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Adolf Friedrich IV. (Mecklenburg)

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Herzog Adolf Friedrich IV.

Adolf Friedrich IV., Herzog zu Mecklenburg [-Strelitz] (* 5. Mai 1738 in Mirow; † 2. Juni 1794 in Neustrelitz) war 1752/53-1794 regierender Herzog des Landesteils Mecklenburg-Strelitz.

Leben

Er war der älteste Sohn des in Mirow apanagierten Erbprinzen Carl Ludwig Friedrich und Elisabeth Albertine von Sachsen-Hildburghausen.

Nach dem Tod seines Onkels, Herzog Adolf Friedrich III. (1752), und des Vaters wurde er Thronfolger von Mecklenburg-Strelitz. Seine Thronbesteigung war jedoch von erheblichen Turbulenzen begleitet, die sich einordnen in den erbitterten Kampf zwischen der Landesherrschaft und den Landständen um Machtpositionen im mecklenburgischen Staat. In Mecklenburg-Strelitz bemühten sich die Landstände, den künftigen Thronfolger als Gewährsmann ihrer Sache zu gewinnen. Als 1752 unversehens der Thronfolgefall eingetreten war, eskalierte die Situation, indem Truppen des Schweriner Herzogs den Strelitzer Landesteil besetzten und so nach Abkoppelung vom mecklenburgischen Gesamtstaat dessen politische Selbständigkeit durchsetzen wollten. Der Ausgang des Thronfolgestreits bewirkte die weitere Stärkung der Landstände.

Den Thronfolge selbst hatte man in diesen Wochen ins pommersche Ausland nach Greifswald in Sicherheit gebracht, wo er unter fremdem Namen Student, bald jedoch Ehrenrektor der Greifswalder Universität wurde. Am 17. Januar 1753 für mündig erklärt übernahm Adolf Friedrich IV. am 4. April 1753 die Regentschaft im Landesteil Mecklenburg-Strelitz.

Er und seine Mutter in ihrer Eigenschaft als Vormund seiner jüngeren Geschwister ratifizierten 1755 den Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich (LGGEV), mit dem der mecklenburgische Staat eine neue, landständische Verfassung erhielt. Diese führte zur Festigung der Macht der mecklenburgischen Ritterschaft und konservierte die Rückständigkeit des Landes bis zum Ende der Monarchie (1918). 1761 verheiratete er seine jüngere Schwester Sophie Charlotte (1744–1818) mit Georg III., König von Großbritanien. 1764 erhielt er als erster mecklenburgischer Fürst den Hosenbandorden.

Adolf Friedrich IV. wird von Zeitzeugen beschrieben als sparsamer, für neueste Erkenntnisse der eben aufkommenden Naturwissenschaften besonders aufgeschlossener Fürst, der mitunter zu Anfällen von Jähzorn neigte. Bei seinen Untertanen soll er beliebt gewesen sein. Er war baulustig und veranlaßte aufwendige Um-, Aus- und Erweiterungsbauten, welche das Gesicht des von ihm regierten Landesteils nachhaltig prägten, seine finanziellen Spielräume jedoch deutlich überstiegen. Er lebte gemeinsam mit seiner älteren Schwester Christiane (1735-1794) ein Leben in gemäßigt pietistischer Frömmigkeit mit eher bescheidener fürstlicher Hofhaltung und großer Naturverbundenheit, war selbst jedoch nie verheiratet und starb kinderlos. Deshalb wurde sein jüngerer Bruder Karl sein Nachfolger.

Literarische Figur

In den 1860er Jahren wurde Adolf Friedrich IV. zum Namensgeber des Titelhelden in Fritz Reuters Humoreske Dörchläuchting. Die literarisch stark überzeichnete Figur wird jedoch der historischen Person nicht annähernd gerecht.

VorgängerAmtNachfolger
Adolf Friedrich III.Herzog zu Mecklenburg [-Strelitz]
1752-1794
Karl II.