Kleopatra VII.
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Kleopatra VII. (Ägyptisches Museum Berlin) | |||||||||||||||||||||||||
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(wr(.t) nb(.t)-nfrw 3ḫ(t)-sḥ)
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Kleopatra VII. Philopator (Vorlage:ELSalt; * um 69 v. Chr.; † 12. August 30 v. Chr. in Alexandria) war als letzte Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches auch der letzte weibliche Pharao. Von den Herrscherinnen gleichen Namens ist sie die bekannteste, ihr mythenumranktes Leben ist bis heute in Kunst, Literatur und Film gegenwärtig.
Leben
Kindheit und Jugend
Ptolemaios XII. Auletes hatte mindestens fünf Kinder. Die Älteste war Berenike IV., die von 58 v. Chr. bis 55 v. Chr. als Königin regierte. Dann folgte als zweite Tochter die spätere Kleopatra VII. Ihr Geburtsjahr – 69 v. Chr. – wird abgeleitet aus den glaubhaften Angaben von Plutarch, dass sie im Alter von 39 Jahren starb.[2] Eine weitere Tochter Arsinoë IV., kam zwischen 68 v. Chr. und 65 v. Chr. zur Welt. Die letzten Kinder waren die späteren Ehemänner und Mitregenten Kleopatras, Ptolemaios XIII. und Ptolemaios XIV., die 61 v. Chr. und 59 v. Chr. geboren wurden.
Über Kleopatras Jugendjahre liegen keine genauen Berichte vor. Man weiß nicht einmal, ob Kleopatra ihren Vater in das Exil nach Rom begleitete oder – wie ihre anderen Geschwister – in Ägypten blieb. Fest steht, dass sie an der Entmachtung von Ptolemaios XII. Auletes durch Berenike IV. und Kleopatra VI. Tryphaina nicht beteiligt gewesen sein kann.[3] Sonst hätte ihr Vater, der Berenike IV. hinrichten ließ,[4] sie nicht zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Auch hätte sich die eigenwillige Kleopatra wohl kaum den Beinamen Philopator – „die Vaterliebende“ – zugelegt.
Kleopatra dürfte eine gute Erziehung genossen haben. Hierfür spricht auch der Charakter ihres Vaters. Ptolemaios XII. Auletes war ein Mann mit ausgeprägten kulturellen und musischen Begabungen. Er war bekannt für seine Liebe zur Musik. Auch legte er größten Wert darauf, sich mit Wissenschaftlern und Philosophen zu umgeben und nahm selbst an Diskussionen teil. Ob sie allerdings mit der Autorin des alchemistischen Werks Chrysopeia (Über die Goldmacherkunst) identisch ist, lässt sich nicht ermitteln.
Es ist bei Plutarch überliefert, dass Kleopatra ägyptisch, hebräisch, arabisch, syrisch, äthiopisch, persisch und medisch sprach.[5] Ihre Muttersprache war wie die der gesamten ptolemäischen Führungsschicht griechisch. Man sagt von ihr, dass sie die erste ihrer Familie gewesen sei, die während deren 300-jähriger Herrschaft über Ägypten auch ägyptisch sprechen konnte. Das war nicht selbstverständlich, da die Dynastie der Ptolemäer makedonischer Herkunft war.
Kleopatra war das letzte Mitglied des ptolemäischen Herrschergeschlechtes, das Ägypten regierte. Nach dem Tod ihres Vaters bestieg sie 51 v. Chr. zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Ptolemaios XIII. den Thron. Die beiden waren in einer Geschwisterehe verbunden, was spätägyptischer Tradition entsprach und von Rom befürwortet wurde.
Der Kampf um den Thron
Im Sommer des Jahres 49 v. Chr. wurde Kleopatra durch ihren Gemahl und Bruder, sowie dessen Ratgeber, von der Herrschaft ausgeschlossen. Sie zog sich zunächst aus der Hauptstadt Alexandria nach Oberägypten in die Thebais zurück, wo sie auch später noch sehr beliebt war. Im Dezember 49 v. Chr. erkannte der von Pompeius in Thessalonike versammelte Senat Ptolemaios XIII. als Herrscher von Ägypten an, nicht aber Kleopatra. Wenige Monate später wurde sie endgültig aus dem Land vertrieben.[6]
Die ersten Regierungsjahre waren Jahre interner Auseinandersetzungen, offener und verborgener Kämpfe der Herrschenden gegeneinander gewesen. Es scheint, als sei Ptolemaios XIII. trotz seiner Jugend, sicherlich nicht zuletzt aufgrund seiner drei Ratgeber, in diesem Kräftemessen schließlich ein ebenbürtiger Gegner Kleopatras gewesen. Am Ende war er bereit, nicht nur gegen Kleopatra die Waffen zu ergreifen, sondern auch gegen Gaius Iulius Caesar – und gegen die Römer sollte er letztendlich kämpfend untergehen.
Für den Versuch, den Thron zurückzuerobern, sammelte Kleopatra arabische Truppen in der östlichen Wüste. Ptolemaios XIII. hatte Alexandria verlassen, lagerte mit seiner Armee nahe bei Pelusion und kontrollierte die Aktionen seiner Schwester. Die Mittelmeerwelt stand im Jahre 49 v. Chr. vor dem Ausbruch des Krieges zwischen Gnaeus Pompeius Magnus und Caesar. Der gesamte griechische Osten war Pompeius verpflichtet, insbesondere das Herrscherpaar in Alexandria, da Auletes (Spitzname von Ptolemaios XII.) sein Gastfreund in Rom und Gabinius ein Gefolgsmann des Pompeius gewesen war. Daher flüchtete Pompeius nach seiner Niederlage gegen Caesar in der Schlacht von Pharsalos nach Ägypten und wandte sich nach seiner dortigen Ankunft an Ptolemaios XIII. und seine Ratgeber Potheinos, Theodotos und Achillas, welche die Politik des dreizehnjährigen Ptolemaios XIII. bestimmten. Auch die Ratgeber wussten: Pompeius in Ägypten aufnehmen hieß, sich Caesar zum Feind machen. Aus taktischen Erwägungen folgte daher die Tötung von Pompeius. Drei Tage später, am 1. Oktober 48 v. Chr., landete Caesar in Alexandria, wo er etwas länger als ein halbes Jahr bleiben sollte.
