Energydrink
Ein Energy-Drink (engl. wörtlich Energiegetränk) ist die Bezeichnung für Getränke, die laut Herstellerangaben eine anregende Wirkung auf den Organismus haben sollen. In der Regel hat es folgende Inhaltsstoffe (je nach Marke unterschiedlich):
Bestandteile und Inhaltsstoffe
- Wasser
- Zucker, bei zuckerfreien Varianten Süßstoff
- Koffein (oft auch in Form von Guaraná)
- Taurin
- Glucuronolacton
- Vitamine (häufig aus der Gruppe der B-Vitamine, Inosit)
- Mineralstoffe
- synthetische Aromastoffe
- Farbstoffe
Die Marketingbotschaft dieser Getränke betont den belebenden Effekt, der hauptsächlich durch das enthaltene Koffein erzielt wird. Der enthaltene Zucker kann zusätzlich kurzfristig die Leistungsfähigkeit erhöhen. Deswegen sind diese Getränke oft sehr kalorienreich. Daher haben einige Hersteller zuckerfreie Varianten herausgebracht, denen damit jedoch ein wesentlicher Energieträger fehlt. Die zuckerfreie Variante von Red Bull hat z. B. nur noch 33 kJ je 100 ml (zum Vergleich: 192 kJ in der zuckerhaltigen Variante). Die weiteren Inhaltsstoffe sollen laut den Herstellern ebenfalls die Leistungsfähigkeit steigern, was aber umstritten ist. Der maximal zulässige Koffeingehalt liegt bei 32 mg pro 100 ml. In der Regel liegt der Koffeingehalt von Energy-Drinks daher bei ca. 80 mg pro Dose (250 ml). Zum Vergleich: Eine Tasse mit 125 ml Filterkaffee enthält ca. 80–120 mg Koffein.
Gesundheitliche Risiken
Aufgrund des hohen Koffeingehaltes sollten Energy-Drinks nicht in großen Mengen getrunken werden. Kritisch ist der Konsum der koffeinhaltigen Getränke in Kombination mit Alkohol, da diese beiden Stoffe einen starken Flüssigkeitsverlust für den Körper hervorrufen können (Dehydratation). Zum Tauringehalt heißt es in einer Stellungnahme der DGE: „Die Werbung suggeriert, Taurin als Bestandteil von ‚Energy Drinks‘ fördere beim Menschen sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit. Es sind jedoch bisher keine gut kontrollierten Studien bekannt, die eine positive Wirkung von Taurin-Supplementen auf die körperliche Leistungsfähigkeit oder das Konzentrationsvermögen bei Gesunden und Patienten zeigen. Eine Zufuhr von Taurin kann deshalb derzeit, insbesondere aufgrund der möglicherweise bestehenden gravierenden Nebenwirkungen, nicht empfohlen werden. Bis wissenschaftliche Untersuchungen nicht die Unbedenklichkeit einer zusätzlichen Taurinaufnahme auch bei körperlicher Belastung erbringen, ist gegenteilig, hiervon sogar abzuraten.“[1]
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnte vor geswundheitliche Risiken und forderte Warnhinweise auf den Verpackungen, dass beim Konsum größerer Mengen derartiger Getränke im Zusammenhang mit ausgiebiger sportlicher Betätigung oder mit dem Genuss von alkoholischen Getränken unerwünschte Wirkungen nicht ausgeschlossen werden können und derartige Getränke, insbesondere in größeren Mengen, nicht für Kinder, Schwangere, Stillende und Koffein-empfindliche Personen zu empfehlen sind. [2]
Geschichte
Die Idee für diese Getränke stammt aus Japan, wo nach dem Zweiten Weltkrieg japanischen Piloten Taurin zur Verbesserung der Sehleistung verabreicht wurde. Folglich kamen dort Energy-Drinks wie Lipovitan-D in Mode. Von dort importierte später auch der Erfinder von Red Bull die Idee nach Europa und wurde damit Ende der 80er Jahre vor allem durch geschicktes Marketing in der alternativen Jugend- und Club-Szene (Techno, Mountain Biking, Snowboarding) sehr erfolgreich.
Auf dem Weltmarkt werden ca. 50 Millionen Hektoliter Energy Drink verkauft, davon hat Red Bull derzeit einen Marktanteil von ca. 20 bis 25%.
Test durch Ökotest
Im August 2007 testete die Zeitschrift Ökotest 20 Energiegetränke. Dabei schnitt nur ein Bio-Energiegetränk der Marke Mad Bat mit gut ab, alle anderen Getränke wurden mit ausreichend bis ungenügend (darunter auch die bekannteste Marke Red Bull als mangelhaft) bewertet. [3] Bewertungskriterien waren allerdings nicht allein die Inhaltsstoffe und deren Verträglichkeit/Wirkung, sondern auch Warnhinweise für z.B. erhöhten Koffeingehalt und die Art der Verpackung (so gab es beispielsweise für Aludosen und PET-Flaschen Punkteabzug).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ DGE-Stellungnahme: Taurin in der Sporternährung
- ↑ Bundesinstitut für Risikobewertung: Neue Humandaten zur Bewertung von Energydrinks
- ↑ Ökotest: Energiegetränke