Zum Inhalt springen

Herbert MacKay-Fraser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Januar 2005 um 23:37 Uhr durch Waelder (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Herbert Mackay-Fraser (* 23. Juni 1927 in Pernambuco, Brasilien nach anderen Angaben in Connecticut, USA; † 14. Juli 1957 in Reims, Frankreich) war ein US-amerikanischer Rennfahrer.

Als Sohn eines wohlhabenden amerikanischen Besitzers einer brasilianischen Kaffee-Plantage war einer von vielen finanziell unabhängigen US-Boys, die sich seit Anfang der 1950er-Jahre im europäischen Motorsport betätigten.

MacKay-Fraser machte seine ersten Erfahrungen auf dem Kontinent am Steuer seines eigenen Ferrari Monza während der Sportwagenrennen im Jahre 1955. In der Folgezeit stellte er seine große Fahrzeugbeherrschung an dem Voilant der leichtgewichtigen Lotus-Sportwagen Colin Chapmans zwischen 1956 und 1957 unter Beweis.

Als BRM bereits nach dem dritten Rennen der Formel-1-Saison 1957 durch dem Weggang Roy Salvadoris zu Vanwall bekam, erhielt Herbert in Rouen auf Empfehlung Chapmanns seine erste Chance auf einem richtigen Formel-1-Monoposto. Bereits der 12. Startplatz war für einen "Rookie" eine saubere Leistung, doch sein Blitzstart brachte ihn bereits während der ersten Runde des langen Kurses auf den überraschenden sechsten Platz. Dort kämpfte er mit wesentlich höher eingeschätzten Fahrern wie Harry Schell und Peter Collins durchaus auf Augenhöhe. Doch bereits nach einem Drittel der Renndistanz ereilte seinen Boliden der mechanische Defektteufel. Eine Antriebswelle scherte ab, sodass MacKay-Fraser aufgeben musste. Da auch sein Teamkollege Ron Flockhart einen Aufsehen erregenden Highspeedcrash mit viel Glück überlebte, startete BRM wieder einmal eine seiner typischen "Denkpausen".

Nach diesem erfolgversprechenden Debüt erwarteten viele Fachleute von dem Amerikaner große Leistungen. Doch nur wenige Tage später verunglückte er am Steuer eines leichtgewichtigen Lotus Eleven bei einem Jubiläumsrennen der Formel 2 auf dem Rennkurs von Reims-Gueux tödlich. Damit war er das erste von vielen Piloten, die der letztlich unverantwortlichen Leichtbauweise Chapmanns zum Opfer fielen - Jim Clark und Jochen Rindt waren nur die bekanntesten.

Der dank seines breiten Lächelns und unvoreingenommenen Auftretens beliebte Fahrer war der zweite Formel-1-Tote des Jahres 1957.