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Lukasklause

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Die Lukasklause ist ein in Teilen aus dem Mittelalter stammender ehemaliger Wehrturm in Magdeburg. Heute ist dort das Otto-von-Guericke-Museum untergebracht.

Lage

Die Lukasklause befindet sich auf einer leichten Erhebung westlich der Elbe im Nordosten der Altstadt Magdeburgs. Unmittelbar östlich des Gebäudes verläuft die vierspurige Straße Schleinufer.

Geschichte

Im Jahr 1236 schenkte Erzbischof Wilbrand der Stadt Magdeburg zwei Morgen Land, damit die Stadtmauer im Nordosten der Stadt vollendet werden konnte. Hierbei könnte es sich um das Gelände der heutigen Lukasklause zumindest jedoch um Gebiete in der Nähe gehandelt haben. Möglicherweise bereits im Zuge der Stadterweiterung unter Erzbischof Albrecht I. (1205 bis 1232), zumindest jedoch in der nachfolgenden Zeit muss dann der Wehrturm entstanden sein, der die nordöstliche Ecke der Stadtmauer sicherte.

Eine erste urkundliche Erwähnung des Turms als Welscher Turm stammt aus dem Jahr 1279. In der Schöppenchronik von Lammspringe wird der Bau einer Schiffsmühle beim Welschen Turm erwähnt. Die Bedeutung der Bezeichnung Welsch ist unklar. Denkbar erscheint, dass das Gebäude durch einen lombardischen oder italienischen Baumeister gebaut wurde. Da im Jahr 1312 die Bezeichnung Walsgetüm auftaucht, leitete sich die Bezeichnung jedoch möglicherweise vom Mittelniederdeutschen Wal ab, was Kampf bedeutet und auf einen Zusammenhang des Baus mit Kämpfen hindeuten könnte. Denkbar erscheint auch die Herkunft von vals mit der Bedeutung von Fälscher, Betrüger. Es würde sich somit ein vager Hinweis auf die Nutzung als Schuldturm ergeben.

Der Turm war ein wichtiger Bestandteil der Stadtbefestigung und wurde häufig modernisiert. Für das Jahr 1450 werden Schießscharten an der zur Elbe zeigenden Ostseite und an der Südseite des Turms erwähnt. 1536 wurde die Befestigung im Bereich des Turms deutlich ausgebaut. Es erfolgte die Anlage einer Schanze Neues Werk in die der Turm integriert wurde. Während der Belagerung der Stadt Magdeburg in den Jahren 1550/51 durch Moritz von Sachsen musste sich die Anlage in einer längeren bewaffneten Auseinandersetzung bewähren. Magdeburg konnte dieser Belagerung standhalten.

Obwohl das Neue Werk 1625 weiter ausgebaut wurde, drangen am 20. Mai 1631 bei der Erstürmung und Zerstörung Magdeburgs in diesem Bereich die Truppen Pappenheims in die Stadt ein. Das Neue Werk erwies sich als militärisch veraltet. Der Turm wurde teilweise zerstört.

Bereits 1633, Magdeburg war inzwischen schwedisch besetzt, erfolgte ein notdürftiger Wiederaufbau des Turms. 1680 wurde das Neue Werk zur Bastion Preußen umgebaut. Der Turm wurde nun als Turm Preußen bezeichnet und war nun ein Bestandteil der Festung Magdeburg. Im Jahr 1851 wurde in der Bastion für die neu entstehende Eisenbahn Magdeburg-Wittenberg ein Eisenbahntor zum passieren der Festungsanlagen geschaffen.

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