Aconitin
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Aconitin | ||||||
Andere Namen |
Akonitin | ||||||
Summenformel | C34H47NO11 | ||||||
Kurzbeschreibung |
feine, weiße Kristalle | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 645,72 g·mol-1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Schmelzpunkt |
204 °C | ||||||
Siedepunkt |
Zersetzung | ||||||
Löslichkeit |
schlecht löslich in Wasser | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
terpenoid-Alkaloid, das sich vom Aconan ableitet. Aconitin kann zu Benzoylaconin und Aconin hydrolisiert werden.
Aconitin oder Akonitin ist ein DiDie spezifische Drehung beträgt [α]D +17,3°, wenn es in Chloroform gelöst wurde. Der Nachweis erfolgt über Dragendorff-Reagenz nach Munier, bei der eine Farbreaktion nach Orange zu beobachten ist.
Vorkommen
Aconitin ist das Hauptalkaloid in allen Aconitum-Arten, so auch im Blauen Eisenhut. Aconitin ist in allen Pflanzenteilen enthalten.
Wirkung
Aconitin gilt als eines der stärksten Pflanzengifte überhaupt, es ist wirksamer als Strychnin. Aconitin und verwandte Alkaloide werden sehr schnell intestinal, aber auch über intakte Haut und Schleimhäute resorbiert. Aconitin verlangsamt die Inaktivierung des spannungsabhängigen Natriumkanals und verlängert dadurch den Einstrom von Natriumionen während des Aktionspotenzials. Es wirkt peripher wie zentral auf motorische wie sensible Nerven zunächst erregend, gefolgt von einer Lähmung. Kardiale Auswirkungen sind vor allem Arrhythmien sowie eine Bradykardie, die bei letaler Dosis zum diastolischen Herzstillstand führt.
Die tödliche Dosis Aconitin liegt für einen Erwachsenen bei circa 5 Milligramm. Deshalb wurde es in Form des Blauen Eisenhutes - früher für Pfeil- und Ködergifte, Hexensalben und als Mordgift verwendet.
Aconitin ist verschreibungspflichtig. Es wird immer noch in homöopathischen Dosen gegen Rheuma und Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Hilfsmaßnahmen
Schon bei dem Verdacht auf eine Aconitin-Vergiftung ist schleunigst ein Arzt aufzusuchen. Gegen eventuell eintretende Krämpfe kann Diazepam oder Tetrazepam injiziert werden, bei Herzrythmusstörungen kann Lidocain gegeben werden. Es ist unbedingt ein Defibrilator und ein Herzschrittmacher bereitzuhalten.