Chanel
Chanel heißt das von Coco Chanel 1914 gegründete Modeimperium. Heute gehört das Unternehmen zu den größten Firmen in der Mode- und Kosmetikbranche. Neben der Haute Couture produziert Chanel auch Uhren, Schmuck, Brillen, Modeaccessoires, Parfüms und Kosmetik.
Geschichte
1910 eröffnete die Hutmacherin Gabrielle Chasnel, die später als Coco Chanel bekannt wurde, in der Rue Cambon in Paris ihre erste Boutique und nannte sie "Chanel Modes". 1913 folgte die erste Filiale in Deauville.
Während des 2. Weltkrieges wurde Chanel in Frankreich geschlossen. Erst 1954 kehrte Coco Chanel nach Paris zurück und eröffnete neue Geschäfte.
1971 starb Chanel, ihre Firma gehört seither der Familie Wertheimer. 1984 wurde die Leitung der Firma von Karl Lagerfeld übernommen, der ihr erneut zu Weltruhm verhalf.
Parfüm
Um ihr erstes Parfüm zu entwerfen, verlangte Coco Chanel nach keinem Geringeren als den Hofparfümeur der russischen Zaren, Ernest Beaux, der ihr von Großherzog Dimitri von Russland in Monte Carlo vorgestellt wurde. Im Jahre 1921 präsentierte er der Modeschöpferin 10 nummerierte Parfümmuster. Sie entschied sich für das Muster Nummer 5. Als Beaux sie fragte, wie sie das Parfüm zu nennen gedenke, antwortete sie: "ich lanciere diese Kollektion am fünften Tag des fünften Monats, die Fünf scheint mir Glück zu bringen." Ziel ihres Parfüms war ein "Parfum für eine Frau mit dem Duft einer Frau". So wurde Chanel No. 5 geboren, eines der ersten synthetisch hergestellten Parfüms. Der Duft besteht aus insgesamt 80 Bestandteilen, verstärkt durch synthetische Aldehyde. Hochwertige Rohstoffe wie Ylang-Ylang, Jasmin aus Grasse und Mairose sind Träger der Duftnote. Jeder Flakon wird traditionell mit einem Goldschlägerhäutchen hermetisch versiegelt.
Unter anderem dank Marilyn Monroe berühmter Aussage "zum Schlafen trage ich nur einige Tropfen Chanel No. 5" (1954) blieb der Erfolg dieses Duftes bis heute ungebrochen. Der klassisch schöne schlichte Flakon wurde 1959 in die Dauerausstellung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York City aufgenommen.
Die Fabrikation und der Verkauf von Chanels Parfüms wurden bald Pierre Wertheimer, dem Besitzer des Hauses Bourjois übertragen. Zwischen 1920 und 1930 lancierte Chanel weitere Düfte, darunter "Chanel No. 22" im Jahr 1922 und "Cuir de Russie" (1924), "Gardenia" (1925), "Bois des Îles" (1926).
Vermutlich aufgrund der Schließung von Chanel während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden über Jahre hinweg keine neuen Düfte mehr auf den Markt gebracht. Erst 1970, zum 87. Geburtstag von Coco Chanel kam der Damenduft "Chanel No. 19" von Henri Robert auf den Markt, 1974 folgte "Cristalle". Erfolgreiche Herrendüfte sind "Pour Monsieur" (1955), "Christalle" (1974), "Antaeus" (1981) und "Allure homme" (1999).
Als der Modedesigner Karl Lagerfeld die Firma als künstlerischer Leiter übernahm, stellte er eine neue "Nase" (wie die Parfümeure liebevoll genannt werden) ein: Jacques Polge, der u.a. "Coco" komponierte. "Egoïste" wurde 1990 kreiert, "Allure" folgte 1996. 2002 schließlich "Coco Mademoiselle" und 2004 "Chance".
Während der Jahre bewarb das Haus Chanel seine Parfüms, insbesondere "Chanel No. 5" mit bekannten Gesichtern, darunter Catherine Deneuve und Carole Bouquet. 1969 entstand der erste Werbefilm für Chanel No. 5, seit Ende 2004 präsentiert die Schauspielerin Nicole Kidman den legendären Duft.