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Jaime de Borbón (1908–1975)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Familienwappen des spanischen Königshaus Borbón

Prinz Jaime de Borbón y Battenberg, KG, vollständiger Name Jaime Luitpold Isabelino Enrique Alberto Alfonso Victor Acacio Pedro Maria de Borbón y Battenberg (* 23. Juni 1908 in Segovia, Spanien; † 20. März 1975 in St. Gallen, Schweiz) war Herzog von Sergovia, später Herzog von Anjou und Sergovia.

Leben

Jaime war der zweite Sohn des spanischen König Alfons XIII. (1886–1941) und seiner Frau Prinzessin Victoria von Battenberg (1887–1969), Tochter des Prinzen Heinrich Moritz von Battenberg und Prinzessin Beatrice von Großbritannien und Irland. Seine Großeltern väterlicherseits waren König Alfons XII. und seine zweite Frau Erzherzogin Maria Christina von Österreich.

Am 4. März 1935 heiratete Jaime in Rom die französische Prinzessin Victoire Jeanne Joséphine Emmanuelle (* 8. November 1913 in Rom), Tochter von Roger de Dampierre (1892–1975), 2. Herzog de San Lorenzo und seiner Gattin Prinzessin Vittoria Ruspoli (1892–1982). Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor:

∞ 1972–1982, annulliert 1986 Doña Maria del Carmen Martinez-Bordiu y Franco (* 1950), eine Enkelin des spanischen Diktators Francisco Franco
∞ 1983–1983 Doña Maria del Carmen Harto Monteallegre (* 1947)
∞ 1984–1989 Doña Maria de las Mercedes Licer y García (* 1963)
∞ 1992 Doña Emanuela Pratolongo (* 1960)

Die Ehe mit Prinzessin Emanuela wurde 1947 in Bukarest geschieden; jedoch blieb die Ehe in den Augen der Römisch-katholische Kirche und bei den französischen Legitimisten bestehen. Am 3. August 1949 heiratete Jaime in Innsbruck die österreichische Sängerin Charlotte Auguste Luise Tiedermann (1919–1979), in zweiter Ehe.

Don Jaime war nach einer Operation in seiner Kindheit taubstumm; 1933 gab er eine Verzichtserklärung auf die spanische Thronfolge und bekam den Titel eines Herzogs von Sergovia. 1941 proklamierten die Legitimisten ihn als rechtmäßigen Erben auf den Thron von Frankreich, sowie zum Oberhaupt der französischen Linie des Hauses Bourbon. Ab 1957 unterzeichnete er alle Dokumente mit Jacques II. Henri.

Am 6. Dezember 1949 nahm er seinen Verzicht auf den spanischen Thron zurück. 1964 nahm er den Titel eines Herzogs von Madrid an und wurde von den Karlisten als Gegenprätendenten zu Prinz Franz Xavier von Bourbon-Parma, Herzog von Molina, angesehen. Am 19. Juli 1969 verzichtete Don Jaime endgültig auf die spanische Krone zugunsten seines Neffen, dem derzeitigen spanischen König Juan Carlos I..

Don Jaime starb am 20. März 1975 in St. Gallen und wurde in der Basilika Saint-Denis bestattet; 1985 wurde sein Leichnam nach Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial überführt und ruht in der Kypta Pantheon der Infanten.

Titel, Orden und Ehrungen

Titel

  • 1908–1975 Infant von Spanien
  • 1933–1975 Herzog von Sergovia
  • 1941–1975 Herzog von Anjou (Prätendent auf den französischen Thron als Jacques II. Henri)
  • 1964–1975 Herzog von Madrid (Prätendent auf den spanischen Thron als Jaime IV.)

Orden

Literatur

  • José M. Zavala: Don Jaime, el trágico Borbón: la maldición del hijo sordomudo de Alfonso XIII., Madrid: La Esfera de los Libros (2006) ISBN 8-4973-4565-7
  • Begoña Aranguren: Emanuela de Dampierre: memorias, esposa y madre de los Borbones que pudieron reinar en España, Madrid: Esfera de los Libros (2003) ISBN 8-4973-4141-4


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