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Geschichte der Zeitung

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Zeitungsjungen in New York (1908) verkaufen den Morning Telegraph

Das Wort Zeitung war ursprünglich der Begriff für eine beliebige Nachricht („Er bittet, vorgelassen zu werden, er hab' Euch eine wichtige Zeitung.“ - Friedrich Schiller, Die Räuber, 1781); dieser erfuhr jedoch im Laufe des 18. Jahrhunderts eine Bedeutungsveränderung. Heute versteht man darunter ein periodisch erscheinendes Druckerzeugnis mit aktuellem Inhalt (vgl. die sprichwörtliche Wendung: „Nichts ist älter als die Zeitung von gestern.“).

Definitionen

Dieses Foto eines Zeitungslesers im Toten Meer könnte nach Ansicht vieler Beobachter möglicherweise bald symbolischen Charakter haben: Kann sich das klassische Medium über Wasser halten?

In allgemeinster Definition ist eine Zeitung ein Druckwerk von mäßigem Seitenumfang, das in kurzen periodischen Zeitspannen, mindestens einmal wöchentlich, öffentlich erscheint, Nachrichten aus aller Welt und allen Gegenstandsbereichen vermittelt und von jedermann käuflich erworben werden kann. Vier Kriterien müssen also gegeben sein, wenn man von einer Zeitung spricht: Aktualität (zeitnahe Berichterstattung), Periodizität (regelmäßiges Erscheinen), Publizität (für Leser zugänglich) und Universalität (inhaltliche Vielfalt).

Eine Zeitung ist, anders als die Zeitschrift, ein der Aktualität verpflichtetes Presseorgan und gliedert sich meist in mehrere inhaltliche Rubriken wie Politik, Lokales, Wirtschaft, Sport, Feuilleton und Immobilien, die von eigenständigen Ressorts erstellt werden. Ein Ressort bearbeitet immer ein bestimmtes Themengebiet, eine bestimmte Rubrik, für das es eigenverantwortlich und unabhängig von den anderen Ressorts ist – wobei hier die Grenzen zunehmend zugunsten des Konzepts einer integrierten Redaktion aufgabenspezifisch und kompetenzübergreifend weitgehend eingeebnet werden (vgl. Newsdesk). Oftmals werden innerhalb eines Ressorts die einzelnen Themengebiete unter den Redakteuren aufgeteilt, je nach Qualifikation und Wissen der Redakteure. Die einzelnen Segmente einer Zeitung heißen Bücher (schweiz. Bünde).

Die Redaktion ist die Abteilung in einem Zeitungs- oder Zeitschriftenverlag, die die journalistische Arbeit erbringt. Die Redaktionsarbeit ist auf die Grundpfeiler der Pressefreiheit gestützt. In einer oder für eine Redaktion schreiben Redakteure, Pauschalisten, Freie Journalisten und Volontäre, manchmal auch externe Experten.

Inhalte

Die Inhalte werden mit journalistischen Stilmitteln präsentiert und sind thematisch nicht eingegrenzt (universell), meldungsaktuell und allgemein gesellschaftlich, jedoch nicht fachlich oder beruflich bestimmt.

Zeitungen bestehen inhaltlich aus dem so genannten redaktionellen Teil, der durch die Redaktion oder einzelne Autoren verantwortet wird, und dem Anzeigenteil. Anzeigen werden in ihrem Inhalt von demjenigen verantwortet, der die Anzeige „schaltet“, d. h. bei der Anzeigenredaktion aufliefert und für ihr Erscheinen bezahlt. Der Verlag kann bestimmte Anzeigen dagegen auch ablehnen. Ist die Anzeige gedruckt, ist der Verlag für den Inhalt der Anzeige verantwortlich. Deshalb ist eine intensive vorherige Prüfung notwendig. Die Anzeigenpreise richten sich vor allem nach der Auflagenhöhe der jeweiligen Zeitung und der Größe der entsprechenden Anzeige.

Nutzungsforschung

Der Leser gilt in Zeitungsredaktionen oftmals als „unbekanntes Wesen“. Zwar existieren verschiedene Werkzeuge, um Leserverhalten, -zufriedenheit und -wünsche zu ergründen. Doch alle haben neben Vorteilen auch Nachteile. Klassische Feedbackinstrumente sind Leserbriefseiten und Lesertelefone. Sie werden jedoch nur von gewissen Lesertypen genutzt. Auch die jeweils verkaufte Auflage kann zur Nutzerforschung ausgewertet werden. Mächtigere Instrumente sind Copytests, verbunden beispielsweise mit Befragung oder technischen Hilfsmitteln wie Blickverlaufsaufzeichnung und Readerscan.

El País, die erste Retortenzeitung

Wie wichtig, ja: entscheidend konsequent ausgewerteter Feedback (etwa: Nutzerrückmeldungen) und empirische Erhebungen zum Rezipientenverhalten in den Mediengewerben sind, zeigt ein markantes Beispiel. El País („Das Land”), die größte und international bekannteste Tageszeitung Spaniens, die 1976 kurz nach dem Tod Francisco Francos gegründet wurde, ist ein auf intensive Nutzungsforschung und Leserbefragung im Vorfeld zurückgehendes „Retortenprodukt”. Das Blatt praktizierte zudem als erstes die inzwischen weitverbreitete Beilagen-Publizistik in Magazin-Form (TV-Programm, Jugendmagazin, feuilletonistische Supplements usw.). Die größtmögliche Berücksichtung der Leserwünsche und -erwartungen scheint sich für die spanische Grupo PRISA, dem bedeutendsten Medienunternehmen auf dem iberoamerikanischen Markt, gelohnt zu haben: „Eines der besten Blätter der Welt”, urteilte z.B. Hans Magnus Enzensberger[1] über die Zeitung. In einem Beitrag zum zehnjährigen Jubiläum ging „Die Zeit” noch weiter: „Andere große Journale wirken im Vergleich leicht tantenhaft (The New York Times), unzuverlässig (La Repubblica), bleiern (Le Monde) oder reaktionär (Frankfurter Allgemeine Zeitung).”[2] – Nach einem erfolglosen Versuch, den Webauftritt bezahlpflichtig zu machen (ein Schicksal, das auch zahlreichen anderen Medien, darunter die „Washington Post” oder die „New York Times”, widerfuhr), gingen die Verantwortlichen in die Offensive. Der Online-Auftritt von El País bietet seit Ende 2006 mit die umfassendsten Nutzerbeteiligungsmöglichkeiten in Form von Weblogs und anderen interaktiven Funktionen unter den führenden nachrichtenorientierten Websites[3] (siehe dazu auch: Partizipativer Journalismus; User Generated Content), die Verzahnung von Webpräsenz und Printausgabe ist mit am weitesten gediehen.[4]

Der Zeitungsmarkt weltweit

Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) war der deutsche Tageszeitungsmarkt mit einer Auflage von 21,67 Millionen Exemplaren im ersten Quartal 2005 der größte Markt in Westeuropa. Demnach wurden in diesem Zeitraum pro Erscheinungstag 27,376 Millionen Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen verkauft; davon seien rund 18 Millionen Exemplare (65 Prozent) im Abonnement vertrieben worden. Weltweit ist der chinesische Zeitungsmarkt der größte, gefolgt von Japan. Deutschland liegt hinter den USA und Indien auf Rang fünf, hieß es.[5]

2005 verzeichnete der internationale Zeitungsmarkt nach einem Bericht der World Association of Newspapers (WAN) ein Wachstum von 0,56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einnahmen aus dem Anzeigengeschäft kletterten demnach auf ihr bestes Ergebnis seit vier Jahren. Seit der Jahrtausendwende steigerten sich die globalen Zeitungsverkäufe um rund sechs Prozent, wofür vor allem die Zuwächse das boomende Geschäft auf dem asiatischen Markt sowie die zunehmende Verbreitung von kostenlosen Titeln sorgte. Wie Timothy Balding, Geschäftsführer der WAN, mitteilte, wächst die Leserschaft sowohl im Print- als auch im Online-Bereich; die Reichweite könne durch die Nutzung verschiedener Distributionswege gesteigert werden, die von kostenlosen Tageszeitungen bis hin zu den Internetpräsenzen reichen. Trotz der starken Konkurrenz durch andere Medien seien Zeitungen "unverwüstlich", unterstrich Balding. Die Gratiszeitungen konnten ihre Reichweite laut WAN weltweit um rund sechs Prozent, in Europa sogar um 17 Prozent steigern. Dabei erhöhten sich die Werbeeinnahmen der Verkaufszeitungen 2005 im Vorjahresvergleich um 5,7 Prozent. Gemessen am Stand des Jahres 2000 haben sie um 11,7 Prozent zugelegt.

