Amstetten
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Amstetten ist die Bezirkshauptstadt des Bezirks Amstetten im Südwesten Niederösterreichs, sie liegt im Mostviertel.
Geografie
Geografische Lage
Amstetten liegt verkehrsmäßig an der Westautobahn A 1 und an der Westbahn und ist daher gut erschlossenes Zentrum des Mostviertels.
Die Gemeinde besteht nicht nur aus der Stadt Amstetten selbst, sondern besitzt auch sechs Katastralgemeinden. Dazu zählen Edla, Hausmening und Mauer bei Amstetten. Des Weiteren sind Preinsbach, Schönbichl sowie Ulmerfeld der Gemeinde angegliedert.
Die Stadt Amstetten selbst besteht aus acht Stadtteilen. Diese nennen sich Amstetten Stadt, Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth, Mauer-Greinsfurth, Allersdorf, Preinsbach, sowie Eisenreichdornach, Eggersdorf und Greimpersdorf.
Ulmerfeld und Hausmening werden durch die Ybbs von Neufurth und vom Stadtgebiet Amstettens getrennt.
Klima
Amstetten liegt in der Klimaprovinz des österreichischen Alpenvorlandes und im Übergangsbereich zwischen feuchtem ozeanischem Klima im Westen Europas, und trockenem kontinentalem Klima im Osten. Aufgrund der geschützten Lage ist es im Schnitt 1 bis 2 C° wärmer als in den umliegenden Gemeinden. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt etwa 9 C°. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge beläuft sich auf 1.000 mm, wobei die häufigsten Niederschläge in Form von Regen und in den Sommermonaten zu verzeichnen sind.
Besonders in den Herbst- und Wintermonaten kommt es aufgrund der Beckenlage häufig zu hartnäckiger Inversionsbewölkung, wodurch die Sonnenscheindauer sehr gering ist.
Der Wind weht meist nur schwach bis mäßig mit Stärken von 2-3 Beaufort, hauptsächlich aus westlicher Richtung. Nur bei Hochdruckwetterlagen treten häufig Ostwinde auf. Diese wehen sehr beständig und oft mehrere Tage hindurch und können sehr kräftig ausfallen, erreichen jedoch selten mehr als Windstärke 7.
Starke Stürme sind eher selten, kommen ausschließlich aus dem Westen, erreichen jedoch hin und wieder Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h, wodurch es alle paar Jahre zu starkem Windbruch in den umliegenden Forsten kommt.
Geschichte
Wie Funde zeigen, war das Gebiet schon in der Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit besiedelt. 995 wurde der heutige Stadtteil Ulmerfeld als ein Freising’scher Markt das erste Mal urkundlich erwähnt. Amstetten selbst wird erst 1111 als Markt des Bischofs von Passau urkundlich erwähnt. Ulmerfeld wurde zu einem wehrhaften Ort nach einer Erlaubnis vom Habsburger und Römisch-deutschen König Rudolf I. mit einer Stadtmauer ausgebaut. Auch der Markt Amstetten erhielt die Erlaubnis zur Errichtung einer Befestigung, nutzte diese jedoch nicht. 1321 wurde die Burg in Ulmerfeld unter dem Freisinger Bischof Konrad III. erbaut. 1803 endeten mit dem Reichsdeputationshauptschluss die Herrschaftsrechte der beiden geistlichen Fürstentümer.
Einen großen Aufschwung erlebte Amstetten mit der Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn, der heutigen Westbahn (1858) und der Kronprinz-Rudolf-Bahn (1872).
Mit dem 16. Jänner 1850 wurde Amstetten Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirks Amstetten. Am 25. November 1853 trat jedoch durch eine Verordnung der Ministerien für Inneres, Justiz und Finanzen an die Stelle der Bezirkshauptmannschaft ein „gemischtes Bezirksamt“. Dieses Bezirksamt bestand von 1853 bis 1868. Am 31. August 1868 begann in Amstetten zum zweiten Mal die Amtstätigkeit einer Bezirkshauptmannschaft. 1897 erhob Kaiser Franz Joseph I. Amstetten zur Stadt. Die Stadt war auch Garnisonsstadt der k.u.k Armee, des österreichischen Bundesheeres und seit 1938 der Wehrmacht.
1937 wurde in Mauer bei Amstetten der bedeutendste römerzeitliche Schatzfund Österreichs gemacht, der sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Seine heutige Größe erreichte die Stadtgemeinde Amstetten erst 1972 mit der Eingemeindung der damals selbständigen Gemeinden Preinsbach, Mauer und Ulmerfeld-Hausmening, wobei Ulmerfeld und Hausmening schon früher zusammengelegt wurden.
