Strahlendosis
Strahlendosis ist ein Begriff aus dem Gebiet der Radioaktivität bzw. des Strahlenschutzes, d.h. dem Schutz vor den Folgen ionisierender Strahlung. Man unterscheidet Ionendosis (As/kg, alte Einheit Röntgen) und - Gegenstand dieses Beitrags - Energiedosis bzw. Äquivalentdosis.
Die Dosis (D) ist die an eine bestimmte Masse übertragene Energie (Energiedosis gemessen in Gray; Äquivalentdosis in Sievert, wobei für die meisten Strahlenarten 1 Gray = 1 Sievert, siehe Bewertungsfaktoren bzw. RBW-Faktoren).
K = Strahlenkonstante des betreffenden Nuklids, a = Aktivität desselben
- "Die Dosis steigt proportional zur Zeit (t) und sinkt quadratisch mit dem Abstand (r)"
Bewertung der Strahlenbelastung von außen
Grundsätzlich ist zu betonen, dass eine untere Strahlenbelastung, die zu keiner (auch keiner langfristigen) Wirkung führt, nicht bekannt ist. Erfahrungswerte leiten sich ab aus
- - den Folgen der Atombomben-Explosionen von Hiroshima und Nagasaki, die bei Äquivalentdosen zwischen 2 und 10 Sievert einen linearen Zusammenhang mit der Krebshäufigkeit erkennen ließ;
- - den Folgen der Atomversuche der USA in Nevada in den 1960er Jahren.
- - den Erfahrungen mit der Auswirkung sogenannter "natürlicher" Strahlenbelastungen (Höhenstrahlung, Gesteinsstrahlung) sowie mit der Strahlentherapie
- Dosiswerte (in Gray, d.h. J/kg) und ihre Folgen
Äquivalentdosis (Gy) | Wirkungen |
---|---|
< 0,2 Gy | keine erkennbaren |
0,2 - 1 Gy | vorübergehende, leichte Veränderung des Blutbildes; ernste Schäden nicht wahrscheinlich |
1 - 2 Gy | Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Durchfall; schwere Erkrankung möglich, Erholung aber wahrscheinlich |
2 - 6 Gy | Zunahme der Sterblichkeit bis hin zu wenigen Überlebensfällen |
> 6 Gy | geringe Überlebenschancen |
Lebewesen/Viren unterscheiden sich stark in ihrer Empfindlichkeit gegenüber ionisierenden Strahlen, wie aus folgenden LD50-Werten abzulesen ist:
- Ratte: 6 Gy
- Staphylococcus: 35 Gy
- Escherichia coli (Darmbakterium): 50 Gy
- Herpesviren: 2500 Gy
- Micrococcus radioderans: 18000 Gy