Caesar ließ erklären, er sei gekommen, um die Thronstreitigkeiten gemäß dem Testament von Ptolemaios XII. endlich zu beenden. Zuvor hatte Auletes die gemeinsame Regentschaft von Kleopatra und Ptolemaios XIII. unter den Schutz des römischen Volkes gestellt. Caesar forderte als Vormund des Königs die beiden verfeindeten Geschwister auf, ihre Truppen zu verlassen und sich seinem Urteil zu unterwerfen.[7] Kleopatra gehorchte auf der Stelle und löste ihre Truppen auf; schließlich war sie in der schwächeren Position. Sie wollte mit Caesar persönlich sprechen, um ihn durch ihre Reize und ihren Charme für sich gewinnen zu können. Da ihr Bruder aber alles unternahm, dass sie nicht nach Alexandria zurückreisen konnte, soll sie schließlich in einem kleinen Boot bis in die Nähe der Hauptstadt gefahren sein und sich von ihrem einzigen Begleiter, in einem Teppich versteckt, in den Palast zu Caesar haben tragen lassen, der durch diese abenteuerliche und gefährliche Aktion sofort beeindruckt gewesen sei.[8]
Nun war die gesamte königliche Familie wieder unter einem Dach. Innerhalb des Palastes lebten Caesar, Kleopatra, Potheinos, Ptolemaios XIII. und die übrigen Mitglieder der königlichen Familie in einer angespannten Lage. Es kam im Alexandrinischen Krieg zum Kräftemessen zwischen den römischen Legionen und der ägyptischen Armee unter dem Kommando des Achillas. In dieser Situation ließ Caesar Potheinos hinrichten.[9] Arsinoë, die Schwester Kleopatras, floh ins Lager des Achillas, wo sie zur Königin ausgerufen wurde. Es kam rasch zu einem Zerwürfnis zwischen der Ptolemäer-Tochter und Achillas, der gestürzt und getötet wurde.[10] Nach weiteren, für Caesar sehr gefährlichen Kämpfen entließ er Ptolemaios XIII. auf Bitten der Ägypter zu seinem Heer.[11] Nach dem bald darauf erfolgten Eintreffen von Verstärkungstruppen für Caesar kam es zum Entscheidungskampf gegen die Truppen des Ptolemaios XIII., der unterlag und mit zahlreichen seiner Soldaten fiel.[12] Alexandria kapitulierte, die ägyptische Frage konnte endlich gelöst werden: Kleopatra wurde unmittelbar darauf mit ihrem jüngsten Bruder, Ptolemaios XIV. vermählt und erneut inthronisiert.[13] Nach seinem Sieg soll Caesar mit Kleopatra eine Vergnügungsreise per Schiff auf dem Nil unternommen haben.[14]
Caesar und Kleopatra

Kleopatra konnte ihre Machtstellung unter dem Protektorat Caesars bewahren. Sie wurde niemals die Frau Caesars. Da Caesar noch mit Calpurnia verheiratet war, hätte eine in irgendeiner Weise „offizielle“ Bindung zu Kleopatra seinen politischen Selbstmord bedeutet. Kleopatra hatte mit Caesar einen Sohn, der den Namen Caesar Ptolemaios erhielt. Die Ägypter nannten ihn Caesarion (griechisch: „kleiner Caesar“).[15] Caesarion gilt als einziger leiblicher Sohn Caesars, obwohl manche antike wie moderne Autoren an seiner Vaterschaft zweifelten. Der römische Diktator setzte Caesarion (47–30 v. Chr.) nicht zu seinem offiziellen Erben ein; testamentarisch machte er seinen Großneffen Gaius Octavius (den späteren Kaiser Augustus) zu seinem Adoptivsohn und Erben.[16] Caesar erkannte Caesarion durch eine rituelle Geste als seinen leiblichen Sohn an und er widersprach der Vaterschaft nie offiziell, was ihm und Kleopatra die schärfste Kritik der zeitgenössischen Autoren einbrachte.
Kleopatra und Ptolemaios XIV. (sowie wahrscheinlich auch Caesarion) begaben sich Mitte 46 v. Chr. auf Einladung Caesars nach Rom und lebten in einem seiner Häuser jenseits des Tiber.[17] Besonders die erhaltenen Briefe Ciceros lassen erkennen, wie unsympathisch der Redner – und mit ihm wohl viele Senatoren – die ägyptische Königin fand, die er als eine anmaßende Vasallenherrscherin betrachtete.[18] Jedoch ehrte Caesar seine Geliebte dadurch, dass er in dem von ihm gestifteten Tempel der Venus Genetrix auf dem Forum Iulium („Caesarforum“) eine goldene Statue mit den Zügen Kleopatras aufstellen ließ, was zu großer Entrüstung in Rom führte.[19] Kleopatra und ihre Begleiter waren noch im März 44 v. Chr. anwesend, als Caesar durch die Verschwörer um Marcus Iunius Brutus ermordet wurde. Kurz nach dem Attentat auf Caesar flohen Kleopatra und ihr Hofstaat aus Rom[20] und kehrten an den Nil zurück.
Nach ihrer Abreise aus Rom hatte Kleopatra ihren Bruder und Mitregenten Ptolemaios XIV. zurück nach Alexandria gebracht. Ein Dokument aus Oxyrhynchus vom 26. Juli 44 v. Chr. trägt beider Namen.[21] Kurze Zeit später starb Ptolemaios XIV. Nach Meinung des Kleopatra gegenüber sehr negativ eingestellten jüdischen Historikers Flavius Josephus,[22] der den Hass seines Landsmannes Herodes auf die Ägypterin geerbt hatte, hatte die Königin an ihrem Gemahl einen Giftmord begangen. Um die nach ägyptischer Tradition notwendige Nachfolge eines männlichen Herrschers neben ihr zu sichern, erhob Kleopatra nach dem Tode Ptolemaios’ XIV. ihren dreijährigen Sohn Caesarion als Ptolemaios XV. auf den Thron. Im Tempel von Dendera findet sich ein Kolossalrelief, das ihn zusammen mit seiner Mutter darstellt.
Antonius und Kleopatra
Während Kleopatra im Innern die Lage ihres Landes stabilisierte, musste sie stets auch den Blick nach außen auf den Bürgerkrieg richten, der in Rom zwischen den Caesarmördern und deren Gegenspielern. Die führenden Gegner der Caesarmörder waren Marcus Antonius und Octavian, die aber auch nicht miteinander harmonierten. In den Monaten nach den Iden des März 44 v. Chr. war Antonius als Konsul faktisch Alleinherrscher in Rom. Brutus und Cassius setzten bald von Italien in den Osten über, um sich dort ein Herrschaftsgebiet zu schaffen. Naturgemäß stand Kleopatra auf Seiten der Caesarianer und lehnte die Forderung von Cassius, ihm Schiffe und Vorräte zu schicken, mit Hinweis auf tatsächlich in Ägypten herrschende Hungersnöte infolge ungenügender Nilüberschwemmungen ab.[23] Eine von Cassius geplante Invasion Ägyptens kam nicht mehr zustande, weil ihn Brutus Ende 43 v. Chr. dringend nach Smyrna rief. Kleopatra rüstete nun eine ägyptische Flotte aus und fuhr mit ihr von Alexandria aus nach Westen, um die Schiffsmacht der Caesarianer zu verstärken. Doch ein Sturm zog ihre Schiffe stark in Mitleidenschaft und sie musste erkrankt nach Ägypten zurücksegeln.[24] Antonius und Octavian siegten im Oktober 42 v. Chr. in der entscheidenden Schlacht bei Philippi daher ohne ägyptische Unterstützung. Fälschlich schlossen einige Historiker aus diesem Umstand, dass sich Kleopatra im römischen Bürgerkrieg neutral verhalten habe.
Anfang 41 v. Chr. ließ Antonius Kleopatra - angeblich wegen ihrer zweideutigen Haltung im Bürgerkrieg - durch seinen Vertrauten Quintus Dellius nach Tarsos in Kilikien (Kleinasien) bestellen, wo der Kydnosfluss ins Mittelmeer mündet. Plutarch schildert anschaulich Kleopatras Einzug in Tarsos. An Bord ihrer vergoldeten Prachtgaleere mit Purpursegeln standen lauter schöne Mädchen; sie selbst trat als irdische Inkarnation der Göttin Isis, d. h. in einer geschickten Präsentation spärlicher Bekleidung, dem neuen Dionysos Antonius entgegen. Sie bat ihn, auf ihr Schiff zu kommen und empfing ihn offenbar in einer hocherotischen Atmosphäre.[25] Bei diesem Zusammentreffen gelang es ihr, Antonius ganz für sich einzunehmen, wobei gar nicht zu leugnen ist, dass für beide Seiten auch politische Gründe eine enge Zusammenarbeit nahelegten. Antonius’ bisherige Erfahrungen mit Frauen machen verständlich, dass er nicht wenig stolz auf seine neue Eroberung war. Er, der soviel Wert auf seine hochadelige Abstammung legte und dies gegenüber Octavian wiederholt herausstrich, war in erster Ehe mit der Tochter eines Freigelassenen, also eines ehemaligen Sklaven, verheiratet gewesen. Auch seine Frau Fulvia, mit der er vermählt war, als er Kleopatra traf, war von niederer sozialer Herkunft.
Kleopatra nutzte die Macht des Römers, um ihre ehemalige Rivalin und jüngere Schwester Arsinoe IV. und weitere unliebsame Personen aus dem Weg räumen zu lassen.[26] Dann verbrachte sie den Winter 41/40 v. Chr. mit Antonius in Ägypten. Damals sollen die beiden ständig Bankette veranstaltet und in Schwelgereien gelebt haben.[27] Angeblich erst der Einfall der Parther in Kleinasien und die Niederlage von Fulvia und Antonius’ Bruder Lucius im Perusinischen Krieg gegen Octavian bewegten den Triumvir Anfang 40 v. Chr. zur Rückkehr nach Italien.
