Stadt Hasselfelde
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Hasselfelde ist eine Stadt und ein staatlich anerkannter Luftkurort im Landkreis Harz, ehemals Landkreis Wernigerode, Sachsen-Anhalt, Deutschland. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Brocken-Hochharz.
Geografie
Geografische Lage
Hasselfelde liegt in einem kleinen, von der Hassel durchflossenen Talkessel im Unterharz. Die unmittelbare Umgebung der Stadt ist nicht bewaldet und wird landwirtschaftlich genutzt.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1043 urkundlich erwähnt und erhielt 1222 das Stadtrecht. Die Stadt brannte in der Vergangenheit mehrmals vollständig ab, zuletzt 1889. Aus diesem Grund gibt es in Hasselfelde keine Gebäude, die vor dem letzten Brand gebaut wurden. Auch die St.-Antonius-Kirche wurde nicht nur einmal wieder aufgebaut.
Hasselfelde hatte seit 1732 eine eigene Poststation.
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Markt von Hasselfelde mit St.-Antonius-Kirche
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Eingang zum Sägewerk Mai 1991
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Der Holzplatz des Sägewerkes zu Hasselfelde im Mai 1991
Eingemeindungen
Im Jahr 2002 wurde Trautenstein in die Gemeinde Hasselfelde eingegliedert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wegen seiner zentralen Lage ist der Ort bei Touristen relativ beliebt, da man von hier aus Ausflüge in alle Richtungen unternehmen und die nähere Umgebung erkunden kann. Naturbelassene Landschaften laden zum Wandern ein. Einige Kilometer nördlich von Hasselfelde führt der Harzer Hexenstieg an der Rappbode-Talsperre vorbei.
Am Ostrand der Stadt entstand in den 1990er Jahren als Touristenattraktion der Nachbau einer Westernstadt, Pullman City Harz, deren Geschäftsführer damals gleichzeitig der Bürgermeister von Hasselfelde war. Seit der neuen Saison (8. April.2006) ist der Park in einen neuen Besitz übergegangen.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind der Brocken, die Rübeländer Tropfsteinhöhlen, mehrere Schaubergwerke aus der alten Bergbautradition des Harzes, die Fachwerkstädte Wernigerode, Quedlinburg und Stolberg, Rosstrappe und Hexentanzplatz im Bodetal, die Kaiserstadt Goslar, das Josephskreuz auf dem Großen Auerberg, die Rappbode-Talsperre mit der Hasselvorsperre und der Carlshausturm auf der 626 m hohen Carlshaushöhe.
Denkmale
- Gedenkstein von 1993 auf dem Marktplatz für die Opfer von Krieg und Gewalt
- Gedenkstein von 1967 auf dem Friedhof für zehn unbekannte KZ-Häftlinge, die im April 1945 bei einem Todesmarsch aus dem KZ Dora-Mittelbau von SS-Männern ermordet und dort begraben wurden
Regelmäßige Veranstaltungen
In Hasselfelde finden jedes Jahr drei große Feste statt. Ostersonnabend wird das durch den ortsansässigen Osterfeuerverein organisierte Osterfeuer angezündet. Zu Walpurgis am 30. April wird, wie es im Harz Tradition ist, ein weiteres großes Fest gefeiert. Der Höhepunkt des Jahres in Hasselfelde ist das Schützenfest, das zu Pfingsten stattfindet und somit wie die anderen beiden großen Feste auch einen festen Termin hat.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr

Hasselfelde liegt an den Bundesstraßen B 242 und B 81, die wichtige West-Ost bzw. Nord-Süd-Strecken durch den Harz darstellen. Die Stadt ist per Bahn über das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen sowohl von Nordhausen als auch von Gernrode und Quedlinburg über die Selketalbahn zu erreichen.
Bildung
In Hasselfelde befindet sich neben einem Kindergarten auch die Dr. Herman Blumenau Grundschule. Die gleichnamige Sekundarschule wurde im Jahr 2006 geschlossen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Blumenau (1819–1899), Gründer und Namensgeber der brasilianischen Stadt Blumenau
- Gerhard Zucker (1908–1985), deutscher Raketentechniker
Persönlichkeiten, die mit Hasselfelde in Verbindung stehen
- Karin Krebs (* 1943), ehemalige DDR-Leichtathletin, lebt heute im Ort
Literatur
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, S. 198–199, ISBN 3520314029