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Bahnstrecke Förtha–Gerstungen

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Förtha–Gerstungen
Streckenlänge:15,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 20 
Strecke
Werrabahn von Eisenach
Bahnhof
0,0 Förtha
Abzweig nach links
2,4 Abzw. Elte (von und nach Marksuhl)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,3 Dietrichsberg
Werra
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Thüringer Bahn von Erfurt
Bahnhof
15,8 Gerstungen
Abzweig nach links
Thüringer Bahn und Werratalbahn

Die Bahnstrecke Förtha–Gerstungen war eine eingleisige Hauptbahn in Thüringen. Sie bestand von 1962 bis 1992 zur Umfahrung des auf westdeutschen Gebietes gelegenen Streckenabschnittes EisenachGerstungen der Thüringer Bahn.

Geschichte

Erbaut wurde die Strecke innerhalb kürzester Zeit in den Jahren 1961/62 nach dem Bau der Mauer, um einen Zugverkehr unter Umgehung westdeutschen Gebietes zwischen Eisenach und Gerstungen zu ermöglichen. 1962 wurde der Zugverkehr aufgenommen. Für die DDR ergab sich trotz einiger Steigungen und Erdrutschgefährdungen der Vorteil, eine ungehinderte Zufahrt zu dem wichtigen Bahnhof Gerstungen, der auch seit 193 Grenzbahnhof zur Bundesrepublik Deutschland war, zu erhalten, und damit u.a. auch die Kalitransporte aus Dippach zur Verarbeitung nach Dorndorf zum VEB Einheit Dorndorf (Rhön), zu dem auch die Schachtanlage in Dippach gehörte, zu ermöglichen. Nach dem Ende der Kaliförderung in Dippach und Abteroda wurde die Strecke Marksuhl–Abzweig Elte bereits 1967 wieder entbehrlich. Sie wurde dennoch bei Bauarbeiten Anfang der 1980er Jahre noch einmal kurzzeitig in Betrieb genommen.

Ein weiterer Vorteil der neuen Strecke war dieser, dass Republikflüchlinge nicht auf freier Strecke auf westdeutschem Gebiet abspringen oder durch Ziehen der Notbremse aussteigen konnten.

1978 fuhr der letzte Güterzug auf der Thüringer Bahn zwischen Gerstungen, Wartha und Eisenach und der Gesamtverkehr wurde über Förtha abgewickelt. Als aber 1991 die Stammstrecke im Werratal wieder in Betrieb genommen wurde, verlor die Verbindung ihren Verkehr. 1992 wurde die Strecke stillgelegt und 1994 abgebaut.