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Hensel (Unternehmen)

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Gustav Hensel GmbH & Co. KG

Hensel Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1931
Sitz Lennestadt
Leitung Felix G. Hensel (geschäftsführender Gesellschafter)
Mitarbeiterzahl 780[1] (2008)
Umsatz 75.000.000 EUR[2]
Branche Elektroinstallationstechnik
Website www.hensel-electric.de

Die Gustav Hensel GmbH & Co. KG ist ein mittelständiges Familienunternehmen aus Lennestadt und ein „zum Teil weltmarktführendes Unternehmen“[3] im Bereich elektrischer Installationstechnik. Das in 45 Länder exportierende Unternehmen beschäftigt 780 Mitarbeiter, 560 an deutschen Standorten, weitere 220 in ausländischen Tochtergesellschaften.

Produkte

Hensel ist tätig in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb elektrischer Verteilersysteme sowie Niederspannungsschaltanlagen, bei denen es zu den „technisch führenden Unternehmen in Deutschland“[4] Gehört. Das Unternehmen gilt seit der Gründung als Spezialist für Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik. Produziert werden unter anderem:

  • Kabelabzweigkästen
  • Kleinverteiler, 3,5 - 54 Teilungseinheiten, bis 1000 A.
  • Stahlblechverteiler, bis 630 A.
  • Niederspannungsschaltanlagen bis 7.300 A

Geschichte

Der Elektroingenieur Gustav Hensel (†1979) entwickelte Ende der 1920er einen quadratischen duroplastischen Kabelabzweigkasten der im Gegensatz zu den zu dieser Zeit gebräuchlichen Guss- und Blechkästen die Nutzung des elektrischen Stroms sicherer (Isolation) und preiswerter machte. Er gründete - während der Weltwirtschaftskrise - am 1. Juli 1931 in Radevormwald mit seinem damaligen Geschäftsfreund dem Unternehmer Ernst Bisterfeld die Gustav Hensel KG. 1936 stieß der Vetter Gustav Hensels, der Elektroingenieur Max Hensel (†1989) als dritter Gesellschaffter ins Unternehmen und trieb die technische Entwicklung voran. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Unternehmen 1947 nach Altenhundem (Lennestadt) wo eine von Bombadierungen verschont gebliebene Fabrik (ehemalige Textilkleiderfabrik Tobüren) angemietet und 1953 ein neues Werk auf der grünen Wiese gebaut wurde. Das Unternehmen fertigte von Beginn an hauptsächlich Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik, was bis heute das Firmen-Image prägt. Zwischen 1970 und 1990 stellte Hensel die Produktion von duroplastischen zu thermoplastischen Kunststoffen um. 1973 wurde in Kirchhundem-Würdinghausen ein weiteres Werk gebaut, heute Hensel Kunststofftechnik GmbH & Co. KG (HKT), in dem thermoplastische Kunststoffteile und Substitute hergestellt und vertrieben werden. In den 1970ern hatte Hensel bei Zähleranlagen für Wohnungen in Deutschland einen starken Marktanteil und wurde vom Abschwung der Baukonjunktur hart getroffen. 1969 wurde ein Betrieb der Metallverarbeitung im Siegner Stadtteil Kaan-Marienborn übernommen und 1979 neu erbaut, der seit 1988 als Hensel Metall-Technik GmbH & Co. KG selbstständig in der Hensel-Firmengruppe tätig ist und Feinblechteile produziert. Nach der Wende 1989 expandierte das Unternehmen ins osteuropäische Ausland und gründete weltweit 8 Tochtergesellschaften für Vertrieb und Montage. 1990 entstand die Hensel-Schaltanlagenbau GmbH & Co. KG (HSG) in Grimma. 1993 wurden Niederlassungen in Tschechien, Polen und Ungarn gegründet, 1998 in China, 2000 in Rumänien, 2003 in Russland und Indien, 2008 in der Türkei. Durch den Export in 45 Länder erwirtschaftet Hensel 30% des Gesamtumsatzes. Die Internationalisierung half den Abschwung der Baukonjunktur Ender der 1990er in Deutschland für das Unternehmen abzufedern.

Hensel wird heute von Felix G. Hensel geführt, dem Sohn des Unternehmensgründers. Er ist Vorstandsmitglied im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Mitglied im Beirat des Fachverbandes Installationsgeräte und -systeme im ZVEI, und Vorsitzer der Gesellschaft zur Förderung der elektrischen Installationstechnik e. V..

Seit 1991 können die Mitarbeiter förderunswürdige Genussrechte erwerben. Hensel beteiligt seine Mitarbeiter fast an einem Viertel des Eigenkapitals (vier Millionen Euro). Die Anteile wurden durchschnittlich mit elf Prozent verzinst. [5]

Das Unternehmen ist Mitglied der KNX Association (Gebäudeautomatisierung). [6]

Tochtergesellschaften

  • Inland: Hensel Kunststofftechnik (Kirchhundem), Hensel Metall-Technik (Siegen), Hensel Schaltanlagenbau (Grimma).
  • Ausland: Hensel (Tianjin) Electrotechnical Installation Systems Co. Limited (China), Hensel Electric India Pvt. Ltd. (Indien), HPL Hensel Polska Sp.z o.o. (Polen), S.C. Hensel Romania S.R.L. (Rumänien), Hensel Elektro GmbH (Russland) , Elektrotechnicky zavod Hensel k.s. (Tschechien), Hensel Elektrik Turkey Ltd (Türkei), HFT Hensel Hungaria Kft (Ungarn).

Anmerkungen

  1. Im Team erfolgreich, Interview mit Felix G. Hensel, g+h Gebäudetechnik und Handwerk, März 2008
  2. Gustav Hensel GmbH & Co. KG, Kompass.com, „üldinfo“ links klicken: Käive
  3. Die Macher, g+h Gebäudetechnik und Handwerk, März 2006
  4. Hensel gründet Joint-Venture in der Türkei, Elektropraktiker.de, 01. Februar 2008
  5. Kapitalbeteiligung für Mit-Unternehmer, monster.de, 14. Juli 2005
  6. [1]

Literatur

Ulrich Kausch : China-Pioniere. Unternehmer berichten von ihren Erfolgen im Reich der Mitte, Campus Verlag, 2007, ISBN 3593382652