Weltweite Bekanntheit erlangte Amstetten Ende April 2008 mit dem Bekanntwerden des Inzestfalles von Amstetten.
Museen
Im Gemeindegebiet befinden sich das Mostviertler Bauernmuseum sowie die Historische Waffensammlung Urschitz auf Schloss Ulmerfeld. Zudem gibt es die Mostgalerie Ardagger und das Oldtimermuseum Ardagger.
Bauwerke und Parks
Bekannte und sehenswerte Bauwerke in Amstetten sind das Schloss Ulmerfeld, die Stadtpfarrkirche St. Stephan sowie die Pfarrkirche Herz Jesu. Des Weiteren sind die
Klosterkirche der Kongregation der Schulschwestern vom 3. Orden des heiligen Franziskus, die Filialkirche St. Agatha und Pfarrkirche Amstetten St. Marien zu nennen. Die Nervenheilanstalt in Mauer wurde im Jugendstil von Carlo von Boog erbaut.
Im Stadtgebiet befinden sich mehrere Parkanlagen, darunter der Edla Park, der Schulpark sowie der Hofmühlpark in Hausmening.
Politik
Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005
- L.SPÖ 57%
- ÖVP 31%
- L.Grüne 4,6%
- L.FPÖ 3,7%
- GO 3,6%
- wahlberechtigt 18.838
- abgegebene Stimmen 12.442
- gültige Stimmen 12.151
- Wahlbeteiligung 66%
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich werden am 24. April im Stadtteil Ulmerfeld der Georgi-Kirtag und am 29. September der Michaeli-Kirtag gefeiert. In Amstetten finden Feierlichkeiten wie der Musicalsommer, die Mostlandmesse, sowie die Amstettner Einkaufsnacht statt. Außerdem werden die Theatergastspiele ausgetragen.
Des Weiteren werden regelmäßig ein Stadtflohmarkt, der LIONS Flohmarkt sowie das Wienerstrassenfest veranstaltet. Ein wöchentlicher Bauernmarkt am Donnerstag und Samstag in der Fußgängerzone gehört zur festen Einrichtung.
Kulinarische Spezialitäten
Amstetten wird auch als das Zentrum des Mostviertels bezeichnet. Darum finden sich gerade um Amstetten viele Mostheurige die selbstproduzierten Most und Produkte von ihren Bauernhöfen anbieten.
Medien
Am Ort sind verschiedene Medienanstalten ansässig, darunter die Mostpresse, AmPULS (Nachrichten der Stadtgemeinde Amstetten) sowie die Niederösterreichischen Nachrichten.
Öffentliche Einrichtungen
Zu den öffentlichen Einrichtungen in Amstetten gehören die Bezirkshauptmannschaft für den Bezirk Amstetten und die niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK). Zudem befinden sich dort ein Finanzamt, ein Vermessungsamt, die Arbeiter- und Wirtschaftskammer und die Gewerkschaftsstelle.
Die medizinische Versorgung wird durch das Mostviertler Klinikum (Krankenhaus) sichergestellt.
Bildung
Im Stadtgebiet sind zahlreiche Bildungseinrichtungen vertreten. Darunter Volksschulen, Hauptschulen, die Bundeshandelsakademie und -schule, das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium, sowie die landwirtschaftliche Fachschule Gießhübl.
Freizeitgestaltung
Die Nutzung von mehreren Freibädern, einem Naturbad und einer Eishalle ist möglich. Zudem befindet sich die Ostarrichi-Kaserne in Amstetten.
Partnerstädte
- Alsfeld, Deutschland (1979)
- Ruelle-sur-Touvre, Frankreich (1992)
- Pergine Valsugana, Italien (1999)
Söhne und Töchter der Stadt
- Leo Wallner (* 1935), Unternehmer
- Julian Schutting (* 1937), Schriftsteller
- Josef Hickersberger (* 1948), Fußball-Nationalspieler und -trainer
- Wolfgang Nadvornik (* 1956), Wirtschaftswissenschaftler und Universtätsprofessor
- Paulus Hochgatterer (* 1961), Schriftsteller und Psychoanalytiker
- Eberhard Wagner (* 1961), Schauspieler und Schriftsteller
- Erwin Wagenhofer (* 1961), Autor und Filmemacher
- Hermann Fehringer (* 1962), Stabhochspringer
- Georg Breinschmid (* 1973), Kontrabassist, Komponist und Jazz-Musiker
Weblinks
- 30502 – Amstetten. Gemeindedaten der Statistik Austria
- AmstettenOnline