Während die Verkäufe in China und Indien 2005 gesteigert werden konnten, hatten die USA und Deutschland Rückgänge zu verzeichnen. Insgesamt verringerten sich in Europa die Einnahmen auf dem Zeitungsmarkt um 0,24 Prozent, in Nordamerika um 2,5 Prozent und in Australien um zwei Prozent. Das größte Wachstum wies Südamerika mit einem Plus von 3,7 Prozent auf. In Asien habe das Geschäft mit den Tageszeitungen um 1,7 Prozent zugenommen, in Afrika gab es einen Zuwachs von immerhin 0,2 Prozent.

Insgesamt untersuchte die WAN eigenen Angaben zufolge den Zeitungsmarkt in 216 verschiedenen Ländern. Weltweit kaufen rund 439 Millionen Menschen Tageszeitungen. Rechnet man die Gratis-Zeitungen hinzu, steigt die Verbreitung sogar auf 464 Millionen, so die WAN.[6]

Geschichte der Zeitung

Ursprünge

1. Ausgabe der Aviso vom 15. Januar 1609

Der Begriff Zeitung tauchte als „zidunge“ mit der Bedeutung „Kunde“ oder „Nachricht“ im Raum Köln bereits am Anfang des 14. Jahrhunderts auf und wurde für mündliche oder schriftliche Botschaften bis ins 19. Jahrhundert gebraucht. Das Wort tidinge aus dem mittelniederdeutschen oder mittelniederländischen bedeutet so viel wie Botschaft oder Nachricht.

Nach der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts (1445) waren neben der Buchproduktion bald auch Pressedrucke im eigentlichen Sinn, die Einblattdrucke aufgekommen - teilweise mit Graphiken (Holzschnitten, Kupferstichen) illustrierte, einseitig bedruckte, ereignisbezogene, also nicht-periodisch erscheinende Blätter (mehr dazu im Artikel Flugblatt). Solche Einblattdrucke (wie auch mehrseitige Flugschriften jener Zeit) trugen gelegentlich den Titel Newe Zeitung von … = „neue Nachricht von ...“. Diese Praxis mag dazu beigetragen haben, dass sich die Bedeutung des Begriffs „Zeitung“ allmählich von „Nachricht“ auf den Nachrichtenträger selbst, das Medium (der „Zeitungen“ = Nachrichten), verschob. Ende des 17. Jahrhunderts war diese Bedeutungsverschiebung abgeschlossen. Seither ist eine „Zeitung“ ein mit Nachrichten aus aller Welt gefülltes mehrseitiges Druckwerk, das mindestens einmal in der Woche öffentlich vertrieben wird.

Flugschrift von Reinhard Lutz: „Warhafftige Zeitung von den Gottlosen Hexen” (1571)

Neben der Gattung des Flugblattes existiert seit dem 15. Jahrhundert auch die Pressegattung der Flugschriften. Hierbei handelte es sich um mehr- bis vielseitige, ungebundene, nicht periodisch erscheinende Druckwerke, in denen Ereignisse und Gegenstände beliebiger Art thematisiert wurden. Im Zeitalter der Reformation spielten Flugschriften eine überaus bedeutende Rolle im öffentlichen Streit der konfessionellen und politisch-sozialen Parteiungen (vgl. Flugblatt).

Eine weitere nicht-periodische Pressegattung der Frühen Neuzeit sind die „Mess-“ oder „Semestralrelationen“. Es handelt sich, 1583 vom Historiker Michael von Aitzing in Köln aus der Taufe gehoben, um halbjährlich zur (Frankfurter) Buchmesse erscheinende Chroniken der vergangenen wichtigsten politischen Ereignisse in Europa. Die Bezeichnung dieser Gattung der politischen Presse ergab sich also durch die Erscheinungsweise. Wie der ältere (Jahres-)Kalender (siehe auch: Almanach) gehörte auch die Messrelation noch dem Genre der retrospektiv summierenden Annalistik an - erst die etwas jüngere politische Wochenzeitung realisiert dann das Kriterium unüberholbarer Aktualität der Nachrichten.

Erste Zeitungen

Extrablatt zur Wiener Zeitung vom 21. Mai 1799 zum Kampf von österreichischen und französischen Truppen in der Schweiz

Die Pressegeschichte im weiteren Sinne reicht zurück bis zu den Kaufmannsbriefen, die seit 1380 nachweisbar erschienen. Das erste gedruckte Nachrichtenblatt, das die Bezeichnung einer Zeitung im modernen Sinn verdient, ist die Relation aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien[7] (häufig in der Forschung auch nur als „Relation“ bezeichnet). Sie erschien ab dem Herbst des Jahres 1605 in Straßburg im Elsass. Gegründet wurde sie von Johann Carolus und sie wurde, wie durch den überlieferten Jahrgang 1609 belegt, wöchentlich einmal ausgegeben.

Eine Quelle dafür ist die (undatierte) Supplik des Carolus an den Straßburger Rat, in der er ein Privileg (d. h. das Monopol der Herstellung) für sein neuartiges Druckwerk in Straßburg erbittet. In der Begründung schreibt Carolus, er habe seit einigen Wochen und jetzt das zwöhlffte Mahl ein gedrucktes Blatt herausgebracht. Der Rat Straßburgs lehnte die Eingabe am 21. Dezember 1605 ab. Da solche Suppliken vom Rat gewohnheitsmäßig unmittelbar nach ihrem Eingang behandelt wurden, dürfte des Carolus Bittschrift frühestens eine Woche vor dem 21. Dezember verfasst worden sein. Zurückgerechnet muss der Beginn des Zeitungsdrucks also auf Ende September oder Anfang Oktober 1605 zu datieren sein. Die älteste erhaltene Ausgabe dieser Zeitung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1609.

Als die erste regelmäßig erscheinende Zeitung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands gilt der „Aviso, Relation oder Zeitung“. Dies war eine Wochenzeitung, deren erste Nummer am 15. Januar 1609 in Wolfenbüttel erschien.

Im Jahr 1650 erscheint in Leipzig mit den Einkommenden Zeitungen zum ersten Mal eine Tageszeitung mit sechs Ausgaben pro Woche. Die älteste noch erscheinende Zeitung ist die seit 1645 in Schweden erscheinende Post- och Inrikes Tidningar. Die Tageszeitung blieb zunächst eine Ausnahme, ihre interessanteste Funktion gewann sie vor dem 19. Jahrhundert mit der seit 1702 in London erscheinenden „Daily Courant”, dem Blatt, das die Funktionen des Veranstaltungskalenders der Großstadt übernahm (in kleineren Städten wurden die lokalen Veranstaltungen rascher durch den Ausruf vermeldet).

