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Dražov

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Trossau

im Egerland


Wo liegt Trossau!

Trossau liegt ca. 8 Kilometer südlich von Karlsbad. Geografisch liegt der Ort auf einem Ausläufer des Tepler Hochlandes.


Das Dorf


Das Dorf selbst besteht bzw. bestand aus den Ortsteilen Obertrossau und Untertrossau und den Gehöften, Lohwasserhof, Steinmetzhof, Strunznberg, Schneidawenzlhof, Modatischler und der Fabrik an der Schafbrücke bei Neukanitz.

Untertrossau liegt in der Talsenke des Trossauer Baches und dem gegenüberliegenden Berghang im Osten. Durch Untertrossau fließt der Trossauer Bach, der auf der Neukaunitzer Gemarkung entspringt und bei Donauwitz in den aufgestauten Lamitzbach fließt.

Die Landschaft um Trossau


Im Norden des Ortes liegen der Trossau Berg und der Hutbühl. Im Osten liegt der Rußberg, der Bodererberg und der Trom ( die höchste Erhebung mit 712 m ). Im Süden liegt die Haich, und der Strunznberg.


Wie hat der Ort seinen Namen bekommen?


Hermann Jakob schreibt in seiner Chronik aus dem Jahre 1992, von einer keltischen Namensgebung ( Droissaw). Urkundlich wurde der Ort im Jahre 1387 durch eine Beleihungsurkunde des Königs Wenzels IV von Böhmen mit diesem Namen erwähnt.

Eine Übernahme des Namen durch die böhmischen Adeligen „ Drasowsky" aus dem Jahr 1475 durch die deutschen Siedler kann ebenfalls angenommen werden


Ortsgründung


Auf Grund der baulichen Struktur des Ortes und ethnologischen Merkmalen kann man davon ausgehen, dass der Ort in seiner heutigen Form von Thüringern schon Ende des 12. Jahrhundert besiedelt wurde. Im Gegensatz zu den bayerischen Runddörfern im Süden des Egerlandes ist Trossau ein Straßendorf, dass auf eine erste deutsche Einwanderung im 12. Jahrhundert aus Thüringen schließen lässt.

Historische Entwicklung


Es ist eine Tatsache, dass das westliche Böhmen nach dem Verschwinden der keltischen Boyer, von den Markomannen, den Quaden, und auch den Langobarden für eine gewisse Zeit besiedelt war. Diese Völker zogen während der Völkerwanderung nach Westen und Süden weiter.

In den verlassenen Siedlungsraum drangen slawische Stämme vor. Deren Siedlungsgebiet erstreckte sich nach der Völkerwanderung weit nach Westen. Die Räume an den Rändern des böhmischen Kessels mit dem rauen klimatischen Bedingungen, wurden von den Slawen wieder verlassen.

In diese entvölkerten Gebiete kamen danach, auf ausdrücklichen Wunsch des slawischen Adels, Bayern, Thüringer und Sachsen und andere Siedler. Durch die zahlreichen Klostergründungen kamen Bauern, Bergleute und Handwerker in diese Region und erfüllten diese Gegend mit neuem Leben.

Wie leben und lebten die Trossauer?

Die deutschen Einwohner lebten bis zu ihrer Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg von der Landwirtschaft, dem Handel, vom Handwerk und vom Bergbau. Die private katholische Kirche in Trossau ist auch noch heute das Wahrzeichen des Ortes. Der Ort gehört zur Pfarrei Donauwitz.

Nach dem zweiten Weltkrieg, wurden die Häuser der vertriebenen deutschen Bewohner von tschechischen und slowakischen Umsiedlern übernommen. Ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung konnte in ihrer Heimat verbleiben. Zur Zeit leben in dieser ehemals 1000 Einwohner zählenden Gemeinde noch 80 Einwohner.

Der zweite Weltkrieg und die daraus resultierenden Folgen zerstreute die meisten Einwohner des Ortes über das gesamte Deutschland. Neben den bitteren Verlust ihres Heimatdorfes mussten die vertriebenen und geflüchteten Einwohner auch oftmals eine vierzigjährige Trennung von Familienangehörigen und Verwandten ertragen.

Weiter Informationen über Trossau finden Sie unter [1]