Im Vertrag von Brundisium klärten Octavian und Antonius im Herbst 40 v. Chr. die beiderseitigen Positionen und formulierten Pläne für die nächsten Jahre. Es kam zu einer erneuten Teilung der römischen Welt, bei der Antonius wiederum die östlichen Provinzen erhielt. Zudem sollte er aber auch das Recht haben, in Italien Truppen auszuheben. Das neu geschlossene Bündnis erfuhr eine ähnliche Bestätigung, wie sie bei der Absprache von 43 v. Chr. getroffen wurde: Antonius heiratete - da Fulvia inzwischen verstorben war - die Schwester Octavians, Octavia, die gerade Witwe geworden war.[28] Antonius hatte Ägypten im Jahre 40 v. Chr. bereits wieder verlassen, als Kleopatra die Zwillinge Alexander Helios und Kleopatra Selene zur Welt brachte.[29] Sicher hoffte sie, den Triumvir durch gemeinsame Kinder an sich binden zu können. Antonius brach Ende 39 v. Chr. nach Griechenland auf, um sich mit seiner Gemahlin Octavia in Athen niederzulassen und den Osten von dort aus zu verwalten. Den Krieg gegen die Parther überließ er seinem siegreichen Feldherrn Publius Ventidius Bassus. Octavia gebar zwei Töchter und erwartete im Jahr 37 v. Chr. ihr drittes Kind. Es gibt keine Überlieferung zu Kleopatras Tätigkeiten während Antonius mehr als dreijähriger Abwesenheit von Ägypten. Vermutlich erhielt sie Nachrichten über das Eheglück von Antonius und Octavia. Sie war sicher enttäuscht, dass Antonius eine andere Frau, noch dazu die Schwester Octavians, geheiratet hatte, dürfte aber die Verbindung zu ihm nicht ganz abreißen haben lassen. Denn ein ägyptischer Wahrsager warnte Antonius - wohl im Auftrag der ägyptischen Königin - vor Octavian.[30]
Der weiterhin schwelende Konflikt zwischen Antonius und Octavian konnte durch den von Octavia vermittelten Vertrag von Tarent (Sommer 37 v. Chr.) noch einmal entschärft werden; es war das letzte Treffen der beiden Triumvirn.[31] Von Tarent segelte Antonius wieder in den Osten, ließ seine Gemahlin in Kerkyra zurück und begab sich nach Syrien, um von dort einen Krieg in das Partherreich hinein vorzubereiten.
Blütezeit des Ptolemäerreiches
Marcus Antonius lud Kleopatra zu sich ein und nahm die unterbrochene Beziehung wieder auf. Wohl aufgrund seiner Spannungen mit Octavian wollte er auf die Ressourcen des reichen Nillandes nicht verzichten. So verbrachten die wiedervereinten Geliebten den Winter 37/36 v. Chr. in Antiochia. Der Triumvir erkannte das dreijährige Zwillingspaar Alexander Helios (griech. „Sonne“, * 40 v. Chr.) und Kleopatra Selene (griech. „Mond“, 40 v. Chr.–6 (?) n. Chr.) als seine Kinder an und noch 36 v. Chr. gebar ihm Kleopatra ein weiteres Kind, einen Sohn namens Ptolemaios Philadelphos.[32]
Bei der Neuordnung des Ostens des Römischen Reiches wertete Antonius insbesondere das Ptolemäerreich auf, dem Teile Kilikiens, die Dekapolis im Ostjordanland, Ituräa, die phönikische Küste zwischen dem Berg Karmel und dem Fluss Eleutheros, Teile Judäas und des angrenzenden Nabatäerreichs und andere Gebiete zugeschlagen wurden.[33] Die genauen Gebietszuwächse sind wegen der teilweise widersprüchlichen und ungenauen Angaben der hierüber berichtenden Autoren Plutarch, Cassius Dio und Josephus nicht möglich. Hinter dieser „Morgengabe“ sieht die moderne Forschung nicht mehr die Handlung eines willenlosen Liebhabers, sondern eine allgemeine Strategie des Triumvirn, der starken, ihm persönlich ergebenen Klientelherrschern mehr vertraute als römischen Gouverneuren, die eher gefährliche Gegenspieler werden konnten. Denn Antonius setzte damals jenseits der römischen Grenze in Kleinasien und Syrien auch andere vertrauenswürdige Gefolgsleute ein oder erlaubte, dass sie ihre Gebiet ausdehnten. Allerdings bestanden sehr schlechte Beziehungen zwischen Kleopatra und dem jüdischen Monarchen Herodes, der als zweitmächtigster der mit Antonius verbündeten Klientelkönige gelten kann.
Die gemeinsame Regierung von Antonius und Kleopatra spiegelt sich auch in der Münzprägung wieder. Der Triumvir prägte seit 37/36 v. Chr. in Antiochia Silbertetradrachmen, auf deren Rückseite Kleopatra abgebildet war, während ägyptische Münzen auf der Rückseite das Bild von Antonius mit seinen römischen Titeln zeigen.
Etwa im Mai 36 v. Chr. brach Antonius nach umfangreichen Rüstungen zu einem Partherfeldzug auf. Kleopatra begleitete ihn bis zum Euphrat und stattete dann ihrem Feind Herodes in Judäa einen Besuch ab. Sie verpachtete dem jüdischen König die ihr von Antonius zugesprochenen Gebiete um Jericho für jährlich 200 Talente, strebte aber nach dem Besitz seines ganzen Reiches. Der äußerst negative und unglaubwürdige Bericht des Josephus über die Details ihrer Begegnung geht über Nikolaos von Damaskus auf die Memoiren des Herodes zurück. Laut diesem Zeugnis habe die ägyptische Königin versucht, Herodes zu verführen und ihn in eine Falle zu locken. Der jüdische König hätte sogar an ihre Hinrichtung gedacht, so lange sie sich noch in seinem Machtbereich befände, und sei nur von seinen Ratgebern mit Hinweis auf den ihm von Seiten des Antonius drohenden Groll davon abgehalten worden.[34] Herodes wollte sich später, nach seinem Übertritt zu Octavian, bei diesem in ein günstiges Licht setzen und seinen Verrat an Antonius rechtfertigen. Er schilderte daher das Verhalten Kleopatras äußerst negativ und charakterisierte sie entsprechend der augusteischen Propaganda als bösen Geist des Antonius.
Nachdem Antonius eine katastrophale Niederlage und große Verluste gegen den Partherkönig Phraates IV. erlitten hatte, kehrte er Ende 36 v. Chr. eilends nach Ägypten zurück.[35] Für seinen Misserfolg machte der Triumvir den verbündeten Armenierkönig Artavasdes verantwortlich, der im Rücken des Antonius angegriffen worden und daraufhin geflüchtet war. Doch unzweifelhaft lag die Hauptverantwortung bei Antonius selbst. Gleichzeitig konnte Octavian im September 36 v. Chr. mit Hilfe seines überragenden Admirals Marcus Vipsanius Agrippa nach mehrjährigen Kämpfen Sextus Pompeius besiegen und im gleichen Jahr den dritten Mann des Triumvirates, Lepidus, entmachten. Damit war er unumschränkter Herr im Westen des Römischen Reichs.
