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Hauptfriedhof (Frankfurt am Main)

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Hauptfriedhof

Es gibt wenige Stellen in Frankfurt am Main, die die gleiche Ansammlung an historischen, künstlerischen und menschlichen Spuren dem interessierten Besucher vermitteln, wie der Hauptfriedhof in dieser Stadt.

Der Hauptfriedhof liegt im Frankfurter Nordend zwischen Eckenheimer Landstraße im Westen, Marbachweg im Norden, Gießener Straße im Osten und Rat-Beil-Straße im Süden.

Nach Schließung des Peterskirchhof [1] am 1. Juli 1828 wurden hier die erste Bestattungen durchgeführt.

Die hygienischen Zustände auf dem restlos überbelegten Gottesacker waren unhaltbar geworden. Der Gestank von Fäulnis und Verwesung lag über dessen gesamtem Umfeld. Der durch Stadtgärtner Sebastian Rinz angelegte Neue Friedhof (Hauptfriedhof) sollte kein düsterer Totenacker werden. Das von dem Architekten Friedrich Rumpf errichtete klassizistische Portal [2] erfüllte diese Vorgabe.

Daten:

Die Einwohnerzahl von Frankfurt am Main lag im Jahr 1828 bei etwa 45000 Menschen.

1. Bauabschnitt Gewann A, B, C und D. Im selben Jahrhundert Erweiterung Gewann E - K auf 18 ha
19071912 Erweiterung Gewann I - XV auf 47 ha.
Am 4. Juli 1912 wurde nördlich vom Alten Portal an der Eckenheimer Landstraße der neue Portalbau [3] mit der Trauerhalle und dem Krematorium eröffnet, ein monumentaler Gebäudekomplex in neoklassizistischen Formen mit einer Innendekoration im Jugendstil.

das Neue Portal
Größe (2003)
Fläche: ca. 75 ha
Nord-Süd-Ausdehnung: 1,4 km
Ost-West-Ausdehnung: 0,9 km
Anzahl der Wahlgräber: ca. 40.000
Anzahl der Reihengräber: ca. 20.000
Anzahl der Kriegsgräber: ca. 17.000
Aspahltwege: ca. 24 km
Nicht asphaltierte Wege: ca. 40 km


Vor allem in den älteren Teilen des Friedhofs ist so mancher berühmte Name zu entdecken:

Hier ruhen unter anderem der Lokalpoet Friedrich Stoltze und die Volksschauspielerin Liesel Christ, die Schriftstellerinnen Dorothea Schlegel und Ricarda Huch, Goethes "Suleika" Marianne von Willemer, sowie die Philosophen Arthur Schopenhauer und Theodor W. Adorno, dessen 100. Geburtstag in 2003 gedacht wurde.

Eines der meistbesuchten Gräber ist das von "Paulinchen". "Pauline Schmidt" steht auf dem schlichten Kreuz aus weißem Marmor. Sie war das Vorbild für die Figur in der "gar traurigen Geschichte mit den Streichhölzern" aus dem weltberühmten Kinderbuch "Der Struwwelpeter" von Dr. Heinrich Hoffmann. Dessen letzte Ruhestätte, die Familiengrabstätte Hoffmann-Donner, befindet sich an der alten Friedhofsmauer.


Hier die Namen einiger Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe fanden:

Frankfurter Hauptfriedhof Kreuzmotiv

=== Der Friedhof hat mehrere Ein- und Ausgänge:===

Frankfurter Hauptfriedhof Plan Ein/Ausgänge

Eingang / Ausgang: Altes Portal, Grünflächenamt

Von 1826 bis 1828 wurde dieses wuchtige, im klassizistischen Stil erbaute Eingangsportal nach einem Plan des Architekten Friedrich Rumpf erbaut. An den Seiten des auf dorischen Säulen errichteten Bauwerks waren Verwaltungsräume, ein Aussegnungsraum, eine kleine Leichenhalle, sowie ein für die damalige Zeit typischen Wiederbelebungsraum (die Angst vor dem Scheintod war noch sehr groß) untergebracht.

Eingang / Ausgang: Neues Portal

82 Jahre nach dem Bau des alten Eingangstors genügten die Räume nicht mehr der schnell gewachsenen Stadt. Ein neues Portal mit Trauerhalle, Kapelle und Krematorium und Leichenhalle wurde 1908 nach Plänen der Architekten Reinhardt und Süßengut erbaut. Eine Ähnlichkeit mit der Grabstätte Theoderichs in Ravenna ist nicht zu leugnen.

Eingang / Ausgang: Eckenheimer Landstraße, Versorgungsamt
Eingang / Ausgang: Marbachweg, Sozialzentrum
Eingang / Ausgang: Marbachweg / Gießener Straße
Eingang / Ausgang: Friedberger Landstraße
Eingang / Ausgang: Gruftenweg

Gleich neben dem Terrain liegt der Jüdische Friedhof mit seperaten Eingängen und eigener Verwaltung.
Es gibt eine Internetseite, die sich dem Frankfurter Hauptfriedhof [[4]] widmet.