Die ältesten noch erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen

19. Jahrhundert

Ein Lesekabinett um 1840; Gemälde von Heinrich Lukas Arnold, Dresden

Im 19. Jahrhundert entstand die Massenpresse, was zum großen Teil an technischen Neuerungen der Druckpressen lag. 1812 wurde die Schnellpresse erfunden, 1845 die Rotationsmaschine und 1884 die Linotype-Setzmaschine. Außerdem stieg das Interesse der Bevölkerung an Informationen aus Politik und Gesellschaft; immer mehr Bürger konnten lesen.

Zudem wurde das staatliche Anzeigenmonopol aufgehoben; dadurch entstand für das Zeitungswesen die zweite Einnahmequelle – der Anzeigenverkauf. Durch den Anzeigenverkauf konnte nun die Zeitung selbst günstiger verkauft werden, was zu einer wesentlich größeren Verbreitung führte. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland circa 3500 Zeitungen.

Ungeachtet bedeutsamer technischer und gesellschaftlicher Fortschritte verhinderten besonders im deutschsprachigen Raum (mit Ausnahme, unter Vorbehalt, der Schweiz), die politischen Umstände zunächst die Herausbildung einer hinreichend unabhängigen und freien Presse, die andernorts frühzeitig als ein wesentlicher Bestandteil eines genuin demokratischen Gemeinwesens erachtet und geachtet wurde. Gerade auch in diesem Zusammenhang ist an Helmuth Plessners These von Deutschland als der „verspäteten Nation” zu erinnern.

Die Pressefreiheit im Vergleich

Titelkopf der Heilbronner Zeitung „Wochentlich Heilbronnisches Nachricht- und Kundschafts-Blatt” vom 30. September 1760, in dem ausdrücklich die „hochgeneigte Bewilligung” des Magistrats erwähnt wird

„Gazetten dürfen, so sie delecti[e]ren sollen, nicht geni[e]ret werden” – diese an Voltaire gerichtete Äußerung des aufgeklärten preußischen Königs Friedrich II. vom Mai 1740 wird bisweilen als Plädoyer und Beleg für eine weitreichende Pressefreiheit im Preußen des 18. Jahrhunderts gewertet. Allerdings bezogen sich die neuen Bestimmungen ausschließlich auf den Lokalteil der Zeitungen. So wurde der Verleger der „Berlinischen Privilegirten Zeitung” schon im September 1740 darauf aufmerksam gemacht, dass er fortan nur mit „mehrer Überlegung und Behutsamkeit” die ihm „erlaubete Freyheit” gebrauchen dürfe. Nach dem Angriff Preußens auf Schlesien konnte von Garantien für die Pressefreiheit im Militärstaat Preußen keine Rede mehr sein. Auch in Österreich, wo Joseph II. für wenige Jahre vorübergehend die Zügel gelockert hatte (z.B. auch im Hinblick auf die Kritik an seiner Person, die gestattet war, „wenn es nur keine Schmähschriften sind”), wurde alsbald wieder eine härtere Gangart eingeschlagen, die in der offenen Unterdrückung und systematischen Verfolgung im Metternichschen Polizeistaat kulminierte (vgl. Restaurationszeit; Karlsbader Beschlüsse).

Die „Rheinische Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe“; erst am 1. Januar 1842 in Köln gegründet, wurde sie von den Behörden am 31. März 1843 bereits wieder verboten. Wichtigster Autor und ab 15. Oktober 1842 Redaktionsleiter: Karl Marx.

Erst durch die Paulskirchenverfassung wurde die Pressefreiheit 1848 gesetzlich verankert (wenn auch zunächst folgenlos) und 1874 dann in die Reichpressegesetze [8] übernommen, wobei sich deren beinahe unbedingte Hochschätzung in Deutschland besonders auch in der Rechtsprechung erst nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich herausbildete (siehe dazu u.a.: Spiegel-Affäre). [9] Im Vormärz hatte sich z.B. der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein „die Wiedergeburt Deutschlands in einem freiheitlichen Europa“ auf die (schwarz-rot-goldenen) Fahnen geschrieben; die Freiheit der Presse erkannte man als ein entscheidendes Vehikel zur Verwirklichung dieses Ziels. – In den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Presse-, Meinungs-, Versammlungs- und Religionsfreiheit seit 1789/91 durch den Ersten Verfassungszusatz (dem First Amendment) in der Bill of Rights de jure offiziell uneingeschränkt; die staatliche Nichteinmischung wird explizit gewährleistet („Der Kongress wird kein Gesetz erlassen [..], das die Freiheit der Rede [..] oder die der Presse einschränkt.“). Die Väter der US-amerikanischen Republik waren sich der fundamentalen Bedeutung einer freien Presse für eine freiheitliche Demokratie von Anfang an bewusst: „Wäre es an mir zu entscheiden, ob wir eine Regierung ohne Zeitungen oder Zeitungen ohne eine Regierung haben sollten, sollte ich keinen Moment zögern, das Letztere vorzuziehen“, so Thomas Jefferson im Jahr 1787. – Vgl. Vierte Gewalt; Meinungsfreiheit, Rezipientenfreiheit.

Nichtsdestoweniger ist die Geschichte der Presse und der Zeitung bis in unsere Tage[10] stets auch die Geschichte der Zensur.

Erste Nachrichtenagenturen

1835 wurde die erste Nachrichtenagentur gegründet, die Agence Havas in Paris; sie existierte bis 1957. Die heute weltweit führende Associated Press (AP) wurde im Mai des europäischen Revolutionsjahrs 1848 in New York City als „Harbour News Association“ ins Leben gerufen[11].

Der Telegraf als technischer Meilenstein

Ganz wesentlichen Anteil an der Verbesserung der Zuverlässigkeit, der Qualität und vor allem der Aktualität der Nachrichten hatte – neben der Anstellung hauptberuflicher Korrespondenten, die zunächst meist in den wichtigen Häfen stationiert wurden, die stets auch Umschlagplätze für Neuigkeiten aus aller Welt waren – die Erfindung des Telegrafen durch Samuel F. B. Morse im Jahr 1837. Plötzlich war es möglich, äußerst zeitnah über Geschehnisse zu berichten, die hunderte und tausende Kilometer entfernt stattgefunden hatten (vgl. auch: Paul Julius Reuter).

Der erste „Medienkrieg“

Der Krimkrieg (1853-1856) gilt als erster europäischer Medienkrieg. Kriegsberichterstatter wie etwa der aus Dublin stammende William Howard Russell, der wegen seiner Reportagen von der Krim Berühmtheit erlangte, konnten ihre Berichte ohne Zeitverlust an Zeitungsredaktionen senden, etwa jenen über die verklärte Attacke der Leichten Brigade. Die Londoner „Times“ meldete bereits am selben Abend den militärisch sinnlosen Angriff. Die Berichterstattung Russells war teilweise so genau, dass der russische Zar meinte, er brauche keine Spione, er habe die „Times“. Eine Folge dieser neuen realistischen Schilderungen war, dass der britische Oberkommandierende, General William John Codrington, im Februar 1856 die Zensur einführte. – Erstmals wurde ein bedeutender Kriegsschauplatz auch fotografisch dokumentiert, obgleich auch schon hier Aufnahmen bewusst (nach-)gestellt wurden (wenn auch überwiegend auf Grund technischer Zwänge; vgl. dazu: Roger Fenton) – womit eine bis dato fortgesetzte unrühmliche Tradition einen ersten Höhepunkt erreichte. [12] Dennoch verfehlten die Presseberichte ihre Wirkung in der Öffentlichkeit nicht (siehe dazu: Florence Nightingale).