Nun spitzte sich der Konflikt der beiden verbliebenen mächtigsten Männer, Antonius und Octavian, langsam immer mehr zu. Antonius hatte dem Caesarerben für dessen Krieg gegen Sextus Pompeius mit Schiffen ausgeholfen. Als Gegenleistung wollte Octavia mit Erlaubnis ihres Bruders ihrem Gatten 2.000 Soldaten und Ausrüstung für weitere Kämpfe gegen die Parther zuführen und wartete in Athen auf die Antwort des Antonius. Angeblich hatte Kleopatra Angst, dass der Triumvir zu ihrer Konkurrentin zurückkehren könnte, und ließ ihren Geliebten durch geschickte Auftritte befürchten, dass sie sich in diesem Fall das Leben nehmen würde. So sei es ihr gelungen, dass Antonius Octavias Angebot ablehnte und bei ihr blieb.[36] Die antiken Autoren führen diesen Entschluss also ganz auf Kleopatras Einfluss zurück. Demgegenüber nimmt die Mehrzahl der modernen Historiker an, dass Antonius sich gegen Octavia entschied, weil er schon lange ein schlechtes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte, der ihn zudem systematisch von der Zufuhr aus Italien abschnitt. So habe Antonius auf die Machtmittel des bedeutenden Ptolemäerreiches gesetzt. Durch die Entsendung von Hilfstruppen für seinen Triumviratskollegen wollte Octavian den Anschein einer großzügigen Geste erwecken. Doch Antonius musste die Zufuhr eines so kleinen Kontingents als Provokation erscheinen, da ihm bereits 37 v. Chr. 20.000 Soldaten für den Partherkrieg versprochen worden waren, die er nie erhalten hatte. Die Zurückweisung seiner Schwester hatte Octavian vorausgesehen[37] und erreichte damit die von ihm gewünschte öffentliche Beendigung des Bündnisses mit Antonius. Dieser schien in den Augen der Römer seine beliebte Gattin ungerecht behandelt zu haben. Octavian nützte diese Stimmung zur Propaganda gegen Antonius und stellte ihn als willenlosen Geliebten der ägyptischen Königin dar.
Herodes hatte gespannte Beziehungen zu der von ihm entmachteten Hasmonäerdynastie. Alexandra, die Mutter seiner Gattin Mariamne, beschwerte sich bei Kleopatra über ihn. Als der jüdische König Aristobulos den von ihm widerwillig zum Hohepriester ernannten jungen Sohn Alexandras heimlich ermorden ließ, erreichte Kleopatra, dass Antonius den Idumäer zur Verantwortung in die syrische Stadt Laodikeia vorlud (36 oder 35 v. Chr.). Doch ihr Ziel, eine Entmachtung ihres alten Feindes, erreichte die ägyptische Königin nicht, da sich Herodes anscheinend gut verteidigen konnte und Antonius auf seine Unterstützung – insbesondere zur Aufrechterhaltung der Ruhe in Judäa – nicht verzichten wollte.[38]
Da Antonius eine Wiederherstellung seines Rufes als Feldherr anstrebte, aber im Hinblick auf seine Spannungen mit Octavian einen neuen Krieg gegen die mächtigen Parther scheute, führte er 34 v. Chr. einen Feldzug gegen den viel schwächeren Armenierkönig, den er für den misslungenen Partherkrieg verantwortlich gemacht hatte. Es gelang ihm rasch, Artavasdes gefangenzunehmen und sich der armenischen Schätze zu bemächtigen.[39] Im Herbst 34 v. Chr. musste der Armenierkönig und seine Familie in Fesseln am Triumphzug des Antonius – der aber eher als dionysische Prozession zu bezeichnen ist – in Alexandria teilnehmen. Als der Zug zu der auf einem goldenen Thron inmitten zahlreicher Zuschauer sitzenden ägyptischen Königin kam, weigerte sich Artavasdes aber, ihr durch Proskynese zu huldigen. Trotzdem wurde sein Leben vorerst verschont.[40]
Wenig später wurde im riesigen Gymnasion von Alexandria in einer beeindruckenden Veranstaltung die Vision eines ptolemäischen Großreichs vorgestellt. Die in ägyptische Gewänder gekleidete, als Inkarnation der Isis auftretende Kleopatra und der als römischer Imperator erschienene Antonius saßen auf goldenen Thronen, von denen aus sie die Menge überblicken konnten. Ihre drei kleinen Kinder und Caesarion waren etwas unter ihnen ebenfalls auf Thronen positioniert. Bei dieser „Schenkung von Alexandria“ wurden Kleopatra und Cäsarion als direkte Herrscher von Ägypten und Zypern bestätigt. Die ägyptische Königin erhielt zudem den Titel einer Königin der Könige. Indem der Triumvir Caesarion den leiblichen Sohn Caesars nannte, wollte er dessen Adoptivsohn demütigen. Außerdem wurde Alexander Helios als (Unter-)König von Armenien, Medien und (dem noch zu erobernden) Parthien gekrönt; Kleopatra Selene sollte die Kyrenaika und Libyen sowie Ptolemaios Philadelphos Phönizien, Syrien westlich des Euphrat und Kilikien erhalten.[41] Damit befand sich Kleopatra am Höhepunkt ihrer Macht.
Der Status Quo der Verwaltung und damit der direkte Herrschaftsbereich blieb trotz der „Schenkungen von Alexandria“ erhalten, da die Klientelkönige und römischen Gouverneure in ihren Stellungen belassen wurden. Es handelte sich vor allem um eine ideologiepolitische Zeremonie, und mit dem Titel „Königin der Könige“ wurde an die Tradition der alten Pharaonen und Achämeniden angeknüpft.
Auf der Vorderseite einiger von Antonius’ Wandermünzstätte in Kleinasien 32 v. Chr. geprägter Silberdenare wird der Sieg über Armenien gefeiert, während auf der Rückseite die ägyptische Königin mit Diadem porträtiert ist und inschriftlich als Cleopatrae reginae regum filiorum regum („der Kleopatra, Königin der Könige und ihrer königlichen Söhne“) bezeichnet wird, eine deutliche Anspielung auf die Gebietsverleihungen von 34 v. Chr. Aus dieser Münzlegende geht deutlich hervor, dass Kleopatra einen höheren Rang als ihre Kinder einnahm. Ihr wurde als erster Nichtrömerin die Ehre zuteil, auf römischen Münzen mit Nennung des Namens abgebildet zu werden.
Freilich nahm Antonius als Triumvir weiterhin die höchste Stellung im Osten des römischen Reichs und in den verbündeten Klientelstaaten ein, und trotz ihrer aufgewerteten Stellung war auch Kleopatra weiterhin von ihm abhängig.
Ob Antonius die ägyptische Königin damals oder zu einem anderen Zeitpunkt heiratete, ist in der Forschung ebenso umstritten wie die Frage, ob eine solche eheliche Verbindung überhaupt stattfand. Es existieren dazu nämlich nur wenige vage und widersprüchliche Angaben antiker Autoren.[42] Nach hellenistischer Tradition wäre Antonius eine vom römischen Recht nicht anerkannte Zweitehe eingegangen, da er seine Scheidung von Octavia erst 32 v. Chr. vollzog.
Seit ihrem Machtzuwachs verkörperte Kleopatra öffentlich ihre Rolle als Inkarnation der Göttin Isis noch stärker und bezeichnete sich daher als Neue Isis.[43] Auch ihre Münzbilder tragen Attribute dieser Göttin. Vor der Entscheidungsschlacht bei Actium soll Octavian die Identifikation von Antonius mit Osiris-Dionysos und Kleopatra mit Isis-Selene in einer Ansprache gegeißelt haben, und mit Zügen dieser Götter wurden angeblich auch Statuen des Herrscherpaares ausgestattet.[44]
Octavian brandmarkte freilich die Landschenkungen an die aus seiner Sicht ägyptische Vasallenkönigin als angeblichen Verrat an Rom. Auch ärgerten sich viele Römer über Antonius’ Abhaltung seines Triumphzuges in Alexandria statt in Rom. Indem Antonius den Herrschertitel Caesarions damit begründete, dass er der leibliche und damit legitime Sohn Caesars sei, griff er außerdem die Basis der Machtstellung von Caesars Adoptivsohn Octavian an.
