Ubuntu (Betriebssystem)
Ubuntu | |
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Ubuntu 8.04 („Hardy Heron“) mit GNOME | |
Entwickler | Ubuntu Foundation |
Lizenz(en) | diverse |
Erstveröff. | 20. Oktober 2004 |
Akt. Version | 8.04 (24. April 2008) |
Abstammung | \ GNU/Linux \ Debian \ Ubuntu |
Architektur(en) | offiziell: x86, AMD64 inoffiziell: ppc, sparc64 |
Sonstiges | Preis: beliebig Sprache: multilingual Desktop: GNOME |
www.ubuntu.com |
Ubuntu ist eine auf Debian basierende Linux-Distribution. Die Entwickler verfolgen mit Ubuntu das Ziel, ein einfach installier- und bedienbares Betriebssystem mit aufeinander abgestimmter Software zu schaffen. Dies soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass für jede Aufgabe genau ein Programm zur Verfügung gestellt wird. Ubuntu wird vom Unternehmen Canonical Ltd. gesponsert, das vom südafrikanischen Unternehmer Mark Shuttleworth gegründet wurde.[1] Nachdem im Oktober 2004 die erste Version erschienen war, wurde Ubuntu schnell bekannt und innerhalb von ein bis zwei Jahren zu einer der meist benutzten Linux-Distributionen.[2] Neben Ubuntu selbst, welches GNOME als Desktopumgebung einsetzt, existieren verschiedene Abwandlungen. Zu den offiziellen Unterprojekten gehören Kubuntu und Xubuntu mit KDE beziehungsweise Xfce als Desktopumgebung, sowie Edubuntu, das besonders an die Bedürfnisse von Schulen und Kindern angepasst ist.
Die aktuelle Version mit verlängertem Support („LTS“ = Long Term Support, englisch), Ubuntu 8.04 (Hardy Heron), wurde am 24. April 2008 veröffentlicht.[3]
Prinzipien
Ein gesellschaftliches Ziel von Ubuntu ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Digitale Spaltung überwunden wird. Daher will das Projekt Software anbieten, die für alle Menschen möglichst ohne Einschränkungen und kostenlos zur Verfügung steht. Dies spiegelt sich auch in der Wahl des Namens wider: der Begriff Ubuntu kommt aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa[4] und steht für „Menschlichkeit“ und „Gemeinsinn“, aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet. Auch im System selbst sind Anspielungen auf Afrika zu finden, etwa das Geräusch einer Buschtrommel bei der Anmeldung oder die braune, an Savanne erinnernde Farbgebung. Alle Entwickler müssen zudem den Code of Conduct[5] unterzeichnen, mit dem sie sich verpflichten, den Grundsatz der „Menschlichkeit“ (dort näher als Freundlichkeit, Respekt voreinander, Rücksicht, Teamarbeit und ähnliches ausgeführt) sowohl bei der Entwicklung und der Kommunikation untereinander als auch bei dem Umgang mit den Benutzern einzuhalten. Deshalb werden in Foren und Mailinglisten von Ubuntu auch typische Anfängerfragen in der Regel geduldig und freundlich beantwortet.[2]
Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Internationalisierung und der Barrierefreiheit, damit die angebotene Software für so viele Menschen wie möglich benutzbar wird. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem GNOME-Projekt zum Tragen. Außerdem existiert das eigene Online-Übersetzungswerkzeug Rosetta. Als Richtlinie für erlaubte Lizenzen für die Paketquellen main und universe (siehe Aufteilung der Programm-Pakete) werden die Debian Free Software Guidelines verwendet, unfreie Softwarepakete jedoch – anders als etwa bei Debian oder openSUSE – nicht kategorisch ausgeschlossen. Solche unfreien Pakete werden dort automatisch installiert, wo freie Software noch nicht den vollen Funktionsumfang gewährleisten kann, beispielsweise bei Gerätetreibern. Unter anderem für diesen Pragmatismus wird Ubuntu von der Free Software Foundation und anderen strengen Verfechtern freier Software kritisiert; andere Benutzer sehen jedoch genau darin einen der größten Vorteile. Seit Oktober 2007 gibt es mit Gobuntu auch eine Ubuntu-Variante, die ausschließlich aus freier Software und freien Inhalten besteht.

Nach eigenem Bekunden liegt Ubuntus Schwerpunkt auf der Benutzerfreundlichkeit. Die Standard-Installation stellt jeweils nur ein Programm für die üblichen Anwendungsbereiche – etwa E-Mail-, Browser- oder Office-Software – bereit, wodurch die bei anderen Linux-Distributionen häufigen Redundanzen vermieden werden. Die Auswahl erfolgt überwiegend nach Toolkit – Qt/KDE bei Kubuntu, GTK+ bei allen anderen Versionen – Integration in die Arbeitsumgebung und Entwicklungsstand der Programme. Eine Ausnahme bildet OpenOffice.org, das sich nach Meinung der Entwickler gegenüber KOffice und den GNOME-Office-Programmen durch stabileren Betrieb und besseren Umgang mit Microsoft-Office-Dateien auszeichnet.[6]
Als weiterer Aspekt der Benutzerfreundlichkeit wird versucht, die Verwaltung des Systems durch weitgehend automatische Konfiguration zu erleichtern. Beispielsweise wird beim Umgang mit Grafikkartentreibern im Idealfall direkt der beste unter einer freien Lizenz verfügbare Gerätetreiber ausgewählt. Falls ein proprietärer Treiber nötig ist – etwa für die Unterstützung von 3D-Beschleunigung – kann dieser über ein grafisches Konfigurationsprogramm installiert werden. Bei anderen Distributionen müssen solche Treiber sonst häufig manuell heruntergeladen und per Kommandozeile installiert werden, wofür zudem weitere Pakete für die Übersetzung installiert werden müssen. In einigen anderen Bereichen, vor allem für Serverdienste und Fälle, wo die automatische Konfiguration versagt, existieren bisher allerdings teilweise keine Konfigurationsprogramme, so dass hier eine manuelle Konfiguration über die Kommandozeile nötig ist.
