Schlacht bei Lobositz
Schlacht bei Lobositz | |||||||||||||||||
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Teil von: Siebenjähriger Krieg | |||||||||||||||||
Karte der Schlacht | |||||||||||||||||
Datum | 1. Oktober 1756 | ||||||||||||||||
Ort | Lobositz, Böhmen | ||||||||||||||||
Ausgang | Preußischer Sieg | ||||||||||||||||
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Europäischer Kriegsschauplatz:
Pirna* – Lobositz* – Prag* – Kolin* – Hastenbeck** – Groß-Jägersdorf* – Moys* – Hastenbeck* – Roßbach* – Breslau* – Leuthen* – Rheinberg** – Krefeld** – Domstadtl* – Olmütz* – Mehr** – Zorndorf* – Saint-Cast – Hochkirch* – Bergen** – Kay* – Minden** – Kunersdorf* – Lagos*** – Hoyerswerda* – Bucht von Quiberon*** – Maxen* – Koßdorf* – Landeshut* – Emsdorf** – Warburg** – Liegnitz* – Berlin* – Kloster Kampen** – Torgau* – Döbeln* – Vellinghausen** – Ölper** – Burkersdorf* – Reichenbach* – Freiberg*
(* Dritter Schlesischer Krieg, ** westlicher Kriegsschauplatz – Großbritannien/Kur-Hannover u. a. Alliierte gegen Frankreich, *** Seeschlacht)
Amerikanischer Kriegsschauplatz:
Siebenjähriger Krieg in Nordamerika und der Karibik
Monongahela – Lake George – Carillon – La Belle Famille – Québec – Beauport – Abraham-Ebene – Sainte-Foy – Restigouche – Tacky’s Rebellion – Belagerung von Havanna – Pontiac-Aufstand
Asiatischer Kriegsschauplatz:
Kalkutta – Chandannagar – Plassey – Cuddalore – Negapatam – Condore – Madras – Masulipatam – Pondicherry I – Chinsurah – Wandiwash – Pondicherry II – Manila – Palaris-Aufstand
Die Schlacht bei Lobositz fand am 1. Oktober 1756 zwischen den preußischen und österreichischen Armeen statt.
Friedrich der Große besiegte dabei im Siebenjährigen Krieg die Österreicher unter Feldmarschall Browne, die den bei Struppen unweit von Pirna eingeschlossenen sächsischen Truppen zu Hilfe eilten.
Als Friedrich II. davon Kenntnis bekam, zog er ihnen entgegen. Die Österreicher zählten 70.000 Mann, die Preußen 33.000 Mann. Bei Lobositz trafen beide Armeen zusammen. Der Angriff der preußischen Kavallerie, die unerwartet auf den Feind stieß, wurde zwar abgeschlagen, aber die Infanterie erstürmte Lobositz und zwang die Österreicher zum Rückzug.
Diese Schlacht war von allseitigen Missverständnissen geprägt: Der preußische Kavallerieangriff geschah gegen den Befehl Friedrichs, daraufhin hatte er die Schlacht schon verloren gegeben und das Schlachtfeld verlassen. Als die Preußen Lobositz erstürmt hatten, glaubten sie, die Österreicher geschlagen zu haben, und Friedrich kehrte zurück. Allerdings war Lobositz nur von der österreichischen Vorhut besetzt, die Hauptarmee war noch unversehrt. Browne erkannte jedoch nicht, dass die Preußen schon „ihr Pulver verschossen hatten“, und zog sich zurück, obwohl er sie nun vermutlich hätte besiegen können. Jeder von beiden Gegnern hatte dabei ca. 2.900 Mann verloren.
An der Schlacht bei Lobositz nahm als Söldner auf Preussischer Seite auch der Schweizer Schriftsteller Ulrich Bräker teil. In seinem autobiografischen Werk "Der arme Mann im Tockenburg" beschrieb er das Schlachtengetümmel später eindrücklich – nicht ohne zu erwähnen, dass er dasselbe zusammen mit anderen Soldaten zur Desertion nutzte.
Literatur
- Groehler, Olaf: Die Kriege Friedrichs II., Berlin 1989.
- Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst, Band 4, Buch 3, S.441f., Berlin 1920.
- Bräker, Ulrich: "Der arme Mann im Tockenburg", Reclam. Stuttgart 1993. ISBN 978-3-15-002601-4
Siehe auch: Liste der Kriege, Liste von Schlachten