Wenig bekannt ist über Kleopatras politische Berater in ihrer späteren Regierungszeit sowie über das kulturelle Leben an ihrem Hof. Ein Seleukos war eine Art Finanzverwalter, ihr Vertrauter Alexas aus Laodikeia soll bedeutenden Einfluss auf Antonius zugunsten seiner Herrin ausgeübt haben und ihr Leibarzt Olympos verfasste später einen Bericht über Kleopatras Selbstmord. Nach einer Aussage Octavians sollen auch ein Potheinos und ein Mardion einflussreiche Stellungen bekleidet haben.[45] Auch zahlreiche adelige Römer müssen zumindest zeitweise am Hof der ägyptischen Königin gelebt haben und angesichts ihres Einflusses auf Antonius ihre Freundschaft gesucht haben. Belegt ist dies zumindest für Quintus Dellius und Lucius Munatius Plancus.[46] Der Philosoph Philostratus zählte zu ihren Höflingen, und sie soll sich selbst sehr für Philosophie interessiert haben.[47] Ein weiterer Philosoph (und Historiker), Nikolaos von Damaskus, wurde als Erzieher von Kleopatras Kindern bestellt. Neben Olympos wirkten noch andere Ärzte an der berühmten Medizinschule Alexandrias. Den Athener Bildhauer Gaius Avianus Euander engagierte die ägyptische Königin als Berater auf dem Gebiet der bildenden Künste.[48] Offenbar war das Alexandria Kleopatras also weiterhin ein bedeutendes Kulturzentrum.
Propagandaschlacht und Vorbereitung zum finalen Krieg
Ab 33 v. Chr. zeichnete sich die unvermeidliche Auseinandersetzung zwischen Octavian und Antonius um die Alleinherrschaft im Römischen Reich ab. Sie begann mit einer Propagandaschlacht mit gegenseitigen Vorwürfen zur Gewinnung der öffentlichen Meinung. Antonius warf dem Caesarerben brieflich vor, ihm weder wie vereinbart Legionen als Gegenleistung für die Flottenhilfe gegen Sextus Pompeius noch Land für seine Soldaten in Italien zur Verfügung gestellt zu haben. Octavian wiederum brandmarkte u. a. die Verschenkung römischen Territoriums an die Ptolemäer, die Hinrichtung von Sextus Pompeius, die Bestätigung, dass Caesarion der Sohn des Diktators sei, sowie das schwelgerische Leben seines Gegners.[49]
In Rom liefen nicht ganz an den Haaren herbeigezogene Gerüchte über das luxuriöse und ausschweifende Leben am Hof in Alexandria um. Antonius’ Freund Lucius Munatius Plancus soll, meergrün bemalt, nackt und mit angebundenem Fischschwanz bei einem Mahl vor Kleopatra und deren Gästen getanzt, sich also für einen römischen Senator äußerst unwürdig benommen zu haben.[50] Das Herrscherpaar habe auch wüste Trinkgelage und Orgien gefeiert. Auch der Vorwurf, dass Kleopatra eine Hure sei, wurde erhoben.[51] Es sind aber nur ihre Beziehungen zu Caesar und Antonius bekannt. Ihre angebliche Verschwendungssucht wurde in einer anderen Erzählung behandelt: Die „Dirnen-Königin“ (so Plinius) habe bei einem luxuriösen Bankett das Essen als ärmlich abgetan, mit dem ungläubigen Antonius gewettet, eine wesentlich teurere Mahlzeit auftragen zu können, und diese Wette durch den Schiedsspruch des Munatius Plancus dadurch gewonnen, dass sie eine riesige Perle in scharfem Essig auflöste und diesen trank.[52] Diese Episode dürfte erfunden sein, da Essig – nach wissenschaftlichen Erkenntnissen – keine Perlen zersetzen kann. Einen Hinweis auf einen gewissen Wahrheitsgehalt dieser von Kleopatra und Antonius berichteten Geschichten liefert die auf den 28. Dezember 34 v. Chr. datierte Inschrift eines Parasitos, der Antonius als Gott und Wohltäter lobt und dabei offenbar auf die „Genossen vom unnachahmlichen Leben“ hinweist, die täglich aufwendige Bankette für Antonius gestalteten.[53]
Da die in Rom unbeliebte Kleopatra als fremdländische Vasallenkönigin für Octavian eine wesentlich bessere Angriffsfläche bot als der immer noch angesehene Antonius, stellte er die Ägypterin zunehmend in den Fokus seiner Propaganda. Die Orientalin maße sich an, über römische Territorien zu regieren und das Kommando über römische Legionen zu führen. Antonius sei von ihr verhext worden und ihr daher willenlos verfallen. Letztlich gewann Octavian den von ihm meisterhaft beherrschten Propagandakrieg, nicht zuletzt weil er Antonius’ Beziehung zu Kleopatra so weidlich ausnutzen konnte.
Freilich gab es auch eine gereizte persönliche Korrespondenz zwischen den beiden rivalisierenden römischen Machthabern.[54]
Antonius schloss ein Bündnis mit einem einstigen Verbündeten des Phraates, den (nicht mit dem gleichnamigen Armenierkönig zu verwechselnden) Artavasdes von Medien, um beim bevorstehenden Kampf gegen Octavian den Rücken gegen die Parther frei zu haben. Dann brachte sein Feldherr Publius Canidius Crassus den Hauptteil der Armee, 16 Legionen, von Armenien nach Ephesos, wo Antonius auch seine Schiffe versammelte und den Winter 33/32 v. Chr. gemeinsam mit Kleopatra verbrachte. Die Königin rüstete 200 Schiffe aus, finanzierte hauptsächlich das kriegerische Unternehmen und übernahm auch die Verproviantierung der Truppen durch ihre Kornschiffe.[55]
Der 2. September 31: Der Tag von Actium
Kleopatra begleitete 32 v. Chr. Antonius mit einer ägyptischen Kriegsflotte in den Krieg gegen Octavian. In Griechenland war die Hauptmasse ihres Heeres stationiert. Als Octavian Anfang 31 v. Chr. mit seiner Flotte von Italien nach Griechenland übersetzte, gelang es ihm allmählich, die gegnerische Armee in der Bucht bei Ambrakia einzuschließen. Um nicht an Seuchen und Hunger zugrundezugehen, musste Antonius schließlich einen Durchbruchsversuch mit der Flotte zur Rückkehr nach Ägypten wagen. Die Entscheidung fiel in der Schlacht bei Actium (2. September 31 v. Chr.). In diesem Seegefecht vor der griechischen Westküste zwischen der ägyptisch-römischen und der römischen Flotte unter Marcus Vipsanius Agrippa zeichnete sich bald die Niederlage Kleopatras und Marc Antons ab. Noch während der Schlacht, aber bei abzusehender Niederlage von Marcus Antonius, verließ Kleopatra den Kampfplatz; ihre ägyptisch-römische Flotte wurde in Actium besiegt. Nachdem er sah, dass Kleopatras Schiff Segel gesetzt hatte, verließ Marcus Antonius seine Truppen ebenfalls und segelte nach Alexandria.
Nach der Rückkehr in Alexandria wurden Kleopatra und Marcus Antonius als Sieger gefeiert. Das Volk wusste nichts von ihrer Flucht und Niederlage. Beide wussten, dass es nur noch wenige Monate dauern konnte, bis Octavian als eigentlicher Sieger in Alexandria landete. Marcus Antonius nahm sich selbst das Leben, indem er sich am 1. August 30 v. Chr. in sein eigenes Schwert stürzte.
Als Octavian in Alexandria gelandet war, gestattete er Kleopatra, das Begräbnis für Marcus Antonius auszurichten, das vermutlich am 2. oder 3. August stattfand. Nachdem Kleopatra anschließend versucht hatte, sich durch Hungertod das Leben zu nehmen und von Octavian davon abgehalten wurde, indem er ihre Kinder bedrohte, kam es am 8. August zu einem Gespräch der beiden.[56] Kurz vor ihrem Tod ließ sie ihren inzwischen siebzehnjährigen Sohn Caesarion in Begleitung aus der Stadt bringen. Kurze Zeit, nachdem Caesars einziger Sohn mit seinem Erzieher verschwunden war, ließ Octavian beide suchen und nach Alexandria zurückbringen. Für Octavian war ein leiblicher und lebender Sohn Caesars die größte Gefahr für seine Zukunft, er ließ Caesarion und dessen Erzieher umbringen.
