Zum Inhalt springen

Arnold Hagenauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2008 um 20:51 Uhr durch Beat22 (Diskussion | Beiträge) (kat.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Arnold Hagenauer, (* 20. November 1871 in Linz; † 25. Juli 1918 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller und Kritiker.

Leben

In Salzburg, Wien, Kärnten und Passau zeugen viele Bau- und Kunstwerke von der Tätigkeit der berühmten Brüder Wolfgang, Johann Baptist und Johann Georg von Hagenauer, von denen Arnold seine Herkunft ableiten kann. Arnold Hagenauer, der einzige Sohn des Kassendirektors Julius v. Hagenauer und der Klementine Mayr wurde in Linz geboren. Da er schon sehr früh seine Eltern verloren hatte, wuchs er in Wien bei zwei Tanten auf, die ihn wie ihr eigenes Kind aufnahmen.

Er besuchte die Hochschule für Tierarzneikunde in Wien, folgte aber bald seinen literarischen Neigungen, die ihn bereits Mitte der 1890er Jahre in die Kreise des jungen Wien führten.

Mit dem kleinen Gedichtbändchen Illusionen gab er sein literarisches Debüt, blieb aber unbekannt; erst durch seinen Roman Muspilli wurde man auf ihn aufmerksam. Danach folgten die Novellen in Die Perlen der Chloë und Ende der Salome und der Roman Gottfrieds Sommer mit dem Untertitel Aus dem Tagebuch eines Romantischen, sowie Der Knabe Leonhard - ein Salzburger Biedermeier-Roman. Außerdem erschienen in Tageszeitungen und Zeitschriften zahlreiche Essays, Novellen, Kritiken.

In seinen letzten Lebensjahren erschien der Bohemien vielen schwer zugänglich und als Sonderling. Seine große, elegante und stets sehr gepflegte Erscheinung stand im krassen Gegensatz zu seinen Wohnverhältnissen. Er lebte in den ältesten meist abbruchgefährdeten Häusern der Josefstadt, wodurch er häufiger seine Adresse wechseln mußte. In seiner kontrastierenden Lebensart schwang immer ein wenig Poesie mit. Er sah Wien als ein "düsteres Ungeheuer" und immer wieder zog es ihn vo hier fort; vor allem nach Salzburg, in die Heimat seiner Ahnen. Auch der nächste Roman (nach dem Knaben Leonhard), zu dem es leider nicht mehr kommen sollte, war ein historischer Roman über Salzburg "über die Salzburger Erz-Bischofszeit". Er stürzte nach einem Heurigenbesuch in Grinzing in einen Abgrund und verletzte sich dabei so schwer, daß er am darauffolgenden Tag im Spital an den Folgen dieses Sturzes starb.

Nur wenige Freunde aus seiner Studentenzeit begleiteten ihn auf seinem letzten Weg am Wiener Zentralfriedhof - teilweise da das Sterben in den Kriegsjahren Alltäglichkeit war, teilweise weil er keine nahen Familienangehörigen hatte.

Werke

Wikisource: Arnold Hagenauer – Quellen und Volltexte
  • Muspilli, Österreichische Verlagsanstalt, 1900
  • Die Perlen der Chloë, Österreichische Verlagsanstalt, (verm.) 1901
  • Gottfrieds Sommer, Georg Müller Verlag, München, 1906
  • Das Ende der Salome, Hans Hübner Verlag, Hannover, 1916
  • Der Knabe Leonhard, R. Kiesel Verlag, Salzburg, ph. 1930

Quellen

  • Franz Martin: Hundert Salzburger Familien, Verlag der Gesellschaft f. salzburg. Landeskunde, Salzburg 1946

Vorlage:PND