginn eine Abhandlung über die Liebe und die Planeteneinflüsse, dann folgen Darstellungen und Anweisungen zur Herstellung von Talismanen der Planeten mit Tafeln und Feldern, die sich nach der De Occulta Philosophia richten. Es folgen Gebete und Beschwörungen, Rauchwerk der Planeten, der Gebrauch der Mandragora (Alraune), magische Kreise, Rezepte und Tabellen der Sonne. | Frater Héritiers de Beringos | 1782 | Lyon |
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Das sechste und siebente Buch Mosis | Kuriose magische Rezepte | angeblich Moses | erste Erwähnung 1797 | unbekannt |
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Ägyptische Geheimnisse[58] | Eine Sammlung von kuriosen magischen Rezepten gegen Krankheit, für Reichtum, zum Schutz vor Feinden, Liebe zu gewinnen, etc . Es existiert noch eine spätere Ausgabe mit ähnlichem Inhalt unter dem Titel Der mährische Albertus | angeblich Albertus Magnus | Ende 18. Jahrhundert | unbekannt |
Schriften ohne Datierung
Titel | Inhalt/Anmerkungen | Autor | Zeitalter/Jahr | Ort/Aufbewahrungsort | |
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De secretis mulierum[59] auch: Über die Geheimnisse der Frauen |
Es werden die Schwangerschaft und magisch-astrale Einflüsse auf Mutter und Kind behandelt. Das Buch wurde nur unter Albertus Magnus veröffentlicht und stammt mit Sicherheit nicht von ihm. | angeblich Albertus Magnus | unbekannt | unbekannt |
Geheime Kunst-Schule magischer Wunderkräfte[47] | Die Einleitung enthält ein Rezept für eine magische Räucherung. Danach folgen 95 Anwendungen für das Rauchwerk, z. B. gegen Krankheit, den Feind verfluchen, Schutz des Hauses etc. Meist als Anhang des sechsten und siebenten Buch Mosis publiziert | unbekannt | unbekannt | unbekannt |
Einzelnachweise
- ↑ en.wiki zu Papyri Graecae magicae
- ↑ a b Karl Preisendanz: "Papyri Graecae magicae. Die griechischen Zauberpapyri: Sammlung wissenschaftlicher Commentare (SWC). Bd II (Bibliotheca Teubneriana)", Saur, K G; Auflage: Bilingual, Stuttgart 2001, ISBN 3-598-74277-0
- ↑ Testamentum Salomonis
- ↑ Grimoire Papst Honorius
- ↑ a b c Johannes Staricius:"Geheimnisvoller Heldenschatz oder der vollständige egyptische [ägyptische] magische Schild" [1. - 3. Tsd.], Vollst., originalgetreuer Nachdr. d. Ausg., Köln u. Weimar 1750. "Kleiner Wunder-Schauplatz der geheimen Wissenschaften, Mysterien, Theosophie, göttlichen und morgenländischen Magie, Naturkräfte, hermetischen und magnetischen Philosophie, Kabbala und andern höhern Kenntnissen, Divination, Offenbarung, Vision, Combination [Kombination] und schwer begreiflichen Thatsachen [Tatsachen].", Edition Ambra Aurum-Verl., Freiburg im Breisgau 1978, ISBN 3-591-08081-0
- ↑ en.wiki zum Schwurbuch des Honorius
- ↑ en.wiki zum Lemegeton
- ↑ en.wiki zu Schwert des Mosis
- ↑ a b c d e Georg Conrad Horst: "Zauber=Bibliothek", 6 Bände, Florian Kupferberg (Verleger), Mainz 1821 - 1826
- ↑ Faust: "Faust's dreifacher Höllenzwang: Dr. Faust's Magia naturalis et innaturalis", Schikowski, Berlin 2002, ISBN 3-87702-081-X
- ↑ a b c d Eduard Hoffmann-Krayer, Hanns Bächtold-Stäubli: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Verlag Walter de Gruyter, Reprint. de Gruyter, Berlin 1987/2000, ISBN 3-11-016860-X
- ↑ a b "Verzeichniß einer Sammlung magischer Bücher", Handschrift Chart. B 1481, Landes- und Forschungsbibliothek Gotha
- ↑ en.wiki zu Grimorium Verum
- ↑ Grimorium Verum
- ↑ a b en.wiki zu Grande Gremoire
- ↑ Internetübersetzung des Grande Gremoire (en)
- ↑ a b c d e f g h Johann Scheible: "Handschriftliche Schätze aus Kloster-Bibliotheken", Scheible-Verlag, Köln am Rhein 1743. Bei Peter Hammer's Erben.