Das Rätsel des Todes
Kleopatra starb am 12. August 30 v. Chr. unter ungeklärten Umständen. Lediglich der Tag ihres Todes ist historisch gesichert. Octavian war zu diesem Zeitpunkt in Alexandria anwesend und hatte alle Möglichkeiten, die Berichte über die näheren Umstände zu beeinflussen, so wie er auch zuvor in Rom eifrig Propaganda gegen sie gemacht hatte. Die Berichte der antiken Chronisten stützten sich auf seine Autobiografie, die naturgemäß nur seine Darstellung der Ereignisse enthält.
Nach Cassius Dio soll Kleopatra bei ihrem einzigen Gespräch mit Octavian versucht haben, ihn, wie früher Caesar und Antonius, durch ihre Verführungskünste auf ihre Seite zu ziehen. Plutarch zufolge soll sie hingegen nervlich am Ende gewesen sein und mit unordentlichen Haaren und im Unterkleid mit Octavian gesprochen haben. Am darauffolgenden Tag erfuhr Kleopatra von Octavians Absicht, sie mit zum Triumph nach Rom zu nehmen. Kleopatra wollte das einstige Schicksal ihrer Schwester Arsinoë nicht teilen und bat den Eroberer Alexandrias darum, das Grab des Marcus Antonius aufsuchen zu dürfen.[57] Octavian gewährte ihr diese Bitte und sie betrat das Mausoleum am 10. August.
Dort soll sie sich getötet haben, indem sie sich und ihre beiden Zofen von einer Giftschlange (Uräusschlange) beißen ließ. Über den Tod durch die Schlangen war man sich zwar selbst in der Antike nicht ganz einig, doch hat die Beschreibung Plutarchs Eingang in die Weltliteratur gefunden.[58] Die Uräusschlange hatte symbolischen Charakter als Zeichen pharaonischer Herrschaft: Sie bedrohte die Feinde des Königs und stellte den Herrscher gleichzeitig unter den Schutz des Sonnengottes Re, dem sie ein heiliges Tier war. Augustus zeigte bei seinem Triumphzug in Rom im Jahr 29 v. Chr. ein Bild der Kleopatra, das sie mit zwei Schlangen darstellte.[59] Die Berichte über die Umstände von Kleopatras Tod gehen auf ihren Leibarzt Olympos zurück, der über sie publizierte; später fanden sie Eingang in die Überlieferungen von Plutarch. Allerdings kann nicht gesagt werden, inwiefern die Darstellungen der Wahrheit entsprechen. Als alternative Möglichkeiten werden ein Giftpflaster oder auch vergiftete Nadeln angenommen.
Kleopatras gemeinsame Kinder mit Antonius wurden nach Rom gebracht und von Antonius’ ehemaliger Frau Octavia, der Schwester Octavians, zusammen mit ihren eigenen Kindern aufgezogen.
Legendenbildung
Aussehen


Man weiß nicht, ob Kleopatra schön war, ihr Äußeres wurde durch antike Autoren nie im Detail beschrieben. Auf alexandrinischen Münzen ist sie mit herben Gesichtszügen und ausgeprägter gekrümmter Nase dargestellt; auf persischen Münzen dagegen ist ihr Gesicht weicher. Dies sind jedoch stilisierte Darstellungen.
Daneben sind bislang drei Büsten bekannt:
- in den Vatikanischen Museen eine Marmorbüste, zwischen 34 und 30 v. Chr. hergestellt, gefunden 1784 an der Via Appia bei Rom;
- im Alten Museum in Berlin eine Marmorbüste mit Goldspuren, hergestellt um 31 v. Chr., gefunden vermutlich in Ariccia bei Rom, erst 1976 bekannt geworden;
- im Besitz des französischen Kunstsammlers Guy Weill Goudchaux eine Marmorbüste, hergestellt zwischen 34 und 30 v. Chr., wurde erst 2005 der Fachwelt bekannt.
Gemeinsame Merkmale der drei Büsten sind: große Nase, geschwungene Lippenspalte, Ringellocken am Stirnansatz. Bei der Berliner und der Büste aus dem Vatikan trägt die Königin einen Stirnreif, das Zeichen der ptolemäischen Pharaonenwürde.[60]
Außerdem existiert eine Basaltstatuette in der Eremitage in St. Petersburg, die aber nicht naturgetreu, sondern stilisiert ist.
Der Archäologe Bernard Andreae hat vorgeschlagen, auch in der Statue einer nackten Göttin, die auf dem Esquilin in Rom gefunden wurde, der „Venus vom Esquilin“, ein Bildnis Kleopatras zu sehen.
Verführungskünste
Die meisten zeitgenössischen Beschreibungen Kleopatras sind sehr negativ und verurteilen ihr Verhalten, vor allem ihre selbstbewusste Haltung als Königin von Ägypten und ihre Beziehung zu Caesar. Ein orientalischer Tanz, mit dem Kleopatra Marcus Antonius verführt haben soll, ist nicht geschichtlich überliefert. Diese Szene ist vor allem Erfindung der Filmemacher. Von Autoren überliefert ist jedoch, dass sie Antonius als Aphrodite empfing, d. h. nur mit einigen Perlenketten geschmückt. Auch die luxuriöse Umgebung, die Marcus Antonius fremd war, wird durch die Exotik zu ihrem Reiz beigetragen haben; sie demonstrierte auch den Reichtum Ägyptens und damit die Vorteile eines Bündnisses.
Rezeption
Bildende Kunst

Kleopatras Leben diente seit der Renaissance als Vorlage für zahlreiche Werke der Bildenden Kunst. Über 60 Maler stellten das Gastmahl der Kleopatra dar, mehr als 150 setzten ihren Tod ins Bild. Auffällig ist dabei die zunehmende Erotisierung des Sujets, die einhergeht mit seiner Herauslösung aus ihrem antiken Ursprung.[61] Während die sterbende ägyptische Königin in einer Illustration zu Giovanni Boccaccios Schrift De casibus virorum illustrium aus dem Jahr 1410 noch vollständig bekleidet gezeigt wird mit der Schlange am Arm, wird sie etwa seit Michelangelos Zeichnung von 1533/34 mehr oder minder nackt dargestellt und lässt sich mit beinahe zärtlicher Geste von der tödlichen Schlange in den Busen beißen.
Dass die Historienmaler bei ihrer Darstellung der sterbenden Kleopatra gar nicht mehr im Sinn hatten, Informationen über eine bedeutende Gestalt der römischen und der ägyptischen Geschichte zu übermitteln, lässt sich an dem manieristischen Gemälde des Italieners Guido Reni zeigen: Kleopatra wird hier in europäisch-zeitgenössischer Kleidung und ohne irgendeinen Hinweis darauf gezeigt, dass sich das Geschehen im alten Ägypten abspielen soll. In einem zehn Jahre später entstandenen Parallelbild verwendete der Maler beinahe denselben Bildaufbau und dasselbe Motiv, mit dem einzigen Unterschied, dass die dargestellte, halbnackte Frau nicht eine Schlange, sondern einen Dolch in ihren Händen hält, denn es handelt sich um eine Darstellung des Todes der Lucretia. Kleopatra war für Reni also nur ein Exemplum für weibliche Tapferkeit und Tugendhaftigkeit unter vielen, die sich idealiter im Suizid zeige.

