Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft
Die Anthroposophische Gesellschaft ist nach ihrem Selbstverständnis "eine Gemeinschaft von Menschen, die überzeugt sind, dass die Aufgaben, die Gegenwart und Zukunft stellen, nur durch eine spirituelle Vertiefung des Lebens gelöst werden können".
Die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit Sitz am Goetheanum in Dornach ist weltweit tätig. Sie ist dezentral in örtlichen Zweigen, regionalen Zentren und Landesgesellschaften organisiert, die wirtschaftlich autonom, ihre Tätigkeiten selbständig organisieren. Ausserdem ist sie Träger der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum.
«Die Anthroposophische Gesellschaft ist eine durchaus öffentliche. Ihr Mitglied kann jedermann ohne Unterschied der Nation, des Standes, der Religion, der wissenschaftlichen oder künstlerischen Überzeugung werden, der in dem Bestand einer solchen Institution, wie sie das Goetheanum in Dornach als Freie Hochschule für Geisteswissenschaft ist, etwas Berechtigtes sieht.»
(Prinzipien der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, Artikel 4)
Geschichte
Die erste anthroposophische Gesellschaft wurde 1913 durch Rudolf Steiner in Berlin gegründet; sie ging aus der so genannten Theosophischen Gesellschaft hervor, aus der Steiner zuvor aufgrund gravierender Differenzen um die Interpretation des Christentums und des Christus ausgeschlossen worden war (Steiner weigerte sich, den indischen Jungen Krishnamurti als wiederverkörperten Christus zu sehen). Als Zentrum baute man das von Rudolf Steiner entworfene Goetheanum, welches am 31. Dezember 1922 durch Brandstiftung zerstört wurde.
1923 wurde die Gesellschaft unter der Bezeichnung Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit Rudolf Steiner als Vorsitzenden neu begründet.
Im Jahr 1924 wurde der Grundstein für das Zweite Geotheanum gelegt.
Nach Steiners Tod im Jahr 1925 übernahm Albert Steffen den Vorsitz der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.
Im Nationalsozialismus wurde am 1. November 1935 wurde die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft wegen "internationaler Einstellung und engen Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten verboten".
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in Deutschland zu einem Neubeginn und weltweit zu einer Ausweitung anthroposophischer Initiativen, vor allem durch die Gründung von Einrichtungen in den Bereichen Pädagogik, Medizin, Heilpädagogik und Landwirtschaft.
Siehe auch
Anthroposophie, Rudolf Steiner, Goetheanum