Die russische Tageszeitung Kolokol („Die Glocke“) erschien von 1857 bis 1867 (vgl. Alexander Iwanowitsch Herzen)

Der Beginn der modernen Bildberichterstattung

Mathew B. Brady dokumentierte mit seinem Kamerateam, zu dem u.a. A. Gardner, T. H. O’Sullivan und G. N. Barnard gehörten, den amerikanischen Bürgerkrieg 1861-1865 auf rund 7.000 Nassplatten-Negativen, von denen über tausend digitalisiert wurden und über die Website der Library of Congress abrufbar sind[13]. Davon wurden allerdings zeitgleich auch nur wenige einem größeren Publikum bekannt, da Bildvorlagen für den Druck zunächst aufwändig und weitestgehend manuell in Strichzeichnungen umgesetzt werden mussten (vgl. Holzstich; Kupferstich)[14]. Die moderne Bildberichterstattung und Pressefotografie entwickelte sich nämlich erst ab ca. 1880, als die ersten Fotos als Illustrationen in Zeitungen erschienen: Stephen H. Horgan veröffentlicht im „New Yorker Daily Graphic“ ein gerastertes Halbtonfoto. 1883 erschien das erste Foto in einer deutschen Publikation: Georg Meisenbach veröffentlichte in der LeipzigerIllustrirten Zeitung“ eine gerasterte Fotografie (siehe Autotypie). – Die Entwicklung einsatzbereiter Verfahren zur Bildtelegrafie[15] dauerte bis zum ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Im November 1907 begannen regelmäßige Übertragungen zwischen Paris, Berlin und London. Am 17. März 1908 wurde das erste Fahndungsfoto in zwölf Minuten von Paris nach London übertragen und im „Daily Mirror“ abgedruckt. Durch dessen Veröffentlichung konnte ein flüchtiger Juwelenräuber gefasst werden. – Allerdings konnte erst 1923 ein Bild von Rom nach New York über den Atlantik geschickt werden (siehe auch: Bildfunk, Seekabel).

Gründerzeit: Erste Pressemagnaten

Die Ära der großen Berliner Tageszeitungen begann 1872 nach der Konstituierung des Deutschen Reichs mit der Gründung des Berliner Tageblatts durch Rudolf Mosse (vgl. Gründerzeit, Wilhelminismus).

Die Dreyfus-Affäre: Presse und Politik in Frankreich

Ein Tief- und gleichzeitig ein Höhepunkt in der Geschichte der französischen Presse ging Ende des 19. Jahrhunderts mit der Dreyfus-Affäre einher, die weitreichende Auswirkungen auf das Selbstverständnis der französischen Gesellschaft zeitigte und u.a. wesentlichen initialen Anteil an der Entstehung des Zionismus hatte. Beinahe zur stehenden Redewendung – und so zu sagen zum „Urmuster“ vergleichbarer gedruckter Brandreden, Pamphlete und Aufrufe – wurde der am 13. Januar 1898 in Georges Clemenceaus Literaturzeitung „L'Aurore“ publizierte offene Brief mit dem Titel J'accuse...! (Ich klage an...!) des Schriftstellers Émile Zola an den französischen Staatspräsidenten Félix Faure.

Karikaturen, Cartoons, Comics

Das 19. Jahrhundert erlebte frühzeitig auch erste Höhepunkte der Karikatur (vgl. z.B. Honoré Daumier, Kladderadatsch, Punch); Cartoons und Comics wurden allmählich zum festen Bestandteil zunächst vorwiegend angelsächsischer Presseerzeugnisse. Auch das war ein bedeutender und keineswegs zu unterschätzender Teil des „Visualisierungsschubs”[16] der Epoche.

Mehr zur Geschichte der Zeitungen unter Pressegeschichte und den einzelnen Artikeln.

20. Jahrhundert: Die 20-er Jahre als Höhepunkt der Zeitungsgeschichte

Erst die Rotationsdruckmaschine ermöglichte die rasche Herstellung hoher Auflagen; sie war eine der wesentlichen technischen Voraussetzungen für den exponentiellen Aufschwung im Zeitungswesen ab den 1840-er Jahren

Die große Zeit der Zeitungen war vor der Erfindung des Radios, als Verlagsobjekte aus den Berliner Mosse-, Scherl- und Ullstein-Verlagen teilweise viermal am Tag erschienen: Morgenausgabe, Mittagsausgabe, Abendausgabe, Nachtausgabe. Die weltweit schnellsten Zeitungs-Rotationspressen standen damals an der Spree.

Die reiche Zeitungskultur der Zwanziger Jahre wurde neben den neu hinzugekommenen Medien Radio und Fernsehen (wobei letzteres allerdings bis 1953 in Deutschland in statu nascendi verharrte, mit Ausnahme einer vornehmlich propagandistisch intendierten Zurschaustellung des Mediums und seiner Technik selbst bei den Olympischen Spielen 1936 und diverser avancierter militärischer Anwendungen, etwa in Form von Miniatur-TV-Kameras, die Manfred von Ardenne auf Geheiß Hitlers für den Einbau in die V2 entwickelte – in vielen heutigen Marschflugkörpern gang und gäbe; vgl. Geschichte des Fernsehens in Deutschland) auch durch Konzentrationsprozesse (Hugenberg-Konzern; Ufa) und so genannte Arisierungen (Amann-Verlag) während der Zeit des Nationalsozialismus ab- und aufgelöst.

Das Gegenstück zum deutschnationalen Hugenberg-Konzern war in der Weimarer Republik das Medienkonglomerat des Kommunisten Willi Münzenberg, der in seinem Neuen Deutschen Verlag u.a. die Zeitungen „Welt am Abend“, „Berlin am Morgen“ und vor allem die nicht nur in politischer Hinsicht revolutionäre „Arbeiter Illustrierte Zeitung“ (AIZ) publizierte. Die AIZ und ihre Bildautoren (darunter u.a. der Erfinder der politischen Fotomontage, John Heartfield) setzten Maßstäbe in der Entwicklung des modernen Fotojournalismus und mittelbar darüber hinaus, mit nachhaltiger Wirkung bis in den Bereich der Werbefotografie – ähnlich der US-Zeitschrift TIME (ab 1923) und noch vor dem dann darin führenden LIFE Magazine ab Mitte der 1930-er Jahre in den USA (vgl. dazu auch: Berliner Illustrirte Zeitung; Illustrierte).

Die „Vossische Zeitung“, das Blatt des liberalen Bildungsbürgertums und – indirekt über ihre Vorläufer – die älteste Zeitung Berlins, nahm in der ersten deutschen Demokratie in etwa jene Stellung ein, die die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in der Bundesrepublik innehatte und teilweise noch innehat. Ein so renommierter Autor wie Kurt Tucholsky schrieb sowohl für die „Vossische Zeitung“ (1924 Korrespondent des Blattes in Paris) als auch für die „Arbeiter Illustrierte Zeitung“ (dort in der Regel unter einem seiner Pseudonyme: Theobald Tiger). 1927 titelte die „Vossische“ in ihrem Feuilleton anlässlich einer Besprechung von Adolf HitlersMein Kampf“ noch höhnisch: „'Mein Kampf' gegen die deutsche Sprache“. – 1934 musste sie ihr Erscheinen auf Druck der Nazis einstellen.