- ↑ en.wiki zu Pseudomonarchia Daemonum
- ↑ Discovery of witchcraft
- ↑ "Verzeichniß einer Sammlung magischer Bücher", Handschrift Chart. B 1481.S. 17r., Landes- und Forschungsbibliothek Gotha
- ↑ Collectif: "Le Grand Grimoire ou Dragon rouge : L'Art de commander les esprits célestes, aériens, terrestres, infernaux, avec le vrai secret (Broché)", Collection: Grimoires de magie. Les Introuvables, Bussière 1999 ISBN 2-85090-160-1
- ↑ Roderich Feldes: "Der wahrhaftige feurige Drache. Zwei Zauberbuch- Parodien aus dem 18. und 19. Jahrhundert", Keil-Vlg., Bonn 1983, ISBN 3-921591-06-6
- ↑ en.wiki zu Der Schlüssel Salomons
- ↑ Schwarzer Rabe
- ↑ Verus Jesuitarum libellus
- ↑ deutsche Version des Grimoire Armadel
- ↑ S Liddell Mathers: "Das Grimoire Armadel", Schikowski, Berlin 1985, ISBN 3-87702-059-3
- ↑ Mara Huber-Legnani: Roger Bacon, Lehrer der Anschaulichkeit. Hochschulverlag, Freiburg 1984. ISBN 3-8107-2195-6
- ↑ "De Throno Salomonis" MS Münich clm 8987 ff. 192r-199v., Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ Grimoire Turiel
- ↑ Heptameron
- ↑ The Little Book of Black Venus attributed to John Dee translated by Teresa Burns and Nancy Turner
- ↑ De Heptarchia Mystica
- ↑ Liber Loagaeth
- ↑ Sloane Ms. 3191
- ↑ a b c d e Kurt Benesch: Magie der Renaissance, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 3-921695-91-0
- ↑ Theosophia pneumatica
- ↑ en.wiki zu Semiphoras und Schemhamphorash
- ↑ en.wiki zu Sepher Raziel
- ↑ "Hygromantia Salomonis" (excerptum e cod. Monac. 70, fol. 240r) {4350.001}
- ↑ J. Heeg: "Codices Parisini", appendix [Hermetica] [Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum 8.2. Brussels: Lamertin, 1911]: 143-165. Word Count: 5,852
- ↑ J. Maier: “Das Buch der Geheimnisse: zu einer neu entdecken Schrift aus talmudischer Zeit”, Judiaca 24, 1968
- ↑ a b c d Eduard Hoffmann-Krayer, Hanns Bächtold-Stäubli: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Verlag Walter de Gruyter, Reprint. de Gruyter, Berlin 1987/2000, ISBN 3-11-016860-X
- ↑ Nobilis Johannes Kornreutheri
- ↑ "Enchiridion Leonis Papae: Oraciones Misteriosas Enviadas por el Papa Leon. Tres Grandes Libros Magia T.II", Idea Equipo Editorial (Hoyo de Manzanares, Madrid 1999, ISBN 84-7910-040-0
- ↑ a b Alfred Lehmann: Aberglaube und Zauberei. Von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart, Gondrom-Verlag, 5. Auflage: Reprint der Ausgabe Stuttgart, 1908. ISBN 3-934673-61-9
- ↑ a b c d Wolfgang Bauer (Hg.): Das sechste und siebente Buch Mosis. Sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht. K. Kramer, Berlin 1996, ISBN 3-87956-118-4
- ↑ Gottfried Selig: "Sepher Schimmusch Tehillim, oder, Gebrauch der Psalme zum leiblichen Wohl der Menschen : ein Fragment aus der praktischen Kabbala, nebst einem Auszug aus einigen andern kabbalistischen Schriften / uebersetzt von Gottfried Selig.", in Commission bey J.A. Kunze, Berlin, Jewish National & University Library, Jerusalem - NNL The Hebrew University of Jerusalem 1788. Class. 296.787 SYSNO 1190277
- ↑ Douze Anneaux
- ↑ Libellus Magnus
- ↑ Matthías Viðar Sæmundsson: Islensk galdrabók . Almenna bókafélagið, Reykjavík 1992. ISBN 9979-4-0068-4.