Neue Versionen der Distribution sind für alle sechs Monate vorgesehen, wobei jede Version mindestens 18 Monate mit Sicherheitsupdates versorgt wird.[7] Des Weiteren werden in regelmäßigen Abständen LTS-Versionen (long-term support, englisch für langfristige Unterstützung) angeboten, die als Desktop-System drei, als Server sogar fünf Jahre lang gepflegt werden. Die erste Version dieser Art ist am 1. Juni 2006, die aktuelle am 24. April 2008 erschienen. Der Veröffentlichungszyklus von Ubuntu orientiert sich an dem der GNOME-Arbeitsumgebung, so dass immer kurz nach der Veröffentlichung einer neuen GNOME-Version eine neue Ubuntu-Version vorliegt, die diese integriert. Hierdurch versucht Ubuntu zumindest bezogen auf die Grafische Benutzeroberfläche eine besonders aktuelle Distribution zu sein.
Finanzierung

Die Finanzierung des Ubuntu-Projektes ist für eine Linux-Distribution ungewöhnlich. Initiiert wurde das Ubuntu-Projekt durch den südafrikanischen Milliardär Mark Shuttleworth, der sich selbst als „wohlwollenden Diktator“ bezeichnet. Er selbst finanziert einerseits einen Großteil des Projektes, wodurch dieses weitaus größere finanzielle Mittel zur Verfügung hat als die meisten anderen Distributionen, ist aber auch selbst als Entwickler tätig.
Die meisten der ungefähr 40 hauptberuflichen Ubuntu-Entwickler kommen aus den Debian- und GNOME-Communitys[4] und werden vom Unternehmen Canonical Limited mit Sitz auf der Isle of Man bezahlt, das Shuttleworth gehört und das Projekt hauptsächlich sponsert. Das Unternehmen selbst soll sich auf die Dauer über kommerziellen Support für Ubuntu finanzieren.
Am 1. Juli 2005 wurde von Shuttleworth und Canonical zudem die Ubuntu Foundation mit einem Startkapital von 10 Mio. US-Dollar ins Leben gerufen.[8] Diese soll die Pflege der Ubuntu-Versionen nach deren Erscheinen übernehmen und allgemein die Weiterentwicklung unterstützen. Um ihre Ziele zu verwirklichen und neue Releases zu ermöglichen, soll die Organisation Mitglieder der Kern-Community einstellen.
Verbreitung
Ubuntu hat bereits nach kurzer Zeit einen hohen Grad an Beachtung in den Medien, auch über die Fachwelt hinaus erfahren.[1][9][10] Über die Webseite lassen sich kostenlos Ubuntu-, Kubuntu- und Edubuntu-CDs bestellen. Diese ermöglichen die Installation aus einem laufenden Live-System heraus. Die Lieferung der CDs dauert aufgrund der hohen Nachfrage in den meisten Fällen vier bis sechs Wochen. Zusätzlich können alle Ubuntu-Versionen kostenlos über das Internet heruntergeladen werden. In den Jahren 2006 und 2007 erhielt Ubuntu in einer Umfrage der Website desktoplinux.com zur Verbreitung verschiedener Linux-Distributionen 30 % der Stimmen und erzielte damit in beiden Jahren den ersten Platz.[11] Auch bei der Website Distrowatch belegt Ubuntu seit langem einen der ersten Plätze.[12]
Der Hardwareanbieter Dell bietet seit 2007 in den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Ubuntu-Distribution Feisty Fawn vorinstalliert auf einigen seiner Computermodelle an.[13][14][15]
Die französische Nationalversammlung gab im März 2007 bekannt, die Rechner der Abgeordneten und ihrer Assistenten auf Ubuntu umzustellen. Die Migration sollte bis Juni 2007 abgeschlossen sein. Die Förderung von freier Software hatte das Parlament bereits Ende 2006 beschlossen. Die Umstellung betraf 1.154 Rechner.[16]
Die Regierung Mazedoniens will für die Schüler im Land 20.000 Thin-Client-Systeme auf Basis von Edubuntu 7.04 beschaffen. Hierbei sollen an einen Server jeweils 7 Clients angeschlossen werden, so dass theoretisch bis zu 160.000 Schüler gleichzeitig einen dieser Clients nutzen können.[17]
Technische Merkmale
Ubuntu basiert technisch auf Debian, wobei das Paketformat (.deb) und diverse Strukturen übernommen wurden. Zu Beginn eines Entwicklungszyklus wird ein Teil der Pakete mit denen aus Debian unstable abgeglichen, insbesondere die des main-Bereichs werden aber vollständig alleine gepflegt. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand für die Wartung der „unwichtigen“ Programme reduziert. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, stehen dem Debian-Projekt als Patches zur Verfügung. Theoretisch ist es aufgrund der strengen Paketdefinitionen auch möglich, Programmpakete aus Debian direkt zu benutzen, in der Praxis gibt es hierbei jedoch insbesondere bei systemnahen Funktionen aufgrund diverser Detailunterschiede oftmals Probleme.
Nach der Standardinstallation von Ubuntu ist ein Root-Account zwar vorhanden, dieser ist aber – wie bei Mac OS X – durch ein ungültiges[18] Kennwort deaktiviert. Es ist daher in der Standardkonfiguration nicht möglich, sich direkt als Root einzuloggen, wodurch das unbewusste Starten von Programmen mit Administratorrechten und eine möglicherweise dadurch verursachte Änderung am System verhindert wird. Der mit eingeschränkten Rechten ausgestattete Benutzer-Account kann vorübergehend vollständige Systemprivilegien erhalten, so dass der Benutzer z. B. neue Software im System installieren kann. Dabei wird das mit Administratorrechten zu startende Programm mit dem Befehl sudo aufgerufen. Damit nicht unbeabsichtigt mit erweiterten Rechten gearbeitet wird, verlangt sudo bei jedem Aufruf die Eingabe des Benutzerpassworts.