11. November 1918: Die „New York Times“ meldet das Ende des Ersten Weltkriegs und den Zusammenbruch des Kaiserreichs. Illustrationslose „Bleiwüsten“ wie noch diese insbesondere auf der Titelseite (Frontpage) waren in späteren Jahrzehnten undenkbar (vgl. Layout, Satzspiegel, Umbruch, Typographie). – Links oben der Slogan des Blattes: „All the news that fit to print“; etwa: „Alle Nachrichten, die zum Druck geeignet sind.“

Aber schon während des Ersten Weltkrieges und auch später in der Weimarer Republik war die Pressefreiheit nicht gesetzlich gewährleistet (siehe dazu: Weltbühne-Prozess, Republikschutzgesetz). Das unmittelbar der Obersten Heeresleitung unterstellte Kriegspresseamt, eine Unterabteilung des militärischen Nachrichtendienstes, gab ab 1915 bis zum Ende des Kaiserreichs regelmäßig ein Zensurbuch heraus; es beinhaltete stets neu überarbeitete Bestimmungen unterschiedlichster Art mit Blick auf Publikationen jedweder Provenienz. [17] Während des Dritten Reichs wurde das Pressewesen „gleichgeschaltet“ und von staatlichen Stellen, wie der Reichspressekammer, streng kontrolliert. → Hierzu sehr viel mehr in dem Artikel Pressegeschichte.

Die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts waren unzweifelhaft ein Höhepunkt in der Zeitungsgeschichte: Weil das Radio noch in den Kinderschuhen steckte und das Fernsehen noch lange nicht zur Marktreife entwickelt war, genossen Zeitungen als Massenmedien quasi eine Monopolstellung. Zudem erlebte das Jahrzehnt – nicht nur in Deutschland – zahlreiche bewusst und gezielt geführte weltanschauliche Propagandaschlachten, die sich erstmals mit teilweise beträchtlichem Aufwand überwiegend der Massenmedien Zeitung und zunehmend auch des Films bedienten. Nachdem jenseits des Atlantiks bereits vor dem Ersten Weltkrieg riesige Zeitungsimperien entstanden waren, die bereits erheblichen und unverhohlenen Einfluss auf die Politik ausübten (vgl. William Randolph Hearst, Joseph Pulitzer), war nun auch in Deutschland und im übrigen Europa vor dem Hintergrund zunehmender Konzentrationsbestrebungen das Zeitalter der Medienzaren bzw. Pressemagnaten und Medienkonzerne angebrochen, eine Entwicklung, die sich nach 1945 in Westdeutschland fortsetzte (s. z.B. Axel Springer, Rudolf Augstein; Medienkonzentration).

Egon Erwin Kisch revolutioniert den Journalismus

Durch seine präzisen und sprachlich auf höchstem Niveau aufbereiteten Milieuschilderungen und Reiseberichte gilt der „rasende Reporter“ Egon Erwin Kisch (so der Titel eines seiner wohl bekanntesten Werke, 1924 erschienen in Berlin) als der Begründer der literarischen Reportage. Samuel Sillen nannte in einmal „den am meisten nachgeahmten Schriftsteller der Welt“, so umfassend, ja: durchschlagend war seine Wirkung nicht nur auf den Journalismus im engeren Sinne.

Erich Salomon erfindet den „Bildjournalismus“

Die Leica I von 1925, eine Kleinbild-Sucherkamera, die auch die Pressefotografie revolutionierte

Der Pressefotograf Erich Salomon, eigentlich Doktor der Jurisprudenz, der erst 1926 im Alter von 40 Jahren überhaupt mit der Fotografie in Kontakt kam, erregte nicht durch seine Bildreportagen und die meist mit der neuartigen, für damalige Verhältnisse äußerst lichtstarken und gleichzeitig relativ kleinen Ermanox-Kamera teilweise heimlich (oder genauer: „investigativ“) entstandenen Aufnahmen Aufsehen, die er 1931 in seinem Bildband Berühmte Zeitgenossen in unbewachten Augenblicken veröffentlichte – der Meister der candid camera (ein von der Londoner Zeitschrift „Graphic“ 1929 geprägter Begriff für Salomons Arbeitsweise [18]) erfand auch die Berufsbezeichnung Bildjournalist als solche.

An Wirkung und stilprägendem Einfluss kommen dem „König der Indiskreten“, wie ihn der französische Außenminister Aristide Briand einmal spontan nannte (und der dabei auf Salomons berühmtestem Foto abgebildet ist), höchstens Fotografen wie Henri Cartier-Bresson gleich, der 1947 Mitbegründer der Fotoagentur Magnum Photos war und dessen Auffassung des fotografischen Metiers der Salomons wohl am nächsten kommt. Die Technik der „versteckten“ oder „unbemerkten“ Kamera wurde später allerdings von den Paparazzi auch systematisch missbraucht und deshalb vielfach in Verruf gebracht.

Die Einführung der Kleinbildkameras, allen voran der Leica (ab 1925), hatte weitreichende Auswirkungen auf den Fotojournalismus und änderte in mannigfacher Hinsicht auch die Sicht der Massen auf die Welt.

Die Zeitungen und die Neuen Medien

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Bald passé? Europäische Tageszeitungen, hier abgebildet im Formatvergleich zu einem DIN-A4-Blatt

Konzentrationsprozesse und Zusammenschlüsse der Presse halten aus meist wirtschaftlichen Gründen bis heute an (siehe: Mantelzeitungen, Publizistische Einheit, Einzeitungskreis [19]). Paul Sethe, einer der fünf Gründungsherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zwischen 1949 und 1955, formulierte vor diesem Hintergrund in einem Leserbrief an den „Spiegel“ am 5. Mai 1965 seinen bekannten Ausspruch: "Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“

Von 1964 bis 2004 sank die Zahl selbstständiger deutscher Zeitungsverlage um nahezu 40 Prozent; im Zuge dieser Entwicklung verschwanden annähernd 250 Zeitungen vom Markt (Quelle: A.T. Kearney 2006, a.a.O.).

Angesichts der weiteren Zuspitzung der Medienkonzentration[20] und einer damit einhergehenden – für die Konsumenten und Rezipienten oftmals undurchschaubaren oder nicht als solche erkennbaren – „Scheinvielfalt”[21] (siehe dazu auch: Medientransparenz) der Mono-, Duo- und Oligopole (siehe z.B.: Bertelsmann, Verlagsgruppe Holtzbrinck, Hubert Burda Media, Silvio Berlusconi, Rupert Murdoch, Gazprom-Media) schon lange vor der Jahrtausendwende (insbesondere nach dem Aufkommen des Privatfernsehens), verbunden mit einer forcierten Digitalisierung und Konvergenz beinahe aller Medien, befürchten Beobachter zunehmende Gefahren für die Demokratie als solche: „Pluralismus und Meinungsvielfalt könnten nicht mehr nur als Aufgabe der lokalen Politik begriffen werden, schreibt auch Aidan White, Generalsekretär der European Federation of Journalists [22]: 'Es ist ein europäisches Thema und verlangt nach Antworten auf europäischer Ebene.' Ohne die nötigen Maßnahmen, so White, werde 'das europäische Demokratiemodell, das wir mittlerweile seit Generationen für ganz selbstverständlich genommen haben, ernsthaft kompromittiert'”. [23] – In diesem Zusammenhang stellt sich offenbar immer dringlicher auch die Frage nach der (Über-)Lebensfähigkeit des klassischen Mediums Zeitung selbst.

Das World-Wide-Web: Standbein, Feindbild oder Existenzbedrohung?

Seit Ende des 20. Jahrhunderts ergänzen viele Zeitungsverlage ihre gedruckten Ausgaben durch die Neuen Medien. Vorreiter dieser Entwicklung in Deutschland war die „Schweriner Volkszeitung“, deren Webauftritt hansenet bereits am 5. Mai 1995 online ging. Sie war damit die erste deutsche Tageszeitung im Internet. – Es folgten u.a. „Die Welt“, der Berliner „Tagesspiegel“, die „Rhein-Zeitung“ (Koblenz) und die „taz – die tageszeitung“. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass weltweit 1995 nicht mehr als 200 Zeitungen mit einem eigenen Angebot im Netz waren, meist US-amerikanische Blätter. In Deutschland hatten erst etwa fünf bis sechs Prozent der Bürger Zugang zum Internet, die Nutzerzahlen waren daher zwangsläufig sehr gering.[24] Durch fallende Preise bei Hard- und Software sowie durch zunehmend verbilligte Telekommunikationsleistungen, verbunden mit dem beschleunigten Ausbau der Netzinfrastruktur (vgl. u.a.: Digital Subscriber Line), änderte sich dies bis zur bzw. ab der Jahrtausendwende rasch.