- ↑ Stephen E. Flowers: The Galdrabók. An Icelandic grimoire. Weiser, York Beach, Me 1989. ISBN 0-87728-685-X.
- ↑ Julius Tamianus: "Julii Tamiani Send-Schreiben an Hieronymum Pistellum, worinne bey Veranlassung der unweit Jena unternommenen Satans-Beschwerung der Anfang und Fortgang der Magie, wie nichtminder die Meynungen der Magorum untersuchet, auch von denen dabey gewöhnlichen Mitteln. Zu Magiluna in Arabien [i.e., Jena?]. 1716 Bericht erstattet wird. Nebst einem Paquetgen an den verwegenen Authorem der sogenannten Gerichte Gottes und sinnreichen überschrifft, so er Franco zu erhalten hat." Landes- und Forschungsbibliothek Gotha, Reel: 89, Item No. 946
- ↑ "Génie et trésor - Chouette noire (Perthuis) (Reliure inconnue)", Librairie du Magnétisme, 1999, ISBN 2-913695-37-X
- ↑ en.wiki zum Schwarzen Hühnchen
- ↑ Paracelsus: "Magische Unterweisungen", Arbeitsgemeinsch. f. Religions- u. Weltanschauungsfr. ISBN 3-927890-09-X
- ↑ Collectif: "Le grand et le petit albert. les secrets de la magie naturelle et cabalistique (Broché)", Collection: Hors Collection, Belfond 1999 ISBN 2-7144-3565-3
- ↑ Albertus Magnus: "Bewährte und approbirte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Menschen und Vieh", J. Kamphausen Verlag, Bielefeld 1979, ISBN 3-591-08103-5
- ↑ Albertus Magnus: "Daraus man alle Heimligkeit dess weiblichen geschlechts erkennen kan, dessgleichen von ihrer Geburt, sampt mancherley artzney der Kreuter, auch von tugendt ... einem bewehrten Regiment für das böse ding", Steingrüben-Verl., Stuttgart 1966, ASIN: B0000BNO76
Literatur
- Stephan Bachter: Wie man Höllenfürsten handsam macht. Zauberbücher und die Tradierung magischen Wissens. In: Landwehr, Achim (Hrsg.): Geschichte(n) der Wirklichkeit. Beiträge zur Sozial- und Kulturgeschichte des Wissens. Augsburg 2002. S. 371-390, ISBN 3-89639-361-8
- Stephan Bachter: Magie für alle! Über Zauberbücher und die Popularisierung magischen Wissens seit dem 18. Jahrhundert. In: Ausstellungskatalog Basler Papiermühle: Magie! Die geheime Macht der Zeichen. Basel 2002, S. 58-67, ISBN 978-3-7965-1926-0
- Kurt Benesch: Magie der Renaissance, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 3-921695-91-0
- Alfred Lehmann: Aberglaube und Zauberei. Von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart, Gondrom-Verlag, 5. Auflage: Reprint der Ausgabe Stuttgart, 1908. ISBN 3-934673-61-9
- Francois Lenormant: Die Magie und Wahrsagekunst der Chaldäer. Hermann Barsdorf Verlag, Berlin 1920, ISBN 3-253-02937-9
- Eliphas Levi (Abbe Alphons Louis Constant): Dogma und Ritual der Hohen Magie. Zwei Bände (komplett). Otto Wilhelm Barth, Wien-München-Planegg-Leipzig 1927, ISBN 3-7787-7171-X
- Wilhelm Mannhardt: Zauberglaube und Geheimwissen. Amonesta, Wien 1936, ISBN 3-87702-077-1