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Heinrich Eduard Pape

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Heinrich Eduard von Pape (* 13. September 1816 in Brilon; † 10. September 1888 in Berlin) war ein deutscher Jurist.

Leben

Der Sohn des Stadtrichters Caspar Anton Pape und dessen Ehefrau Franziska wuchs in seiner Vaterstadt auf und besuchte hier das Progymnasium. Nach der Abiturprüfung in Recklinghausen studierte Pape von 1833 bis 1836 Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Nach dem Studium trat er 1837 als Auskultator in den preußischen Justizdienst, wurde nach der zwischenzeitlichen Beschäftigung als Hilfsrichter 1843 Assessor am Oberlandesgericht, 1850 Kreisrichter und Mitglied des See- und Handelsgerichts in Stettin und 1856 Appellationsgerichtsrat in Königsberg.

Von 1858 bis 1861 beteiligte er sich als bevollmächtigtes preußisches Mitglied an der Ausarbeitung des deutschen Handelsgesetzbuches. 1859 erfolgte die Ernennung zum Geheimen Justizrat und vortragenden Rat im Justizministerium. Des Weiteren arbeitete er von 1861 bis 1864 an der Prozessordnung für Zivilrechtsfragen des preußischen Staates mit. 1867 wurde er zum Geheimen Oberjustizrat und preußischen Bevollmächtigten im Bundesrat des Norddeutschen Bundes und im Zollverein ernannt. Hier arbeitete er in der Kommission zur Ausarbeitung des "Entwurfs einer Zivilprozessordnung für den Norddeutschen Bund" mit.

Pape wurde 1870 zum Präsidenten des neu geschaffenen Bundes- und späteren Reichs-Oberhandelsgerichts ernannt. Diese Stellung bekleidete er bis zu dessen Integration im Reichsgericht 1874.

Der 1873 zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannte Pape wurde 1874 von Otto von Bismarck mit dem Amt des Präsidenten der Kommission zur Erarbeitung eines Allgemeinen deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches betraut. Diese Kommission legte ihren Entwurf 1888 vor. Die weitere Diskussion und die Einsetzung einer zweiten Kommission erlebte er nicht mehr.

Ehrungen

  • 1879 Verleihung der Würde eines Doktors der Philosophie durch die Universität Leipzig.
  • 1887 Ehrenbürger der Stadt Brilon
  • Ehrenbürger der Stadt Leipzig

Sonstiges

  • Die heutige Horstwalder Straße in Berlin Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Lichtenrade hieß zu Ehren von Eduard Pape von 1904 bis 1949 Papestraße. Der S-Bahnhof Papestraße geht jedoch auf General Alexander August Wilhelm von Pape zurück.

Quellenangabe