Das Ausmaß und die Tragweite des inzwischen erfolgten Wandels und Umbruchs fasste das US-Magazin „Time“ so zusammen: „Vor zehn Jahren war es eine Herausforderung für Websites, Leute dazu zu bewegen, ihre Zeit zum Vergnügen vor einem Computerbildschirm zu verbringen. 'Ihr Problem wird statistisch gelöst werden', versicherte ein IT-Professor einer Gruppe von Webpionieren, und ganz sicher wurde es das. Jetzt ist das Problem, Leute unter 50 oder so dazu zu bringen, eine Zeitung zur Hand zu nehmen.“[25]

Die Neuen Medien werden von den etablierten Zeitungsverlagen mehr oder weniger geschickt zur Cross-Promotion genutzt. Die gedruckten Ausgaben der Zeitungen verlieren unterdessen kontinuierlich an Auflage; die Leser wandern zunehmend zu deren Webportalen ab [26]; [27]. Einige Redaktionen bewerten ihre Online-Ausgabe mittlerweile als zumindest gleichberechtigt mit ihrer Print-Ausgabe [28]; [29]. Die New York Times – fraglos eine der bedeutendsten Zeitungen der Welt – erwägt sogar die Einstellung der Druckausgabe: „Ob die ‚New York Times‘ in fünf Jahren noch gedruckt wird, ist mir egal“, so Herausgeber Arthur Ochs Sulzberger jr. Anfang 2007. Auch eine Analyse des Meinungsforschungsinstitutes Allensbach belegt, dass bei jungen Menschen die Bedeutung der Zeitung zugunsten des Internets stark abnimmt.[30] Eine weitere Studie zeigt das Überlaufen von Lesern von Zeitungen zu Onlinenachrichten.[31] US-Amerikaner nutzen als Nachrichtenquellen vorwiegend (48 Prozent) das Internet, wogegen die Zeitungen nur noch von 10 Prozent als primäre Nachrichtenquelle genutzt werden nach Fernsehen (29 %) und Hörfunk .[32]

„Ich bin überzeugt, dass es in zehn bis 15 Jahren keine Papierzeitung mehr geben wird“, meinte Prof. Klaus Schönbach vom Kommunikationswissenschaftlichen Seminar der Freien Universität Berlin bereits am 29. Oktober 2000 [33]. Seit der Jahrtausendwende entspann sich eine anhaltende Diskussion um die Zukunftsaussichten bzw. -fähigkeiten und die mögliche künftige Rolle des ehedem unangefochtenen Leitmediums (vgl. Online-Journalismus).

Die Auseinandersetzungen werden durchaus nicht immer sachlich geführt: Angesichts der rapiden Änderungen in den Nutzungsgewohnheiten und der zunehmenden, im Einzelfall gewiss auch existenzgefährdenden[34] Konkurrenz etwa durch das „Mitmach-Internet“ (s. Web 2.0) kommt es dabei gelegentlich auch zu einer „rhetorisch hochgeschraubten, argumentativ allerdings nicht gerade besonders herausragenden Polemik[35] etablierter Printmedien „gegen die Niederungen des Internetpöbels“. [36]

IVW: Rekordzuwächse bei Onlineangeboten von 2007 bis 2008

Von März 2007 bis März 2008 verzeichneten die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) erfassten (ganz überwiegend deutschen) Onlineangebote einen Zuwachs bei den Pageviews von 118 Prozent und damit einen neuen Rekord.[37]

Ist die Tageszeitung obsolet?

„Wir werden es bald erleben, dass sich große deutsche Tageszeitungen für einen wöchentlichen Erscheinungsrhythmus entscheiden“, gab sich Wolfgang Blau, seit März 2008 Chefredakteur von Zeit Online, anlässlich einer Podiumsdiskussion der dpa-Tochter News aktuell am 8. April 2008 gewiss und wollte die Notwendigkeit einer Marktbereinigung erkannt haben: „In Deutschland gibt es zu viele Tageszeitungen. An dieser Wahrheit kommen wir nicht vorbei.“ – Gleichzeitig plädierte Blau für eine neue Offenheit im Journalismus. [38]

Noch 2006 zeigte sich Markus Ruppe, Geschäftsführer der Zeitungs Marketing Gesellschaft, im Hinblick das traditionelle Kerngeschäft der Zeitungsverlage weitaus optimistischer: „Zeitungen müssen einen Internet- und Printauftritt anbieten, um auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben zu können.“ Der Webauftritt einer Tageszeitung allein werde nicht ausreichen oder gar die dominierende Oberhand gewinnen, so Ruppe. Er hob hervor, dass „der Vorteil im Internet zwar in der Gestaltung von Anzeigen für Kunden liegt, dennoch ist die Tendenz zur Darstellung von Unternehmen in herkömmlicher Weise – das heißt im Papierformat – wieder evident nachzuvollziehen. Das Internet wird viel stärker als Suchmedium für traditionelle Printmedien verwendet, was sich vor allem im Immobilien- und Stellen-Anzeigenmarkt ablesen lässt“.[39]

Konzentrationstendenzen auch im Online-Bereich, zunehmende IT-Kompetenz

Unübersehbare Konzentrationstendenzen haben indessen – trotz des (oftmals vordergründigen) Hypes um Online-Communitys, Social Networks[40] und Blogs – auch die Internetpublizistik erfasst. Einer Studie von Prognos mediareports[41] zufolge wird aus dem bisherigen Innovationswettbewerb zunehmend ein Verdrängungswettbewerb. Auch im Web bauen demnach die großen Player ihre Stellungen immer mehr aus, während kleine und mittlere Online-Medien ins Hintertreffen geraten. „Bislang genügte eine gute Idee, um in den Internetmarkt einzutreten. Inzwischen dominieren aber auch hier bereits ein paar große Medienkonzerne den Markt und die kleineren Zeitungsverlage müssen sich mehr und mehr nach Nischen umsehen, um erfolgreich zu sein”, erläuterte dazu Josef Trappel, Herausgeber des mediareports, Ende 2006.

Grundsätzlich werden Print- und Online-Medien künftig harmonisch nebeneinander existieren können, gab er sich zuversichtlich. Für die Zeitungen sei es nun aber wichtig, sich eine neue Position zu suchen und auf das Online-Medium zu reagieren, so Trappel. Bis 2010 werde ein Großteil der Internetnutzer zur Gruppe der erfahrenen User zählen. Für diese Gruppe sei das Internet schon heute als Informationsmedium unverzichtbar. Steigende Werbeeinnahmen der Zeitungen im deutschsprachigen Raum könnten ein Grundproblem im Printbereich auf Dauer nicht nicht verdecken – nämlich die beständig abnehmenden Reichweiten und Auflagen der Kaufzeitungen.[42]

Deutschland: öffentlich-rechtliche Anstalten vs. Zeitungsverleger

ZDF-Intendant Markus Schächter hingegen fasste einen Kern der Problematik ebenso nonchalant wie unterschwellig drohend zusammen: „Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum.” Allerdings ist auch das avisierte bzw. unterstellte Eindringen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in ihre (vermeintlich oder tatsächlich) ureigensten Gefilde – nämlich den „Textjournalismus” – einem Gros der Zeitungsverleger ein Dorn in Auge, was die Situation speziell in Deutschland zusätzlich kompliziert (im Mutterland alles Öffentlich-Rechtlichen, nämlich im Vereinigten Königreich, sind Auseinandersetzungen jedenfalls dieser Vehemenz[43] und ggf. medienrechtlicher Tragweite bemerkenswerterweise nahezu unbekannt). Und wobei überdies zu klären wäre, ob und wo es Textjournalismus an und für sich überhaupt noch gibt bzw. mit Aussicht auf (auch: kommerziellen) Erfolg geben kann: Selbst die ihrer eigenen Tradition in höchstem Maße verpflichtete „graue Lady“ „New York Times“ unterstrich anlässlich des Relaunches ihres Webauftritts im April 2006, dass nunmehr Video und Multimedia „fundamentale Bestandteile“ der NYT-Internetpräsenz seien. Die BBC hat seit geraumer Zeit nur noch eine Multimedia-Redaktion; Inhalte (für die sich immer mehr das Marketing-Buzzword „Content” durchgesetzt hat) werden ungeachtet der Verbreitungskanäle (Radio, Fernsehen, Web) integriert aufbereitet und redigiert.