In der akademischen Malerei des 19. Jahrhunderts tritt das erotische Moment in der Darstellung des Sujets dann noch weiter in den Vordergrund, verbunden mit einem auffälligen Exotismus: Das altägyptische Dekor wird entweder theaterhaft-grell herausgestellt wie bei dem französischen Maler Alexandre Cabanel oder durch ein schwülstig-orientalisches Ambiente ersetzt wie bei seinem englischen Kollegen Reginald Arthur. Die Faszination der Verbindung von Sexualität und Tod steht in dieser Zeit bei allen Darstellungen des Todes der Kleopatra im Vordergrund, die nicht mehr als Opfer, als Sterbende, sondern als Projektionsfläche für männliche Angstlust vor einem fremden Land und einer so verführerischen wie gefährlichen Femme fatale erscheint. Diese Kleopatra-Vorstellung hatte großen Einfluss auf ihr Bild in den Hollywood-Filmen des 20. Jahrhunderts.[62]
Literatur

In der Literatur ließen sich unter anderem Boccaccio, William Shakespeare, Jean-François Marmontel, Daniel Caspar von Lohenstein, August von Kotzebue, Bertolt Brecht und Thornton Wilder von Kleopatra inspirieren. Zahlreiche Dramen (vor allem Shakespeares The Life of Anthony and Cleopatra, das in 120 Sprachen übersetzt wurde), Romane, Opern und Verfilmungen schildern ihr Leben. Kleopatra tritt auch in drei Asterix-Comics auf.
Die Darstellung ist hierbei sehr unterschiedlich: Während sie in Asterix zum Beispiel als energisch und herrschsüchtig dargestellt wird, schildert Shakespeare sie als gefühlsbetonte, wankelmütige Frau, deren Fühlen und Denken in erster Linie Antonius und erst in zweiter Linie Ägypten gilt. Regierungsaufgaben werden bei Shakespeare von Antonius wahrgenommen.
Kleopatra als Schwarzafrikanerin
In den vergangenen Jahren hat sich an verschiedenen Colleges in den USA ein neuer Mythos gebildet: Kleopatra wird, wie die übrigen Pharaonen auch, von afroamerikanischen Student(inn)en als Schwarzafrikanerin gedeutet und zu einer Kultfigur hochstilisiert. Sie wird als große historische Persönlichkeit, auch als große Frau der Weltgeschichte bezeichnet und für die schwarzafrikanische Geschichte und kulturelle Identität vereinnahmt. Verschiedene afroamerikanische Historiker(innen), die sich in der Tradition des senegalesischen Ägyptologen und Philosophen Cheikh Anta Diop verstehen, unterstützen und verbreiten diese Theorie. Zusammen mit Hatschepsut und Nofretete sei Kleopatra die dritte Frau, die als Schwarze in die Geschichte eingegriffen habe, und somit herangezogen wird, um die Tiefe der schwarzafrikanischen Geschichte zu beweisen. In Unwissenheit der Tatsache, dass die Ptolemäer Makedonen waren und durch ihre Heiratspolitik jede Vermischung mit den Ägyptern vermieden, wird hier ein unhistorischer Mythos propagiert, der vor allem jungen afroamerikanischen Intellektuellen schmeichelt. In einem Fernsehinterview erklärte eine Dozentin an einem College in Atlanta (Georgia): „Cleopatra was a great woman and a great queen, she was black, and we are proud she was one of us.”
Verfilmungen
- 1910: Cléopâtre
- 1912: Cleopatra
- 1913: Marcantonio e Cleopatra
- 1917: Cleopatra
- 1920: Cleopatra
- 1921: Cleopatra, die Herrin des Nils
- 1924: Anthony and Cleopatra
- 1928: Cleopatra
- 1934: Cleopatra
- 1945: Caesar and Cleopatra („Caesar und Cleopatra“)
- 1947: La Vida íntima de Marco Antonio y Cleopatra
- 1953: Due notti con Cleopatra („Zwei Nächte mit Cleopatra“)
- 1962: Una Regina per Cesare („Cleopatra, die nackte Königin vom Nil“)
- 1962: Cleópatra
- 1963: Cleopatra
- 1964: Carry On Cleo („Ist ja irre – Cäsar liebt Cleopatra“)
- 1968: Astérix et Cléopâtre („Asterix und Kleopatra“)
- 1970: Cleopatra
- 1970: Kureopatora („Cleo und die tollen Römer“, japanischer Zeichentrickfilm)
- 1972: Antony and Cleopatra („Antonius und Cleopatra“)
- 1974: Antony and Cleopatra
- 1983: Antony and Cleopatra
- 1985: Sogni erotici di Cleopatra („Die Orgien der Cleopatra“)
- 1999: Cleopatra: The First Woman of Power
- 1999: Cleopatra
- 2000: Cleopatra 2525
- 2001: Cleopatra: The Film That Changed Hollywood
- 2002: Asterix & Obelix: Mission Kleopatra
- 2003: La Nariz de Cleopatra
- 2003: Cleopatra
- 2006: Cleopatra
- 2007: Cleopatra
Literatur
Quellen
Die wichtigsten Informationen zum Leben Kleopatras enthalten Plutarchs Biographien über Antonius und Caesar sowie die Bände 42–51 der Römischen Geschichte des kaiserzeitlichen Historikers Cassius Dio. Besonders für militärische Details sind die Angaben des Kriegshistorikers Appian (Bürgerkriege, Bände 2–5, bis 35 v. Chr. reichend) wichtig. Der römische Biograph Sueton bringt in seinen Biographien über Caesar und Augustus weitere Angaben über Kleopatras Beziehungen zu diesen beiden Herrschern. Zu ihrem (gespannten) Verhältnis zu dem jüdischen König Herodes finden sich fast ausschließlich Angaben in den Jüdischen Altertümern des Historikers Flavius Josephus. Der römische Dichter Lucan bringt im 10. Buch seiner Pharsalia Informationen zu Caesars Verbindung mit Kleopatra in Alexandria. Der römische Diktator berichtet in seinen Aufzeichnungen (Ende des dritten Bandes der Bürgerkriege) ausführlich über seine militärischen Aktivitäten gegen die ägyptische Armee, schweigt sich aber über sein Verhältnis mit der ägyptischen Königin völlig aus. Gleiches gilt auch für die unter Caesars Namen überlieferte, aber nicht von ihm stammende Fortsetzung (Alexandrinischer Krieg). Schließlich erfährt man aus einigen Briefen Ciceros zwar nur einige spezielle Details über Kleopatra; dafür stellen sie zeitgenössische Zeugnisse dar. Die ausführliche Darstellung des römischen Historikers Titus Livius über die Epoche Kleopatras ist leider verloren und nur in sehr kurzen Zusammenfassungen erhalten.
Sekundärliteratur
- Bernard Andreae (Hrsg.): Kleopatra und die Caesaren. Hirmer, München 2006, ISBN 3-7774-3245-8.
- Uwe Baumann: Kleopatra. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-50509-6.
- Joachim Brambach: Kleopatra. Eugen Diederichs, München 1996, ISBN 3-424-01239-4.
- Manfred Clauss: Kleopatra. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-39009-9.
- Laura Foreman: Kleopatras versunkener Palast. Frederking & Thaler, München 2000, ISBN 3-89405-412-3.
- Michael Grant: Kleopatra. Eine Biographie. Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61416-X (deutsch zuerst 1977).
- Jack Lindsay: Kleopatra. Diederichs, Düsseldorf/Köln 1972, ISBN 3-424-00459-6.
- Jan Quaegebeur: Cléopâtre VII et le temple de Dendera. In: Göttinger Miszellen. Nr. 120, 1991, S. 49–72.
- Christoph Schäfer: Kleopatra. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-15418-5.
- Wolfgang Schuller: Kleopatra. Königin in drei Kulturen. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 978-3-498-06364-1.
- Pat Southern: Kleopatra. Ein Lebensbild. Magnus, Essen 2003, ISBN 3-88400-013-6.
- Hans Volkmann: Kleopatra. Politik und Propaganda. Oldenbourg, München 1953.
- Diana Wenzel: Kleopatra im Film. Eine Königin Ägyptens als Sinnbild für orientalische Kultur. Gardez, Remscheid 2005, ISBN 3-89796-121-0.
- Maria Wyke: Meretrix regina. Augustan Cleopatras. In: Maria Wyke (Hrsg.): The Roman mistress. Ancient and modern representations. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-815075-X.