Ubuntu verwendet als Arbeitsumgebung GNOME, die später hinzugekommenen Abwandlungen Kubuntu und Xubuntu verwenden KDE beziehungsweise Xfce. Die verschiedenen Abwandlungen unterscheiden sich lediglich durch die Vorauswahl der standardmäßig installierten Software-Pakete und können daher technisch als verschiedene Konfigurationen einer Distribution angesehen werden. Grundsätzlich entstammen sämtliche Programme, inklusive der Konfigurationsprogramme, der gleichen Arbeitsumgebung, wodurch die Bedienung konsistent gehalten wird. Die Programme anderer Umgebungen können jedoch problemlos nachinstalliert werden, ebenso weitere aus einem Fundus von circa 25.000 Paketen.
Ubuntu ist für die gängigen Rechnerarchitekturen i386 und AMD64/EM64T verfügbar. Die offizielle Unterstützung für PowerPC wurde mit Erscheinen der Version 7.04 eingestellt, da aktuelle Apple-Rechner seit 2006 mit Intel-Architektur ausgeliefert werden und das Anpassen der Distribution für die verbliebenen PowerPC-Nutzer nicht mehr als wirtschaftlich angesehen wird. Diese Aufgabe soll jedoch durch die Community weiter geleistet werden. Für die Sun-SPARC-Architektur gibt es nur eine Server-Version. Bei Versionen, die vor 2006 erschienen sind, sind Installations-CD und Live-CD getrennt, eine Installation über die Live-CD ist hier noch nicht möglich.
Version 6.06 LTS ermöglicht es erstmals, das System von der Live-CD (auch Desktop-CD genannt) aus zu installieren. Dadurch ist es möglich, während der Installation im Internet zu surfen, E-Mails zu lesen oder andere Aufgaben zu erledigen. Die spezielle Installations-CD (jetzt Alternate-CD genannt) wird nur noch benötigt, wenn besondere Anforderungen wie beispielsweise LVM-Einrichtung bei der Installation umgesetzt werden sollen oder das System wenig Arbeitsspeicher besitzt. Daneben gibt es eine DVD-Version, die sowohl einen Live-Modus wie auch eine direkte Installation beinhaltet.
Als minimale Systemanforderungen werden von Ubuntu selbst 256 MB Arbeitsspeicher, für die Live-CD 384 MB genannt.[19] Auf der Festplatte wird ein freier Speicherplatz von 4 GB empfohlen, tatsächlich belegt werden 2,5 GB; bei Updates wird temporär rund 1 GB weiterer Platz benötigt. Als Prozessor reichen Modelle mit 500 MHz aus.
Aufteilung der Programmpakete
Wie bei allen Debian-Derivaten sind die Programmpakete in mehrere Paketquellen aufgeteilt. Bei Ubuntu erfolgt die Zuordnung anhand von zwei Kriterien. Zum einen wird danach unterschieden, ob es sich um freie Software handelt, zum anderen danach, ob das Programm für eine der Varianten zur Grundausstattung gehört oder ob es grundsätzlich optional ist. Die Paketquellen werden unterschiedlich intensiv durch das Ubuntu-Team betreut.
Die Paketquelle main umfasst jene Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen (Debian Free Software Guidelines) entsprechen und direkt durch das Ubuntu-Team unterstützt werden. Die Pakete sind in einer der Varianten Bestandteil der Standardinstallation und meist aufeinander abgestimmt. Für alle Pakete in diesem Bereich garantiert das Ubuntu-Team volle technische Unterstützung und rechtzeitige Sicherheitspatches.
Zu dem Bereich restricted gehört Software, die von den Ubuntu-Entwicklern wegen ihrer Wichtigkeit unterstützt wird, die aber wegen fehlender geeigneter Lizenz nicht in main integriert werden kann. Es handelt sich insbesondere um Pakete für nur im Binärformat vorliegende Grafikkarten-Treiber. Die Unterstützung ist geringer als die für main, da die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.
Der Bereich universe umfasst ein breites Spektrum an Freier Software, die nicht direkt durch das Ubuntu-Team unterstützt wird. Die meisten dieser Pakete entstammen Debian unstable. Daneben gibt es ein eigenes Team namens Masters of the Universe, das diese Pakete betreut, allerdings werden keine Sicherheitsupdates garantiert.
Zu multiverse gehört optionale Software, die entweder nicht unter einer freien Lizenz steht oder aufgrund von Softwarepatenten nicht frei verteilt werden darf. Diese Programme werden nur eingeschränkt gepflegt. Sicherheitsupdates und Korrekturen sind ähnlich wie bei restricted durch den fehlenden Zugriff auf den Quellcode oft nicht möglich.
Im speziellen Bereich commercial befindet sich von Canonical zertifizierte Software kommerzieller Anbieter.[20] Dazu können Software-Hersteller ihre Programme zertifizieren lassen, wenn diese kompatibel mit Ubuntu sind und sich vollständig entfernen lassen. Dabei kann neben freier Software auch nicht freie Software zertifiziert werden. Proprietäre Anwendungen können jedoch nicht Teil der Kern-Distribution von Ubuntu werden.[21] Momentan enthält dieses Verzeichnis unter anderem den Opera-Browser, den RealPlayer, die Anti-Viren-Software Panda DesktopSecure und den VMware-Server.
Entwicklungsgeschichte
Jede Version hat einen eigenen Codenamen und eine Versionsnummer, die auf dem jeweiligen Veröffentlichungsjahr und -monat basiert. So steht beispielsweise 5.10 für Oktober 2005. Die Codenamen sind Tierarten – bei normalen Versionen Säugetiere, bei LTS-Versionen Vögel – mit einem vorangestellten Adjektiv, so dass eine Alliteration entsteht. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, alle sechs Monate eine neue Version der Distribution zu veröffentlichen.