Bill Hagerty, Herausgeber der „British Journalism Review“, sagte dazu Ende 2006: „Ich ging zur 'Washington Post' und die haben eine ganze Menge da – Radio, Fernsehen, Online und Print sitzen alle nebeneinander. Es ist eine zweckmäßig integrierte Multimedia-Arbeitsweise. Das ist der Weg, den Zeitungen gehen müssen. In Bezug auf die gedruckte Zeitung: Die befindet sich sicher im Niedergang, wenn man nicht irgendwas tut.“[44]

Arten von Zeitungen

Ausstellungen zum Jubiläumsjahr 2005

Die Zeitungsleserin (Adolph Menzel)

Siehe auch

Wikiquote: Zeitung – Zitate

Literatur

  • Glotz, Peter/Meyer-Lucht, Robin: Online gegen Print. Zeitung und Zeitschrift im Wandel. 1. Auflage. Universitätsverlag Konstanz, Februar 2008. – ISBN 3-896-69443-X; ISBN 978-3896694430 (13)
  • Danch, Robert: Web 2.0 - Wie sich Zeitungen den neuen Herausforderungen stellen. - 1. Auflage. - 48 Seiten, nur als PDF-Datei auf CD-ROM. Berlin, 2007. – (Bezug: [1])
  • Fogel, Jean-François/Patino, Bruno: Une presse sans Gutenberg : Pourquoi Internet a bouleversé le journalisme. Editions Points, Oktober 2007. – ISBN 2-757-80393-X (10); ISBN 978-2757803936 (13) – Bruno Patino ist Präsident von Monde interactif und Vizepräsident der Le-Monde-Gruppe
  • Bauer, Christoph: Tageszeitungen im Kontext des Internets. 1. Auflage. Deutscher Universitätsverlag, Oktober 2005. – ISBN 3-835-00130-2 (10); ISBN 978-3835001305 (13)
  • Schulze, Volker: Die Zeitung. Ein medienkundlicher Leitfaden. 3. Auflage. Hahner Verlagsgesellschaft, 2005. – ISBN 3-892-94311-7
  • Elfenbein, Stefan W.: The New York Times. Macht und Mythos eines Mediums. Frankfurt a.M.: Fischer TB, 1996. – ISBN 3-596-13219-3
  • Faulstich, Werner: Grundwissen Medien. 2004
  • Faulstich, Werner: Medien zwischen Herrschaft und Revolte. Die Medienkultur der frühen Neuzeit. (1400-1700). Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1998.
  • Fischer, Ernst; Haefs, Wilhelm; Mix, York-Gothart (Hrsg.): Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch der Medien in Deutschland 1700-1800. München. Verlag C.H.Beck, 1999. – ISBN 3-406-45476-3
  • Schottenloher, Karl/Binkowski, Johannes: Flugblatt und Zeitung. München: Klinkhardt & Biermann, 1985. 2 Bde. Band I: 496 S.; Band II: 268 S. – galt lange Zeit als Klassiker
  • Fischer, Heinz-Dietrich: Die großen Zeitungen - Porträts der Weltpresse. München: dtv, 1966.
  • Groth, Otto: Die unerkannte Kulturmacht. Grundlegung der Zeitungswissenschaft. 7 Bände. Berlin, 1960-72.
  • Hartwig, Stefan: Deutschsprachige Medien im Ausland - fremdsprachige Medien in Deutschland. 2003. – ISBN 3-8258-5419-1
  • Heinrich, Jürgen: Medienökonomie, Bd.1, Mediensystem, Zeitung, Zeitschrift, Anzeigenblatt. 2001. – ISBN 3-531-32636-8
  • Kutsch, Arnulf & Weber, Johannes: 350 Jahre Tageszeitung, Forschungen und Dokumente. Bremen 2002. Paperback, 220 Seiten. – ISBN 3-934686-06-0
  • Neuberger, Christoph/Tonnemacher, Jan (Hrsg.): Online - Die Zukunft der Zeitung? Das Engagement deutscher Tageszeitungen im Internet. VS Verlag, 1999. – ISBN 3-531-33256-2 (10); Google-Buchsuche: [2]
  • Meissner, Michael: Zeitungsgestaltung. Typografie, Satz und Druck, Layout und Umbruch. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. Berlin, 2007. Paperback, 271 Seiten. – ISBN 3-430-20032-6
  • Schröder, Thomas: Die ersten Zeitungen. Textgestaltung und Nachrichtenauswahl. Tübingen: Gunter Narr, 1995.
  • Schütz, Walter J.: Zeitungen in Deutschland. Verlage und ihr publizistisches Angebot 1949 - 2004. Vistas, 2005. – ISBN 3-89158-421-0
  • Schuster, Hans & Sillner, Leo: Die Zeitung. Wie sie uns informiert, wie sie sich informiert, mit einem Lexikon für ihren Leser. München: Günter Olzog Verlag, 1968.
  • Stöber, Rudolf: Deutsche Pressegeschichte. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2005. – ISBN 3-8252-2716-2
  • Weber, Johannes: Unterthenige Supplication Johann Caroli / Buchtruckers. Der Beginn gedruckter politischer Wochenzeitungen im Jahr 1605. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 38, Frankfurt am Main 1992, S. 257-265.
  • Weber, Johannes: Straßburg 1605. Die Geburt der Zeitung. In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 7/2005, S. 3–26.
  • Weber, Johannes: Strassburg, 1605. The Origins of the Newspaper in Europe. In: German History 24/2006, S. 387–412.
  • Wilke, Jürgen: Die Zeitung. In: Ernst Fischer/Wilhelm Haefs/York-Gothart Mix (Hg.): Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch der Medien in Deutschland 1700-1800. München: C.H. Beck, 1999. – ISBN 3-406-45476-3, S. 388–402.

