Johann Weiß (Theologe)

Johann(es) Weiß (auch: Weiße, Albinus; * um 1498 in Kronach; † 2. August 1561 in Meißen) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Er immatrikulierte sich im Sommersemester 1511 an der Universität Leipzig, wo er im Wintersemester 1513 Baccalaurus wird. Am 1. Mai 1520 wechselt er an die Universität Wittenberg, geht im September 1539 nach Meißen als Pfarrer und kommissarischer Superintendent. Nachdem 1540 die Stelle mit Petrus Blesanus besetzt worden war, geht er im Frühjahr 1541 als Hofprediger des Herzogs Heinrich des Frommen und Moritz von Sachsen nach Dresden, zunächst als Stellvertreter des erkrankten Paul Lindenau und kehrt nach dessen Genesung als Pfarrer nach Meißen zurück.

Nachdem er in Meißen 1542 mit seiner Frau und seinen damals 7 Kindern ein Haus gekauft hatte, wurde er Feldprediger des Herzogs Moritz mit dem er in Ungarn und 1543 in Frankreich war. Aufgrund der Polemik des Herzogs legte er sein Amt nieder und zog sich nach Meißen zurück, wo er Prediger an der Fürstenschule Sankt Afra war. Da er sich seit Anfang 1549 gegen die Leipziger Artikel aussprach, wurde er angefeindet und geht 1551 nach Braunschweig.

Im Frühjahr 1552 lässt er August von Sachsen beim inzwischen zum Kurfürsten avancierten Moritz von Sachsen um Gnade bitten, der ihn wieder als Feldprediger einstellte. Daraufhin war er auch zugegen als dieser 1553 tödlich verwundet wurde und hielt ihm im Freiberger Dom die Leichenrede. Seit 1552 wurde er Superintendent in Meißen, Domprediger und Mitglied des Konsistoriums, welches Amt er noch bis zu seinem Tode bekleiden sollte

Literatur

• Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen 11 Bd. 1 S. 52;
• Reinhold Grünberg: Sächsische Pfarrer, Freiberg 1940
• Johann Christoph Beckmann: Historia des Fürstentums Anhalt, 1-3, Zerbst 1710
• August Hermann Kreyßig, Otto Eduard Wilsdorf: Album der evangelisch lutherischen Geistlichen im Königreiche Sachsen von der Reformationszeit bis zur Gegenwart, Crimmitschau 1898

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Paul Lindenau	Hofprediger in Dresden 1539–1541	Christian Schütz