Legende: |
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nicht mehr unterstützt |
noch unterstützt |
aktuell ausgeliefert |
vorab veröffentlicht |
derzeit entwickelt |
schon angekündigt |
Version | Codename | Veröffentlichung | Unterstützung bis | Anmerkung |
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4.10 | Warty Warthog | 20. Oktober 2004 | 30. April 2006 | erste Version |
5.04 | Hoary Hedgehog | 8. April 2005 | 31. Oktober 2006 | erstmals Kubuntu |
5.10 | Breezy Badger | 13. Oktober 2005 | 13. April 2007 | erstmals Edubuntu |
6.06 LTS | Dapper Drake | 1. Juni 2006 | Juni 2009 (Desktop) Juni 2011 (Server) |
LTS-Version (nur Ubuntu, Ubuntu Server, Kubuntu, Edubuntu), erstmals Xubuntu |
6.06.1 LTS[22] | Dapper Drake Point One | 10. August 2006 | LTS-Version (1. Update) | |
6.06.2 LTS | Dapper Drake Point Two | 21. Januar 2008 | LTS-Version (2. Update) | |
6.10 | Edgy Eft | 26. Oktober 2006 | 25. April 2008[23] | experimentelle Version[24] |
7.04 | Feisty Fawn | 19. April 2007 | Oktober 2008 | erstmals Ubuntu Studio |
7.10[25] | Gutsy Gibbon | 18. Oktober 2007 | April 2009 | erstmals Gobuntu, letzte Version für Sun UltraSPARC[26] |
8.04 LTS[27] | Hardy Heron | 24. April 2008 | April 2011 (Desktop) April 2013 (Server) |
LTS-Version (nur Ubuntu, Ubuntu Server und Edubuntu) |
8.10 [28] | Intrepid Ibex | Oktober 2008 | April 2010 |
Nicht mehr unterstützte Versionen
Die erste Version 4.10 Warty Warthog (englisch für: warziges Warzenschwein), die technisch praktisch ein weitgehend fertig konfiguriertes Debian-System, noch ohne allzu viele technische Besonderheiten, war, ist am 20. Oktober 2004 erschienen. Das System gab es damals zur Installation auf i386, AMD64 und PowerPC, nur für i386 gab es auch eine Live-CD. Bereits mit dieser Version wurde der Versand-Service (siehe Verbreitung) gestartet. Sie wurde bis Ende 2005 unterstützt.
Mit der Version 5.04 Hoary Hedgehog (Ergrauter Igel) am 8. April 2005 wurde eine grafische Aktualisierungsverwaltung eingeführt. Diese Version machte vor allem durch eine sehr gute und weitgehend automatische Hardwareunterstützung auch und gerade für Laptops von sich Reden. Seit dieser Version wird in Form der Variante Kubuntu auch KDE unterstützt. Die Version wurde bis Mitte 2006 unterstützt
Mit der Version 5.10 Breezy Badger (Dreister Dachs, Frechdachs) am 13. Oktober 2005 wurde dies weiter ausgebaut. Außerdem gibt es seit dieser Version einen Installationsmodus für OEM-Systeme, wo Benutzername und Kennwort nicht eingegeben werden müssen. Als Compiler dient in dieser Version erstmals ein GCC 4.0, durch den diverse weitere Optimierungen möglich werden. Außerdem wird der Start des Systems jetzt grafisch aufbereitet mit einem Statusbalken, genannt usplash. Dazu wird das Online-Verwaltungs-Programm Launchpad für die Verwaltung der Systementwicklung und das darin enthaltene Übersetzungsprogramm Rosetta eingeführt. Sie wurde bis Ende 2006 unterstützt.
Die darauf folgende Version 6.10 Edgy Eft[24] (Nervöser Molch) am 26. Oktober 2006[29] mit einer verkürzten Entwicklungszeit von nur vier Monaten ist als Versuchs-Release gedacht, bei dem auch nicht gezielt auf die Stabilität geachtet wird. Dennoch sind die sichtbaren Verbesserungen gering, neu sind vor allem das Initialisierungssystem Upstart und automatisierte Fehlerberichte. Diverse weitere Verbesserungen werden angefangen. Außerdem werden mit dieser Version einige auf dem wegen seiner Nähe zu Microsoft nicht unumstrittenen Mono-Projekt basierende Anwendungen wie Tomboy oder F-Spot integriert. Der Support für diese Version endete am 25. April 2008.
Noch unterstützte Versionen
Bei der Version 6.06 LTS Dapper Drake[30] (Adretter Erpel), die am 1. Juni 2006 erschien, wurde erstmals vom Sechs-Monats-Rhythmus abgewichen, um den Entwicklern zusätzliche Zeit zum Finden und Beheben von Programmfehlern, zum Testen, zur Verbesserung der asiatischen Sprachunterstützung und zur Linux-Standard-Base-Zertifizierung zu geben. Sie ist die erste sogenannte Long-Term-Support Version: Desktopanwender erhalten bis zum Juni 2009, Serveranwender bis zum Juni 2011 Updates und Bugfixes. Weitere Neuerungen in dieser Version waren der Ubiquity-Installer auf den Live-CDs, welche damit zugleich zum Standard wurden. Mit dieser Version gibt es erstmals den Ableger Xubuntu, der Xfce als Arbeitsumgebung nutzt.
Zwei Monate nach der Freigabe von Ubuntu 6.06 entschloss sich das Ubuntu-Team, eine aktualisierte Version (6.06.1) herauszugeben. Diese beinhaltet im Wesentlichen über 300 Sicherheits- und Fehlerkorrekturen sowie eine aktualisierte Übersetzung. Auch ein großer Teil des GNOME-Desktops 2.14.3 ist hinzugekommen. Ebenso wurden Fehler im grafischen Installer der Desktop-CD (Live-CD) beseitigt.

Tatsächlich nutzbar werden viele dieser Verbesserungen mit der Version 7.04 Feisty Fawn[31] (Temperamentvolles Rehkitz) am 19. April 2007.[32] Hier gibt es unter anderem einen Migrationsassistenten, KVM, einen Installationsassistenten für unfreie Codecs und Treiber, Desktop-Effekte (compiz) und WPA-Unterstützung. Die PowerPC-Version wird, bedingt durch die Umstellung auf i386-Prozessoren von Intel bei Apple-Computern, nur noch inoffiziell weiterentwickelt. Der Support für diese Version endet Ende 2008.
