Zum Inhalt springen

Aconitin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. April 2008 um 18:34 Uhr durch LinkFA-Bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: siehe WP:BA#Parameteränderung_in_der_Vorlage:Infobox_Chemikalie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strukturformel
Allgemeines
Name Aconitin
Andere Namen

Akonitin

Summenformel C34H47NO11
Kurzbeschreibung

feine, weiße Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 302-27-2
Wikidata Q342108
Eigenschaften
Molare Masse 645,72 g·mol-1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

204 °C

Siedepunkt

Zersetzung

Löslichkeit

schlecht löslich in Wasser
gut löslich in Benzol, Chloroform, Ethanol

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Aconitin oder Akonitin ist ein Diterpenoid-Alkaloid, das sich vom Aconan ableitet. Aconitin kann zu Benzoylaconin und Aconin hydrolisiert werden.

Die spezifische Drehung beträgt [α]D +17,3°, wenn es in Chloroform gelöst wurde. Der Nachweis erfolgt über Dragendorff-Reagenz nach Munier, bei der eine Farbreaktion nach Orange zu beobachten ist.

Vorkommen

Aconitin ist das Hauptalkaloid in allen Aconitum-Arten, so auch im Blauen Eisenhut. Aconitin ist in allen Pflanzenteilen enthalten.

Wirkung

Aconitin gilt als eines der stärksten Pflanzengifte überhaupt, es ist wirksamer als Strychnin. Aconitin und verwandte Alkaloide werden sehr schnell intestinal, aber auch über intakte Haut und Schleimhäute resorbiert. Aconitin verlangsamt die Inaktivierung des spannungsabhängigen Natriumkanals und verlängert dadurch den Einstrom von Natriumionen während des Aktionspotenzials. Es wirkt peripher wie zentral auf motorische wie sensible Nerven zunächst erregend, gefolgt von einer Lähmung. Kardiale Auswirkungen sind vor allem Arrhythmien sowie eine Bradykardie, die bei letaler Dosis zum diastolischen Herzstillstand führt.

Die tödliche Dosis Aconitin liegt für einen Erwachsenen bei circa 5 Milligramm. Deshalb wurde es in Form des Blauen Eisenhutes - früher für Pfeil- und Ködergifte, Hexensalben und als Mordgift verwendet.

Aconitin ist verschreibungspflichtig. Es wird immer noch in homöopathischen Dosen gegen Rheuma und Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Hilfsmaßnahmen

Schon bei dem Verdacht auf eine Aconitin-Vergiftung ist schleunigst ein Arzt aufzusuchen. Gegen eventuell eintretende Krämpfe kann Diazepam oder Tetrazepam injiziert werden, bei Herzrythmusstörungen kann Lidocain gegeben werden. Es ist unbedingt ein Defibrilator und ein Herzschrittmacher bereitzuhalten.