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Josef Pieper

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Josef Pieper (* 4. Mai 1904 in Elte; † 6. November 1997 in Münster (Westfalen)) war einer der bedeutendsten deutschen christlichen Philosophen des 20. Jahrhunderts.

Leben

Pieper studierte an den Universitäten Berlin und Münster Philosophie, Rechtswissenschaft und Soziologie. Nach Tätigkeiten als Soziologe und freier Schriftsteller war er ordentlicher Professor für philosophische Anthropologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und lehrte dort von 1950 bis 1976. Als Emeritus hielt er bis 1996 Vorlesungen.

1981 bekam er den Balzan-Preis für Philosophie, 1987 war er Staatspreisträger des Landes Nordrhein-Westfalen. 1990 wurde er mit dem Ehrenring der Görres-Gesellschaft ausgezeichnet.

Ideenhintergrund

Seine Ansichten wurzeln vor allem in der Scholastik Thomas von Aquins sowie in der Lehre Platons. In 60 Jahren schöpferischer Arbeit als Philosoph und Schriftsteller hat Pieper die Weisheitstradition des Abendlandes in klarer Sprache vermittelt und ihre bleibende Aktualität aufgezeigt.

Werke

Originalausgaben (Auswahl)

  • Vom Sinn der Tapferkeit, Hegner, Leipzig 1934
  • Über die Hoffnung, Hegner, Leipzig 1935
  • Über das christliche Menschenbild, Hegner, Leipzig 1936
  • Traktat über die Klugheit, Hegner, Leipzig 1937
  • Zucht und Maß. Über die vierte Kardinaltugend, Hegner, Leipzig 1939
  • Muße und Kult. Kösel, München 1948
  • Was heißt philosophieren? Vier Vorlesungen, Kösel, München 1948
  • Über das Ende der Zeit. Eine geschichtsphilosophische Meditation, Kösel, München 1950
  • Über die Gerechtigkeit, Kösel, München 1953
  • Thomas-Brevier. Lateinisch-Deutsch. Zusammengestellt, verdeutscht und eingeleitet von J. P., Kösel, München 1956
  • Hinführung zu Thomas von Aquin. Zwölf Vorlesungen, Kösel, München 1958
  • „Scholastik“. Gestalten und Probleme der mittelalterlichen Philosophie, Kösel, München 1960
  • Über den Glauben. Ein philosophischer Traktat, Kösel, München 1962
  • Zustimmung zur Welt. Eine Theorie des Festes, Kösel, München 1963
  • Verteidigungsrede für die Philosophie, Kösel, München 1966
  • Tod und Unsterblichkeit, Kösel, München 1968
  • Über die Liebe, Kösel, München 1972
  • Über den Begriff der Sünde, Kösel, München 1977
  • Thomas von Aquin. Leben und Werk, Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München 1981

Werkausgabe

Eine Werkausgabe letzter Hand wird von Berthold Wald im Felix Meiner Verlag, Hamburg, herausgegeben. Sie umfasst die folgenden Bände:

  • Band 1: Darstellungen und Interpretationen: Platon, 2002
  • Band 2: Darstellungen und Interpretationen: Thomas von Aquin und die Scholastik, 2001
  • Band 3: Schriften zum Philosophiebegriff, 1995
  • Band 4: Schriften zur Philosophischen Anthropologie und Ethik: Das Menschenbild der Tugendlehre, 1996
  • Band 5: Schriften zur Philosophischen Anthropologie und Ethik: Grundstrukturen menschlicher Existenz, 1997
  • Band 6: Kulturphilosophische Schriften, 1995
  • Band 7: Religionsphilosophische Schriften, 2000
  • Band 8,1: Miszellen (zu den Bänden 1 bis 5), Register und Gesamtbibliographie, 2005
  • Band 8,2: Miszellen. Register und Gesamtbibliographie (mit CD-ROM) (vorgesehen für Ende 2007)
  • Band 9 (Ergänzungsband 1): Frühe soziologische Schriften, 2004
  • Band 10 (Ergänzungsband 2): Autobiographische Schriften, 2003

Literatur

  • Paul Breitholz / M. van der Giet (Hgg.), Josef Pieper. Schriftenverzeichnis 1929–1989, München 1989
  • Bernard Schumacher: Rechenschaft über die Hoffnung. Josef Pieper und die zeitgenössische Philosophie, Matthias-Grünewald, Ostfildern 2000, ISBN 978-3-7867-2278-6
  • Die Wahrheit und das Gute. Zwei Tagungen der Josef-Pieper-Stiftung, LIT, Berlin 1998, ISBN 978-3-8258-3830-0
  • Wissen und Weisheit. Zwei Symposien zu Ehren von Josef Pieper (1904–1997), LIT, Berlin 2005, ISBN 978-3-8258-8527-4

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