Die Version 7.10 Gutsy Gibbon[25] (Mutiger Gibbon) ist am 18. Oktober 2007[33] erschienen. Neu sind hier das freie Flash-Plugin Gnash, Mozilla Firefox Version 3 Alpha (in universe), teilweise automatisch aktivierte Desktop-Effekte über Compiz Fusion, ein komplett neu gestaltetes Konfigurationsprogramm für die Optik des Desktops (Themes, Effekte, Hintergrundbild), ein grafisches Konfigurationsprogramm für den X-Server, wobei Monitore jetzt dynamisch erkannt werden. Außerdem AppArmor, die Desktopsuche Tracker und eine neue Druckerverwaltung system-config-printer, die aus Fedora stammt. Auch für Drucker gibt es jetzt eine automatische Erkennung und Einrichtung.[34] Für die konventionelle Installation wird jetzt eine Verschlüsselung der Festplatte unterstützt. Diese Version wird bis Mitte 2009 unterstützt werden.
Aktuelle Version
Am 24. April 2008[35] ist mit der Version 8.04 LTS Hardy Heron[27] (Kühner Reiher) wieder ein über längere Zeit − voraussichtlich bis Mitte 2011 als Desktop-System und bis Mitte 2013 als Server-System − unterstütztes Release veröffentlicht worden, wobei allerdings der Langzeitsupport aufgrund des Erscheinens von KDE 4 nicht für die Kubuntu-Variante gelten soll[36][37]. Die neuen Funktionen wurden auf der Ubuntu-Entwicklerkonferenz (28. Oktober bis 3. November 2007) festgelegt. Neu sind diverse Sicherheitsfunktionen wie PolicyKit (womit Systemprogramme nur bestimmte Sonderrechte, aber keinen vollen root-Account benötigen), SELinux und ein erweiterter Speicherschutz. An Programmen wurde das Brennprogramm Brasero neu aufgenommen, als Browser dient die Version 3.0 Beta 5 von Mozilla Firefox und der veraltete Soundserver EsounD wurde durch PulseAudio ersetzt. Auch eine einfache, kommandozeilenbasierende Personal Firewall gibt es jetzt. Außerdem gibt es Support für iSCSI (ausdrücklich zu aktivieren) und für Active Directory. Daneben ist das Installationsprogramm Wubi aufgenommen worden, welches die Installation von Ubuntu auf eine Windows-Partition erlaubt. Einige der Änderungen am Kernel entstammen der Linux-Distribution Kanotix, die ihrerseits den Ubuntu-Kernel nutzt.[38] Diese Version unterstützt sowohl ein Update von der direkt vorhergehenden Version 7.10 wie auch von der letzten LTS-Version 6.06.
Edubuntu ist seit dieser Version keine eigenständige Version mehr, sondern setzt auf ein installiertes Ubuntu-System auf.
Angekündigte Version
Im Oktober 2008 soll die Version 8.10 mit Codenamen Intrepid Ibex (unerschrockener Steinbock) erscheinen. Ubuntu soll mit 8.10 ein komplett neues Design bekommen, welches in den darauffolgenden Versionen dann jedes mal abgeändert und verbessert werden soll. Weiterhin sollen die Roaming-Fähigkeiten mobiler Systeme verbessert werden, um beispielsweise bei ausreichender Netzverfügbarkeit auf dem Weg vom Büro mit dem Zug bis nach Hause nie die Internetverbindung zu verlieren. Darüber hinaus soll weiter an der Verbesserung der Benutzerinteraktion gearbeitet werden. Die Details zu den Neuerungen sollen auf der Ubuntu-Entwicklerkonferenz vom 19. bis 23. Mai 2008 in Prag besprochen werden.[28]
Abwandlungen
Aufgrund des Konzeptes von Ubuntu enthält die Standardinstallation keinerlei redundante Software. Dies führte dazu, dass von den Ubuntu-Entwicklern mehrere Ubuntu-Derivate erstellt wurden, die sich ausschließlich in der Auswahl der Software im Rahmen der Standardinstallation unterscheiden. Basissystem, Installationsprogramm und Repositories sind hingegen identisch. Somit ist es auch möglich, eine Distribution durch Nachinstallieren um den Funktionsumfang eines anderen Derivats zu erweitern. Die verschiedenen Varianten drücken somit nur Präferenzen des Benutzers aus, auf die sich dieser schon bei der Grundinstallation festlegen möchte, sie können als „Konfigurationsvarianten“ derselben Linux-Distribution angesehen werden. Versionen mit anderer Arbeitsumgebung (wie beispielsweise Kubuntu) weisen jedoch untereinander einen teilweise enormen Unterschied in Optik und Bedienung auf.
Neben den diversen offiziellen Ausgaben gibt es eine Reihe spezialisierter von externen Entwicklern herausgegebene inoffizielle Ubuntu-Derivate.
Ubuntu Server
Hauptmerkmal des Ubuntu Servers ist der fünfjahrige Support bei den LTS Versionen. Auch ist er mehr auf Sicherheit ausgelegt (unter anderem durch AppArmor und kann auch ohne Grafische Benutzeroberfläche installiert werden. Darüber hinaus bietet er optional eine integrierte, zeitsparende Installation des häufig genutzten LAMP-Pakets (Linux, Apache, MySQL und PHP) sowie eine Unterstützung für Thin Clients (LTSP).
JeOS
Unter der Bezeichnung JeOS (Just Enough Operating System) gibt es eine minimalistische Untervariante des Servers, optimiert für den Einsatz in virtuellen Umgebungen wie VMware.[39]
Kubuntu

Kubuntu ist eine Ubuntu-Variante mit der Arbeitsumgebung KDE, die erstmals mit der Version 5.04 erschienen ist. Das Wort „kubuntu“ bedeutet praktisch dasselbe wie „ubuntu“ und kommt aus der Bemba-Sprache; das „k“ ist im Original eine Präposition, in diesem Kontext steht es einfach für „KDE“.
