Zum Inhalt springen

Herren von Perg und Machland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. April 2008 um 21:46 Uhr durch Pfeifferfranz (Diskussion | Beiträge) (Mitglieder der Familie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Herren von Perg sind eine ursprünglich edelfreie Familie, die im 11. und 12. Jahrhundert im Gefolge der Babenberger zu großem Besitz und hohem Ansehen gelangte. Die Herren von Perg trennten sich bereits nach der zweiten Generation in die Herren von Perg und die Herren von Machland.

Die Herren von Perg und Machland haben ihren Besitz, wie auch andere Edelfreie, sukzessive an kirchliche und weltliche Grundherren vermacht und in Folge als Lehen zurückgenommen bzw. sich die Vogtei für sich und die Nachkommen ausbedungen, mit der Konsequenz, dass spätestens bei fehlender Nachkommenschaft der Besitz an den Lehensherren fiel.

Wappen

Weil das Machland zum Teila auch auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen schon sehr früh Bestandteil des babenbergischen Herrschaftsgebietes war, wurde für das im Herzogtum Österreich für das Land ob der Enns ab 1390 verwendete Wappen und auch für das oberösterreichische Landeswappens das der Machländer als Vorbild verwendet.

Herkunft und Verbreitung

Die Herren von Perg und Machland genossen hohes Ansehen, was die vielen Urkunden beweisen, in denen sie als Zeugen auftraten. Sie waren u.a. auch die Schutzherren (Vögte, Untervögte) für die Klöster St. Florian, St. Pölten, Göttweig und Klosterneuburg.

Zu den von den im Einflussbereich der Herren von Perg und Machland befindlichen, teilweise auch von ihnen erbauten, Burgen zählen u.a. die Burg Clam, die Burg Spielberg und die Burg Mitterberg (heute Ruine).

Die Herren von Perg und Machland hatten Besitz im Machland, in der Riedmark, im Weinviertel (Niederösterreich), im Ennstal und im (Lungau), in Tarcento (Friaul), in Geisenhausen (Bayern) usw.

Mitglieder der Familie

Ein Ahnherr der Herren von Perge, Pero von Pergkirchen, war namensgebend für die Ortschaft Pergkirchen sowie für den Markt und die spätere Stadt Perg. Er soll der Familie der Peronen angehört und eine Burgkirchenanlage errichtet haben, die er Perokirchen nannte und die wahrscheinlich eine Wehranlage in Holzbauweise mit Wall, Palisadenzaun und Graben gewesen sein dürfte.

Um 1100 war der Babenberger Leopold III. ("der Heilige") (* 1073, † 15. November 1136), Markgraf von Österreich 1095 - 1136, in erster Ehe mit der vor 1105 verstorbenen Tochter Adelheid des mit Adelheid von Sulzbach verheirateten Walchun von Perg verheiratet (Stammliste der Babenberger). Dieser Ehe entstammen Leopolds ältester Sohn, Adalbert (* 13. Februar 1104/05/06, † 9. November 1138), Vogt der Besitzungen des Hochstiftes Passau in der Mark seines Vaters, sowie der früh verstorbene Friedrich und Adelheid.

Als bedeutendster Vertreter der Herren von Machland gilt Otto von Machland, der als Stifter der Klöster Baumgartenberg und Waldhausen in Erscheinung trat. Auch das Frauenstift in Erla wurde von den Machländern gegründet.

Pero von Pergkirchen

(† 1060), ∞ mit einer Erbtochter des Engildeo, Söhne Engelschalk (bei Grenzkämpfen ums Leben gekommen, Rudolf I. und Walchun I. von Perg, Vogt von Bistumsbesitzungen im Machland, Inhaber einiger Passauer und Regensburger Lehen, dynastische Beziehungen zu Engildeo, den Minnbachern, Edlen von Traisen und Perneggern.

Rudolf I. von Perg

(† 1090), ∞ mit Gysela von Pernegg, Söhne Walchun II. von Perg, Engino, Friedrich I. von Perg/Münzbach und Rudolf II. von Perg, gemeinsam mit Walchun I. Vogtei über die Regensburger Luß zwischen den Flüssen Aist und Naarn sowie die Klöster St. Florian, Melk und St. Pölten. Errichtung einer Vogtburg auf dem Dollberg oberhalb der Siedlung, die von da an Perg hieß. Besitzungen auch in Niederösterreich. Schenkungen an das Stift Admont und das Bistum Salzburg sowie die Eigenkirche in Pergkirchen.

Walchun I. von Perg

(† 1114), ∞ mit der Witwe Adelheid von Formbach, Tochter des bayerischen Grafen Gebhard von Sulzbach, Söhne Hartlieb, Walchun III. und Tochter Adelheid, Vogtei teilweise wie Rudolf I. von Perg sowie Vogt von Mailberg und Kloster St. Pölten, zahlreiche Besitzungen im niederösterreichischen Raum.

Quellen