Einzelnachweise

  1. Martin Dahms: Spanien: Zwanzig Jahre El País („Die Zeit” Nr. 21/1996)
  2. Der Musterbetrieb („Die Zeit” Nr. 44, 25. Oktober 1985)
  3. Participación en ELPAÍS.com
  4. El País ab Montag mit Blogs (Text & Blog, 18. November 2006)
  5. BDVZ: Deutscher Zeitungsmarkt ist der größte in Westeuropa (finanzen.net, 18. Mai 2005)
  6. Zeitung: Unverwüstliches Medium (WKO, 08. Juni 2006)
  7. Relation aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien (Reprofotografien, Universitätsbibliothek Heidelberg)
  8. Gesetz über die Presse vom 7. Mai 1874 (Faksimile, DHM, Z 465-1874)
  9. Hanni Chill, Hermann Meyn: Rechtliche Stellung der Medien (BPB)
  10. Reporter ohne Grenzen: Zur weltweiten Lage der Pressefreiheit (PDF-Download der Jahresberichte möglich; englisch)
  11. AP History - 1846 - 1900: The News Cooperative Takes Shape
  12. Stephan Russ-Mohl, Marcello Foa e Cristina Elia: Fakes in Journalism (European Journalism Observatory, Università della Svizzera italiana, 14. November 2003)
  13. The Library of Congress: Prints and Photographs Reading Room
  14. Jörg Albrecht: Was Ambrose Bierce von Shiloh sah („Die Zeit” Nr.26/1999) - Der amerikanische Schriftsteller und Journalist Ambrose Bierce beschrieb als Erster die Schrecken des Bürgerkrieges und war einer der bekanntesten Mitarbeiter von William Randolph Hearsts „San Francisco Examiner”, der als erstes Skandalblatt der Zeitungsgeschichte gilt (vgl.: Yellow Press).
  15. Geschichte der technischen Bildübertragung (1843-1923) (Universität Konstanz)
  16. Werner Faulstich: Geschichte der Bildkultur bis zum Visualisierungsschub im 19. Jahrhundert (BPB, 13. Dezember 2005)
  17. Die Zensur im 19. und 20. Jahrhundert (Mohr Siebeck, Tübingen)
  18. Erich Salomon, photographer (Comesaña News Agency - Stock Photo Library; mit Galerie)
  19. Altpapier vom Mittwoch (Netzeitung, 26. Mai 2004)
  20. Walter J. Schütz: Vielfalt oder Einfalt? Zur Entwicklung der Presse in Deutschland 1945 - 1995 (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg)
  21. Stephan Ruß-Mohl: Die deutschsprachige Medienlandschaft im Überblick („Medien in der Krise“: 20. Sinclair-Haus-Gespräch, 09./10.05.2003 - PDF, 8 S., 196 kB)
  22. European Federation of Journalists (offizielle Website)
  23. Zitiert nach: Steffen Grimberg: Medienkonzentration und Digitalisierung – die europäische Perspektive (euro|topics, BPB, 20. Dezember 2007)
  24. Hans-Joachim Fuhrmann und Holger Kansky: Entwicklungen im Online-Markt der Zeitungen (BDZV, Oktober 2007)
  25. Michael Kinsley: Do Newspapers Have a Future? („Time“, 25. September 2006)
  26. heise.de: Zeitungen verlieren weiter an Auflage
  27. spiegel.de: US-Zeitungen verlieren dramatisch an Auflage
  28. heise.de: Bei der „Welt“ und der „Berliner Morgenpost“ spielt nun die Onlinepräsenz die Hauptrolle
  29. New York Times: Der stille Abschied vom Papier („Die Welt“, 14. Februar 2007) - Übersetzung von: Arthur Sulzberger: On life in the Internet age („Ha'aretz“, 6. Februar 2007)
  30. heise.de: „Anders als viele wirtschaftswissenschaftliche Theorien der 1990er prophezeiten, scheint das nun nicht mehr ganz neue Medium (Internet) dabei durchaus ältere zu verdrängen: In der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren liest ein knappes Drittel keine Zeitung mehr, sondern bezieht seine Informationen ausschließlich aus dem Netz und dem Fernsehen. 2004 lag der Anteil derjenigen, die in dieser Altersgruppe ganz auf Zeitungen verzichteten, noch bei etwa einem Fünftel. Die sinkende Bedeutung der Zeitungen zeigt sich auch in ihrer Bewertung: Während 37,7 Prozent der 14- bis 19-Jährigen das Internet zu den wichtigsten Informationsquellen über das Tagesgeschehen zählen, ordnen lediglich 24,5 Prozent die Tageszeitungen in diese Kategorie ein.“
  31. heise.de: Studie: Online-Nachrichten nehmen Zeitungen Leser weg
  32. heise.de: Internet ist für die Hälfte der Amerikaner primäre Nachrichtenquelle
  33. Thomas Becker: Von der Wiege bis zur Bahre: Kann Zeitung auch künftig ein Begleiter fürs Leben sein? (Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Freie Universität Berlin, November/Dezember 2000)
  34. Besondere Aufmerksamkeit erregte in Deutschland z.B. ab 2003 die Krise der „Frankfurter Rundschau
  35. Henryk M. Broder: Das Internet macht doof ("Tagesspiegel", 9. Januar 2007)
  36. Florian Rötzer: Der Süddeutschen wird das Internet zuviel (Telepolis, 12. Dezember 2007)
  37. Entwicklung Zeitungen/Zeitschriften (verkaufte Auflage in Millionen Stück) 1997 - 2007 (IVW, inkl. der Parallelentwicklung der Nutzung von Online-Medien: "... im März 2008 [wurden] für 590 der IVW angeschlossenen Online-Angebote insgesamt 32,44 Mrd. PageImpressions (PIs) und 2,56 Mrd. Visits festgestellt. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr hat sich damit die Nutzung IVW-geprüfter Online-Angebote - gemessen nach dem Abruf einzelner Seiten - mit einem Plus von rund 118 Prozent mehr als verdoppelt und ist bei den gezählten Besuchen um gut zwei Fünftel angestiegen (März 2007: 480 Angebote mit 14,89 Mrd. PIs und 1,80 Mrd. Visits). Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der Online-Angebote, die insgesamt dem Kontrollverfahren unterstellt sind, um mehr als ein Fünftel von 486 Internet-Werbeträger im März 2007 auf nunmehr 593 IVW-geprüfte Online-Medien erhöht.")
  38. Zeit-Online-Chef prophezeit Ende von Tageszeitungen (Horizont.net, 9. April 2008)
  39. Zeitungsmarkt zwischen Online- und Printauftritt - Hohe Zuwachsraten auf Websites schmälern Verkaufszahlen (Pressetext, 31. Oktober 2006)
  40. Social Networks von Jugendlichen selten genutzt – „Die zweite weltweite vom Community-Betreiber Habbo erstellte Studie zur Markeanaffinität von Jugendlichen bringt ein ungewöhnliches Ergebnis hervor: 40 Prozent der rund 60.000 befragten Teens aus 31 Ländern sehen Social Networks nicht als wichtigen Teil ihrer Onlineaktivitäten an. Laut dem Global Habbo Youth Survey ist eine der Hauptursachen hierfür, dass sich viele der Communitys an der englischen Sprache orientieren.” (Horizont.net, abgerufen am 16. April 2008)
  41. Prognos mediareports
  42. Werbeerlöse verschleiern Probleme am Zeitungsmarkt: Reichweiten von Kaufzeitungen weiter rückläufig (Pressetext, 8. November 2006)
  43. Markus Brauck: Medienpolitik: Ein Köder für die Presse (Spiegel Online, 14. April 2008)
  44. Ian Burrell: The future of newspapers („The Independent“, London, 13. November 2006 – führende Medienmacher zur Zukunft der Zeitung)
  45. Society for News Design: Best of Newspaper Design
  46. World's Best-Designed Newspapers: Hartford Courant (NewsDesigner.com; vorgestellt wird ein US-Preisträger aus dem Jahr 2005)

Allgemein

Wiktionary: Zeitung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Verbände und Organisationen

Anfänge und Geschichte des Zeitungswesens

Deutschsprachiger Raum

Angelsächsische Welt

Frankophone Welt

Siehe dazu auch: Pressegeschichte; zur Voraussetzung der massenhaften Verbreitung vgl. Geschichte der Post; Leonhard I. von Taxis

Lehrfilm

  • Eine Zeitung entsteht (Deutschland 2002/1993) - Vernetzte Schul- und Studienstadt Wolfenbüttel. Thema: die tägliche Arbeit in einer Lokalredaktion. Zielgruppen: Sekundarstufen I, II. - Download: 77,5 (ASF) bzw. 154,7 MB (MPEG)

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