Bestandteile
KDE lässt sich im Vergleich zu GNOME umfangreicher konfigurieren, was einige Benutzer als Vorteil, andere als Nachteil – aufgrund geringerer Übersichtlichkeit – sehen. Zum Einsatz kommt stets die aktuelle Version von KDE zusammen mit einigen (noch) nicht in das KDE-Projekt aufgenommenen Applikationen wie der Audio-Player Amarok oder das Brennprogramm K3b. Als Office-Paket dient – als einziges nicht auf KDE basierendes Programm – OpenOffice.org.
Geschichte
In der allerersten Ubuntu-Version (4.10) war KDE lediglich in dem Bereich universe, in dem sich Programme befinden, die einfach nur aus Debian übernommen sind. Zudem musste universe zu dieser Zeit noch ausdrücklich freigeschaltet werden. Aufgrund starker Nachfrage nach KDE wurde mit Version 5.04 dann eine Variante, die sich bis auf den anderen Desktop nicht von Ubuntu unterscheidet, gestartet. Dies ist die erste Variante dieser Art und stellt einen Kompromiss zwischen dem Ziel der Redundanzvermeidung und der Bedienung unterschiedlicher Interessen dar. Diese Vorgehensweise, bei der zwei auf den ersten Blick völlig verschiedene Systeme – selbst die Boot-Meldungen reden von kubuntu – auf den gleichen Paketquellen basieren, gibt es sonst bei keiner Linux-Distribution.
Anfangs wurde Kubuntu fast nur von einem Team Freiwilliger entwickelt, einzig Jonathan Riddell war direkt bei Canonical angestellt, was für einigen Unmut sorgte.[40][41] Nach dem ersten LTS-Release wurde angekündigt, dass die KDE-Unterstützung den gleichen Status wie die für GNOME haben soll.
Die Version 8.04, für das eigentliche Ubuntu wieder eine LTS-Version, ist allerdings durch das Erscheinen von KDE 4.0 keine LTS-Version.[42] Für die KDE-Version 4 konnte keine hinreichende Stabilität; für KDE 3.5 kein Support für 3 Jahre gewährleistet werden. Kubuntu 8.04 existiert daher auch in zwei Varianten, der normalen kubuntu mit KDE 3.5.9 und kubuntu-kde4 mit KDE 4.0.3.[43] Kommerzieller Support für 18 Monate und der Versandservice stehen nur für die KDE-3-Version zur Verfügung.
Xubuntu

Xubuntu ist eine Abwandlung von Ubuntu, die die ressourcensparende Xfce-Arbeitsumgebung verwendet. Daher eignet sich Xubuntu für ältere Computer mit wenig Arbeitsspeicher, bei denen die Installation der Standardversion mit GNOME Oberfläche von Ubuntu problematisch ist. Eigene Installations- und Live-CDs von Xubuntu wurden erstmals mit der Ubuntu-Version 6.06 LTS veröffentlicht. Diese Version wird komplett von Freiwilligen entwickelt. Zum Umfang gehören hier etwa die Textverarbeitung Abiword, die Tabellenkalkulation Gnumeric, Mozilla Firefox und Thunderbird, aber auch eine auf die reine Textverarbeitung reduzierte Version von OpenOffice.org, falls der Funktionsumfang des wesentlich sparsameren Abiword nicht ausreicht. Dazu stammen diverse Hilfsprogramme aus der normalen Ubuntu-Version, etwa die Aktualisierungsverwaltung, der Network-Manager oder die Paketverwaltung Synaptic. Als Hardwareanforderungen werden 64MiB Arbeitsspeicher (128 MiB werden dringend empfohlen), beziehungsweise 196 MiB für die Live-CD und 1,5 GB freier Festplattenspeicher genannt.[44] Diese Angaben sind jedoch im Gegensatz zu den Angaben für die anderen Ubuntu-Varianten am technisch Machbaren und nicht an einem tatsächlich benutzbaren System orientiert. Auf der Festplatte werden mit den deutschen Lokalisierungen fast 2 GB belegt, bei Aktualisierungen kommt weiterhin Platzbedarf in der Größenordnung der CD hinzu.
Edubuntu
Edubuntu ist ein für die Verwendung in der Schule entwickeltes Ubuntu, das auf dem Ubuntu Linux Terminal Server Project aufsetzt. Einige Funktionen des eingestellten Projekts Skubuntu wurden in Edubuntu integriert. Kernkomponenten von Edubuntu sind die Lernprogramme GCompris, Kalzium (KDE), Tux4Kids, der Schooltool Calendar und das Office-Paket OpenOffice.org. Als Arbeitsumgebung kommt, wie auch bei Ubuntu selbst, GNOME zum Einsatz.
Seit Version 8.04 LTS ist Edubuntu keine eigene Ubuntu-Variante mehr, sondern ein Add-on, welches auf ein installiertes Ubuntu-System aufsetzt. Dadurch steht den Benutzern der komplette Funktionsumfang von Ubuntu zur Verfügung, der bisher aus Platzgründen zu Gunsten von Bildungsprogrammen eingeschränkt wurde.
Gobuntu

Gobuntu ist eine Ubuntu-Variante ohne proprietäre Inhalte. Diese enthält nur Programme, Treiber und Dateien, die unter einer freien Lizenz veröffentlicht wurden. Die erste finale Version wurde mit der Herausgabe von Ubuntu 7.10 (18. Oktober 2007) fertiggestellt.
Mit diesem Projekt versucht Canonical dem Vorwurf zu begegnen, dass Ubuntu nicht mehr freie Software sei, weil es viele proprietäre Treiber und Programme nutzt oder zumindest anbietet. Die Entwickler sollen mit Gobuntu die Grenzen von freiem Code und sonstigen freien Werken feststellen und falls nötig auch an deren Ausweitung arbeiten.[45] Nach Chefentwickler Mark Shuttleworth funktioniert Gobuntu bisher noch nicht mit viel Hardware einwandfrei, existiert aber als ein Zeichen für die Notwendigkeit freier Software und als Beispiel, was heute schon möglich ist.
