Gasherd



Ein Gasherd ist ein Küchengroßgerät (vgl. siehe Herd), das der Erhitzung von Speisen dient. Gasherde gibt es mit oder ohne integrierten Backofen (ebenfalls mit Gas beheizt oder elektrisch). Die Gasversorgung kann aus dem Stadtgas- oder Erdgasnetz über eine Gassteckdose oder mit Flüssiggas aus der Gasflasche erfolgen.
Im Betrieb erzeugt der Gasherd zum einen Wärme, verursacht aber zusätzlich Feuchtigkeit, da als Reaktionsprodukt der Gasverbrennung sowohl Kohlendioxid als auch Wasser entstehen. Dieser Effekt ist besonders gut bei Gasbacköfen mit Sichtfenster zu beobachten: dort bildet sich Kondensat, bis die Oberflächen des Innenraums sich soweit aufgeheizt haben, dass keine Feuchtigkeit mehr kondensiert.
In der letzten Zeit finden Gaskochfelder immer größere Beliebtheit, da sie höchst ökonomisch und mit redundanten Sicherheitsvorkehrungen versehen sind. Die modernsten Ausführungen von Gasherden besitzen ein Kochfeld aus Ceran, haben eine Vollelektronische Zündung und können niedrige Temperaturen von 75 °C im Backofen durch Taktung realisieren. Da gewöhnliche Gasbacköfen Temperaturen von unter 150 °C nicht bereitstellen können, sind auch Kombinationsgeräte verbreitet, die das Kochen mit Gas und das Backen mit Strom erlauben.
Vorteile des Gasherds
- Sehr schnelle Regulierung der Hitze innerhalb von Sekunden
- Kostengünstigste (eine kWh Erdgas kostet nur etwa 30 Prozent im Vergleich zu einer kWh elektrischem Strom)
- Es können auch preiswerte Töpfe und Pfannen mit unebenen Böden verwendet werden
- Einsatz ist auch in Gebieten ohne Stromversorgung oder bei Stromausfall problemlos möglich
- Größere Hitze im Bratrohr/Backofen
- Benutzung eines Woks möglich
Nachteile des Gasherds
- Verbrennungs- und Brandgefahr durch offenes Feuer,
- Unfallgefahren mit höherem Risiko für die Umgebung bei unsachgemäßer Handhabung,
- Kochtöpfe mit Metallgriffen sind sinnvoll, um ein Anbrennen der sonst üblichen Kunststoffteile bei Fehlbedienung zu vermeiden,
- niedrige Temperaturen (unter 150 °C) sind in der Regel bei dem Backofen nicht einstellbar. Schmoren oder Warmhalten ist dadurch nur begrenzt möglich. Neuere Modelle, die auch ein Ceran-Feld haben, können durch elektronische Zündung und Taktung auch eine geringere Temperatur (bspw. 75 °C) punktgenau realisieren.
- hohe Wärmeverluste durch Konvektion und Strahlung
- ausreichende Lüftung des Raumes nötig
Temperaturübersicht Backofen
Stufe – Temperatur (Richtwert)
- 150 °C
- 160 °C
- 180 °C
- 200 °C
- 220 °C
- 240 °C
- 260 °C
- 280 °C
Betrieb mit Flüssiggas
Für den Betrieb mit einer Propangasflasche wird in Deutschland keine amtliche Erlaubnis benötigt, sofern der Herd eine Leistung von weniger als 11 kW besitzt und der Raum über 20 m³ Volumen besitzt und sich über dem Erdboden befindet. Es dürfen sich sogar zwei 11-kg-Flaschen im Raum befinden. Für den Betrieb mit Propangas müssen die Brennerdüsen in der Regel ausgetauscht werden, da diese im Lieferzustand meist für Erdgas eingestellt sind. Die Brennerdüsen werden beim Neukauf meist mitgeliefert.