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Pineapple Express

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Der Kona-Sturm ist ein heftiger Wind auf Hawaii, der aus Süd bis Südsüdwest weht. Meist kommt er mit starken Regenschauern und bis zu 4,50 m hohen Wellen. Der zwischen Oktober und April auftauchende Zyklon besitzt er einen kalten Kern mit einem Niederdruckgebiet, der sich jederzeit wandeln kann.

Datei:Entwicklung eines Kona-Sturms.jpg
Entwicklung eines Kona-Sturms

Als so genannter "dicker feuchter Kuss" saugt der Jetstream in Folge der Globalen Erwärmung warme, feuchte Luftmassen wie ein Kondensator in sich auf und schleudert sie bis an die weit entfernte Küste Südkaliforniens, wo die Milliarden Kubikmeter Wasser den einstigen Sonnenstaat der 1990er-Jahre in Vergessenheit geraten lassen. Denn diese Masse entspricht allein der Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge von Los Angeles.

Spätestens wenn die Gewitterzonen der Sturmfront gegen die hohe Bergkette branden, welche das Los Angeles umgibt, können sie sich in Regenfällen von tropischen Ausmassen entladen, die selbst den Monsun als Nieselregen erscheinen lassen.

So führte ein fast zweiwöchiger Kona-Sturm im Januar 1995 zur Evakuierung von niedriggelegenen Vierteln in Long Beach und Santa Barbara. Zehntausende Haushalte blieben ohne Strom, unterspülte Straßen und Hausfundamente, tödliche Strudel auf offener Straße, die Kinder und Autoinsassen in den Tod zogen, waren nur einige Beispiele eines Horroszenarios, das einen Gesamtschaden von 500 Millionen US-Dollar verursacht hatte.

Somit wirkt es wie eine Verharmlosung, dass die Sprecher und Sprecherinnen der Wettervorhersage den Kona-Sturm euphemisierend "Ananas-Express" tauften.

siehe auch: Winde und Windsysteme

Literatur

  • R. H. Simpson: EVOLUTION OF THE KONA STORM A SUBTROPICAL CYCLONE; in: Journal of the Atmospheric Sciences: 1955, Vol. 9, No. 1, pp. 24–35.
  • Mike Davis: Ökologie der Angst, Kunstmann : 2. Auflage 2002, 541 S., ISBN 3888972256