Belletristik
- H.-O. Busch: Die Purpursegel der Kleopatra. Aktium 31 v. Chr. Pabel, Rastatt 1960.
- Karen Essex: Kleopatra. Historischer Roman. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-26711-1.
- Margarete George: Kleopatra. Der Roman ihres Lebens. Weltbild, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-8289-7312-4.
- Siegfried Obermeier: Kleopatra. Im Zeichen der Schlange. Scherz, Bern 1996, ISBN 3-502-11521-4.
- Michel Peyramaure: Kleopatra. Königin vom Nil. Knaur, München 1999, ISBN 3-426-63112-1 (Divine Cléopâtre, 1957; deutsch zuerst Stuttgart 1962).
- Martha Rofheart: Ich, Kleopatra. Universitas, München 1979, ISBN 3-8004-0864-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der Vogelkopf ist durch das ähnlich aussehende Hieroglyphenzeichen H20 zu ersetzen, das zur Zeit mit den in der Wikipedia verwendeten Hieroglyphen nicht dargestellt werden kann.
- ↑ Plutarch, Antonius 86, 8.
- ↑ 58 v. Chr. wird eine Kleopatra Tryphaina als Mitregentin Berenikes in einem Papyrus erwähnt. In der neueren Forschung wird meist angenommen, dass es sich bei dieser Tryphaina um die Schwestergemahlin Kleopatra VI. des Auletes handelt.
- ↑ Strabo 17, 1, 11, p. 796; Cassius Dio 39, 58, 3; Porphyrios, FGrH 260, F 2, 14.
- ↑ Plutarch, Antonius 27, 4 f.
- ↑ Caesar, Bürgerkrieg 3, 103.
- ↑ Caesar, Bürgerkrieg 3, 107 f.
- ↑ Plutarch, Caesar 49, 1–3; vgl. Lucan, Pharsalia 10, 57.
- ↑ Caesar, Bürgerkrieg 3, 112, 11 f.; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 39, 2; Plutarch, Caesar 49, 4 f.
- ↑ Caesar, Bürgerkrieg 3, 112, 10 f.; Alexandrinischer Krieg 4; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 39, 1; 42, 40, 1.
- ↑ Alexandrinischer Krieg 23 f.; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 42.
- ↑ Alexandrinischer Krieg 26–32; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 43.
- ↑ Alexandrinischer Krieg 33; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 44.
- ↑ Sueton, Caesar 52, 1; Appian, Bürgerkriege 2, 90, 378 f.
- ↑ Plutarch, Caesar 49, 10; Cassius Dio, Römische Geschichte 47, 31, 5.
- ↑ Sueton, Caesar 83; Appian, Bürgerkriege 2, 143; 3, 22 f.; Cassius Dio, Römische Geschichte 44, 35, 2 f.
- ↑ Cicero, ad Atticum 15, 15, 2; Cassius Dio, Römische Geschichte 43, 27, 3.
- ↑ Ausführlich besonders ein Brief Ciceros (ad Atticum 15, 15, 2).
- ↑ Appian, Bürgerkrieg 2, 102, 424; Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 22, 3.
- ↑ Cicero, ad Atticum 14, 8, 1.
- ↑ Papyrus Oxyrhynchus 14, 1629.
- ↑ Jüdische Altertümer 15, 89.
- ↑ Appian, Bürgerkriege 4, 61, 262; 4, 63, 269.
- ↑ Appian, Bürgerkriege 4, 63; 4, 74; 4, 82; 5, 8
- ↑ Plutarch, Antonius 25-26.
- ↑ Josephus, Jüdische Altertümer 15, 89; ungenau Appian, Bürgerkriege 5, 9 und Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 24, 2.
- ↑ Plutarch, Antonius 28-29; Appian, Bürgerkriege 5, 10-12; Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 24, 3-7
- ↑ Appian, Bürgerkriege 5, 56-66; Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 27, 5 - 31, 3; Plutarch, Antonius 30, 6; 31, 4f.
- ↑ Plutarch, Antonius 36, 5; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 32, 4
- ↑ Plutarch, Antonius 33, 2-5
- ↑ Appian, Bürgerkriege 5, 93, 387 – 95, 399; Cassius Dio, Römische Geschichte 48, 54; Plutarch, Antonius 35
- ↑ Plutarch, Antonius 36, 5; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 32, 4.
- ↑ Plutarch, Antonius 36, 3; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 32, 5; Josephus, Jüdische Altertümer 15, 92. 94–96. 106–107.
- ↑ Josephus, Jüdische Altertümer 15, 96–103. Die Begegnung von Herodes und Kleopatra wird meist ins Jahr 36 v. Chr. datiert, doch wäre auch 34 v. Chr. möglich, da Josephus offenbar den Parther- und Armenienfeldzug von Antonius zusammenwirft.
- ↑ Plutarch, Antonius 37–51; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 24–31.
- ↑ Plutarch, Antonius 53; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 33, 3f.
- ↑ Plutarch, Antonius 53, 1.
- ↑ Josephus, Jüdische Altertümer 15, 24. 32. 45-56. 62-63. 76
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 39.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 40, 3f.; Velleius 2, 82, 4; Plutarch, Antonius 50, 6f.
- ↑ Plutarch, Antonius 54, 6-9; Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 41, 1–3.
- ↑ Seneca, suasoriae 1, 6; Plutarch, Vergleich von Demetrios und Antonius 1, 5 und 4, 2; Sueton, Augustus 69, 2.
- ↑ Plutarch, Antonius 54, 9.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 3, 5; 50, 25, 3f.
- ↑ Plutarch, Antonius 60, 1; 72, 3; 83, 5.
- ↑ vgl. Velleius 2, 83, 1f.; Plinius, Naturgeschichte 9, 119–121.
- ↑ Plutarch, Antonius 80, 3; Flavius Philostratos, Leben der Sophisten 1, 4–5.
- ↑ Scholien zu Horaz, Satiren 1, 91; Plinius, Naturgeschichte 36, 32.
- ↑ Plutarch, Antonius 55; Cassius Dio, Römische Geschichte 50, 1; Sueton, Augustus 69.
- ↑ Velleius 2, 83, 1f.
- ↑ Properz 3, 11, 10; Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 15, 4.
- ↑ Plinius, Naturgeschichte 9, 119–121.
- ↑ Wilhelm Dittenberger, Orientis Graeci Inscriptiones Selectae 1, 195; vgl. Plutarch, Antonius 28, 2; 71, 4.
- ↑ Sueton, Augustus 69, 2.
- ↑ Cassius Dio, Römische Geschichte 49, 40, 2; 49, 44, 1-4; Plutarch, Antonius 53, 12; 56, 1-2
- ↑ Manfred Clauss: Kleopatra. S. 100.
- ↑ Manfred Clauss: Kleopatra. S. 101.
- ↑ Plutarch, Antonius 86.
- ↑ Bei mehreren antiken Autoren erwähnt: Horaz, Oden 1, 37, 26–28; Properz 3, 11, 53–54; Vergil, Aeneis 8, 697.
- ↑ Matthias Schulz: Das Gesicht der Göttin. In: Der Spiegel. Nr. 42, 2006, ISSN 0038-7452, S. 182 (online).
- ↑ Auch zum Folgenden Dagmar Keultjes: Biss in den Busen. In: Die Zeit. Nr. 30, 2003 (online).
- ↑ Diana Wenzel: Exotisch, weisheitlich und uralt. Europäische Konstruktionen Altägyptens. Hrsg.: Thomas Glück, Ludwig Morenz. LIT Verlag, Berlin – Hamburg – Münster 2007, S. 251 f.
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Ptolemaios XII. | Königin von Ägypten 51–30 v. Chr. | Augustus |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Kleopatra VII. |
| ALTERNATIVNAMEN | Kleopatra die Große; Kleopatra Philopator; Cleopatra |
| KURZBESCHREIBUNG | ägyptische Königin |
| GEBURTSDATUM | um 69 v. Chr. |
| STERBEDATUM | 12. August 30 v. Chr. |