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Zwartzusters van Lier

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Die Zwartzusters van Lier sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft für Frauen, welche auf eine lange Geschichte zurückschauen kann.


Die Gemeinschaft wurde im Jahre 1395, wobei ein gewisser Jan Van den Masthe ihr ein Haus mit Grundstück zukommen ließ, begründet und nahm zwischen 1459 und 1464 die Regel des heiligen Augustinus an.

Nachdem sie bereits am 1. Februar 1515 durch das Stiftskapitel von S. Gummarus die Zustimmung zum Bau einer eigenen Kapelle erhalten hatten, gab ihnen 1542 auch der Stadtmagistrat die Genehmigung zur Vergrößerung ihres Konventes, welcher bis dahin stets fünf oder sechs Schwestern zählte, auf sieben oder acht Mitglieder zu erhöhen.

Das Kloster, welches am Ende des 16. Jahrhunderts als arm und gering an Einkommen bezeichnet wurde, konnte sich 1625 erstmals auf 11 Schwestern erhöhen. In der ersten Jahrhunderthälfte scheinen sich die Klosterfinanzen wesentlich gebessert zu haben, bauten sie doch 1637 ein neues Pesthaus, im Jahr darauf eine neue Klosterkapelle und 1642 einen neuen Krankensaal.

Rund anderthalb Jahrhunderte später schlug die Französische Revolution ihre Wellen in das Land. Am 27. Juli 1794 teilte man den 21 Schwestern mit, dass sie eine Abgabe von 1.000 Gulden zu leisten hätten, was für das Kloster eine schwere Belastung darstellte. Die Aufhebung des Klosters befürchtend, mietete die Oberin, Schwester Benedicta Meeus, am 11. Januar 1798 den Hof van Cuyck. Es zeigte sich bald, dass ihre Befürchtungen nicht übertrieben waren. Nachdem man am 5. März 1798 ein Klosterinventar verlangt hatte, erschien am 8. Mai des Jahres, gegen 11.30 Uhr mittags, ein Kommissar und verkündete den Schwestern die Aufhebung ihres Klosters. Offensichtlich verließen sie es nur unter Nachdruck, heißt es doch, dass eine Schwester den Soldaten, welcher sie grob am Arm griff, in die Hand gebissen habe. Als die Gebäude verkauft werden sollten, fand die Oberin einen Mittelsmann namens Van Hal, welcher das Kloster auf der Versteigerung vom 11. August dann auch für 82.000 Livres erstand. Es bleibt bis heute die Frage, wie Mutter Benedicta das Geld aufgetrieben hatte, war doch die Gemeinschaft in keiner Weise zur Zahlung einer solchen Summe fähig.

Am 21. Oktober 1821 erhielt das Kloster die staatliche Approbation und die Zulassung für 14 Mitglieder, was in sofern eine Schwierigkeit darstellte, da sie zu diesem Zeitpunkt noch 18 Schwestern zählten, also vier zuviel. In den folgenden Jahren machte das Kloster eine positive Entwicklung. Nachdem man 1868 das Äußere des Klosters erneuerte, konnte man einige Jahre später auch einen neuen Krankensaal errichten.

Die Kongregation, welche sich immer noch auf ihr Mutterhaus beschränkte, konnte bis 1891 auf 39 Schwestern anwachsen, aggregierte sich am 26. Dezember 1927 dem Augustinerorden und wuchs bis 1931 auf gar 48 Schwestern, welche sich bis 1947 jedoch wieder auf 22 dezimierten.

Nun begann für die Kongregation eine Blütezeit. Bereits 1946 übernahmen die Schwestern das ehemalige Alexianerkloster, in welchem sie nun ein Altenheim einrichteten, welches sie von ihrem Kloster aus betreuten. Doch nahm die Entwicklung so positive Züge an, dass man 1958 zu einer ersten Filialgründung übergehen konnte, welche sich dann am 15. Januar des genannten Jahres mit der Eröffnung eines Krankenhauses in Deurne und vier Jahre später mit einem Altenheim in Zandhoven vollzog. Mit letzterem hatte sich die Kongregation bischöflichen Rechtes jedoch finanziell übernommen und verschuldet. Doch waren dies nicht die einzigen Probleme. Vielmehr entwickelte sich die Person der Generaloberin, Schwester Madeleine Verbeeck, zu einer Person, an der sich die Geister schieden. Das Jahr 1964 entwickelte sich dann zu einer Katastrophe, in deren Verlauf nicht weniger als 22 Schwestern austraten, unter ihnen auch die am 24. September abgesetzte Generaloberin, Moeder Madeleine.

Vier Jahre später fusionierten sich dann die Grauwzusters van de Sint-Antoniusstraat zu Antwerpen mit ihnen, so dass die Gemeinschaft 1970 insgesamt 57 Professen in fünf Häusern zählte, bis 1995 aber auf 30 Schwestern in drei Niederlassungen sank.