Florești (Sibiu)
Floreşti Felsendorf Földszin | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | ||||
Gemeinde: | Laslea | |||
Koordinaten: | 46° 10′ N, 24° 40′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 411 m | |||
Einwohner: | 150 (1992) | |||
Postleitzahl: | 557116 | |||
Struktur und Verwaltung | ||||
Gemeindeart: | Dorf |
Floreşti (früher Felsa oder Felţa, deutsch Felsendorf, ungarisch Földszin) ist ein Dorf im Bezirk Sibiu (Rumänien). Es gehört zur Gemeinde Laslea (Großlasseln).
Lage
Floreşti befindet abgelegen in einem südlichen Seitental der Târnava Mare (Große Kokel). Die nächstgelegene Stadt ist Sighişoara (etwa 12 km nordöstlich).
Geschichte
Floreşti wurde im Jahr 1305[1] erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ortsname soll sich entweder vom Vornamen „Valentin“ oder von der Ortschaft Filsdorf (heute Filstroff, Lothringen/Frankreich) herleiten[2].
Felsendorf gehörte damals zum Königreich Ungarn und zum Besitz der ungarischen Adelsfamilien Bethlen und Apafi. Über mehrere Jahrhunderte war die Mehrzahl der Bewohner Siebenbürger Sachsen, die den Ort Filsdorf oder Felsendorf nannten. Anders als viele andere Dörfer in der Umgebung lag Felsendorf nicht auf Königsboden, sondern war Adelsbesitz und seine Bewohner somit Hörige.
Nachdem Felsendorf bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn gehört hatte, ist es seitdem ein Teil des Staates Rumänien.
Bevölkerung
Im Jahr 1786 wurden 224 Einwohner gezählt. Seit dem 19. Jahrhundert lebten – neben einigen wenigen Ungarn und Zigeunern – Siebenbürger Sachsen und Rumänen etwa in gleicher Zahl im Dorf. 1941 wurde mit 381 die größte Einwohnerzahl registriert; davon waren etwas mehr als 50 % Deutsche. Ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die meisten Bewohner Rumänen. Nach der Revolution von 1989 wanderten die meisten Deutschen aus. Dadurch ging die Einwohnerzahl von Floreşti deutlich zurück.
1992 lebten in Floreşti noch 150 Menschen; davon bezeichneten sich 94 als Rumänen, 46 als Zigeuner, neun als Deutsche, und einer als Ungar[3]. Im Jahr 1995 war kein einziges Mitglied der (deutschen) Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien mehr registriert[2].
Verkehr
Floreşti liegt an einem unbefestigten Fahrweg, der von Laslea südwärts führt. Öffentliche Verkehrsmittel berühren den Ort nicht.
Der nächste Bahnhof liegt etwa 8 km nördlich von Floreşti an der Bahnstrecke Bukarest–Oradea (Haltestelle Luna).
Sehenswürdigkeiten
Im Dorf befindet sich eine 1424 auf Veranlassung der Familie Bethlen errichtete Kirche, die nach der Reformation in Siebenbürgen zur evangelischen Kirche wurde[1]. Seit dem Wegzug der deutschen Bewohner steht die Kirche leer und befindet sich in einem desaströsen Zustand. Von der Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien wurde sie der britischen Stiftung "Mihai Eminescu Trust" übergeben, um bei gegebenen finanziellen Möglichkeiten das Gebäude zu erhalten. Der ursprüngliche Altar von 1550 und der neogotische Altar von 1899 wurden in das Museum von Sighişoara gebracht.
Einzelnachweise
- ↑ a b H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2.
- ↑ a b [ http://www.genealogy.net/reg/ESE/7burg_dg.html#felsendorf www.genealogy.net]
- ↑ Volkszählungen in Siebenbürgen 1850-2002 (ung.)
Weblinks