Erste Pläne für ein derartiges Projekt gab es schon im November 2005[46], damals unter dem Namen Gnubuntu. Dies wurde nach Protesten von Richard Stallman zunächst in ubuntu libre geändert.[47] Die Entwicklung von gobuntu geschieht nun in Zusammenarbeit mit den Entwicklern von gNewSense, welches von Stallman gebilligt wurde, und soll dessen zukünftige Basis werden.
Ubuntu Studio


Ubuntu Studio ist speziell auf die Anforderungen von Audio-, Grafik- und Videobearbeitung ausgerichtet. Für solche Zwecke wurde den Ubuntu-Quellen ein Kernel mit Echtzeitfunktionen hinzugefügt, der dafür keinerlei Energiesparfunktionen unterstützt. Als Audio-Backend dient das Programm JACK. Außerdem gehören diverse Programme aus dem Multimedia-Bereich zum Umfang, wie beispielsweise CinePaint, die Videobearbeitung Kino, der Audio-Sequenzer Rosegarden, der Audio-Editor Ardour oder das DTP-Programm Scribus. Die erste stabile Version ist am 10. Mai 2007 erschienen und basiert auf Ubuntu 7.04.[48] Diese wird als einzige Ubuntu-Version als ein DVD-Image mit knapp 900 MB ausgeliefert. Am 19. Oktober 2007 wurde eine neue, auf Ubuntu 7.10 basierende Version veröffentlicht. Diese ist erstmals auch für AMD64 verfügbar. Auf der Ubuntu Homepage wird Ubuntu Studio als „Recognized Derivative“ (Anerkanntes Derivat) aufgeführt.[49]
Ubuntu Mobile and Embedded Edition
Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich ein Derivat, welches speziell an den Bedarf von Ultra Mobilen PCs und ähnlichen Geräten angepasst ist.[50] Die erste Version wurde für Ubuntu 7.10 angekündigt, mittlerweile wurde der Erscheinungstermin auf Ubuntu 8.04 verschoben. Ubuntu Mobile and Embedded entsteht in Zusammenarbeit mit Intel und wird auf deren neue Mobile Internet Device-Plattform (MID) optimiert. Die abgespeckte Variante der Linux-Distribution wird neben Software wie einem Webbrowser verschiedene Multimedia-Applikationen enthalten, gab Ubuntu-Hauptsponsor Canonical nun bekannt. So wird es auch möglich sein, Videos auf den MIDs abzuspielen. Die Oberfläche wurde auf kleine Displays wie beispielsweise die des Eee PC angepasst.
Zudem soll es verschiedene technische Optimierungen am Betriebssystem geben, etwa schnellere Startzeiten sowohl beim Systemstart als auch beim Aufwachen aus dem Schlafmodus. Canonical und Intel wollen darüber hinaus den Bedarf an Festplatten- und Arbeitsspeicher verringern.
Ubuntu Deutschland
Am 12. November 2005 wurde der Verein „Ubuntu Deutschland“ in Nürnberg gegründet, um somit die Ubuntu Foundation in Deutschland zu unterstützen. Der Verein will zukünftig verstärkt auf Messen und verschiedenen Veranstaltungen vertreten sein. Am 20. und 21. Oktober 2007 richtete er eine Benutzerkonferenz unter dem Namen Ubucon aus, die in der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld stattfand und kostenfrei besucht werden konnte.
Auszeichnungen
- In der Ausgabe vom Juli 2006 wurde Ubuntu von der Zeitschrift PC World mit dem PC World 2006 World Class Award ausgezeichnet und somit von dieser als eines der 100 besten Produkte des Jahres bezeichnet.[51]
- Im Juli 2006 hat IT Reviews Ubuntu 6.06 LTS mit ihrem „Recommended“ award ausgezeichnet.[52]
Kritik
Ubuntu wird vor allem von manchen Anhängern des Debian-Projekts kritisiert. Moniert wird, dass Ubuntu technisch nicht vollständig kompatibel zu Debian sei.[53] Eine der unter anderem von Ian Murdock erhobenen Forderungen ist es, weiterhin die jeweils aktuelle Debian-Version als Basis zu nutzen.[54] Auf der Debian-Entwicklerkonferenz debconf 6 im Mai 2006 gab es diesbezüglich eine Aussprache zwischen einigen führenden Debian-Entwicklern und Mark Shuttleworth.[55] Außerdem sind einige Debian-Entwickler mit der Qualität der von Ubuntu zurückgegebenen Patches unzufrieden. Diese enthielten zu viele Ubuntu-spezifische Änderungen, die für Debian nutzlos seien. Des Weiteren wird die Idee als solche, Pakete aus Debian zu übernehmen, oftmals kritisiert, da hierdurch Debian selbst geschwächt würde.[56]
Anhang
Literatur
- Marcus Fischer: Einstieg in Linux, Ubuntu – Das Anwenderhandbuch Open Source Factory, München 2006, ISBN 3-938055-09-X (mit DVD u. online)
- Marcus Fischer: Ubuntu GNU/Linux – Grundlagen, Anwendung, Administration. 2. Auflage. Galileo Press, Bonn 2006, ISBN 3-89842-769-2 (mit zwei DL-DVDs u. online)
- Michael Kofler: Ubuntu 7.10 „Gutsy Gibbon“. Addison-Wesley, München 2007, ISBN 978-3-8273-2544-0 (mit DVD – Ubuntu 7.10)
- Jörg Kreß, Julian Zeidler: Linux lernen mit Ubuntu. O′Reilly, Köln 2006, ISBN 3-89721-438-5
- Marco Michely: Ubuntu Linux 6.x. Data-Becker, Düsseldorf 2006, ISBN 3-8158-2565-2
- Benjamin Mako Hill, Jono Bacon, Corey Burger, Jonathan Jesse, Ivan Krstić: Das offizielle Ubuntu Buch Addison-Wesley, München 2007 ISBN 978-3-8273-2620-1
Weblinks
- Webpräsenzen von Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Edubuntu und UbuntuStudio (alle englisch)
- Ubuntuusers – Das offizielle deutschsprachige Portal für Ubuntu Linux
- Das offizielle deutschsprachige Portal von Kubuntu
- Ubuntu Deutschland e. V.
