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Kait-Bay

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Qaid Bay/ Kait-Bay (* 1416; † 1496), Sultan der Mamelucken in Ägypten (1468-1496)

Al-Aschraf Sayf ad-Din Kait-Bay begann seine Kariere unter Sultan Saif ad-Din Dschakmak (1438-1453). Er übernahm 1468 die Herrschaft von Timurbugha und war einer der erfolgreichsten Sultane der Burdschi-Mamelucken. Ihm gelang es, seine persönliche Herrschaft gegen die übrigen Emire der Mamelucken durchzusetzen.

Wegen des Aufstiegs der Osmanenmacht in Kleinasien verdoppelte Kait-Bay die Militärausgaben und vergrößerte und modernisierte die Armee. Außerdem führte er mit den Akkebusen die ersten Feuerwaffen bei den Mamelucken ein. Die Rüstungen zahlten sich insofern aus, als es 1481 zum Konflikt mit dem osmanischen Sultan Bayazid I. kam, als dessen Bruder Dschem Asyl bei den Mamelucken fand. Zwischen 1488 und 1491 kam es deshalb zum Krieg in Kilikien, bei dem die Mamelucken die Angriffe der Osmanen aber erfolgreich abwehren konnten.

Trotz dieser Erfolge konnte auch Kait-Bay den Niedergang des Reiches nicht wirklich aufhalten. Vielmehr verarmte die Bevölkerung weiter und war verstärkt der Willkür der Mameluckenkaste ausgesetzt. Daneben wurde Syrien zunehmend von Beduinen und Turkmenen geplündert. Der Bevölkerungsrückgang dauerte wegen fortwährender Epidemien und Hungersnöte weiter an. Die dadurch verursachten Wirtschaftsprobleme und Einnahmeverluste der Mamelucken aus ihren Militärlehen führten zu einer Zunahme der mameluckischen Machtkämpfe. Durch eine Pestepidemie kamen 1492 auch noch 1/3 aller Mamelucken ums Leben und schwächten diese herrschende Kaste erheblich.

Unter Kait-Bay kam es auch zu einer umfangreichen Bautätigkeit. So ließ er die Kait-Bay-Moschee in Kairo errichten und die Moschee des an-Nasir restaurieren. Daneben wurden viele Bauwerke auch von den religiösen Stiftungen errichtet, die von den Mamelucken zu Versorgung ihrer Angehörigen gegründet worden waren. Neben der Förderung von Kultur und Dichtung, trat Kait-Bay selbst als Verfasser türkischer Literatur hervor.

Nachfolger von Kait-Bay wurde dessen Sohn Nasir Muhammad (1496-1498), der aber bald von drei weiteren Sultanen abgelöst wurde, bevor al-Aschraf Qansuh al-Ghuri (1501-1516) die Macht übernahm.