Airbrush

Eine Sprühpistole, auch im Deutschen häufig mit dem englische Begriff Airbrush [Zerstäubung von Farbe mittels Druckluft. Durch Aufsprühen des fein dosierten Farbnebels können besonders makellose Oberflächen und weiche Farbverläufe hergestellt werden. Spritzpistolen kommen in der Kunst zur Anwendung, aber auch beim Spritzlackieren.
] bezeichnet, ist ein Gerät zurFunktionsweise und Anwendung
Technisch ist die Airbrush ein Zweistoff-Zerstäuber nach dem Prinzip einer Strahlpumpe, welche Druckluft als Treibmittel verwendet.
Man unterscheidet Single-Action-, Double-Action- und gekoppelte Double-Action-Geräte. Bei gekoppelten Double-Action-Airbrushs wird Luft- und Farbmenge gemeinsam durch Zurückziehen des Bedienhebels geregelt (Gerät mit abhängiger Doppelfunktion) Beim Double-Action-Airbrush kann die Farbmenge mit dem Bedienhebel separat geregelt werden: die Luft wird durch Druck auf den Hebel eingeschaltet, und die Farbmenge durch Zurückziehen des Hebels justiert. Bei einem klassischen Single-Action-Gerät wird die Farbmenge mit einem voreingestellten Farbstrahl versprüht. Durch Druck auf den Hebel kommt somit immer die gleiche Farbmenge heraus.
Mit der Airbrushpistole kann jede flüssige Farbe auf alle Untergründe aufgetragen werden. Acrylfarben, Aquarellfarben, Textilfarben und sogar verdünnte Ölfarben sind damit leicht aufzutragen. Der Auftrag von Partikelsuspensionen ist mit außenmischenden Pistolen auch möglich. Grundsätzlich wird ein Druck von 2 Bar verwendet, aber es gilt der Grundsatz: "Je dünner die Farbe, desto weniger Druck ist nötig."
Wenn die Farbe nach dem ersten Auftrag nicht ausreichend deckt, ist ein zweiter Auftrag nach der Trocknung der Farbe möglich. Ein zu starker Erstauftrag resultiert meist in verlaufenden, tropfenden Farben.
Verwendung in der Kunst

Der Ursprung der Airbrush-Technik ist unumstritten. Die erste Airbrush-Pistole wurde 1878 von Abner Peeler, einem amerikanischen Juwelier konstruiert und im April 1882 patentiert. Seinem Patentantrag legte er ein Selbstportät bei, welches er mit seiner Erfindung retuschiert hatte.
Die ersten Bilder, die mit der Airbrush gemalt waren, wurden von Kunstliebhabern und Museen mit dem Argument abgewiesen, sie seien mit „nicht künstlerischen Mitteln“ gemalt worden. Von der praktischen Anwendung in Grafik und Illustration stieß die Airbrush-Technik schließlich durch die Stile Bauhaus und Pop-Art in den Bereich der Kunst vor. Um 1960 entwickelten sich eigene Kunstformen wie Fotorealismus oder Hyperrealismus als klassische Betätigungsfelder für Airbrush. Erst um 1970 wurde Airbrush als Kunstrichtung anerkannt. Einer der ersten Airbrush-Künstler in Deutschland ist Gernot Bubenik. Einer der bekanntesten Airbrush-Künstler ist H. R. Giger. Heute wird die Airbrushtechnik in den unterschiedlichsten Bereichen angewandt, wie z. B. Werbeillustration, Custompainting, Bodypainting, Modellbau, Nail Design, Mural Painting, Make Up, usw. Es ist ein geeignetes Malmittel, um Strukturen und kleinste bis sehr große Farbverläufe herzustellen.
Arbeitsschutz
Bei lösungsmittelhaltigen Farben sowie Wasserlacken ist beim Arbeiten mit Spritzpistolen auf jeden Fall geeignete Schutzkleidung wie Schutzbrille und Atemschutzmaske zu tragen.
Siehe auch
Literatur
- Dirk Schlapbach: Airbrush. Grundlagen. Motive und Modellgestaltung. Englisch Verlag. Wiesbaden 2004 ISBN 978-3-8241-1270-8