- Linkkatalog zum Thema Ubuntu bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Openbook über Ubuntu
- Offizielle Datenbank, um Ideen für kommende Versionen zu sammeln und zu bewerten (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Alles so Ubuntu hier. In: Süddeutsche.de. 13. Juni 2005, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ a b Ubuntu: "Ein Linux für die Menschen". In: Spiegel Online. 9. Juli 2005, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu 8.04 LTS Desktop Edition Released. 24. April 2008, abgerufen am 24. April 2008 (englisch).
- ↑ a b Ubuntu: An African Word for Humanity. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Code of Conduct. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ KOffice 1.4 - Kubuntu Packages available. In: kubuntu-users Mailingliste. 21. Juni 2005, abgerufen am 31. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ What is Ubuntu? Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ New Ubuntu Foundation Announced. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ UBUNTU-TAGEBUCH. In: Spiegel Online. 24. September 2007, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu als ebenbürtige Alternative zu Windows. In: NZZ. 23. September 2007, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Linux auf dem Desktop: Ubuntu, Gnome und Firefox. In: heise online. 23. August 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ Linux Distributions – Facts and Figures. In: DistroWatch. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Dell liefert ab heute Ubuntu-PCs aus. In: heise online. 24. Mai 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu-Systeme von Dell auch in Deutschland. In: heise online. 7. August 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ Dell Open Source. Abgerufen am 9. Januar 2008.
- ↑ Französisches Parlament wechselt zu Ubuntu. In: Pro-Linux. 12. März 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007. , Beschluss der französischen Nationalversammlung zur Einführung von Linux (frz., Abschnitt III.,1.)
- ↑ Mazedonien setzt auf virtuelle Ubuntu-PCs. In: heise online. 18. November 2007, abgerufen am 19. November 2007.
- ↑ siehe die Manpage für die Datei shadow: „If the password field contains some string that is not valid result of crypt(3), for instance ! or *, the user will not be able to use a unix password to log in“
- ↑ Ubuntu 7.10 Release Notes. Abgerufen am 20. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Introducing the Dapper-Commercial Repository. In: Ubuntu Blog. 8. Juli 2006, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Certify your Software on Ubuntu. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu 6.06.1 LTS released. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ 'End of Life' announcement for Ubuntu 6.10. Abgerufen am 30. März 2008 (englisch).
- ↑ a b Planning Dapper+1. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ a b Introducing the Gutsy Gibbon. 12. April 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu verabschiedet sich von UltraSPARC. In: Pro-Linux.de. Abgerufen am 27. März 2008.
- ↑ a b Ubuntu 8.04 LTS released. Abgerufen am 24. April 2008 (englisch).
- ↑ a b Planning for Ubuntu 8.10ish - The Intrepid Ibex. Abgerufen am 20. Februar 2008 (englisch).
- ↑ EdgyReleaseSchedule. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ The name of Breezy+1. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Planning for Ubuntu 7.04 - the "Feisty Fawn". Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ FeistyReleaseSchedule. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ GutsyReleaseSchedule. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu 7.10 Beta Release. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ HardyReleaseSchedule. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Kubuntu LTS, Nachricht von Jonathan Riddell auf der Kubuntu-Entwickler-Mailingliste. Abgerufen am 22. Dezember 2007 (englisch).
- ↑ Kubuntu 8.04 mit KDE 4 statt LTS. Golem.de, abgerufen am 21. Dezember 2007.
- ↑ Informationspolitik. In: Kanotix-Forum. Abgerufen am 25. März 2008.
- ↑ Ubuntu JeOS 7.10 freigegeben. In: Pro-Linux. 16. November 2007, abgerufen am 19. November 2007.
- ↑ Kubuntu.de geht aus Protest offline. In: PC Welt. 10. April 2006, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu-Initiator strebt engere Zusammenarbeit mit Kubuntu-Entwicklern an. In: heise online. 26. April 2006, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Kubuntu LTS. In: kubuntu-devel Mailing-Liste. 20. Dezember 2007, abgerufen am 23. April 2008 (englisch).
- ↑ Introduction to Kubuntu 8.04. Abgerufen am 23. April 2008 (englisch).
- ↑ Minimum system requirements. Abgerufen am 20. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Mark Shuttleworth: Gobuntu is… go. In: Mark Shuttleworth weblog. 10. Juli 2007, abgerufen am 9. September 2007 (englisch): „Thanks to Colin and Evan’s efforts we now have daily images of a freedom-focused flavour of Ubuntu, “Gobuntu”. This is a call for developers who are interested in pushing the limits of content and code freedom − including firmware, content, and authoring infrastructure, to join the team and help identify places where we must separate out pieces that don’t belong in Gobuntu from the standard Ubuntu builds.“
- ↑ Mark Shuttleworth registers gnubuntu.org (Ubuntu-Mailingliste). Abgerufen am 11. Juli 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu-libre. Abgerufen am 11. Juli 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu Studio 7.04 is Here! In: Thoughts & Ideas: A Scenic Route. 10. Mai 2007, abgerufen am 20. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu Derivatives. Abgerufen am 13. März 2008 (englisch).
- ↑ Ubuntu Mobile and Embedded Edition angekündigt. In: Pro-Linux. 7. Mai 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu wins 2006 World Class Award from PC World. 6. Juni 2006, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu – Ubuntu 6.06 LTS review. In: IT Reviews. 21. Juli 2006, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Can’t we all just get along? In: Ian Murdock’s Weblog. 11. April 2005, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu vs. Debian, reprise. In: Ian Murdock’s Weblog. 20. April 2005, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Minutes of an Ubuntu-Debian discussion that happened at Debconf. In: Debian-Project-Mailingliste. 28. Juni 2006, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Supermarkt Debian. In: Pro-Linux. 26. Mai 2006, abgerufen am 12. Oktober 2007.